
Grad der Behinderung nach Bandscheibenvorfall – Tabelle, Vorteile & Leistungen

Das Wichtigste in Kürze
-
Der Grad der Behinderung: Der GdB richtet sich bei Bandscheibenvorfall nach der Stärke der Einschränkungen, ähnlich wie bei anderen Wirbelsäulenschäden.
-
Die Vorteile: Ist eine Behinderung anerkannt, folgen Steuervorteile und ggf. ein besonderer Kündigungsschutz und das Recht auf Anpassung des Arbeitsplatzes.
-
Relevanz der Anerkennung: Sind die Folgen des Bandscheibenvorfalls als Behinderung eingestuft, erleichtert das den Zugang zu Hilfsmitteln und Therapien.
So gehen Sie vor
-
Symptome und Einschränkungen dokumentieren: Führen Sie ein Tagebuch, in dem Sie Beschwerden wie Rückenschmerzen, Bewegungseinschränkungen, Gleichgewichtsstörungen oder Mobilitätsbeschränkungen benennen.
-
Medizinische Unterlagen sammeln: Bitten Sie Ihren behandelnden Arzt die Diagnose und die schwere des Wirbelsäulenschadens zu belegen, ggf. auch mit nennen der genauen, alltäglichen Einschränkungen.
-
Antrag auf GdB stellen: Reichen Sie den Antrag beim zuständigen Versorgungsamt ein. Fügen Sie alle ärztlichen Berichte und Dokumentationen bei.
-
Bescheid prüfen: Nach Erhalt des Bescheids prüfen Sie, ob der festgelegte GdB angemessen ist. Falls nicht, können Sie Widerspruch einlegen.
-
Leistungen nutzen: Beantragen Sie mit dem anerkannten GdB steuerliche Erleichterungen, Mobilitäts- oder Pflegehilfen und informieren Sie sich über weitere Nachteilsausgleiche.
Inhalt dieser Seite
-
Das Wichtigste in Kürze
-
So gehen Sie vor
-
Hat man mit einem Bandscheibenvorfall eine Behinderung?
-
Behinderung durch einen Bandscheibenvorfall - Grad der Behinderung
-
Inhalte dieses Themas
-
Behinderung bei Bandscheibenvorfall - Vorteile und Leistungen
-
Behinderung durch Bandscheibenvorfall – welche Voraussetzungen gelten?
-
Antrag auf Behinderung bei Bandscheibenvorfall stellen: In 3 Schritten
-
Schwerbehindertenausweis bei Bandscheibenvorfall - Dauer der Gültigkeit
-
Behinderung bei Bandscheibenvorfall - Schwerbehinderung und Rente
-
Häufige Fragen zu Behinderung bei Bandscheibenvorfall
-
Neueste Ratgeber
Hat man mit einem Bandscheibenvorfall eine Behinderung?
Ein Bandscheibenvorfall kann äußerst schmerzhaft und belastend sein – führt aber nicht automatisch zu einer anerkannten Behinderung. Dennoch gibt es Fälle, in denen die Beschwerden auch nach Monaten bestehen bleiben und den Alltag erheblich einschränken. Ob und wann man in solchen Fällen einen Grad der Behinderung (GdB) beantragen sollte, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und welche Rechte, Leistungen und Nachteilsausgleiche damit verbunden sein können, erfahren Sie in diesem Artikel. Wir geben einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Fragen rund um das Thema „Bandscheibenvorfall und Behinderung“ – verständlich erklärt und praxisnah aufbereitet.
Ein Bandscheibenvorfall führt nicht automatisch zu einer Behinderung. In vielen Fällen sind Bandscheibenvorfälle heute gut therapierbar, etwa durch Physiotherapie oder eine Operation. Bei einigen Betroffenen bilden sich die Symptome dadurch vollständig zurück und es kommt zu einer vollständigen Heilung. Manche Patienten haben nach einem Bandscheibenvorfall jedoch auch nach 6 Monaten noch Symptome wie etwa Bewegungseinschränkungen, Schmerzen, Empfindungsstörungen und Lähmungserscheinungen. In diesen Fällen ist es sinnvoll, einen Grad der Behinderung zu beantragen. Wie hoch dieser ausfällt, hängt von der Stärke der Einschränkungen im Alltag ab.
