Vergesslichkeit im Alter: Was ist normal und was besorgniserregend?

Vergesslichkeit im Alter. Was kann dagegen unternommen werden
Vergesslichkeit im Alter ist zum einen besorgniserregend, zum anderen kann man aber auch was dagegen unternehmen

Altersvergesslichkeit und Demenz sind zwei unterschiedliche Dinge. Vergesslichkeit ist ein normaler Bestandteil des Alterns, während Demenz eine krankhafte Veränderung des Gehirns ist. Die Symptome von Demenz sind in der Regel schwerwiegender als die von Vergesslichkeit im Alter oder Konzentrationsstörungen und schreiten mit der Zeit fort.

In unserem Beitrag gehen wir ausführlich auf die Problematik Vergesslichkeit im Alter bzw. Konzentrationsstörungen ein. Wichtig ist uns auch, Ihnen Tipps an die Hand zu geben, was Betroffene und deren Angehörigen tun können, um die Vergesslichkeit in Griff zu bekommen und die Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen.

Definition von Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen

Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen können sich ähneln, da sie beide die kognitive Funktion beeinträchtigen können, jedoch haben sie unterschiedliche Auswirkungen und Ursachen.


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Vergesslichkeit bezieht sich hauptsächlich auf das Gedächtnis und die Schwierigkeiten, sich an Informationen zu erinnern, die zuvor gespeichert wurden.

Konzentrationsstörungen hingegen beziehen sich auf Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Aufgabe zu lenken und sie aufrechtzuerhalten.

Obwohl beide Probleme unterschiedliche Aspekte der kognitiven Funktion beeinträchtigen, können sie manchmal gemeinsame Ursachen haben.

Definition VergesslichkeitDefinition Konzentrationsstörungen
Unabhängig davon, ob es sich um eine leichte oder schwere Vergesslichkeit handelt, bezieht sich die Vergesslichkeit auf die Unfähigkeit, sich an Informationen, Ereignisse oder Erfahrungen zu erinnern, die zuvor gespeichert wurden.
Es ist ein häufiges Phänomen, das verschiedene Ursachen haben kann, darunter Stress, Schlafmangel, Alterung, bestimmte Medikamente oder Krankheiten. Vergesslichkeit kann von vorübergehenden Gedächtnislücken bis hin zu dauerhaften Gedächtnisproblemen reichen.  
Konzentrationsstörungen sind Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Aufgabe, Aktivität oder Information zu richten und sie aufrechtzuerhalten.
Menschen mit Konzentrationsstörungen können leicht abgelenkt werden, haben Schwierigkeiten, sich zu fokussieren, und können Probleme haben, Informationen zu verarbeiten oder zu verstehen.
Konzentrationsstörungen können verschiedene Ursachen haben, darunter Stress, Müdigkeit, Angstzustände, Depressionen, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder andere medizinische Probleme.

Kann man die Gehirnleistung auch noch im Alter trainieren und verbessern?

Früher ging man davon aus, dass die kognitive Leistungsfähigkeit im Laufe des Lebens unvermeidlich abnimmt, im Gehirn keine neuen Verknüpfungen mehr hergestellt werden könnten und dass Gedächtnisprobleme im Alter unvermeidlich seien.

Forschungsergebnisse aus den letzten Jahrzehnten haben jedoch gezeigt, dass sich das Gehirn auch im Erwachsenenalter weiterentwickeln, anpassen und neue Verbindungen (Synapsen) zwischen den Nervenzellen bilden kann. Somit wurde die frühere Annahme, dass das Lernen und die Gedächtnisleistung im Alter unvermeidlich abnehmen, widerlegt.

Heute wissen wir, dass das Gehirn auch im Alter anpassungsfähig ist und dass es viele Möglichkeiten gibt, das Gedächtnis und die kognitiven Fähigkeiten im Alter zu erhalten und zu verbessern.

