Bei der Generation 50+ beginnen die Zipperlein. Auch die Arthrose ist eine Alterskrankheit. Die Knorpelmasse in den Gelenken verschleißt. Die körperlichen Beeinträchtigungen können dabei so stark sein, dass die betroffene Person zum Pflegefall wird. Das zeigt, dass diese Erkrankung nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Arthrose?
- Was sind die Ursachen für eine Gelenkdegeneration?
- Was sind die Symptome einer Arthrose?
- Arthrose bei pflegebedürftigen Menschen
- Wie wird Arthrose behandelt?
- Hilfsmittel bei Arthrose
- Was ist der Unterschied zwischen Arthrose und Arthritis?
- Ansprechpartner bei Arthrose
- Weitere Beiträge zum Thema Pflege
Was ist Arthrose?
Unter Arthrose versteht man eine degenerative Gelenkserkrankung, umgangssprachlich spricht man auch von Gelenkverschleiß oder einer Gelenkabnutzung.
Durch die Abnutzung der Knorpelschicht kann es im schwersten Verlauf bis zur Zerstörung des Gelenks kommen. Der Verschleiß der Gelenke führt zu Bewegungseinschränkungen und zu Schmerzen.
Von der Arthrose sind meist nur ältere Personen – und nur relativ selten Kinder oder Jugendliche – betroffen. Bei den über 65-Jährigen haben ca. 2/3 diese Erkrankung. Weltweit ist die Arthrose die häufigste Gelenkserkrankung und ist damit schon eine Volkskrankheit. Mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko für eine degenerative Gelenkserkrankung.
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Am häufigsten sind die Hüftgelenkarthrose und die Kniegelenkarthrose. Allerdings kann auch jedes andere Gelenk arthrotisch werden.
Was sind die Ursachen für eine Gelenkdegeneration?
Es gibt mehrere Ursachen für eine Arthrose. Werden Gelenke übermäßig belastet, nützen sie sich schneller ab, getreu dem Motto: Steter Tropfen höhlt den Stein. Mögliche Ursachen können sein:
Was sind die Symptome einer Arthrose?
Eine Arthrose kann eine Zeitlang ohne Symptome wie z.B. Schmerzen einhergehen. Es gibt sogar Fälle, die symptomlos bleiben. Ansonsten können aber folgende Krankheitszeichen auftreten.
Gelenkschmerzen: Durch die Verformung der Gelenke können vor allem beim Bewegen und Belasten des Gelenks Schmerzen auftreten. Auch sogenannte „Anlaufschmerzen“ treten häufig auf. Anlaufschmerzen sind die Schmerzen beim Loslaufen nach einer längeren Ruhephase des Gelenks (z.B. längeres Sitzen oder Stehen). Mit der Zeit kann es zu einem Dauerschmerz kommen, der dann auch in den Ruhephasen auftritt.
Die Diagnose und Behandlung einer Arthrose ist dem Arzt zu überlassen. Nur er kann feststellen, ob es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung handelt oder nicht.

Je nach Fortschritt der Krankheit, wird Arthrose in verschiedene Stadien unterteilt. Eine Kniearthrose wird z.B. in 4 Stadien unterteilt. Im Stadium 1 sind die Schädigungen des Gelenkknorpels noch relativ gering, während im Stadium 4 sehr schwerwiegende Knorpelschädigungen vorliegen und die Knochen ohne Knorpel aufeinander reiben.
Arthrose bei pflegebedürftigen Menschen
Je nach Schwere und Symptome der Erkrankung, kann eine Arthrose den Betroffenen sehr belasten, aber auch die Pflege erschweren. Die Einstufung in einen Pflegegrad ist davon abhängig, wie viel Hilfe eine Person bei der täglichen Lebensführung benötigt. Deshalb kann eine Arthrose durchaus die Höhe eines Pflegegrades beeinflussen.
Körperliche Beeinträchtigungen durch Gelenkdegeneration
Die Arthrose wirkt sich auf sämtliche Lebenssituationen aus. Die Erkrankten können den Haushalt, Alltagsaktivitäten, Sport und Hobbys oft gar nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt ausführen und benötigen Hilfe.
Hier einige Beispiele, mit welchen Beeinträchtigungen im täglichen Leben zu rechnen ist und wo Unterstützung durch die pflegenden Angehörigen nötig wird:
Die Betroffenen haben Probleme
Wie können Pflegepersonen den Arthrosepatienten helfen?

