Die fünf Phasen der Akzeptanz einer Krankheit

Akzeptanz einer Krankheit. Die 5 Phasen
Eine schwere Krankheit zu akzeptieren ist nicht einfach. In der Regel durchlaufen die Betroffenen 5 Phasen der Akzeptanz.

Die Akzeptanz einer Krankheit mit all ihren Folgen, Beeinträchtigungen und Konsequenzen dauert bei jedem unterschiedlich lange. Ein wichtiger Grund dafür ist zum Beispiel die Schwere der Erkrankung bzw. die Überlebenschancen, aber auch die persönliche Einstellung.

Akzeptanz einer Krankheit die zum Tode führt

Die Nachricht, an einer tödlichen Krankheit zu leiden, ist wie ein Schlag ins Gesicht. In jungen Jahren ist man noch weniger auf den Tod vorbereitet als im Alter. Wir hängen doch an unserem Leben. Wir wollen sehen, wie unsere Kinder und Enkelkinder aufwachsen. Wir haben noch so viel vor.

Die Gefühle wirbeln durcheinander wie die Wäsche im Schleudergang. Schockstarre! Unendliche Wut! Trauer! Hoffnung! Verzweiflung! Ausweglosigkeit!

Die Emotionen sind nicht mehr steuerbar. Nichts ist mehr wie vorher.



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Elisabeth Kübler Ross beschreibt in ihrer Theorie der 5 Sterbephasen die Phasen wie folgt:

  • Erste Phase – Nicht wahrhaben wollen der Krankheit: Nachdem der Arzt die Diagnose gestellt hat, kommt diese noch gar nicht so richtig bei dem Betroffenen an. Man glaubt, die Ärzte hätten sich getäuscht, eine falsche Diagnose abgegeben. Oder hat immer darauf vertraut, sich gesund ernährt zu haben und somit vor jeglicher Krankheit geschützt zu sein und außerdem tut mir ja nichts weh. Diese Nicht-wahrhaben-wollen-Phase ist wichtig, um nicht komplett mit der Situation überfordert zu sein, sich langsam mit den Gegebenheiten abfinden zu können.
  • Zweite Phase – Zorn / Ärger: In dieser Phase ist der Patient immer noch überfordert. Er ist verärgert, dass es ausgerechnet ihn getroffen hat. Die Wut wird an sich selbst und der Umwelt ausgelassen. Blanke Hilflosigkeit und Verzweiflung breitet sich aus.
  • Dritte Phase – Verhandeln: Die dritte Phase ist schon beinahe die Akzeptanz der Krankheit. Der Patient akzeptiert, dass er sterben muss, will aber quasi für diesen hohen Preis noch eine Gegenleistung. Wenn ich schon sterben muss, dann aber erst, wenn das Enkelkind auf der Welt ist. Ist das Enkelkind auf der Welt, beginnen neue Verhandlungen mit dem Tod.
  • Vierte Phase – Depression: Die Depressionen werden immer wieder auftreten, hervorgerufen durch: Verschlechterung des eigenen Zustandes / Erkennen, dass die Zeit immer knapper wird / Das Angewiesensein auf fremde Hilfe und vieles mehr.
  • Fünfte Phase – Akzeptanz: Der Sterbende hat den Tod akzeptiert und wird sich auf seine ganz eigene Art und Weise von diesem Leben und den Angehörigen verabschieden. Es geht hier also ausschließlich um die Phasen, die bei einer zum Tod führenden Krankheit erlebt werden.

Diese fünf Phasen werden allerdings von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark intensiv erlebt und durchlebt. Von der einen Person wird vielleicht die erste Phase am schlimmsten und langwierigsten durchlebt und die anderen Phasen nur noch kurz und oberflächlich empfunden. Auch können immer wieder die Phasen aufs Neue erlebt werden. Wer sich mit seinem Schicksal vielleicht schon abgefunden hat, kann plötzlich durch ein neues Medikament wieder Hoffnung schöpfen, die dann aber genauso schnell wieder zunichte gemacht werden kann, weil das Medikament nicht anschlägt. Wieder beginnt sich das Rad neu zu drehen.


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Die fünf Phasen der Akzeptanz in Alltagssituationen

Die Gesetzmäßigkeiten der fünf Phasen des Sterbens, die Elisabeth-Kübler-Ross in Ihrem Buch Interviews mit Sterbenden beschrieben hat, treten ähnlich aber auch in vielen Situationen des Alltags und nicht ausschließlich in der Phase des Sterbens auf.

Ich denke zum Beispiel auch daran, die Arbeitsstelle gekündigt zu bekommen, die Trennung vom Lebenspartner, ein versäumter Termin für ein Vorstellungsgespräch und vieles mehr. Immer reagieren wir irgendwie nach dem gleichen Schema. Ich möchte das hier auch etwas detaillierter an den nachfolgenden Beispielen aufzeigen:

Denken wir zum Beispiel an Nachrichten aus dem Fernsehen, durch die wir uns bedroht fühlen.