Wichtig:
Diese Erkenntnisse haben dazu geführt, dass das Konzept des lebenslangen Lernens und die Bedeutung von Gehirntraining und Stimulation der Kognitivität im Alter immer mehr an Bedeutung gewonnen haben.

Unterschied zwischen Altersvergesslichkeit und Demenz

Altersvergesslichkeit bezieht sich auf milde Gedächtnisprobleme, die als normaler Teil des Alterns angesehen werden, während Demenz einen schwerwiegenderen und fortschreitenden Verlust von kognitiven Fähigkeiten darstellt, der das tägliche Leben beeinträchtigt. Ob eine schwerere Vergesslichkeit Demenz ist oder nicht, kann nur der Arzt bestimmen.

MerkmalAltersvergesslichkeitDemenz
UnterschiedAltersvergesslichkeit ist ein normaler Bestandteil des Alterns. Das Gehirn nutzt sich mit der Zeit ab, und die Gedächtnisleistung kann abnehmenDemenz ist eine krankhafte Veränderung des Gehirns, die zu einem Verlust von Gedächtnisleistung und anderen kognitiven Fähigkeiten führt.
HäufigkeitTritt sehr häufig auf (fast bei allen Menschen im fortgeschritteneren Alter)Häufig, aber nicht so häufig wie Altersvergesslichkeit
Art der VergesslichkeitGelegentlich, meistens harmlos (z.B. Verlegen von Gegenständen, Vergessen von Namen)Häufiger. Mit einschneidenden Auswirkungen (z.B. Vergessen von wichtigen Ereignissen, Verlernen von Fähigkeiten)
FortschreitenBleibt meist gleich, kann sich auch wieder bessern, z.B. mit entsprechenden Konzentrationsübungen, Gehirnjogging, Bewegung usw.Schreitet fort und wird mit der Zeit schlimmer. Unter Umständen können Aktivierungsspiele usw. helfen.
Auswirkungen auf den AlltagIn der Regel keine oder geringe AuswirkungenKann zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag führen (z.B. Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Finanzen, der Körperpflege oder der Orientierung.
Weitere SymptomeKeine oder nur geringe weitere SymptomeZusätzliche Symptome (z.B. Sprachstörungen, Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit)
BehandlungIn der Regel keine Behandlung erforderlichKeine Heilung möglich, aber Behandlungsmöglichkeiten zur Linderung der Symptome

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Was sind typische Symptome für Vergesslichkeit im (fortgeschrittenen) Alter?

Für pflegende Angehörige kann es beunruhigend sein, wenn die Eltern oder Großeltern immer öfter was vergessen. Schnell kommt die Befürchtung auf, dass sich vielleicht eine Alzheimer-Demenz hinter den Symptomen verbirgt. Woran können also die familiären Pflegepersonen erkennen, ob eine Vergesslichkeit im Alter vorliegt?

Zu den häufigsten Gedächtnisproblemen, die im fortgeschrittenen Alter auftreten und auch ganz normal sein können, jedoch nichts mit einer Demenz zu tun haben, gehören deshalb:

  • Vergessen von Arztterminen, Verabredungen oder Geburtstage.
  • Vergessen von Namen von Bekannten, Familienmitgliedern, Schauspielern usw.
  • Vergessen, wo man gerade war, was man gerade gesagt hat.
  • Vergessen, was man gerade tun wollte.
  • Vergessen, wo man seine Brille, das Handy oder den Schlüssel hingelegt hat.
  • Die Multi-Tasking-Fähigkeit lässt nach. Es bereitet Probleme, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen.
  • Die Planung und Organisation gehen nicht mehr so einfach.
  • Es wird schwieriger, neue Informationen zu behalten oder zu lernen.
  • Erinnerungen an Ereignisse werden schwächer.
  • Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, da man die relevanten Informationen nicht mehr so gut im Gedächtnis behalten kann.
  • Man findet sich in einer neuen Umgebung nicht mehr so gut zurecht. Die Orientierungsfähigkeit lässt nach.
  • Gesprächsinhalte oder Absprachen aus einem Gespräch werden aufgrund von Konzentrationsschwierigkeiten schnell wieder vergessen. Oder man lässt sich schnell ablenken, verliert den Faden.
  • Verlangsamte Reaktionszeit.
  • Merken von Telefonnummern, Einkaufslisten oder Gesichtern einen Namen zuzuordnen wird schwieriger.
  • Wortfindungsschwierigkeiten.

