Hausnotruf kann Leben retten

Lebenretter am Handgelenk: Das Notrufsystem
Hausnotruf und Notrufsysteme: Schnelle Hilfe mit einem Hausnotrufsystem

Notrufsysteme: Mehr Sicherheit für zuhause und unterwegs – Schnelle Hilfe im Notfall mit einem Hausnotruf.

Im Alter steigt das Unfallrisiko und damit verbunden auch das Sicherheitsbedürfnis. Wer öfters alleine zu Hause oder auch noch häufig ohne Begleitung unterwegs ist, für den kann im Ernstfall ein Notrufsystem lebensrettend sein. Notrufsysteme gibt es für zu Hause, aber auch mobil für unterwegs.

So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu wohnen ist durchaus möglich. Trotzdem sollte man nicht auf gewisse Sicherheitsmaßnahmen verzichten. Wer alleine oder zumindest die meiste Zeit alleine zu Hause lebt, tut gut daran, für den Notfall über ein Notrufsystem zu verfügen. Ein Schwindelanfall, eine kurze Schwäche, ein Schlaganfall oder ein unglücklicher Sturz können dazu führen, dass die allein lebenden Angehörigen unbemerkt und hilflos in der Wohnung liegen. Unter Umständen kann es Stunden oder gar Tage dauern, bis der Verunglückte entdeckt wird.

Mit einem Notrufsystem, über welches im Notfall pflegende Angehörige, Freunde oder eine Notrufzentrale per Knopfdruck benachrichtigt werden können, kann oft Schlimmeres und langes unbemerktes Liegen vermieden werden.

Dieser Hilfsmittel-Ratgeber für Hausnotrufsysteme und mobile Notrufsysteme soll Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Arten von Notrufsystemen geben.

Welche Notrufsysteme gibt es?

Prinzipiell ist zu unterscheiden zwischen einem klassischen Hausnotrufsystem und einem mobilen Notrufsystem.

Das Hausnotrufsystem funktioniert im Haus/der Wohnung bis zu einem gewissen Umkreis (meist nur wenige Meter) von der Basisstation. Verlässt die Person das Haus, ist keine Verbindung mehr zur Basisstation vorhanden und der Notruf funktioniert nicht mehr.

Bei einem mobilen Notrufsystem kann der Benutzer auch dann Hilfe anfordern, wenn er außerhalb seiner Wohnung ist, zum Beispiel beim Einkaufen, im Supermarkt oder einfach nur im Garten.

Für wen ist ein Hausnotruf sinnvoll?

Eine Notrufanlage für Senioren dient der Sicherheit für alleinlebende oder körperlich beeinträchtigte Personen, wie zum Beispiel:

  • Menschen mit Behinderungen und Bewegungsbeeinträchtigungen.
  • Ältere Menschen.
  • Menschen die ständig oder viel alleine zu Hause sind und im Ernstfall schnell einen Notruf absetzen möchten.
  • Menschen, denen krankheitsbedingt schnell schwindelig oder schlecht wird.
  • Menschen die befürchten beim Duschen, Baden oder den täglichen Arbeiten im Haushalt zu stürzen und hilflos zu sein.
  • Menschen mit Krankheiten die zur Bewusstlosigkeit, Schwächeanfällen oder eingeschränkter Wahrnehmung führen können (zum Beispiel Diabetes usw.).
  • Menschen, die den Notruf als Panik- oder Überfallmelder nutzen möchten.

Mittlerweile gibt es Notrufsysteme, die sowohl für zuhause als auch für unterwegs eingesetzt werden können. Mit Pflegegrad können Sie die mobilen Notrufsysteme schon zum Nulltarif bekommen.