Behinderung durch einen Bandscheibenvorfall – Grad der Behinderung
Die Frage nach dem Grad der Behinderung bei einem Bandscheibenvorfall ist nicht pauschal zu beantworten. Grundsätzlich führt der Bandscheibenvorfall selbst nicht automatisch zu einer Behinderung. Bei den meisten Betroffenen (etwa 80%) entwickelt sich der Bandscheibenvorfall mit geeigneter Therapie gut zurück. Nur lediglich 1/5 der Betroffenen hat auch nach signifikanter Zeit noch Schmerzen oder andere Folgesymptome. Diese können wiederum zu einer Behinderung oder sogar Schwerbehinderung führen.
Mögliche Folgesymptome sind zum Beispiel:
- Bewegungseinschränkungen
- Gefühlsstörungen
- Gleichgewichtsstörungen
- Gehbehinderungen
- Nervenstörungen
- Inkontinenz (zum Beispiel bei Schädigungen der Halswirbelsäule)
Inhalte dieses Themas
Welchen Grad der Behinderung bekommt man bei einem Bandscheibenvorfall?
Grundsätzlich gilt: Je stärker die Einschränkungen, desto höher der Grad der Behinderung. Der Bandscheibenvorfall allein bestimmt daher keinen Grad der Behinderung, wohl aber die Folgen und Einschränkungen im Alltag.
Gut zu Wissen!
Der GdB wird durch Gutachter und Gutachterinnen beim Versorgungsamt anhand der eingereichten Unterlagen geprüft. Lassen Sie sich daher alle Folgeerscheinungen des Bandscheibenvorfalls von Ihren behandelnden Ärzten dokumentieren. Dazu zählen auch Einschränkungen und Beeinträchtigungen. Reichen Sie diese Dokumente in Kopie bei der Beantragung beim Versorgungsamt ein. Sinnvoll kann es außerdem sein, stichwortartig selbst die täglichen Einschränkungen ähnlich wie in einem Pflegetagebuch zu dokumentieren. Zum Beispiel: „Gleichgewichtsstörungen auf dem Weg zum Einkaufen“, „Erschwertes Treppensteigen durch die Lähmung im rechten Bein“ etc.
GdB-Tabelle bei Wirbelsäulenschaden
Eine Ermittlung für den Grad der Behinderung allein bei Bandscheibenvorfall gibt es nicht. Stattdessen werden eher Wirbelsäulenschaden im Allgemeinen berücksichtigt. Die Folgende Tabelle zeigt eine beispielhafte Erhebung auf, ist aber keine Garantie für den bei Ihnen vielleicht feststellbaren, tatsächlichen Grad der Behinderung.
Wirbelsäulenschaden | GdB / GdS |
Ohne Bewegungseinschränkungen oder Instabilität | 0 |
Wiederkehrende oder anhaltende Bewegungseinschränkungen oder Instabilität in geringer Form | 10 |
Häufig wiederkehrende oder anhaltende Bewegungsstörung und Instabilität mittleren Grades | 20 |
Häufig wiederkehrende oder anhaltende Bewegungsstörung und Instabilität schweren Grades | 30 |
Mit mittelgradigen bis schweren funktionellen Auswirkungen in 2 Wirbelsäulenabschnitten | 30-40 |
Mit besonders schweren Auswirkungen, zum Beispiel Versteifung großer Teile der Wirbelsäule | 50-70 |
Bei schwerster Belastungsunfähigkeit bis zur Geh- und Stehfähigkeit. | 80-100 |
Maßgeblich für den Grad der Behinderung bei einem Bandscheibenvorfall sind also vor allem Bewegungseinschränkungen, Gleichgewichtsstörungen und Gehbehinderungen.
Merkzeichen bei Schwerbehinderung infolge eines Bandscheibenvorfalls
Kommt es durch den Bandscheibenvorfall zu einer tatsächlichen Behinderung sind je nach Schwere der Beeinträchtigung folgende Merkzeichen im Schwerbehindertenausweis möglich.
- G bei Gehbehinderungen, die das Zurücklegen von Wegstrecken, die üblicherweise noch zu Fuß zurückgelegt werden, nicht mehr möglich machen. Außerdem bei Störung der unteren Gliedmaßen und / oder der Lendenwirbelsäule. (Quelle: Schwerbehindertenausweis.de – Abrufdatum 03.04.2025)
- aG – Außergewöhnliche Gehbehinderung trifft auf Personen zu, die sich aufgrund der Schwere ihrer Einschränkungen dauernd nur mit fremder Hilfe oder nur mit großer Anstrengung bewegen können.
