Altersschwerhörigkeit – Krankheit mit fatalen Folgen

Altersschwerhörigkeit kann zu sozialer Ausgrenzung führen
Altersschwerhörigkeit kann zu sozialer Ausgrenzung führen

Viele Krankheiten treten von einem Tag auf den anderen auf. Daß Opa die “Welt nicht mehr versteht”, und nicht mehr so viel mitbekommt, ist eher ein schleichender Prozess.

In den wenigsten Fällen tritt eine Altersschwerhörigkeit von jetzt auf gleich auf. Gerade auch bei der Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) kann es ein langer Prozess sein, der vom Betroffenen selbst oftmals nicht wahrgenommen wird.
Aber eine nicht erkannte Schwerhörigkeit kann regelrecht heimtückisch sein und kann mit seinen fatalen Folgen ungewollt in sozialer Isolation und Depressionen enden. Deshalb sollte die Hörfähigkeit mit einem Hörgerät verbessert und die Depression sollten therapeutisch behandelt werden.

Dem persönlichen Umfeld werden die Veränderungen vermutlich als erstes auffallen. Vor allem dann, wenn der Betroffene vieles nicht mehr richtig versteht oder plötzlich „Charakterzüge“ entwickelt, die er so früher nicht hatte. Die wenigsten Menschen denken an eine Altersschwerhörigkeit, wenn sich jemand immer mehr zurückzieht und immer seltener an Unterhaltungen teilnimmt. Oder wenn Opa es nicht mehr erträgt, wenn die Kinder raufen, tollen, laut sind und alle durcheinander reden.


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Doch gerade diese falsch interpretierten Veränderungen des Charakters können wichtige Hinweise auf eine Altersschwerhörigkeit sein.

Ziehen sich ältere Menschen immer mehr zurück, fragen ständig nach was gesagt wurde und verändern sich immer mehr, sollte ein besonderes Augenmerk auf die Hörfähigkeit gelegt und so schnell wie möglich ein HNO-Arzt aufgesucht werden.

Gemäß einer Statistik des Deutschen Schwerhörigenverbundes e.V. sind ca.

  • 20 % der deutschen Bevölkerung hörbehindert. Davon sind es ca.
  • 54 % bei den über 70jährigen und sogar schon
  • 75 % bei den über 80jährigen Menschen. Doch nur
  •   9 % der Schwerhörigen haben ein Hörgerät und nur
  • 4,5 % davon trägt es auch

Diese Zahlen sind erschreckend. Mit dem regelmäßigen Tragen von richtig eingestellten und angepaßten Hörgeräten könnte viel an sozialer Isolation der älteren Menschen vermieden werden.

Auch in Pflegeheimen ist die Zahl der an einer Schwerhörigkeit erkrankten Bewohner sehr hoch.

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Wer mit der Problematik Schwerhörigkeit noch nicht so vertraut ist, der empfindet es manchmal so, als würden Schwerhörige nur das hören, was sie auch wirklich hören wollen. Es wird ihnen eine gewisse Berechnung unterstellt.

Fakt ist aber, dass die Hörfähigkeit zum einen von der persönlichen Tagesform abhängig ist zum anderen aber auch etwas mit der Tonlage zu tun hat.

Abhängig davon, wie erschöpft, verkrampft, angestrengt oder aber auch entspannt und aufnahmefähig der Hörgeschädigte ist, ist auch das Hörvermögen. Je angestrengter der persönliche Zustand, umso schlechter das Hörvermögen.

Ebenso verhält es sich mit der Tonlage. Anfangs können die Töne in den höheren Frequenzen nicht mehr wahrgenommen werden, später gibt es auch zunehmend Schwierigkeiten im Mitteltonbereich und Tieftonbereich.


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Was sind die Ursachen einer Altersschwerhörigkeit?

Eine Schwerhörigkeit die erst im Alter auftritt (Presbyakusis), zeichnet in gewisser Weise auch das Leben nach. Wie war der Lebenswandel und welche Vorerkrankungen gibt es. Hinzu kommen Faktoren, die eine Altersschwerhörigkeit begünstigen können:

  • Nikotin, Alkohol, Drogen
  • Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus
  • Herzerkrankungen und Durchblutungsstörungen
  • Erhöhte Blutfettwerte
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Lange oder häufige Überbelastung durch Lärm
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Genetisch bedingte Veranlagung
  • Altersbedingter körperlicher Abbau

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Grad der Behinderung bei Schwerhörigkeit

Wie erkennt man eine Altersschwerhörigkeit?