Diese Symptome KÖNNEN auftreten, müssen aber nicht. Und wenn, sind sie von Person zu Person unterschiedlich.

Was sind die Ursachen von Gedächtnisproblemen im Alter?

Die Gedächtnisleistung bei vielen Menschen mit zunehmendem Alter nach, was durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Man unterscheidet zwischen biologischen und psychologischen Ursachen.

Biologische UrsachenPsychologische Ursachen
Im Laufe des Lebens sterben Gehirnzellen ab. Dieser Prozess ist besonders ausgeprägt im Hippocampus, einer Region des Gehirns, die für die Gedächtnisbildung und Gedächtnisspeicherung wichtig ist.  Angst und Stress können die Gedächtnisleistung beeinträchtigen. Dies liegt daran, dass Stresshormone die Funktion des Hippocampus beeinträchtigen können.  
Die Verbindungen zwischen den Gehirnzellen (Synapsen) werden mit dem Alter schwächer und weniger zahlreich. Dies kann zu einer Verschlechterung der Informationsübertragung im Gehirn führen.  Depressionen können zu einer Verschlechterung der Konzentration und des Gedächtnisses führen. Depressive Menschen haben oft negative Gedanken und Gefühle, die ihre Aufmerksamkeit und Motivation beeinträchtigen können.  
Im Alter können sich im Gehirn Ablagerungen von Amyloid-Plaques und Tau-Proteinen bilden. Diese Ablagerungen sind typisch für die Alzheimer-Krankheit, aber sie können auch bei Menschen ohne Alzheimer auftreten und zu Gedächtnisproblemen beitragen.  Menschen mit Gedächtnisproblemen im Alter können ein geringes Selbstvertrauen in ihre geistigen Fähigkeiten haben. Evtl. gehen sie dann Aufgaben und Herausforderungen aus dem Weg, was wiederum die Gedächtnisleistung verschlechtern kann.  
Durchblutungsstörungen im Gehirn können die Sauerstoffversorgung der Gehirnzellen beeinträchtigen und zu Gedächtnisproblemen führen.  Menschen mit Gedächtnisproblemen können Situationen vermeiden, in denen sie ihre Gedächtnisleistung unter Beweis stellen müssen. Dies kann dazu führen, dass sie sich sozial isolieren und ihre Aktivitäten einschränken, was wiederum die Gedächtnisleistung verschlechtern kann.  
Der Hormonhaushalt verändert sich im Alter, was auch Auswirkungen auf die Gedächtnisleistung haben kann.  Negative Altersstereotype können die Gedächtnisleistung beeinflussen. Menschen, die glauben, dass es normal ist, im Alter vergesslich zu sein, können sich weniger anstrengen, ihr Gedächtnis zu trainieren und zu verbessern.  

Zusätzliche Faktoren können aber auch sein

  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Schlafstörungen
  • Ernährungsdefizite
  • Rauchen
  • Übermäßiger Alkoholkonsum
  • Stress
  • Schlafmangel

Fazit
Es ist also ganz normal, dass das Gedächtnis im Alter etwas nachlässt, aber es gibt auch Möglichkeiten, das Gedächtnis zu trainieren und gesund zu erhalten.


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Stress und Vergesslichkeit: Wie beeinflusst Stress das Gedächtnis?