- H für Hilflosigkeit: Führt zum Beispiel eine außergewöhnliche Gehbehinderung, wie zum Beispiel eine Lähmung der Beine – dazu, dass Sie dauernd auf Hilfe angewiesen sind oder diese zumindest bereitstehen muss, dann kann im Behindertenausweis dieses Zeichen vermerkt werden.
- B für Begleitperson: Sind Sie schwerbehindert (GdB von mindestens 50) und bei der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln regelmäßig auf Hilfe angewiesen,
Newsletter
Aktuelle Infos, neue Artikel, kostenlose Downloads.
Behinderung bei Bandscheibenvorfall – Vorteile und Leistungen
Wird bei Ihnen aufgrund der Folgen des Bandscheibenvorfalls eine Behinderung festgestellt wurde, hängen die Ihnen zustehenden Vorteile und Leistungen vom Grad der Behinderung ab. Möglich sind zum Beispiel Steuervorteile wie Pauschbeträge oder Freibeträge, Vorteile im Arbeitsleben oder in der Freizeitgestaltung und beim öffentlichen Personentransport. Die sogenannten Nachteilsausgleiche fallen umfangreicher aus, wenn Ihr Grad der Behinderung so hoch ist, dass Sie als schwerbehindert gelten.
Inhalte dieses Themas
Warum braucht man einen Behindertenausweis bei Bandscheibenvorfall?
Einen Behindertenausweis bekommen Sie nicht automatisch, wenn Sie einen Bandscheibenvorfall haben. Kämpfen Sie jedoch auch nach 6 Monaten noch mit Symptomen und Einschränkungen durch den Bandscheibenvorfall, ist die Beantragung eines Behindertenausweises zu empfehlen. Durch einen festgestellten Grad der Behinderung – kurz GdB – haben Sie Zugriff auf verschiedene Nachteilsausgleiche.
Einen Behindertenausweis bekommen Sie erst ab einem GdB von 50. Sind Ihre Einschränkungen im Alltag also so stark, sollten Sie unbedingt von den Nachteilsausgleichen Gebrauch machen, um Ihr Leben zu erleichtern und besser zu organisieren.
Gut zu wissen!
Das Sozialgesetzbuch IX unterscheidet zwischen einer Behinderung und einer Schwerbehinderung. Menschen mit einem Grad der Behinderung unter 50 haben eine Behinderung, ab einem GdB von 50 spricht man von einer Schwerbehinderung. Bei einem GdB zwischen 30 und 40 haben Sie die Möglichkeit, eine Gleichstellung mit schwerbehinderten Menschen zu beantragen. Das ist vor allem im Arbeitsleben sinnvoll, wenn aufgrund der vorhandenen Behinderung ohne die Gleichstellung das Erlangen oder Erhalten eines Arbeitsplatzes nicht möglich ist. Durch die Gleichstellung haben Menschen mit einem GdB von unter 50 aber über 30 dann Zugriff auf Vorteile wie zum Beispiel einen erhöhten Kündigungsschutz oder Hilfen zur Arbeitsplatzausstattung.
Beispiel: Bei einem Bandscheibenvorfall kann etwa ein höhenverstellbarer Schreibtisch sinnvoll sein, bei dem Sie sowohl im Stehen als auch im Sitzen arbeiten können.
Welche Vorteile hat ein Behindertenausweis bei einem Bandscheibenvorfall?
Einen Schwerbehindertenausweis, oft auch nur Behindertenausweis genannt, bekommen Sie erst mit einem Grad der Behinderung von 50. Das bedeutet, dass hier Ihre Einschränkungen bereits erheblich sind und Ihnen gewisse Nachteilsausgleiche zustehen. Dazu zählen unter anderem Zusatzurlaub durch einen erhöhten Erholungsbedarf, steuerliche Freibeträge und Vergünstigungen in der Freizeitgestaltung.
Mehr zum Thema erfahren Sie in unserem Artikel Nachteilsausgleich und Merkzeichen
Was bringt mir der jeweilige Grad der Behinderung bei einem Bandscheibenvorfall?
Die Nachteilsausgleiche sind unabhängig von der Krankheitsdiagnose oder der Ursache der Behinderung gleich.
Die Tabelle zeigt hierzu ein paar Beispiele.