Eine Altersschwerhörigkeit hat zum Teil Symptome, die man vorrangig gar nie dieser Krankheit zuordnen würde. Die Veränderungen einer schwerhörigen Person sind sehr umfangreich. Folgende Anzeichen/Symptome sprechen für eine Altersschwerhörigkeit. Der Betroffene

  • fühlt sich in einer lauten Umgebung nicht wohl, wird vielleicht sogar nervös und gereizt
  • kann sich in einer größeren Runde nicht mehr auf das Gespräch mit seinem Gegenüber konzentrieren
  • hat Probleme, sich mit mehr als zwei Personen zu unterhalten
  • hat das Gefühl, alle um ihn herum sprechen undeutlich und nuscheln nur noch
  • läßt immer häufiger das Gesprochene wiederholen, fragt nach
  • hört relativ laut Radio oder TV
  • hat Probleme beim Telefonieren
  • überhört die Türklingel, das Telefon oder andere akustische Signale
  • kann immer weniger laute Geräusche mehr ertragen
  • zieht sich immer mehr vom sozialen Leben zurück
  • hat unter Umständen sogar Ohrengeräusche, Pfeifen in den Ohren (Tinnitus)
  • Kommunikation wird plötzlich zum Streß, da für das Hören sehr viel Konzentration nötig wird
  • ist schneller müde, abgeschlagen oder erschöpft, da er für die erhöhte Konzentration für die Gesprächsführung viel Kraft benötigt

 

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Wie verändert sich das Hören bei einer Altersschwerhörigkeit?

  • Das Hören verändert sich. Zuerst können die Töne in den höheren Frequenzen nicht mehr wahrgenommen werden, später gibt es auch zunehmend Schwierigkeiten im Mitteltonbereich und Tieftonbereich.
  • Die Sprache wird anders wahrgenommen. Sie ist nicht nur leiser, sondern auch verzerrt, undeutlich, und lückenhaft. Ein hörbehinderter Mensch versteht das Gesprochene wie in einem Lückentext. Silben oder ganze Worte und Satzpassagen fehlen
  • Die Stimmen von anderen hören sich auch anders an, sie sind gedämpfter und dumpfer und damit schwerer zu verstehen

Wie verändert sich der Betroffene bei einer Altersschwerhörigkeit?

Schlechter hören zu können hat sehr viele Auswirkungen, über die man sich als Nichtbetroffener oft gar keine Gedanken macht. Für an Altersschwerhörigkeit Erkrankte verändert sich vieles im sozialen und psychischen Bereich, die Lebensqualität verschlechtert sich immens. Die Betroffenen


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  • fühlen sich ausgeschlossen, da eine Unterhaltung oftmals nur noch schwierig ist und die Mitmenschen viel Geduld und Einfühlungsvermögen benötigen.
  • Schöne Geräusche können nicht mehr oder nur noch verzerrt wahrgenommen werden. Das Rauschen der Meereswellen, das Klatschen des Wassers am Ufer, beruhigende Musik, das ruhige Atmen des schlafenden Partners, das Knistern von Ästen bei einem Waldspaziergang, das Zirpen der Grillen oder das erste Zwitschern der Vögel im Frühjahr
  • werden mißtrauisch gegenüber ihrer Umwelt, da sie manches falsch verstehen und interpretieren. Sie bekommen das Gefühlt, die Umstehenden tuscheln über sie oder lachen sie gar aus. Es kann sein, dass die Betroffenen dadurch auch streitsüchtig werden
  • können Angstzustände bekommen, da sie Gefahren akustisch nicht mehr wahrnehmen können, wie z.B. das Hupen im Straßenverkehr
  • werden schreckhafter, da sie zum Beispiel nicht merken, wenn sich ihnen jemand von hinten nähert. Sie erschrecken dann, wenn sie angesprochen werden.
  • werden unsicher, da sie nie wissen, ob sie das Gehörte richtig verstanden haben. Trauen sich nicht, ständig nachzufragen: „Was hast du gesagt?“
  • ziehen sich zurück, da Gespräche zu anstrengend sind, isolieren sich
  • neigen zu Depressionen, weil sie sich selbst isolieren und sich ausgeschlossen vorkommen

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Altersschwerhörigkeit und Depressionen?