Vorteile von Notrufsystemen

Alle Notrufsysteme – ob mobil oder als stationärer Hausnotruf – haben folgende Vorteile für die allein lebenden Menschen und Ihre Angehörigen:

  • Mehr Sicherheit und das Wissen, dass im Notfall schnell Hilfe gerufen werden kann.
  • Mehr Unabhängigkeit und mehr persönlicher Freiraum. Mobil bleiben – wieder alleine Spaziergänge unternehmen können.
  • Länger alleine zu Hause leben können.
  • Die Angehörigen machen sich weniger Sorgen
  • Sie sind einfach per Knopfdruck zu bedienen. Keine Nummern wählen oder Code eingeben. Einfach nur drücken.
  • In der Notrufzentrale sitzen speziell geschulte Mitarbeiter – in der Regel sogar erfahrene Rettungskräfte. Sie wissen, ob die Person einen Notarzt benötigt oder ob es reicht, wenn die Verwandten benachrichtigt werden.

Informationen zu klassischen Hausnotrufsystemen

Der klassische Hausnotruf, der nur im Haus funktioniert, ist für Menschen geeignet, die stets alleine leben oder tagsüber meist alleine zu Hause sind und das Haus so gut wie nie ohne Begleitperson verlassen.

Stürzt der Besitzer des Hausnotrufs, auch häufig als Seniorenalarm oder Seniorennotruf bezeichnet, innerhalb der Wohnung, kann er mit dem Hausnotruf per Knopfdruck Hilfe holen.



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Mit einem Pflegegrad haben Sie Anrecht auf monatliche Pflegehilfsmittel.


Vorteile klassisches Hausnotrufsystem

In der Regel günstige Anschaffungskosten, die unter Umständen sogar von der Pflegekasse bezahlt werden.

Nachteile klassisches Hausnotrufsyste

Funktioniert nur im Haus.

Ist der Betroffene zu weit weg von der Station verunglückt, kann es sein, dass die Funkverbindung schon innerhalb des Hauses nicht mehr funktioniert. Steht die Basisstation im Wohnzimmer und die Person ist im Keller verunglückt oder gestürzt, kann unter Umständen die Verbindung nicht ausreichend sein und es ist nicht mehr möglich, einen Notruf abzusetzen.

Wie funktioniert ein Hausnotruf

  • Ein Hausnotruf besteht aus einem Handsender (Funksender, Funkfinger) und einem Empfänger. Der Empfänger ist die Basisstation, die zentral in der Wohnung steht und mit dem Telefon gekoppelt ist.
  • Das Basisgerät steht in der Regel neben dem Telefon. Der mobile Funksender wird entweder am Arm oder an einem Band um den Hals getragen.
  • Der Handsender ist das Gerät, das entweder als Halsband oder als Armband (Notfallarmband) getragen wird. Im Notfall reicht ein Knopfdruck, um Angehörige oder den 24h-Notdienst zu alarmieren. Es ist wichtig, dass der hilfebedürftige Mensch diesen Notrufsender immer bei sich trägt, denn nur so ist gewährleistet, dass im Notfall auch Hilfe angefordert werden kann.
  • Um Hilfe anzufordern, muss auf den roten Knopf des Funksenders oder auf den Knopf der Basisstation gedrückt werden.
  • Der Notruf wird an die Notrufzentrale des Anbieters weitergeleitet.
  • Ein Mitarbeiter der Notrufzentrale nimmt Kontakt auf und fragt nach dem Befinden und wie geholfen werden kann. Sollte der Mitarbeiter der Notrufzentrale keine oder nur eine undeutliche Antwort erhalten, wird er entscheiden, was zu tun ist, was bedeutet, dass er entweder Verwandte benachrichtigt, oder einen Mitarbeiter des Notrufdienstes oder gar den Notarzt zu Ihnen schickt.
  • Bei einem mobilen Notrufsystem funktioniert es fast genauso: Sie senden mit nur einem Knopfdruck einen Notruf. ⇒ Der Mitarbeiter der Notrufzentrale nimmt mit Ihnen Verbindung auf. ⇒ Über ein GPS-Modul können Sie geortet werden. ⇒ Je nach Bedarf werden Ihre Verwandten oder ein Notarzt zu Ihnen geschickt.

Und wie kommt der Mitarbeiter des Notrufdienstes nun in Ihre Wohnung?

