
Häusliche Pflege - Alles, was pflegende Angehörige wissen sollten
Inhalt dieser Seite
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Unterstützung für die häusliche Pflege
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Checkliste Häusliche Pflege
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Kurzzeitpflege
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Tages- und Nachtpflege
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Verhinderungspflege
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Außerklinische Intensivbetreuung
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Hospiz- und Palliativpflege
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Ambulanter Pflegedienst
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24-Stunden-Pflegekraft für die häusliche Pflege
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Alltagsbegleiter
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Häusliche Krankenpflege
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Die häufigsten Krankheiten im Alter
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Unterbringung im Pflegeheim
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Gewalt in der Pflege
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Häufige Fragen zum Thema häusliche Pflege
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Neueste Ratgeber
Unterstützung für die häusliche Pflege
Häusliche Pflege erfolgt beim Großteil der pflegebedürftigen Menschen durch nahe Angehörige, Freund oder Bekannte. Oftmals mit Unterstützung eines Pflegedienstes. Das Thema Pflege zu Hause ist sehr umfangreich. Deshalb möchte ich Ihnen hier einen groben Überblick geben und auf wichtige Beiträge zu diesem Thema verweisen.
Wer von heute auf morgen pflegebedürftig wird oder einen Menschen pflegen soll, steht oft vor einem Berg mit vielen Fragen.
In diesem Beitrag sind die wichtigsten Unterstützungen aufgeführt, die Sie für die häusliche Pflege benötigen. Ich zeige Ihnen auf,
- wer Ihnen bei der Pflege hilft,
- wie Sie sich vom Beruf freistellen lassen können,
- welche Leistungen wie zum Beispiel Tages- und Nachtpflege, Verhinderungspflege usw. in Anspruch nehmen können,
- welche finanziellen Unterstützungen den pflegebedürftigen Menschen und den Pflegenden zustehen
- uvm.
Checkliste Häusliche Pflege
Tritt in der Familie ein Pflegefall ein, ist zu überlegen, ob die Pflege übernommen werden kann. Selbstverständlich fühlt sich jeder moralisch verpflichtet, seine Liebsten zu pflegen und nicht ins Pflegeheim zu geben. Doch die Aufgaben, die die häusliche Pflege mit sich bringt, dürfen nicht unterschätzt werden. Deshalb habe ich Ihnen eine Checkliste mit Fragen zusammengestellt, anhand derer Sie prüfen können, ob eine häusliche Pflege möglich ist. Besonders zu beachten sind die Fragen:
- Läßt die häusliche Situation eine Pflege zu?
- Ist die Pflegeperson physisch und psychisch stabil genug, um die Pflege zu übernehmen?
- Wer könnte Ihnen bei der Pflege helfen?
- Welche finanziellen und vertraglichen Aspekte müssen beachtet werden, uvm.?
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Kurzzeitpflege
Ist die Pflege zu Hause vorübergehend nicht möglich, kann Kurzzeitpflege in Anspruch genommen werden. Mögliche Gründe, Kurzzeitpflege in Anspruch zu nehmen sind zum Beispiel Urlaub oder Krankenhausbesuche der Betreuungsperson, intensive Nachbetreuung der pflegebedürftigen Person nach einem Krankenhausaufenthalt, Überbrückung zwischen Krankenhausaufenthalt und der endgültigen Aufnahme in ein Pflegeheim usw.
Mehr dazu in meinem Beitrag: Was Sie über Kurzzeitpflege wissen sollten
Kurzzeitpflege ohne Pflegegrad
Bis vor einigen Jahren war die Kurzzeitpflege nur mit einer Pflegestufe möglich. Zwischenzeitlich können auch Menschen ohne Pflegegrad eine Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen. Vorrangig geschieht dies für die intensive Nachbehandlung im Pflegeheim nach einer schweren Erkrankung.
