Otto Beier
Otto Beier, Gründer von Pflege-durch-Angehörige, gibt praktische Tipps und Einblicke in den Pflegedschungel.
Aktualisiert am 05.03.2025
447 mal angesehen

Das Wichtigste in Kürze

  • Rutschfeste Beläge, stabile Handläufe und gute Beleuchtung sind entscheidend für eine sturzsichere Treppe.

  • Regelmäßige Wartung und das Entfernen von Stolperfallen wie lose Teppiche oder Gegenstände reduzieren das Sturzrisiko erheblich.

  • Zusätzliche Hilfsmittel wie Treppenlifte oder Treppensteighilfen bieten mehr Sicherheit bei eingeschränkter Mobilität.

  • Fördermöglichkeiten können die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen reduzieren – ein Antrag bei der Pflegekasse lohnt sich.

So gehen Sie vor

  • Treppe überprüfen: Kontrollieren Sie Ihre Treppe auf Stolperfallen, lose Stufen oder rutschige Oberflächen.

  • Rutschhemmende Maßnahmen ergreifen: Bringen Sie rutschfeste Beläge oder Antirutschstreifen auf den Stufen an.

  • Beleuchtung verbessern: Installieren Sie helle, blendfreie Lampen und Bewegungsmelder, um die Treppe gut auszuleuchten.

  • Handläufe anbringen: Sorgen Sie für stabile Handläufe auf beiden Seiten der Treppe, um zusätzlichen Halt zu bieten.

  • Zusätzliche Hilfsmittel nutzen: Bei eingeschränkter Mobilität können Treppenlifte oder Steighilfen für mehr Sicherheit sorgen – lassen Sie sich von Fachberatern unterstützen.

Gründe für einen Sturz können sein:

Eine Treppe kann für ältere und bewegungseingeschränkte Menschen eine große Sturzgefahr sein. Eine Sturzprophylaxe für die Treppe ist daher unumgänglich.

Geht bei jüngeren Leuten ein Sturz noch oft ohne Folgen ab, stellen sich bei älteren Menschen doch viel schneller schwerere und langwierigere Verletzungen wie starke Prellungen, Knochenbrüche oder ein Beckenbruch ein.  Stürze werden zum einen durch die Umwelt (zum Beispiel durch schlecht beleuchtete Treppen) hervorgerufen und zum anderen durch körperliche Beeinträchtigungen.

  • Gelenkprobleme und dadurch hervorgerufen eine verminderte Beweglichkeit.
  • Kreislaufprobleme oder Schwindelanfälle.
  • Eine im Alter schwächer gewordene Muskulatur.
  • Nebenwirkungen von Medikamenten.
  • Gleichgewichtsstörungen.
  • Unsicherheit durch schlechtes Sehen oder Hören.
  • Angst oder allgemeine Gangunsicherheit.
  • Diverse Krankheiten wie z. B. ParkinsonDemenz oder Schlaganfall.
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Welche Maßnahmen können als Sturzprophylaxe ergriffen werden?

Stürze im höheren Alter können fatale Folgen haben. Besonders Oberschenkelhalsbrüche können eine langwierige Angelegenheit sein. Bei älteren Menschen kann die Mobilisation nach einem Oberschenkelhalsbruch sehr lange dauern und ist nicht einfach.

Häufig kommt noch dazu, dass das Vertrauen in die eigene Gangsicherheit auf Dauer beeinträchtigt wird und die Sicherheit, die vor dem Sturz vorhanden war, nicht mehr erreicht wird.

Wer aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen sturzgefährdet ist, kann als Sturzprophylaxe einiges selber tun.