In der Tat ist es so, dass Stress ganz erhebliche Auswirkungen auf die Konzentration und die Vergesslichkeit hat und das Gedächtnis auf verschiedene Weise beeinflusst. Stress kann:

  • die Aufmerksamkeit und Konzentration beeinträchtigen, was es schwieriger macht, neue Informationen zu lernen und zu behalten.
  • eine Region des Gehirns, die für die Gedächtnisbildung wichtig ist, schädigen.
  • das Gehirn mit Stresshormonen wie Cortisol überfluten und die Kommunikation zwischen den Nervenzellen beeinträchtigen.
  • dazu führen, dass Erinnerungen an traumatische Ereignisse verdrängt werden, um das Gehirn vor emotionalem Stress zu schützen.
  • zu Schlafstörungen führen, die wiederum die Gedächtnisleistung beeinträchtigen.

Schlaf und Vergesslichkeit: Warum ausreichend Schlaf wichtig für das Gehirn ist

Schlaf ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen essenziell. Neben der körperlichen Erholung spielt Schlaf auch eine wichtige Rolle für die Gedächtnisbildung und Gedächtnisleistung.

Vorteile von ausreichendem Schlaf:

  • Wer ausreichend schläft, hat eine bessere Gedächtnisleistung und kann sich Informationen besser merken und erinnern.
  • Der Schlaf fördert die Lernfähigkeit und die Aufnahme neuer Informationen.
  • Ausreichend Schlaf kann die Konzentration und die Aufmerksamkeit verbessern.
  • Im Schlaf können neue Ideen und Lösungen entstehen. Schlaf fördert also die Kreativität.
  • Schlaf kann die Stimmung verbessern und Depressionen vorbeugen.

Was kann gegen die Vergesslichkeit im Alter unternommen werden?

Wie können pflegende Angehörige ältere Menschen fördern und unterstützen, um den Fortschritt der Altersvergesslichkeit und Konzentrationsschwächen aufzuhalten oder gar teilweise rückgängig zu machen?

Unser Lebensstil hat einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit, einschließlich unserer geistigen Gesundheit und vor allem auch auf das Gedächtnis im Alter.

Um die Konzentrationsschwäche positiv zu beeinflussen, ist es am besten, Körper, Geist und Seele anzusprechen.

  • So muss man sich z.B. beim Tanzen (Körper)
  • auf die Schritte (Geist) konzentrieren,
  • und da es Spaß (Seele) macht, kann es auch entspannen und z.B. Depressionen oder Stress abbauen.

Positive Auswirkungen auf das Gedächtnis haben:

Körperliche Aktivitäten:

  • Joggen, Walken, Wandern, Radfahren oder auch Schwimmen verbessern die Durchblutung des Gehirns und fördern die Sauerstoffversorgung.
  • Beim Tanzen werden Körper und Gehirn aktiviert. Koordination, Konzentration und Gedächtnis werden trainiert.
  • Yoga verbessert die Durchblutung, fördert die Entspannung und reduziert Stress.
  • Krafttraining fördert die Stärkung der Muskulatur und verbessert die Durchblutung und den Stoffwechsel des Gehirns.
  • Gleichgewichtstraining kann die Sturzgefahr verringern und die Koordination verbessern.
  • Bewegungsspiele erfordern körperliche Bewegung und Konzentration und fördern damit die Koordination, Reaktion und kognitiven Fähigkeiten.
  • Progressive Muskelentspannung, Meditation und Entspannungsübungen fördern die Konzentration und die Achtsamkeit und baut dadurch Stress ab.
  • Tai-Chi verbessert nicht nur die Balance und Koordination sondern auch die Konzentration.
  • Gartenarbeit und die damit verbundene Bewegung an der frischen Luft fördern die kognitive Aktivierung.
  • Kochen und Backen ist gut für die die Feinmotorik, Konzentration und das Gedächtnis.

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Gesunde Ernährung:

  • Auch eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Fisch, Nüssen, Samen und Vollkornprodukten kann helfen, die Konzentrationsschwächen im Alter zu bekämpfen.
  • Ausreichend Wasser trinken hilft, Dehydration zu vermeiden. Denn auch eine Dehydration kann zu Konzentrationsschwierigkeiten und Erinnerungslücken führen.