Mehr Infos in meinem Beitrag: Kurzzeitpflege auch ohne Pflegegrad
Tages- und Nachtpflege
Die Tages- und Nachtpflege ist zum Einen Förderung der pflegebedürftigen Person durch intensive Beschäftigung, Therapie usw. Zum anderen ist die Tages- und Nachtpflege aber auch Entlastung für die betreuende Person. An diesen Tagen können die Pflegenden sich eine Auszeit nehmen und all die Dinge erledigen, zu denen sie sonst nicht kommen. Tages- und Nachtpflege wird hauptsächlich für Menschen mit Demenz in Anspruch genommen. Demenziell veränderte Menschen mit nächtlicher Unruhe können für die Angehörigen sehr anstrengend sein. Ständig hört man mit einem Ohr, ob der Angehörige wieder auf Wanderschaft ist. Da bietet die Nachtpflege Hilfe und Entlastung für die Pflegenden, so dass sie mal wieder ausschlafen bzw. durchschlafen können.
Hier geht’s zum Beitrag: Tagespflege und Nachtpflege – Entlastung für die Pflegenden
Verhinderungspflege
Die Verhinderungspflege dient zur Entlastung der pflegenden Angehörigen. Sie sollen Zeit für sich haben um in Urlaub zu gehen, mal ein paar Tage auszuspannen oder auch Krankenhaus- und Arzttermine wahrnehmen zu können.
Mehr dazu in meinem Beitrag: Neue Regelungen in der Verhinderungspflege
Stundenweise Verhinderungspflege
Die stundenweise Verhinderungspflege dient wie die reguläre Verhinderungspflege zur Entlastung der Pflegenden. Hier geht es um kurze Termine wie zum Beispiel für die Beaufsichtigung des Pflegebedürftigen während eines Theaterbesuchs oder wenn einfach nur mal ein Friseurbesuch ansteht. Allerdings sind bei der stundenweisen Verhinderungspflege einige Dinge zu beachten:
Hier geht’s zum Beitrag: Stundenweise Verhinderungspflege – so wird Ihnen das Pflegegeld nicht gekürzt
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Außerklinische Intensivbetreuung
Bei schwerwiegenden Erkrankungen ist oft ein sehr langer Krankenhausaufenthalt notwendig. Doch nicht jedem Patienten tut das gut und er wäre lieber zu Hause. Mittlerweile gibt es die Möglichkeit, über spezielle Pflegedienste im häuslichen Umfeld eine außerklinische Intensivbetreuung zu erhalten.
Lesen Sie dazu meinem Beitrag: Außerklinische Intensivbetreuung im häuslichen Umfeld
Hospiz- und Palliativpflege
Nicht immer kann die häusliche Pflege bis zum Tod erbracht werden. Gerade die Palliativpflege in den letzten Wochen und Monaten vor dem Tod kann sehr intensiv und physisch belastend sein. Nicht immer ist deshalb die alleinige Pflege zu Hause möglich.
Welche Möglichkeiten es gibt, lesen Sie in meinem Beitrag Palliativpflege – würdevoller Beistand bis zum Tod
Biografiearbeit in der Pflege ✔️ Tipps für mehr Lebensqualität
Körperpflege bei Pflegebedürftigen ✔️ Tipps, Hilfsmittel und wichtige Hinweise für Angehörige
Ambulanter Pflegedienst
Wer in der häuslichen Pflege die Hilfe eines mobilen Pflegedienstes in Anspruch nimmt, kann sich auch hier wieder Erleichterung in der Pflege verschaffen. Die Pflegedienste übernehmen pflegerische Tätigkeiten wie Duschen oder Baden des Patienten, Hilfe beim Aufstehen und Ankleiden oder der Körperhygiene usw. Pflegedienste können aber auch bei der Zubereitung des Essens behilflich sein.
Mehr über den mobilen Pflegedienst lesen Sie hier: Pflege zu Hause: Der ambulante Pflegedienst
Kosten Pflegedienst
Die Kosten für einen Pflegedienst werden als Pflegesachleistung von der Pflegekasse bis zu einem Höchstbetrag übernommen. Allerdings – je höher die Kosten für den Pflegedienst, umso geringer das Pflegegeld.
Mehr dazu in meinem Beitrag: Was kostet der Pflegedienst für die häusliche Pflege
Auswahl Pflegedienst Kriterien
Nicht jeder Pflegedienst bietet die gleichen Leistungen an. Wenn Sie einen Pflegedienst beauftragen, müssen Sie zuerst abklären, ob der von Ihnen gewählte Dienstleister überhaupt die Aufgaben übernehmen kann, die für die zu pflegende Person relevant sind.