Hier bieten einige Dienstleister den Service an, dass ein Schlüssel direkt in der Notrufzentrale hinterlegt wird. Macht Sinn.

Sinn macht aber auch eine Schlüsselbox, welche am Haus an einer wenig einsehbaren Stelle angebracht wird (Bei größeren Mehrfamilienhäusern vielleicht nicht ganz so geeignet – vorher auf alle Fälle den Vermieter um Genehmigung bitten und schriftlich bestätigen lassen). In dieser Schlüsselbox liegt der Haus- und Wohnungsschlüssel. Die Box wird über ein Zahlenkombinationsschloss verriegelt.

Der Code des Schlosses wird dann – anstatt eines Schlüssels – beim Notrufdienst hinterlegt. Diese Box ist insofern vorteilhaft, dass ein eventuell benötigter Notarzt den Schlüssel nicht erst beim Notrufdienst holen muss sondern gleich zum Patienten fahren kann. Der Notarzt bekommt den Code vom Notrufdienst mitgeteilt.

Informationen zu mobilen Notrufsystemen

Für Menschen die sturzgefährdet sind und alleine wohnen, aber auch noch häufiger ohne Begleitung die Wohnung verlassen, ist das mobile Notrufsystem bestens geeignet.

Vorteile eines mobilen Notrufsystems

  • Flexibilität, da von überall her ein Notruf abgesetzt werden kann.
  • Mobile Notrufsysteme sind als Notrufhandy oder als Notrufuhr handlich klein. Die Notruftelefone finden in jeder Hosen- oder Handtasche Platz und die Notrufuhr ist ein voller Uhrenersatz.
  • Die Notrufuhren sind zum Teil mit einem Sturzsensor ausgestattet. Der Sturzsensor gibt automatisch Alarm, wenn die Person gestürzt ist. Das ist ein großer Vorteil, wenn sich die Person nach dem Sturz nicht mehr selbst melden kann.
  • Maximale Sicherheit, weil jede Lebenssituation abgedeckt werden kann.
  • Kann auch als mobiles Ortungsgerät benutzt werden. Gerade wenn die Angehörigen alleine unterwegs sind, zum Beispiel bei einem Waldspaziergang, kann mit den Ortungsgeräten der Aufenthaltsort bestimmt werden.
  • Keine Basisstation notwendig. Das Senden und Kommunizieren erfolgt über ein und dasselbe Gerät.

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Nachteile eines mobilen Notrufsystems

  • Wird meist nicht von der Pflegekasse bezahlt.
  • Anschaffungskosten sind in der Regel höher als für das Basismodell des Notrufsystems. Enthält aber dafür mehr Funktionen.
  • Funktioniert nicht, wenn sich die Person in einem Funkloch befindet.

Wer wird im Notfall benachrichtigt?

Egal ob Sie nun einen Hausnotruf oder ein mobiles Notrufsystem haben, gibt es mehrere Möglichkeiten, Hilfe zu organisieren. Wichtig ist jedoch, dass bei der Notrufzentrale Ihr persönlicher Notfallplan hinterlegt ist. Im Ernstfall werden die Rettungskräfte gleich mit Ihrem Notfallplan versorgt. Dieser enthält Ihre Vorerkrankungen und Ihre Medikation, eine Liste von Personen, die im Notfall benachrichtigt werden sollen.

  • Benachrichtigung geht an Angehörigen/Freunde
  • Benachrichtigung geht an Notrufzentrale/Rufbereitschaft
  • 24h-Notrufzentrale: Eine weitere Möglichkeit ist die Weiterleitung an eine 24h-Notrufzentrale. In den Notrufzentralen sitzen speziell ausgebildete Fachkräfte, die den Notruf entgegen nehmen. Sie klären dann im Gespräch ab, ob der Notruf nur versehentlich gedrückt wurde, ob ein Notarzt benötigt wird oder ob es reicht, wie zum Beispiel bei einem harmloseren Sturz, wenn DRK-Mitarbeiter beim Aufstehen helfen.