Geistige und kreative Aktivitäten:

  • Lesen, Rätseln und andere geistige Aktivitäten halten das Gehirn fit.
  • Kreuzworträtsel, Sudoku, Denksportaufgaben und Gehirnjogging trainieren das logische Denken und die Konzentration und halten das Gehirn fit.
  • Neue Sprachen lernen fördert die Gedächtnisleistung und schafft neue Vernetzungen im Gehirn.
  • Musikinstrumente spielen verbessert nicht nur die Koordination, sondern auch die Feinmotorik.
  • Fotografieren, Geschichten erzählen oder Lesen und Schreiben stimulieren die Fantasie, die Gedächtnisleistung, die Ausdrucksfähigkeit und das Sprachzentrum.

Soziale Aktivitäten:

Durch den Austausch mit anderen Menschen, das Sammeln neuer Erfahrungen und die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben können Sie Ihr Gehirn anregen, die kognitive Funktion erhalten und Ihre Lebensqualität verbessern. Alleinsein fördert die Vereinsamung, kann zu Depressionen führen und die Konzentration und Gedächtnisleistung stark beeinträchtigen.

  • Freunde und Familie treffen. Machen Sie gemeinsame Unternehmungen, Spieleabende, Ausflüge usw. Fördert den Austausch und die soziale Interaktion.
  • Plaudern, lachen und Erinnerungen teilen, fördert die soziale Interaktion und das Wohlbefinden.
  • Besuchen Sie Kurse oder Workshops: Entdecken Sie neue Hobbys, lernen Sie neue Dinge, besuchen Sie das Theater oder ein Musical und knüpfen Sie Kontakte. Bleiben Sie neugierig.
  • Engagieren Sie sich ehrenamtlich: Helfen Sie anderen und geben Sie Ihrem Leben einen Sinn. Anderen Menschen zu helfen, sorgt für Zufriedenheit und Sinnhaftigkeit im Leben.
  • Knüpfen Sie Kontakte mit Gleichgesinnten oder besuchen Sie einen Verein, der Austauschmöglichkeiten zu Ihren Interessen bietet
  • Soziale Kontakte: Soziale Interaktionen stimulieren das Gehirn und können vor Demenz schützen.

Wichtig
Wählen Sie Aktivitäten, die Ihnen Spaß machen und zu Ihren Interessen passen. Beginnen Sie langsam und steigern Sie Ihr Engagement nach und nach. Seien Sie offen für neue Erfahrungen und Begegnungen. Scheuen Sie sich nicht, um Hilfe zu bitten, wenn Sie Unterstützung benötigen.

Wie können pflegende Angehörige ältere Menschen mit Vergesslichkeit unterstützen?

Pflegende Angehörige können ältere Menschen mit Vergesslichkeit, die jedoch keine Demenz haben, auf verschiedene Weisen unterstützen:

  • Eine wichtige Maßnahme ist es, ihnen dabei zu helfen, ihre täglichen Aktivitäten zu strukturieren und zu organisieren. Dazu gehört beispielsweise das Anlegen von Listen für Einkäufe oder Termine sowie das Einrichten von Erinnerungen auf dem Telefon oder anderen Geräten.
  • Die termingerechte Medikamenteneinnahme kann über einen automatischen Tablettenspender eingerichtet werden. Moderne Geräte gehen sogar so weit, dass die Angehörigen über Handy benachrichtigt werden, wenn die Tabletten nicht eingenommen wurden.
  • Darüber hinaus können pflegende Angehörige dazu beitragen, eine gesunde Umgebung für den älteren Menschen zu schaffen. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und ausreichend Schlaf. Auch das Anbieten von geistig stimulierenden Aktivitäten wie Rätsel lösen, Memory spielen oder das Lesen von Büchern kann helfen, das Gedächtnis zu trainieren und zu erhalten.
  • In einigen Fällen kann es auch sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine kognitive Verhaltenstherapie kann dabei helfen, Strategien zu entwickeln, um mit Gedächtnisproblemen umzugehen und das Selbstvertrauen zu stärken. Zudem können Ergotherapeuten dabei unterstützen, die Selbstständigkeit im Alltag zu erhalten und zu fördern.
  • Beschäftigungen, die die Sinne ansprechen und Freude bereiten, sind ebenfalls hilfreich. Dazu gehören beispielsweise Gartenarbeit, Handarbeiten, Musik hören oder Malen. Diese Aktivitäten können nicht nur das Gedächtnis stimulieren, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden steigern und das Selbstwertgefühl stärken.