Grad der Behinderung | Vorteile GdB Tabelle 2025 (Auszug) |
0 bis 10 | Keine Vorteile |
20 | Steuervorteile durch den Pauschbetrag |
30 bis 40 | Steuerfreibetrag. Gleichstellung mit Schwerbehinderten möglich (§2 Abs. 3 SGB IX) |
Ab 50 | Steuervorteile |
Welche Nachteile bringt ein Behindertenausweis bei einem Bandscheibenvorfall?
Rechtlich betrachtet entstehen Ihnen durch einen Behindertenausweis bzw. die Feststellung einer Behinderung keine Nachteile. Nicht zu leugnen ist jedoch, dass es noch immer gesellschaftliche und psychosoziale Nachteile gibt.
- Rechtlich darf ein Arbeitgeber Sie nicht aufgrund Ihrer Behinderung diskriminieren. In der Praxis geschieht dies jedoch noch immer und Bewerbende ohne Behinderung werden oft bevorzugt – vor allem in kleineren und mittelgroßen Unternehmen.
- Die Bezeichnung „schwerbehindert“ kann nicht nur im Beruf zu Stigmatisierung führen, sondern auch das Selbstbild negativ beeinträchtigen.
- Steuererklärung, Behördengänge, Beantragung und mehr: Wer alle Nachteilsausgleiche einer Schwerbehinderung für sich nutzen will, sollte mit einem gewissen Organisationsaufwand rechnen.
Tipp!
Inzwischen gibt es viele Stiftungen, die bei der Bürokratie rund um das Thema Schwerbehinderung helfen können. Adressen finden Sie im Internet.
Behinderung durch Bandscheibenvorfall – welche Voraussetzungen gelten?
Grundsätzlich sollten Sie bei einem Bandscheibenvorfall eine geeignete Therapie beginnen, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Bestehen Symptome und Einschränkungen auch noch nach 6 Wochen, sollten Sie die Möglichkeit einer Beantragung des Grades der Behinderung mit Ihrem Arzt besprechen.
Wann kann man bei einem Bandscheibenvorfall einen Behindertenausweis beantragen?
Ihre Symptome sollten bereits langanhaltend oder dauerhaft bestehen, zumindest aber wiederkehrend sein. Fangen Sie an, Einschränkungen im Alltag zu dokumentieren und Dokumente Ihres Arztes zu sammeln.
Grad der Behinderung bei Krebs ✔️ Tabelle, Vorteile & Leistungen
Grad der Behinderung bei PTBS ✔️ Tabelle, Vorteile & Leistungen
Antrag auf Behinderung bei Bandscheibenvorfall stellen: In 3 Schritten
- Lassen Sie sich alle Folgeerscheinungen, Beeinträchtigungen und Symptome, die durch den Bandscheibenvorfall entstehen, durch Ihren Arzt bestätigen.
- Notieren Sie im Alltag Ihre Einschränkungen. Wann kommt es zu Gleichgewichtsstörungen? Haben Sie Taubheitsgefühle? Fallen Ihnen lange Strecken zum Einkaufen schwer?
- Stellen Sie den Antrag und reichen Sie diesen bei Ihrem zuständigen Versorgungsamt ein.
Kostenfreier Hausnotruf für mehr Sicherheit zu Hause
Schnell und einfach zu mehr Lebensqualität im Alltag. Entlastung für Angehörige dank 24/7 Notrufzentrale. Informieren Sie sich jetzt.
Schwerbehindertenausweis bei Bandscheibenvorfall – Dauer der Gültigkeit
Ein Bandscheibenvorfall kann je nach Schweregrad und Verlauf langfristige Einschränkungen mit sich bringen. Daher ist es wichtig zu wissen, wie lange ein Schwerbehindertenausweis in solchen Fällen gültig ist und unter welchen Voraussetzungen er verlängert oder unbefristet ausgestellt werden kann. Im Folgenden finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zur Gültigkeitsdauer und den Bedingungen bei einem Bandscheibenvorfall.
Inhalte dieses Themas
Wie lange gilt die Schwerbehinderung bei einem Bandscheibenvorfall?
Die Gültigkeit eines Schwerbehindertenausweises wird auf maximal 5 Jahre ausgestellt. Bestehen die Einschränkungen danach weiterhin, kann der Ausweis noch zweimal verlängert werden. Der Behindertenausweis kann unbefristet ausgestellt werden, wenn keinerlei Besserung zu erwarten ist – etwa bei einem Nervenschaden.