Meldet sich der Verunglückte nicht, leitet die Notrufzentrale sofort entsprechende Rettungsmaßnahmen ein.

Tipp: Achten Sie darauf, dass die Rufbereitschaft auch wirklich 24 Stunden am Tag und auch an Sonn- und Feiertagen erreichbar ist.

Was Sie bei der Anschaffung eines Hausnotrufes dringend beachten sollten:

  • Wenn Sie sich mehrere Angebote einholen, können Sie vorab schon die Preise vergleichen. Achtung: Nicht überall sind die Leistungen gleich gut. Ein etwas günstigerer Anbieter kann unter Umständen nicht den Service bieten wie ein etwas teurerer Anbieter.
  • Erreichbarkeit: Der Notruf wird an eine Notrufzentrale weitergeleitet. Es muss gewährleistet sein, dass die Notrufzentrale des Anbieters rund um die Uhr erreichbar ist. Dies müssen auch kleinere Anbieter garantieren können, da sonst das Senioren-Notrufsystem nutzlos ist.
  • Lassen Sie sich nicht unter Kaufdruck setzen, sondern lassen Sie sich unverbindlich beraten.
  • Fragen Sie an, ob Sie das Gerät vor dem Kauf kostenlos testen können.
  • Die Grundversorgung beinhaltet, dass der Patient über den Seniorennotruf Hilfe anfordern kann. Prüfen Sie bei den verschiedenen Anbietern, welche Zusatzleistungen zugebucht werden können, z. B. eine regelmäßige Rückmeldung (zu einem bestimmten Zeitpunkt morgens und abends – man spricht auch von einer “Mir-geht-es-gut-Funktion) durch den Patienten beim Notrufdienst.
  • Was kosten diese Zusatzleistungen. Lassen Sie sich die Zusatzleistungen genau erklären. Vielleicht reicht anfangs ein Standardvertrag.
  • Welche Kosten entstehen für das Aufstellen und die Einrichtung des Gerätes sowie Wartungsarbeiten?
  • Sie sollten jederzeit die Vertragsleistungen erweitern oder kürzen können
  • Treffen Sie eine Entscheidung, ob Sie das Notrufsystem am Handgelenk oder um den Hals tragen möchten.
  • Fragen Sie bei den Anbietern nach, wer die Kosten für einen Fehlalarm, d. h. wenn das Gerät aus Versehen ausgelöst wurde, übernimmt.
  • Der Vertrag sollte auf keinen Fall eine Mindestlaufzeit haben und relativ schnell kündbar sein. Bei Eintritt eines Todesfalles sollte der Vertrag sofort und ohne Einhaltung von Kündigungsfristen und ohne weitere Kosten aufgelöst werden können.
  • Sind alle technischen Voraussetzungen erfüllt, so wie z. B. ein Telefonanschluss.
  • Bei dem Notrufsystem für Zuhause sollten Sie unbedingt die „Reichweite“ testen. Es nützt nichts, wenn das Gerät nur in dem Zimmer funktioniert, in dem das Basisgerät steht. Das Gerät muss in der ganzen Wohnung und im Garten funktionieren, möglichst auch im Kellerbereich.
  • Wie funktioniert das Gerät bei einem Stromausfall?
  • Ist der Notrufsender wasserdicht? Kann er beim Duschen oder Baden verwendet werden?
  • Hat das Gerät einen Defekt, sollte vom Anbieter schnellstmöglicher Ersatz geliefert werden können.
  • Was kann das Gerät – lassen Sie sich die Bedienung genau erklären und fragen Sie nach, wenn Ihnen etwas unklar ist.
  • Verfügt der Anbieter über qualifiziertes Fachpersonal bei der Annahme des Notrufs? Wird im Notfall ein qualifiziertes und ausgebildetes Personal zu Ihnen geschickt?
  • Wenn Sie einen Pflegegrad / eine Pflegestufe haben, gewährt die Pflegeversicherung einen Zuschuss. Ist Ihr Anbieter von der Pflegeversicherung zugelassen?
  • Wenn Sie mit einem Hausnotrufdienst keine guten Erfahrungen gemacht haben, sollten Sie sich nicht scheuen, den Anbieter zu wechseln. Hier geht es schließlich um Ihr Leben.