Dass ab einem gewissen Grad der Gelenkdeformierung die Patienten auf Hilfe angewiesen sind, lässt sich aus der vorhergehenden Aufzählung schon erkennen. Trotzdem sollte darauf geachtet werden, dass nur eingegriffen wird, wenn es nötig ist. Die Arthrosepatienten sollten noch alles selber machen können, was möglich ist. Also nur so viel Hilfe wie nötig geben.
Ein Hauptgrund für Arthrose ist Übergewicht. Als Pflegeperson sollten Sie darauf achten, dass das Übergewicht reduziert wird. Je weniger sich eine Person bewegen kann, umso weniger Kalorien benötigt sie.
Als Angehöriger sollten Sie den Hilfebedürftigen dazu ermuntern, sich regelmäßig zu bewegen. Erkrankte, die trotz Rollstuhl noch laufen können, sollten so viel wie möglich auf das Hilfsmittel verzichten. Lieber mit Unterstützung laufen als im Rollstuhl geschoben werden.
Arthrosepatienten müssen lernen, mit der Krankheit umzugehen. Sie dürfen sich einerseits nicht überfordern, aber gar nichts mehr zu machen und sich nur zu schonen ist auch falsch. Hier muss ein gesundes Mittelmaß gefunden werden. Arbeiten im Haushalt können auf „mehrere Portionen verteilt“ werden. Immer wieder eine Pause einlegen.
Das Tragen von schweren Lasten oder eine ungleichmäßige Belastung des Körpers sollten vermieden werden. Ein Einkaufstrolley entlastet die Gelenke.
Wenn für Sie die Pflege des Angehörigen zu schwer wird, gerade zum Beispiel beim Waschen oder Duschen, können Sie auch einen Pflegedienst beauftragen. Damit können Sie sich eine körperliche Entlastung schaffen.
Wird bei Arthrose ein Pflegegrad anerkannt?
Je nach Schwere der Krankheit und Einschränkung der Selbstständigkeit kann mit Arthrose ein Pflegegrad beantragt werden. Da die Arthrose eher eine Alterskrankheit ist, kommen meist auch noch andere Erkrankungen hinzu, die ebenfalls in die Berechnung der Pflegebedürftigkeit mit einfließen.
Nur anhand der oben angeführten körperlichen Beeinträchtigungen können Sie sehen, wie hilfebedürftig Menschen mit einer Arthrose sein können. Deshalb sind die Auswirkungen der Gelenkerkrankungen unbedingt bei der Beurteilung für einen Pflegegrad zu berücksichtigen.
Wenn Sie einen Pflegegrad oder eine Höherstufung beantragen, sollten Sie ein Pflegetagebuch führen. Dort können Sie aufführen, bei welchen Tätigkeiten die pflegebedürftige Person Hilfe und Unterstützung benötigt. Bei der Beantragung eines Pflegegrades kann Sie auch eine Pflegeberatung unterstützen.
Wurde ein berechtigter Antrag auf Pflegebedürftigkeit abgelehnt, macht es Sinn, innerhalb der vorgegebenen Frist einen Widerspruch einzulegen. Es kommt nicht selten vor, dass ein Antrag auf einen Pflegegrad beim ersten Anlauf abgelehnt und beim Widerspruch dann genehmigt wurde.
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Wie wird Arthrose behandelt?
Bis zum heutigen Zeitpunkt ist Arthrose nicht heilbar. Es kann nur versucht werden, die Symptome zu lindern oder das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Dazu gibt es verschiedene Therapien, die nicht bei allen gleich gut greifen und anschlagen. Daher muss eben manchmal ausgetestet werden, was dem Patienten bekommt und was nicht.
Folgende Therapien, Behandlungen und Vorbeugemaßnahmen sind bei einer Arthrose möglich:
Im Arthrose-Therapie-Verzeichnis finden Sie viele weitere Therapieformen mit einem Anbieterverzeichnis und einem Erfahrungsaustausch.
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Hilfsmittel bei Arthrose
Therapien können bei Arthroseerkrankungen Linderung und Erleichterung bringen. Allerdings sind auch – je nach Grad der Erkrankung – Hilfsmittel wichtig.
Lassen Sie sich bezüglich der vielen Hilfsmittel in einem Sanitätshaus beraten. Dort wird man Ihnen – auf Ihre persönliche Situation zugeschnitten – Empfehlungen geben. Außerdem kann Ihnen das Sanitätshaus auch gleich sagen, welche Hilfsmittel von der Krankenkasse bezahlt werden und welche nicht. Denn:
Hilfsmittel, die im Hilfsmittelverzeichnis stehen, werden von der Pflegekasse/Krankenkasse bezahlt. Voraussetzung ist, dass der Arzt eine Notwendigkeit sieht und eine Verordnung ausstellt. Dann kann das Hilfsmittel beantragt werden. Die Genehmigung des Hilfsmittels ist jedoch letztendlich von der Krankenkasse abhängig.
Was ist der Unterschied zwischen Arthrose und Arthritis?
Arthrose und Arthritis sind zwei unterschiedliche Krankheiten, allerdings ähneln sich die Symptome. Die Endung „itis“ bedeutet meist eine Entzündung. Auch die Arthritis ist ein entzündlicher Prozess, wohingegen eine Arthrose ein Verschleiß ist. Während die Arthrose eher eine Alterserkrankung ist, ist eine Arthritis altersunabhängig. Trotzdem kann es bei einer Arthrose auch zu Entzündungen kommen.

Werner Koch führt seit vielen Jahren erfolgreich eine orthopädische Facharztpraxis. Seine Schwerpunkte liegen in der Diagnostik. Im Laufe seiner Praxistätigkeit hat er sich unter anderem auf Arthrosetherapie, Chirotherapie, Osteotherapie, Akupunktur, Kinesiotaping weiterbilden lassen. Das hilft ihm, nach der Diagnose dem Patienten die bestmögliche Therapie zu verordnen.
Sein Credo: „Eine Operation ist für mich grundsätzlich der allerletzte Ausweg. Und wenn Operationen modern sein sollten, bin ich lieber ein wenig altmodisch.“
Ansprechpartner bei Arthrose
Zuerst ist natürlich immer Ihr Arzt der erste Ansprechpartner. Weiterführende Informationen erhalten Sie auch hier:
- Die Deutsche Arthrose-Hilfe e.V. bietet u.a. Servicetelefon, Beratung über einen ärztlichen Dienst, Erfahrungsaustausch, finanzielle Unterstützung in Härtesituationen, Informationen zur Arthrose.
- Deutsche Arthrose-Stiftung Hier erhalten Sie neben umfangreichen Informationen auch eine bundesweite Auflistung von Selbsthilfegruppen.
- Rheuma-Liga Bietet allgemeine Informationen und eine Auflistung von Selbsthilfegruppen sowie eine Arzt- und Therapeutensuche.
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