Kann der Grad der Behinderung bei einem Bandscheibenvorfall aberkannt werden?
Ja. Bei einem Bandscheibenvorfall können sich die Einschränkungen und Symptome mit der richtigen Therapie deutlich verbessern. Ist dies wahrscheinlich, wird der Behindertenausweis oft nur kurzzeitig befristet ausgestellt und es erfolgt nach einem gewissen Zeitraum eine Nachprüfung. Sind die Einschränkungen, die vorher zu einer Behinderung geführt haben, dann nicht mehr gegeben, kann Ihnen der GdB aberkannt werden oder der GdB wird herabgesetzt.
Welchen GdB hat man bei einem Bandscheibenvorfall nach der Heilungsbewährung?
Der Grad der Behinderung wird nicht pauschal nach einer Krankheit vergeben, sondern richtet sich nach den tatsächlichen Einschränkungen im Alltag. Bei einem Bandscheibenvorfall können diese zurückgehen, sodass die Situation spätestens nach 5 Jahren neu bewertet wird. Bleiben die Einschränkungen, bleibt auch der GdB. Haben sie sich zum positiven oder negativen verändert wird der GdB entsprechend angepasst.
Wann bekommt man bei Bandscheibenvorfall einen Schwerbehindertenausweis unbefristet?
In einigen Fällen ist keine Besserung der Einschränkungen zu erwarten. Bei einem Bandscheibenvorfall ist dies zum Beispiel bei einem irreversiblen Nervenschaden der Fall, der zu Lähmungen oder Missempfindungen in den Gliedmaßen führt. Ist keine Besserung zu erwarten und kann dies von einem Gutachter oder einer Gutachterin bestätigt werden, dann wird der Schwerbehindertenausweis meist unbefristet ausgestellt.
Muss man seinen Schwerbehindertenausweis bei Bandscheibenvorfall verteidigen?
Einen Schwerbehindertenausweis müssen Sie in der Regel nicht verteidigen. Haben Sie den Eindruck, dass der Ausweis zu Unrecht abgelehnt oder nicht verlängert wurde, können Sie schriftlich Widerspruch einlegen.
Wie kann man die Gültigkeit des Schwerbehindertenausweises bei Bandscheibenvorfall sicherstellen?
Auf der Vorderseite des Schwerbehindertenausweises sind Kalenderjahr und Kalendermonat des Ablaufs der Gültigkeit eingetragen. Der Ausweis läuft immer am Ende des eingetragenen Monats ab.
Wie kann man den Schwerbehindertenausweis bei Bandscheibenvorfall verlängern?
Wichtig zu wissen: Die Verlängerung des Schwerbehindertenausweises erfolgt nicht automatisch. Stattdessen müssen Sie die Verlängerung beantragen. Machen Sie das am besten drei Monate vor Ablauf, denn die Bearbeitung nimmt seitens des Versorgungsamtes immer etwas mehr Zeit in Anspruch. Für die Verlängerung reicht es, wenn Sie einen formlosen Antrag stellen. Geben Sie dabei Ihren vollen Namen und Ihr Geburtsdatum an. Das Versorgungsamt braucht außerdem ein Lichtbild von Ihnen für den neuen Ausweis.
Möglich ist folgende Einschätzung des Versorgungsamtes:
Wirbelsäulenschaden | GdB / GdS |
Ohne Bewegungseinschränkungen oder Instabilität | 0 |
Wiederkehrende oder anhaltende Bewegungseinschränkungen oder Instabilität in geringer Form | 10 |
Häufig wiederkehrende oder anhaltende Bewegungsstörung und Instabilität mittleren Grades | 20 |
Häufig wiederkehrende oder anhaltende Bewegungsstörung und Instabilität schweren Grades | 30 |
Mit mittelgradigen bis schweren funktionellen Auswirkungen in 2 Wirbelsäulenabschnitten | 30-40 |
Mit besonders schweren Auswirkungen, zum Beispiel Versteifung großer Teile der Wirbelsäule | 50-70 |
Bei schwerster Belastungsunfähigkeit bis zur Geh- und Stehfähigkeit. | 80-100 |
Behinderung bei Bandscheibenvorfall – Schwerbehinderung und Rente
Eine Schwerbehinderung aufgrund eines Wirbelsäulenschadens kann Einfluss auf das Renteneintrittsalter haben.