Kann man mit dem Notrufsender duschen oder baden?

Gerade in der Dusche oder im Bad ist die Unfallgefahr sehr hoch. Deshalb ist es wichtig, auch in der Dusche oder im Bad in Notfallsituationen reagieren zu können. Gute Anbieter haben entsprechende Geräte die wasserdicht sind. Fragen Sie vorsichtshalber nach, ob das angebotene Gerät fürs Bad geeignet ist.

Mobiles Notrufsystem mit dazugehörigem Funkarmband
Sie erhalten beides: Mobiles Notrufsystem mit Funkarmband

Besondere Zusatzleistungen

Notrufsysteme sind längst nicht mehr auf den Notrufknopf beschränkt. Es geht noch viel mehr.

Die Preise für diese Leistungen schwanken von Anbieter zu Anbieter sehr. Ich kann Ihnen unseren Partner empfehlen. Sie können hier das Basismodell mit einigen Zusatzfunktionen bei Pflegebedürftigkeit bereits von der Pflegekasse bezahlt bekommen. Hier kostenlos Broschüre anfordern.

Hier einige Möglichkeiten von Zusatzleistungen bei Notrufsystemen:

GPS-Ortung

Der Mensch ist nicht dafür gemacht, immer nur im Haus zu sitzen. Ob jung oder alt, so möchte doch jeder immer wieder für ein paar Stunden in die Natur. Die modernen Geräte geben Sicherheit, da der Träger des Notrufs nach dem Drücken der Notruftaste per GPS geortet werden können. Egal wo die in Not geratene Person sich befindet, kann sie von Angehörigen oder dem Rettungsdienst gefunden werden.

Notrufsysteme mit der “Mir-geht-es-gut-Taste”

Diese Funktion ist nicht für den klassischen Notfall gedacht, sondern für die tägliche Rückmeldung, dass es dem Notruf-Nutzer auch gut geht. Es gibt viele Möglichkeiten, wo diese Funktion gute Dienste leistet. Stellen Sie sich vor, sturzgefährdete oder zur Ohnmacht neigende Menschen verunglücken. Sie können dann unter Umständen keinen Notruf mehr absetzen. Mit der Mir-geht-es-gut-Taste wird vereinbart, dass der Senior sich täglich zur gleichen Zeit bei der Notrufzentrale meldet.

Erfolgt keine Meldung, wird die Notrufzentrale versuchen, mit der Person Kontakt aufzunehmen. Es kann ja schließlich auch nur sein, dass vergessen wurde, die Taste zu drücken. Erreicht die Notrufzentrale die Person nicht, wird die verabredete Rettungsmaßnahme eingeleitet. Es werden die Angehörigen oder sogar der Rettungsdienst beauftragt. Somit ist gewährleistet, dass verunglückte Personen, die nicht mehr selbstständig einen Notruf senden konnten, nicht tagelang alleine in der Wohnung liegen, sondern wenigstens 1 bis 2 mal täglich Kontakt zur Notrufzentrale haben.

Schlüsseltresor: Wohnungsschlüssel zugänglich machen

Es nützt im Ernstfall nichts, wenn zwar ein Notruf ausgesendet wurde, aber keiner die Möglichkeit hat, in die Wohnung zu kommen. Deshalb müssen Haustür- und Wohnungstürschlüssel hinterlegt sein.

Sollen die Angehörigen im Ernstfall benachrichtigt werden, müssen diese über entsprechende Schlüssel verfügen.

Wird im Notfall die Notrufzentrale (z.B. DRK usw.) benachrichtigt, gibt es die Möglichkeit, dass in der Notrufzentrale die Schlüssel deponiert werden.