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Letztendlich ist es wichtig, einfühlsam und geduldig mit (älteren) vergesslichen Menschen umzugehen. Indem man ihnen Unterstützung und Verständnis entgegenbringt und sie ermutigt, so selbstständig wie möglich zu bleiben, kann man dazu beitragen, ihre Lebensqualität zu verbessern und sie dabei unterstützen, ein erfülltes Leben zu führen.

Welche Gedächtnisstützen können bei Gedächtnisproblemen helfen?

Wer unter Gedächtnisproblemen leidet, sollte sich das Leben nicht unnötig schwer machen und auf Gedächtnisstützen zurückgreifen, die helfen können, sich Informationen besser zu merken und Vergesslichkeit vorzubeugen.

  • Notieren Sie wichtige Informationen auf Zetteln, in einem Kalender oder in einer Notiz-App.
  • Kleben Sie Merkzettel mit wichtigen Informationen an Orte, an denen Sie sie häufig sehen, z.B. am Kühlschrank oder einer Tür.
  • Stellen Sie sich Erinnerungs-Alarme auf Ihrem Handy oder Computer ein oder verwenden Sie Sprachassistenten wie Alexa oder Siri um sich an Termine oder Aufgaben erinnern zu lassen.
  • Smartwatches können Ihnen ebenfalls helfen, Ihre Aktivitäten zu verfolgen, Ihre Gesundheit zu überwachen und Erinnerungen zu erhalten.
  • Bauen Sie Eselsbrücken, die Informationen mit einem Reim, Bild oder einer anderen einprägsamen Methode verknüpfen.
  • Wiederholen Sie Informationen mehrmals, um sie besser zu behalten.
  • Stellen Sie sich Informationen bildlich vor, um sich besser zu erinnern.
  • Verwenden Sie Gehirnjogging-Apps, die Ihnen helfen können, Ihr Gedächtnis zu trainieren.

Die beste Gedächtnisstütze ist diejenige, die für Sie am besten funktioniert. Experimentieren Sie mit verschiedenen Arten von Gedächtnisstützen, um herauszufinden, welche Ihnen am besten liegt und am meisten hilft.

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Welche emotionalen Herausforderungen ergeben sich bei Vergesslichkeit?

Je nach Schwere der Vergesslichkeit kann diese mit einer Reihe von emotionalen Herausforderungen sowohl bei den Betroffenen als auch bei den (pflegenden) Angehörigen verbunden sein. Dazu zählen: Frustration, Angst vor Demenz, Verlust des Selbstvertrauens uvm. Um die emotionalen Herausforderungen besser bewältigen zu können, gibt es für die Betroffenen verschiedene Möglichkeiten, wie z.B.:

  • Akzeptieren Sie, dass Sie vergesslicher geworden sind. Gleichzeitig sollten Sie aber auch mit den o.g. Maßnahmen wie z.B. Bewegung, Gehirnjogging usw. gegenlenken, um das Gedächtnis wieder in Schwung zu bringen
  • Suchen Sie Unterstützung bei Familie, Freunden oder professionellen Helfern. Es kann hilfreich sein, mit Menschen zu sprechen, die verstehen, was Sie durchmachen.
  • Entwickeln Sie Strategien, um Ihre Erinnerungsschwäche zu kompensieren. Verwenden Sie z. B. Gedächtnisstützen, Notizen und Listen.
  • Seien Sie geduldig mit sich selbst. Vergesslichkeit kann frustrierend sein, aber es ist wichtig, sich selbst nicht unter Druck zu setzen.
  • Wenn Sie sich Sorgen um Ihre Erinnerungsschwäche machen oder wenn die emotionalen Herausforderungen zu groß werden, sprechen Sie mit einem Arzt.
  • Vergesslichkeit ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen betrifft. Sie sind also nicht allein.