  • Würden wir aus dem Fernsehen erfahren, dass eine andere Nation Deutschland den Krieg erklärt hat, wir würden es wahrscheinlich zuerst nicht glauben wollen. Wir fühlen uns existentiell bedroht, möchten nicht in Gefahr kommen. (1. Phase: Nicht wahrhaben wollen).
  • Tritt das Unausweichliche ein, sind wir verärgert, geben den Politikern die Schuld für ihr unverantwortliches Verhalten. (2. Phase: Zorn – Ärger)
  • Wir hoffen auf ein Einlenken der involvierten Parteien. Wir verhandeln mit uns selbst oder Gott und der Welt: Wenn wir den Krieg überstehen, dann werden wir jeden Sonntag in die Kirche gehen. (3. Phase: Verhandeln)
  • Müssen letztendlich erkennen, dass all unsere Hoffnungen vergebens waren. Wir sehen alles schwarz und perspektivlos. (4. Phase: Depression)
  • Letztendlich: Der Krieg wird akzeptiert und als eine Tatsache angesehen, die man nicht mehr ändern kann. Jeder wird auf seine Weise dann mit dieser Erkenntnis umgehen. (5. Phase: Akzeptanz)

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Akzeptanz einer Krankheit, die nicht zum Tod führt

Ein anderes, ganz harmloses Beispiel: Husten oder Schnupfen sind wohl die Krankheiten, die wir alle noch am ehesten akzeptieren. Aber auch hier fragen wir uns oftmals: Das kann doch nicht wahr sein, ich hatte doch erst vor 3 Wochen eine Erkältung? Warum gerade jetzt? Mein Chef bekommt die Krise, wenn ich schon wieder krank bin! Vielleicht wird es besser, wenn ich mal ein Erkältungsbad nehme? Wird aus dem Schnupfen dann eine handfeste Grippe mit Fieber und Schüttelfrost, bleibt einem überhaupt nichts mehr anderes übrig, als sich ins Bett zu legen und die Krankheit auszukurieren, zu akzeptieren, dass man jetzt auch nichts mehr daran ändern kann.

Die fünf Phasen der Akzeptanz einer Krankheit von unseren Angehörigen

Aber auch für die Angehörigen von kranken Menschen können diese Phasen zutreffen. Steht beim Ehemann die Diagnose Demenz im Raum, wird keine Frau „Juhuu“ schreien.


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Im Gegenteil:

  • Sie wird es erst einmal nicht wahrhaben wollen. Die Diagnose passt jetzt überhaupt nicht. Man hatte ja noch so viel Gemeinsames vor. Wollte noch gemeinsam die Welt bereisen, schließlich ist man körperlich ja noch fit. All die Jahre hat man nur geackert, die Kinder groß gezogen und sich selbst nichts gegönnt. Im Alter wollte man doch alles nachholen. (1. Phase)
  • Warum passiert das ausgerechnet uns? Wir haben uns doch nie etwas gegönnt! Was haben wir denn verbrochen? Das ist nicht fair! (2. Phase)
  • Wenigstens noch ein paar Jahre könnte uns die Krankheit noch Zeit geben, damit wir all das erleben können, was wir uns vorgenommen haben. (3. Phase)
  • Unser Leben hat keinen Sinn mehr. Diese Krankheit hat alles zerstört. (4. Phase)
  • Irgendwann kann die Akzeptanz der Krankheit kommen. Auch hier geht jeder wieder auf seine ganz eigene Art die Situation an. Es kann auch noch Zeit bleiben, um schöne Momente zu schaffen, an die man sich später gerne erinnert.Man unternimmt noch Reisen oder andere Dinge, die man noch machen kann. (5. Phase)

Wie schwer es ist, eine zum Tod führende Krankheit zu akzeptieren, können wahrscheinlich nur die wenigsten nachvollziehen. Aber auch chronische Krankheiten, die nicht zum Tod führen, sind sehr schwer zu akzeptieren. Man ist selbst sein größter Feind.

Man führt einen endlosen Kampf gegen sich selbst und seinen Körper. Aggressionen und Frust bestimmen das Leben, verschlimmern zum Teil das körperliche Befinden immens. Lassen keinen Raum für innere Ruhe, obwohl dies so wichtig wäre.

Zum einen für das körperliche Wohlbefinden zum anderen aber auch um nachdenken zu können, wie gehe ich mit meiner Krankheit um, welche Schritte werde ich unternehmen, meine Situation zu verbessern, meine Symptome zu lindern. Ich wünsche Ihnen allen die nötige Ruhe und Kraft, um ihr Schicksal zu akzeptieren.

Mein Rat ganz zum Schluss zur Akzeptanz einer Krankheit: Man muss solche Situationen nicht alleine durchstehen und es ist keine Schande, sich professionell helfen zu lassen. Es gibt gute Psychotherapeuten, die Ihnen als Betroffene oder Angehörige in derart schwierigen Zeiten helfen und zur Seite stehen. Trauerbegleiter helfen zum Beispiel den Hinterbliebenen, all das was geschehen ist zu verarbeiten. In der Palliativbetreuung helfen die Therapeuten sowohl den Sterbenden als auch den Angehörigen. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse nach entsprechenden Adressen.

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Quelle Bildmaterial:#Canva-Member © for free von RuslanGuzov / Getty Images

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