Eine weitere Möglichkeit ist auch eine Schlüsselbox/ein Schlüsseltresor, die außerhalb des Hauses angebracht wird. Über eine Zahlenkombination kann dann der Rettungsdienst die Box öffnen. Der Zahlencode ist dann anstatt eines Schlüssels beim Rettungsdienst hinterlegt.

Funk-Rauchmelder

Mittlerweile sind Rauchmelder ja in allen Bundesländern Pflicht. Was aber, wenn die allein lebende Person mit der Rauch- oder Feuersituation überforder ist? Entsteht in der Wohnung Rauch, gibt der Funk-Rauchmelder nicht nur einen Signalton ab, sondern informiert auch gleichzeitig die Notrufzentrale.

Was kostet ein Notrufsystem?

Die Kosten für ein Notrufsystem teilen sich auf in die Anschaffungskosten und die Folgekosten für die Notrufzentrale. Außerdem muss unterschieden werden zwischen Standardleistungen und Zusatzleistungen. Unser Partner bietet ein gutes Basispaket an. Die Kosten werden bei anerkannter Pflegebedürftigkeit vollumfänglich von der Pflegekasse übernommen. Pakete mit mehr Funktionen liegen über dem “Kassentarif”. Trotzdem können Sie dann einen Zuschuss in Höhe der Pflegekassenleistung von 25,50 Euro (ab 01.09.2021) erhalten.

Änderungen des Tarifs:

Seit dem 01.09.2021 bezuschusst die Pflegekasse einen Hausnotruf mit 25,50 Euro / Monat. Bitte prüfen Sie die Abrechnungen mit Ihrem Anbieter. Leider soll es mehrfach Fälle gegeben haben, bei denen die Anbieter von Hausnotrufsystemen diese Zuschusserhöhung nicht an ihre Kunden weiter gegeben haben. Wenn Sie also weiterhin nur 18,36 Euro als Zuschuss angerechnet bekommen, sollten Sie sich mit Ihrem Anbieter oder Ihrer Pflegekasse in Verbindung setzen.

Anschaffungskosten

Je nach Gerätetyp und Geräteausstattung variieren die Anschaffungskosten. Ein einfaches Hausnotrufsystem ist günstiger als zum Beispiel eine Notrufuhr für unterwegs. Die Geräte müssen den Bedürfnissen des pflegebedürftigen Menschen angepasst sein.

Folgekosten für die Notrufzentrale

Wird der Notruf nicht an die Angehörigen sondern an die Notrufzentrale weitergeschaltet, berechnet der Anbieter dieses Services entsprechend seine Leistungen. Aber auch hier kommt es wieder auf den abgeschlossenen Vertrag an. Jeder Anbieter hat unterschiedliche Leistungen und Tarife.

In der Regel ist ein monatlicher Fixbetrag für die Nutzung der Notrufzentrale zu entrichten. In diesem Service ist beinhaltet, dass sich der Angehörige meldet, wenn er Hilfe benötigt.

Hinzu kommen Sonderleistungen wie zum Beispiel, dass sich der Angehörige regelmäßig bei der Notrufzentrale meldet um zu signalisieren, dass es ihm gut geht. Meldet sich der Patient nicht, wird die Notrufzentrale aktiv.

Auch Zusatzleistungen wie ein Erinnerungsservice für Medikamente oder ein Weckservice können bei manchen Anbietern zugebucht werden.

Sie sehen, aufgrund der Vielfalt der Möglichkeiten ist es nicht zu sagen, wie teuer ein Notrufsystem ist.

Was ist der Unterschied zwischen einer Standardleistung und Zusatzleistungen?

Bei einer Standardleistung ist es im Regelfall so, dass der Patient sich nur dann meldet, wenn er Hilfe benötigt.

Beispiel Standardleistung: Herr Schnell stürzt um 17.00 Uhr auf der Treppe und kann nicht mehr alleine aufstehen. Da er den Notrufsender bei sich trägt, kann er sich per Knopfdruck mit dem Notrufdienst in Verbindung setzen und Hilfe anfordern.