(Pflegende) Angehörige sollten ihren Angehörigen unterstützen und dazu motivieren, für sich selbst etwas zu tun, um die Vergesslichkeit zu reduzieren und wieder mehr Lebensqualität zu bekommen.

Fragen und Antworten zum Thema Vergesslichkeit

Ab wann ist Vergesslichkeit im Alter ein Problem?

Vergesslichkeit im Alter ist ein normaler Prozess. Mit zunehmendem Alter lässt die Gedächtnisleistung nach und es kann schwieriger werden, sich neue Informationen zu merken. Ab wann Vergesslichkeit ein Problem darstellt, lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten.
Folgende Anzeichen könnten darauf hindeuten, dass die Vergesslichkeit über das normale Maß hinausgeht:
Häufige und wiederkehrende Gedächtnislücken:
Wenn Sie ständig Dinge vergessen, die Sie gerade gelernt oder gehört haben, oder wenn Sie sich an wichtige Ereignisse oder Termine nicht erinnern können, könnte dies ein Problem sein.
Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben:
Wenn Sie Probleme haben, sich an die Namen von Bekannten zu erinnern, den Weg nach Hause zu finden oder einfache Aufgaben wie Kochen oder Telefonieren zu erledigen, könnte dies ein Zeichen für eine beginnende Demenz sein.
Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens:
Wenn Sie sich zurückziehen, depressiv oder ängstlich werden, könnte dies ebenfalls auf eine Demenz hindeuten.
Wenn Sie sich Sorgen um Ihre Vergesslichkeit machen oder eines der oben genannten Symptome bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Der Arzt kann eine Reihe von Tests durchführen, um die Ursache der Vergesslichkeit zu diagnostizieren. Hier erfahren Sie, welcher Arzt weiterhilft.

Wie wird Altersvergesslichkeit behandelt?

Neben den vielen oben angegebenen Empfehlungen wie gesunde Ernährung, Bewegung, Gehirnjogging usw. kann die Altersvergesslichkeit oder auch Konzentrationsstörungen mit:
1. Medikamenten behandelt werden, um die Gedächtnisleistung zu verbessern. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Arzt und lassen Sie Ihre Medikamente auch unbedingt beim Apotheker auf Wechselwirkungen prüfen.
2. kognitiver Verhaltenstherapie behandelt werden. Dies ist dann angezeigt, wenn z.B. negative Gedankenmuster die Gedächtnisleistung beeinträchtigen.

Wie beeinflusst die Vergesslichkeit das tägliche Leben der Betroffenen?

Die Beeinträchtigung des täglichen Lebens ist abhängig von der Schwere der Vergesslichkeit. Es kann unter anderem zu:
Schwierigkeiten im Beruf kommen, wenn Fehler unterlaufen oder die Betroffenen unzuverlässig werden.
Problemen im Alltag kommen, wenn alltägliche Aufgaben wie Einkaufen, Kochen usw. nicht mehr richtig ausgeführt werden können.
Sozialen Beeinträchtigungen und peinlichen Situationen kommen, wenn einem z.B. der Name von Bekannten nicht mehr einfällt. Die sozialen Kontakte werden unter Umständen beeinträchtigt, weil die Bekannten die Situation nicht verstehen.
Psychischer Belastung, Angst und Unsicherheit kommen, die unter Umständen zu Depressionen führen.

Was ist der Unterschied zwischen Kognitivität und Vergesslichkeit?