Wie wirkt sich Schwerbehinderung auf die Rente aus?
Mit einer Schwerbehinderung können Sie mit einem anderen Alter abschlagsfrei in Rente als ein Mensch ohne Schwerbehinderung. Ausschlaggebend ist trotzdem auch Ihr Geburtsdatum. Sind Sie 1964 oder später geboren, können Sie als Mensch mit Schwerbehinderung ab 65 ohne Abschläge in Rente gehen. Wer Abschläge in Kauf nehmen möchte, kann die Rente ab 62 Jahren beantragen. Die Abschläge betragen bei Schwerbehinderten maximal 10,8 Prozent, während dieser bei Menschen ohne Schwerbehinderung auf 14,4 Prozent beläuft.
Bekommt man mehr Rente bei Schwerbehinderung?
Die Rente ist bei Schwerbehinderung nicht höher sondern richtet sich wie bei jedem anderen nach den eingezahlten Beiträgen.
Wann kann ein Schwerbehinderter in Rente gehen?
Das Rentenalter für Schwerbehinderte (GdB von mindestens 50) liegt bei 65 Jahren ohne Abzüge und 62 Jahren mit Abzügen.
Neues Rentenpaket für Schwerbehinderte 2023 – was gilt?
Seit 2023 dürfen Menschen mit Schwerbehinderung auch nach Renteneintrittsalter unbegrenzt zur Rente hinzuverdienen. Vor dem 1.1.2023 war der jährliche Zuverdienst noch begrenzt und ein Überschreiten kostete Abzüge bei der Rente.
Häufige Fragen zu Behinderung bei Bandscheibenvorfall
Der Grad der Behinderung hängt von den tatsächlichen Einschränkungen durch den Bandscheibenvorfall ab. Symptome wie Lähmungen und eingeschränkte Mobilität erhöhen den Grad der Behinderung nicht selten bis zur Schwerbehinderung, die es ab einem GdB von 50 gibt.
Damit ein GdB anerkannt wird, muss der Bandscheibenvorfall funktionelle Auswirkungen haben, die zu Einschränkungen und Instabilität führen. Dann reicht der GdB zwischen 10 und 100. Entscheidend sind die tatsächlichen Auswirkungen und deren Schwere.
Der Grad der Behinderung bei Bandscheibenvorfall richtet sich nach den tatsächlichen Auswirkungen. Bestehen funktionelle Einschränkungen, kann ein GdB anerkannt werden und bei 10 starten. Der Grad der Behinderung ist umso höher, je stärker die Einschränkungen im Alltag sind. Zugrunde gelegt wird die Berechnung bei Wirbelsäulenschaden.
Dies hängt von der Schwere der Einschränkungen ab, die durch das Rückenleiden verursacht werden. Mögliche Punkte, die bei der Berechnung eine Rolle spielen, sind Gleichgewichtsstörungen, Bewegungseinschränkungen, Lähmungen und Gehbehinderungen. Bei starken Einschränkungen kann eine Schwerbehinderung festgestellt werden, die einen GdB von mindestens 50 bis maximal 100 voraussetzt.
Die Ihnen zustehenden Nachteilsausgleiche richten sich nach dem anerkannten Grad der Behinderung. Möglich sind Pauschbeträge, Steuerfreibeträge, Anpassungen des Arbeitsplatzes und mehr. Eine umfangreiche GdB-Tabelle, wie die bei pflege.durch-angehoeriege.de, gibt einen ersten Überblick.
Wie viel Prozent Behinderung Sie bei einem Wirbelsäulenschaden zugesprochen bekommen und welche Nachteilsausgleiche damit verbunden sind, ist vom Versorgungsamt klar geregelt. Maßgeblich sind die Folgeerscheinungen durch den Bandscheibenvorfall und die hieraus resultierenden Einschränkungen im Alltag.
Hat Ihnen etwas gefehlt? Schreiben Sie uns gerne!
Vielen Dank für Ihr Feedback! Gibt es noch weitere Themen, die Sie interessieren? Schreiben Sie uns gerne.
- Quelle: https://www.betanet.de/rueckenschmerzen-behinderung.html (Abrufdatum: 03.04.2025)
Neueste Ratgeber
Sanubi Pflegehilfsmittel beantragen
Grad der Behinderung bei PTBS ✔️ Tabelle, Vorteile & Leistungen
Palliative Care verstehen: Wie liebevolle Begleitung am Lebensende gelingt