Bei Zusatzleistungen ist es möglich, dass eine regelmäßige Rückmeldung (zum Beispiel zu einem bestimmten Zeitpunkt morgens und abends) durch den Patienten beim Notrufdienst erfolgt. Geht keine Meldung ein, setzt sich der Notrufdienst mit dem Patienten in Verbindung und fragt nach dem Befinden. Über manche Anbieter kann auch ein Weckdienst oder ein Erinnerungsservice an Medikamente gebucht werden.

Beispiel Zusatzleistung: Herr Schnell, der um 17.00 Uhr auf der Treppe stürzte, hat sich schwer verletzt und ist nicht bei Bewußtsein. Es ist vereinbart, dass er sich täglich morgens um 8.00 Uhr und abends um 17.30 Uhr per Knopfdruck beim Notrufdienst meldet um mitzuteilen, dass es ihm gut geht. Heute wird sich Herr Schnell zur vereinbarten Zeit aus oben genannten Gründen nicht melden. Nun wird der Notrufdienst gemäß den persönlichen Vereinbarungen aktiv.

Diese Serviceleistungen (Zusatzleistungen) sind meist nur gegen Aufpreis zur Standardversion erhältlich.

Ist für ein Notrufsystem eine Kostenerstattung durch Pflegekasse möglich?

Es ist möglich, dass die Pflegekasse eine monatliche Grundpauschale von 25,50 Euro übernimmt. Dafür müssen aber alle 3 nachfolgenden Bedingungen erfüllt sein:

  1. Es muss sich um einen von der Pflegekasse anerkannten Anbieter handeln.
  2. Der Pflegebedürftige benötigt einen Pflegegrad.
  3. Die Person muss alleine wohnen und keine weitere Möglichkeit haben, einen Hilferuf/Notruf abzusetzen.

Nähere Auskünfte, bzw. ob in Ihrem Fall eine Kostenpauschale übernommen wird, erhalten Sie bei Ihrer Pflegeversicherung.

Technische Voraussetzungen

Sie benötigen einen Telefon-Festnetzanschluss. Im Moment ist ein analoger Festnetzanschluss am besten, da Telefonverbindungen übers Internet oft nicht stabil sind und daher ist von diesen Anschlüssen im Moment noch abzuraten.

Extra-Tipp

Es gibt nicht nur Notrufsysteme für das Haus, sondern auch mobile Notrufsysteme, die überall mitgenommen werden können. Der Vorteil dieser Systeme ist auch, dass gleichzeitig in den meisten Modellen auch ein Ortungssystem mit integriert ist.

Steuerliche Absetzbarkeit eines Hausnotrufsystems

Der BFH hat entschieden, dass die Kosten für die Rufbereitschaft/Notrufzentrale als haushaltsnahe Dienstleistungen abgesetzt werden können (BFH, Az. VI R 18/14).

Fazit 

Ein Notrufsystem dient der Sicherheit für Menschen jeden Alters. Vor allem für Menschen die chronisch krank, sturzgefährdet oder bewegungseingeschränkt sind, bietet ein Notrufsystem lange die Möglichkeit, selbstständig und alleine zu wohnen ohne in eine Pflegeeinrichtung umziehen zu müssen.

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2 Antworten auf „Hausnotruf kann Leben retten“

Die großen Hilfsorganisationen bieten den Hausnotruf an und haben eine gute Organisation zu bieten. Ich habe einen Hausnotruf vom ASB und bin zufrieden.

Im August 2016 kaufte ich eine Fairtek Notrufuhr. Nach 3 Monaten wurde der verschiedentlich ausgelöst
obwohl ich die Notruftaste nicht betätigte. Ich schickte die Uhr an Fairtek mit der Bitte um Reparatur.
Auf meine Mahnungen würde ich vertröstet. Als ich nach 3 Monaten um Erstattung des Kaufpreises bat, weil Fairtek anscheinend nicht in der Lage war, die Uhr zu reparieren, erfolgte keine Reaktion.

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