Wen wundert es, dass all diese Einschränkungen und Behinderungen einen Menschen depressiv werden lassen. Durch falsch oder gar nicht verstandene Aussagen entsteht Mißtrauen gegenüber den Mitmenschen. Durch die altersbegleitende Schwerhörigkeit ziehen sich die Erkrankten immer mehr zurück, bestehende Kontakte werden immer weniger gepflegt und neue Kontakte erst gar nicht mehr geknüpft.


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Es erfolgt ein sozialer Rückzug bis hin zur sozialen Isolation und somit einer Depression.

Da eine altersbedingte Hörbehinderung ein schleichender Prozess ist, der unter Umständen lange gar nicht wahrgenommen wird, wird auch der soziale Rückzug meist gar nicht dieser Ohrenerkrankung zugschrieben.

Die daraus resultierende Depression ist eine Sekundärerkrankung der Altersschwerhörigkeit. Wird das Hörproblem mit entsprechenden Hörhilfen behoben, kann sich auch die Depression wieder bessern oder sogar ganz verschwinden. Trotzdem sollte eine Psychotherapie wegen der Depressionen in Betracht gezogen werden.

Altersschwerhörigkeit kann nicht geheilt werden, aber mit optimalen Hörgeräten kann ein normales Leben weitgehend wiederhergestellt werden.

Depression durch Altersschwerhörigkeit muss nicht sein.

Wie wird eine Altersschwerhörigkeit diagnostiziert?

  • Zuerst muss ein Verdacht auf Altersschwerhörigkeit vorliegen. Den Verdacht auf diese Ohrenkrankheit hat entweder der Betroffene selbst, sein persönliches Umfeld oder es wird bei einer Untersuchung beim Hals-Nasen-Ohrenarzt festgestellt. Liegt ein Verdacht vor, dann sollte
  • der Betroffene auf Schwerhörigkeit vom HNO-Arzt (Hals-Nasen-Ohren-Arzt) untersucht werden.
  • Wurde nach umfangreichen Untersuchungen (z.B. Hals-Nasen-Ohrenuntersuchungen, Ohrenspiegelung, Hörtests usw.) eine Altersschwerhörigkeit diagnostiziert, wird im Regelfall ein/zwei Hörgerät/e verordnet
  • Mit dieser Hörgeräteverordnung können bei einem Hörgeräte-Akustiker dann die Hörgeräte ausgesucht und bestellt werden. Ein guter Hörgeräte-Akustiker führt selbst nochmals Tests durch, um die Diagnose des Arztes zu bestätigen. Dies hat nichts mit Misstrauen gegenüber der ärztlichen Auswertung zu tun, sondern damit, dass der Hörgeräte-Akustiker aufgrund von seinen Auswertungen den Patienten besser beraten kann, denn die Auswahl an Hörgeräten ist sehr groß. Sollten Sie mit der Hörgeräteberatung nicht zufrieden sein, können Sie sich durchaus bei einem anderen Akustiker eine weitere Beratung geben lassen.

Was kann gegen die Schwerhörigkeit unternommen werden?

Altersschwerhörigkeit ist nicht heilbar, aber die Symptome können gelindert werden. Hilfreich sind dabei:

  • Die Mitmenschen darüber informieren, dass eine Schwerhörigkeit vorliegt. Dies mit der Bitte, deutlich zu reden und sich beim Reden nicht abzuwenden, um ein Lippenlesen zu ermöglichen
  • Gut angepasste Hörgeräte. Hörgeräte sollten jedoch probegetragen werden, um zu sehen, ob die schwerhörige Person mit dem Gerät auch klarkommt.
  • Das Absolvieren eine Hörtrainings
  • Zu Lernen, von den Lippen abzulesen
  • Telefonieren über Lautsprecher

Was ist das richtige Hörgerät?

Das EINE richtige Hörgerät gibt es nicht. Ein Hörgerät muß auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden einzelnen angepaßt werden. Die Qualität der heutigen modernen Hörgeräte ist um ein vielfaches besser als noch vor ein oder zwei Jahrzehnten. Mittlerweile sind die Hörgeräte auch schon so klein, daß man sie fast nicht mehr sieht. Wer ein Hörgerät benötigt, sollte sich ausführlich und individuell beraten lassen.


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Was kostet ein Hörgerät?

Was Hörgeräte kosten und welche Kosten die Krankenkassen und andere Kostenträger übernehmen, lesen Sie bitte in meinem Beitrag: “So können auch teure Hörgeräte bezuschusst werden


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Quelle Bildmaterial: Fotolia#141021278  © highwaystarz

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