  • Durch gezieltes Krafttraining können die Muskeln wieder aufgebaut und gestärkt werden. Dazu gibt es z.B. verschreibungsfähige Beintrainer, mit denen Gelenke und Muskeln zu Hause wieder aufgebaut werden können.
  • Viel bewegen, um die eigene körperliche Gelenkigkeit zu erhalten.
  • Mit Balanceübungen kann der Gleichgewichtssinn trainiert werden.
  • Medikamente auf Nebenwirkungen (wie z.B. Schwindel) prüfen lassen.
  • Wer schlecht sieht, sollte entsprechende Sehhilfen tragen.
  • Wer stark sturzgefährdet ist, sollte Hüftprotektoren und/oder Sturzhelme verwenden.
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Sturzprophylaxe an der Treppe

Für ältere und sturzgefährdete Menschen können Treppen alleine schon eine wahre Herausforderung sein. Um das Sturzrisiko bei Treppen so gering wie möglich zu halten, sollte folgendes beachtet werden:

  • Treppe gut beleuchten
  • Keine losen Teppiche auf der Treppe
  • Rutschsichere Beläge verwenden
  • Lose Stufen müssen ausgebessert werden, so dass sie trittsicher sind
  • Mindestens an einer Seite oder besser an beiden Seiten Handläufe und/oder zusätzliche Handgriffe anbringen
  • Darauf achten, dass das Geländer nicht locker ist
  • Keine Hindernisse auf die Treppe stellen – frei zugängliche Treppe
  • Sicheres Schuhwerk oder ABS-Socken tragen
  • Bei gewendelten Treppen immer an der breiten Seite laufen
  • Vor der Treppe nur rutschfeste Fußmatten verwenden
  • Für die bessere Sichtbarkeit bei Bedarf die Treppenstufen farblich markieren
  • Antirutschkanten an den Treppenstufen anbringen
  • Geschlossene Treppenstufen anstatt offenen verwenden (Treppen, durch die man hindurchsehen kann, können irritieren und zu Unsicherheit führen)
  • Nur so viel in den Händen tragen, dass wenigstens noch eine Hand frei ist und noch ein Halten am Treppenlauf möglich ist.
  • Treppenstufen sollen nicht zu hoch bzw. zu schmal sein
  • Treppenlift einbauen

Treppen zählen zur häufigsten Stolperfalle im Haus. Gerade für gangunsichere Menschen ist es wichtig, dass die Treppe nicht rutschig ist. Teppichbeläge auf den Treppen sind oft nicht flächendeckend verlegt oder beginnen am Rand, sich zu lösen, was wiederum eine Sturzgefahr birgt. Mit wenigen Handgriffen können Sie Treppen mit rutschhemmenden Belägen ausstatten, die das Sturzrisiko stark vermindern können.

Dazu haben Sie mehrere Möglichkeiten:

Sturzprophylaxe mit fluoreszierende Treppenstreifen

Menschen mit Demenz haben an einer Treppe oft Probleme, die einzelnen Stufen zu erkennen. Mit den fluoreszierenden, selbstklebenden Treppenstreifen sind die Treppenstufen tagsüber farblich gut markiert und leuchten sogar bei Nacht. Außerdem sind sie rutschhemmend. Je nach Modell sind die Treppenstreifen sowohl für die Innenräume als auch für Naßbereiche und den Außenbereich geeignet.

Anti-Rutschbeschichtung

Eine Anti-Rutschbeschichtung ist natürlich eine sehr saubere und langlebige Möglichkeit, Treppen im Innen- und Außenbereich rutschhemmend zu gestalten. Doch nicht nur im Treppenbereich leistet die Anti-Rutschbeschichtung gute Dienste, sondern auch auf allen anderen Fußböden sowie in der Dusche oder Badewanne.

Die Pflegekassen bezuschussen die Sanierungsmaßnahmen mit einem Anti-Rutschbelag mit bis zu 4.000 Euro als wohnumfeldverbessernde Maßnahme.

Selbstklebende Treppenfolie

Muss nur das Problem der Rutschfestigkeit behoben werden, reichen auch transparente, rutschhemmende Treppenfolien aus. Die transparente Folie bietet Sicherheit, nimmt aber der Treppe ihren eigenen Charme nicht. Die Treppenfolien können Sie selbst schnell und ohne großen Aufwand verlegen. Die Treppenfolien gibt es in verschiedenen Formen und Größen.

