
Wer an COPD leidet, weiß wie beschwerlich das Treppensteigen sein kann, aber auch wie Umweltgifte oder ungünstige Wetterlagen die Krankheit negativ beeinflussen können.
Einige belastende Faktoren können nicht umgangen werden. In der Wohnung können jedoch so manche Veränderungen helfen, das tägliche Leben zu erleichtern.
Sicherlich ist bei COPD-Patienten eine dem Arzt am häufigsten gestellten Fragen: Was kann ich tun, um mir im häuslichen Umfeld Erleichterung zu verschaffen?
Das Wichtigste im Überblick
Staub, Reiz- und andere Schadstoffe minimieren
Die ständige Atemnot bei einer COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) kann unerträglich und beängstigend werden. Deshalb sollte im häuslichen Umfeld ein besonderes Augenmerk auf die folgenden Risikofaktoren wie Staub und Reizstoffe geworfen werden.
- Jeder weiß es: Zigarettenrauch ist ein Hauptauslöser für COPD und verstärkt die chronische Entzündung. Deshalb sollte auf das Rauchen ganz verzichtet werden und die Wohnung frei von Zigarettenrauch sein.
- Wer an einer stark befahrenen Straße wohnt, wird vermutlich eine höhere Belastung durch Autoabgase haben. Durch Stoßlüften gelangen weniger Abgase in die Wohnung als durch dauerhaftes Kippen der Fenster.
- In Möbel, Teppichen, Tapetenkleister usw. können belastende Umweltgifte enthalten sein.
- Räume – aber auch die Erde von Zimmerpflanzen – sollten regelmäßig auf Schimmelpilze untersucht werden.
- Auch wenn Figürchen und Deko der Wohnung eine besondere Note geben, sind sie doch unnötige Staubfänger, auf die verzichtet werden sollte. Auch in Gardinen sammelt sich viel Staub. Deshalb empfiehlt es sich, diese häufiger zu waschen.
- Staub und Feinstaub sind bei einer COPD kontraproduktiv. Deshalb sollte das häusliche Umfeld so wenig wie möglich dieser Reizstoffe aufweisen. Reinigungsmittel können viele Reizstoffe enthalten und ebenfalls Atemnot auslösen. Beim Staubwischen wird der Staub stark aufgewirbelt. Besser ist es, alles feucht abzuwischen. Deshalb eignen sich zur Reinigung der Wohnung herkömmliche Mikrofaser- oder Haushaltstücher und möglichst schadstoffarme und geruchsneutrale Reinigungsmittel. Alle diese Haushaltsartikel sind online ohne großen Aufwand erhältlich.
- Auch Tierhaare können Allergien und Atemnot hervorrufen, deshalb regelmäßig staubsaugen. Beim Staubsauger sollte darauf geachtet werden, dass dieser über einen Spezialfilter für Allergiker verfügt.
- So schön ein offener Kamin und Kerzen sind, auch sie geben Feinstaub ab. Das gleiche gilt für Laserdrucker. Wer kann, sollte darauf so weit wie möglich verzichten.
Mit den aufgeführten Maßnahmen kann die Wohnraumluft deutlich verbessert werden. Ebenso sorgt eine gut dosierte Luftfeuchtigkeit für mehr Erleichterung.
Luftfeuchtigkeit
Das Raumklima sollte regelmäßig kontrolliert werden. Der behandelnde Lungen-Facharzt gibt sicherlich Richtwerte, wie hoch die Luftfeuchtigkeit im speziellen Fall sein sollte. Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Luftfeuchtigkeit können die Beschwerden verschlimmern.
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Umstritten ist der Einsatz von Raumluftbefeuchtern, da diese Geräte unter Umständen vermehrt Bakterien in die Raumluft schleudern.
Zu viel Luftfeuchtigkeit kann zu Schimmelbildung führen. Deshalb stoßlüften nicht vergessen und die Räume regelmäßig auf Schimmel kontrollieren.
Doch nicht nur ein optimales Raumklima trägt zur Verbesserung der Wohnsituation bei, sondern auch Hilfsmittel, welche dazu beitragen, die körperlichen Anstrengungen zu reduzieren.
Hilfsmittel
Werden Hilfsmittel richtig und konsequent eingesetzt, können Sie das tägliche Leben erleichtern. Diese Hilfsmittel können Entlastung verschaffen:
- Sie vermindern zum einen die Sturzgefahr, zum anderen bieten sie Halt und entlasten den Körper. Rollatoren mit Sitzplatten bieten die Möglichkeit, sich bei Erschöpfung hinsetzen zu können.
- Für das Duschen und Baden bieten Badewannensitze, Badewannenlifter, Duschhocker, Duschrollstühle, Duschsitze, Handgriffe usw. Hilfe und Unterstützung.
- Elektromobile und Elektrorollstühle verschaffen mehr Mobilität und Unabhängigkeit, wenn längeres Gehen nicht mehr möglich ist.
- Je nach Schwere der Lungen- und Bronchialerkrankungen können von der Krankenkasse auch Pulsoximeter zur Messung der Sauerstoffsättigung im Blut genehmigt werden.
Die oben erwähnten Hilfsmittel sind bei Notwendigkeit verordnungsfähig und werden von der Krankenkasse bezahlt. Sollte die Kasse trotz Notwendigkeit die Kosten nicht übernehmen, empfiehlt es sich, einen Widerspruch gegen die Ablehnung des Hilfsmittels einzulegen.
Hinweis: Wer einen Pflegegrad hat und zu Hause gepflegt wird hat jeden Monat Anspruch auf kostenlose Pflegehilfsmittel. Diese können Sie hier einfach bestellen.
Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen
Bei einer schweren COPD wird es unter Umständen nötig sein, das Haus oder die Wohnung behindertengerecht umzubauen. Dazu gehören:
- Der Einbau eines Treppenlifts. Wer die Treppen nur noch mit sehr viel Mühe überwinden kann, sollte über den Einbau eines Treppenlifts nachdenken. Mit dem Treppenlift kann der COPD-Patient nicht nur mit viel weniger Anstrengung von einer Etage in die andere gelangen, sondern es können auch schwerere Gegenstände wie Koffer oder Wäschekörbe transportiert werden. Kostenlose Angebote über gebrauchte oder neue Treppenlifte erhalten Sie hier.
- Ebenso sollte die Dusche bodengleich sein oder die Badewanne über eine Badewannentüre verfügen, damit ein einfaches und gefahrloses Einsteigen in Dusche oder Badewanne gewährleistet ist. Die Badewannentüre kann unproblematisch nachträglich eingebaut werden.
Mein Lese-Tipp: So nutzen Sie alle Zuschüsse für einen behindertengerechten Badumbau optimal aus.
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Quelle Bildmaterial: Fotolia #133469244 © adiruch na chiangmai
Gemeinsam mit seiner Frau betreut Otto Beier seit 2012 seine pflegebedürftigen Eltern und Schwiegereltern. Er gibt Insider-Tipps für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen und schreibt als Pflegender – direkt von der Front – über seine Erfahrungen mit dem Pflegedschungel.
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