Kognitivität bezieht sich auf die Fähigkeit des Gehirns, Informationen zu verarbeiten, zu speichern, abzurufen und zu verwenden. Es umfasst verschiedene mentale Prozesse wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache, Denken, Problemlösen und Urteilsvermögen. Kognitivität umfasst also die gesamte Bandbreite der geistigen Fähigkeiten einer Person.
Vergesslichkeit hingegen ist eine spezifische Einschränkung im Gedächtnis. Sie bezieht sich darauf, dass eine Person Schwierigkeiten hat, sich an Informationen zu erinnern, die zuvor gespeichert wurden. Dies kann sich auf vergangene Ereignisse, Fakten, Namen, Termine oder andere Details beziehen.

Wie hängen Kurzzeitgedächtnis und Langzeitgedächtnis mit Vergesslichkeit zusammen?

Kurzzeitgedächtnis und Langzeitgedächtnis spielen eine wichtige Rolle bei Vergesslichkeit.
Das Kurzzeitgedächtnis ist dafür verantwortlich, Informationen für einen kurzen Zeitraum zu speichern, normalerweise nur für einige Sekunden bis wenige Minuten. Wenn das Kurzzeitgedächtnis gestört ist, kann es zu vorübergehender Vergesslichkeit kommen, da die Person Schwierigkeiten haben kann, Informationen über einen kurzen Zeitraum hinweg zu behalten. Zum Beispiel könnte jemand vergessen, was er gerade gelesen hat, oder sich nicht an eine Telefonnummer erinnern, die ihm gerade genannt wurde.
Das Langzeitgedächtnis hingegen ist dafür verantwortlich, Informationen langfristig zu speichern und abzurufen. Wenn das Langzeitgedächtnis beeinträchtigt ist, kann dies zu dauerhafterer Vergesslichkeit führen, da die Person Schwierigkeiten haben kann, sich an vergangene Ereignisse, Fakten oder Erfahrungen zu erinnern. Zum Beispiel könnte jemand wichtige Ereignisse aus seiner Vergangenheit oder grundlegende Fakten, die er einmal gelernt hat, vergessen.
Vergesslichkeit kann also sowohl das Kurzzeitgedächtnis als auch das Langzeitgedächtnis betreffen, je nachdem, welche Art von Informationen betroffen sind und wie stark die Gedächtnisstörung ist.
Einige Ursachen für Vergesslichkeit, wie zum Beispiel Stress oder Schlafmangel, können vorübergehende Auswirkungen auf das Kurzzeitgedächtnis haben, während andere, wie zum Beispiel altersbedingte Veränderungen im Gehirn, langfristigere Auswirkungen auf das Langzeitgedächtnis haben können.

Was ist Senilität?

Senilität ist ein veralteter Begriff, der früher verwendet wurde, um eine Altersschwäche oder einen körperlichen und geistigen Verfall im Alter zu beschreiben. Es war ein unspezifischer Begriff, der verwendet wurde, um eine Vielzahl von Symptomen im Zusammenhang mit dem Altern zu beschreiben, wie z.B. Gedächtnisprobleme, Vergesslichkeit, Verwirrung, körperliche Schwäche und verminderte geistige Leistungsfähigkeit.
Heute werden die Begriffe senil und Senilität jedoch immer seltener verwendet, da sie als stigmatisierend und ungenau angesehen werden. Deshalb werden präzisere Begriffe wie Demenz, altersbedingte kognitive Beeinträchtigung oder kognitive Störungen verwendet, um spezifischere Zustände zu beschreiben.

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Quelle Bildmaterial: Fotolia#108525944  © Robert Kneschke

2 Antworten auf „Vergesslichkeit im Alter: Was ist normal und was besorgniserregend?“

Das sollte funktionieren, die Druckfunktion ist nicht deaktiviert, wir haben nur aktuell keinen “Drucken-Knopf” auf der Seite. Sie können aber die Beiträge über Maus-Rechts-Klick -> Drucken, ausdrucken, das funktioniert ohne Probleme.

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