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Sturzprophylaxe mit Treppensteighilfe, Treppenlift oder Senkrechtlift

Haus- und Wohnungstreppen gefahrlos zu überwinden, ist für ältere, kranke oder pflegebedürftige Menschen oftmals überhaupt nicht mehr möglich. Wer unsicher läuft, dauerhaft Schmerzen beim Treppensteigen oder andere körperliche Beschwerden hat, für den gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, um bequem die Treppe rauf und runter zu kommen.

Dazu gehören vor allem:

Für wen nun die Treppensteighilfe oder eher ein Lift in Frage kommt, wollen wir hier noch klären.

Sturzprophylaxe mit einer Treppensteighilfe

Eine sehr gute Möglichkeit sicher die Treppen rauf oder runter zu gehen ist die Treppensteighilfe, die es Menschen mit einer gewissen Restmobilität ermöglicht, sich selbstständig ohne fremde Hilfe auf der Treppe zu bewegen. Die Treppensteighilfe ist quasi der Rollator für die Treppe. Folgende Kriterien sind zu beachten:

  • Ist für Personen geeignet, die noch selbst die Treppe gehen möchten, aber unsicher auf den Beinen stehen oder Angst vor Stürzen haben und eine gewisse Sicherheit benötigen.
  • Durch das eigenständige Treppensteigen kann die Mobilität sowie die Stabilität in den Beinen gefördert werden.
  • Kann den Umzug ins Pflegeheim verhindern oder hinauszögern.
  • Ist von allen 3 Möglichkeiten die günstigste.
  • Eine Bezuschussung über die Pflegekasse von bis zu 4.000 Euro pro im Haushalt lebende pflegebedürftige Person ist möglich.
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Sturzprophylaxe mit einem Treppenlift

Bei den Treppenliften gibt es unterschiedliche Modelle. Der sogenannte Sitzlift ist die häufigste Variante. Dann gibt es noch Plattformlifte, die mit dem Rollstuhl oder Rollator befahren werden können. Folgende Kriterien sind hier zu beachten.

  • Treppen- oder Plattformlifte sind für Menschen geeignet, die wirklich nur noch sehr mühsam die Treppen rauf- und runterkommen. Z.B auch für Menschen mit COPD und anderen Atemwegsbeschwerden, Lähmungen, Rollstuhlfahrer usw.
  • Mit einem Treppen- oder Plattformlift können auch schwerere Gegenstände, wie z.B. ein Wäschekorb, transportiert werden.
  • Mit einem Treppenlift kann ein Umzug in eine andere Wohnung, ein anderes Haus oder gar in ein Pflegeheim vermieden werden.
  • Die Treppenlifte sind teurer als eine Treppensteighilfe, aber deutlich günstiger als ein Homelift oder ein Aufzug.
  • Eine Bezuschussung über die Pflegekasse von bis zu 4.000 Euro pro im Haushalt lebende pflegebedürftige Person ist möglich.

Sturzprophylaxe mit einem Senkrechtlift

Ein Homelift oder auch Senkrechtlift genannt, ist die einfachere Variante eines Aufzuges. Der Senkrechtlift verfügt über eine Kabine und kann sowohl im Haus als auch am Haus angebracht werden. Damit können mehrere Etagen überwunden werden.

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Häufige Fragen zur Sturzprophylaxe

Warum ist eine sturzsichere Treppe besonders wichtig für ältere Menschen?
Welche Faktoren erhöhen das Sturzrisiko auf Treppen?
Welche Maßnahmen zur Sturzprophylaxe an der Treppe sind hilfreich?
Was sind Anti-Rutschmaßnahmen für Treppen?
Wann ist ein Treppenlift sinnvoll?
Was ist der Unterschied zwischen Treppensteighilfe und Treppenlift?
Kann eine Treppensteighilfe oder ein Treppenlift von der Pflegekasse bezuschusst werden?
Wann ist ein Senkrechtlift (Homelift) die beste Wahl?
Wie können Balance- und Kraftübungen zur Sturzprophylaxe beitragen?
Welche rutschfesten Maßnahmen eignen sich für Treppen im Außenbereich?
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