Hier geht es zur Checkliste: Die Wahl des richtigen Pflegedienstes
24-Stunden-Pflegekraft für die häusliche Pflege
Eine weitere Entlastung in der häuslichen Pflege sind Haushaltshilfen oder Pflegehilfen aus Osteuropa. Sie übernehmen nicht nur die Hausarbeiten, sondern können auch leichte Pflegetätigkeiten übernehmen und beschäftigen den Pflegebedürftigen entsprechend seinen Fähigkeiten. Bei der Auswahl einer Pflegehilfe aus Osteuropa ist jedoch einiges zu beachten.
Meine Checkliste gibt Ihnen einen Überblick: Checkliste – Pflegehilfen aus Osteuropa
Finanzierung einer 24-Stunde-Pflegekraft
Die Pflegehilfen aus Polen sind nicht ganz billig, wenn sie legal beschäftigt sind.
So finanzieren Sie die osteuropäische Pflegekraft: Finanzierung einer Pflegekraft aus Osteuropa
Alltagsbegleiter
Alltagsbegleiter sind zur Entlastung der Pflegenden, aber auch zur Beschäftigung und gesellschaftlicher Unterhaltung der Pflegebedürftigen in der häuslichen Pflege sehr hilfreich. Die Alltagsbegleiter übernehmen keine pflegerische Tätigkeiten, dafür gibt es aber auch die Möglichkeit, dass sie leichtere Haus- oder Gartenarbeiten mit übernehmen.
Mehr dazu in meinem Beitrag Alltagsbegleiter – die große Hilfe für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige.
Häusliche Krankenpflege
Häusliche Krankenpflege nach § 37 SGB V darf nicht verwechselt werden mit häuslicher Pflege. Während für die häusliche Pflege ein Pflegegrad vorliegen muss, ist für die häusliche Krankenpflege kein Pflegegrad notwendig. Die häusliche Krankenpflege wird meist über einen ambulanten Pflegedienst erbracht und beinhaltet Leistungen wie zum Beispiel Verbandswechsel, Anziehen von Kompressionsstrümpfen, Blutzucker messen uvm. Die häusliche Krankenpflege muss vom Arzt verordnet werden.
Mehr über die Leistungen erfahren Sie in meinem Beitrag: Diese Leistungen stehen Ihnen für die häusliche Krankenpflege zu
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch
Monatlich im Wert von 42 € direkt nach Hause geliefert
Widerspruch gegen Pflegegrad
Gegen einen abgelehnten oder zu niedrigen Pflegegrad vorgehen
Zuhause barrierefrei leben
4.180 € Zuschuss zu Wohnumfeld verbessernden Maßnahmen
Die häufigsten Krankheiten im Alter
Es gibt mehrere Gründe, warum sich pflegende Angehörige über die Krankheiten ihrer Pflegebedürftigen informieren sollten:
- Besseres Verständnis der Erkrankung: Durch das Verstehen der spezifischen Krankheit oder des Gesundheitszustands können Sie besser nachvollziehen, welche Herausforderungen Ihr pflegebedürftiger Angehöriger möglicherweise bewältigen muss. Dies erleichtert es, angemessene Unterstützung und Pflege anzubieten.
- Optimierung der Pflege: Mit Kenntnissen über die Krankheit können Sie die Pflege besser an die individuellen Bedürfnisse und Symptome anpassen. Dies ermöglicht eine effektivere Versorgung und trägt dazu bei, mögliche Komplikationen zu verhindern.
- Kommunikation mit medizinischem Personal: Ein fundiertes Wissen über die Krankheit erleichtert die Kommunikation mit Ärzten, Pflegepersonal und anderen Gesundheitsdienstleistern. So können Sie präzise Informationen über den Gesundheitszustand ihrer Liebsten bereitstellen und besser mit dem medizinischen Team zusammenarbeiten.
- Früherkennung von Problemen: Durch eine informierte Betreuung können Sie frühzeitig Anzeichen von Verschlechterungen oder Komplikationen erkennen. Dies ermöglicht eine rechtzeitige Anpassung der Pflege und gegebenenfalls eine schnellere Intervention durch medizinisches Fachpersonal.
- Reduktion von Stress und Unsicherheit: Das Wissen um die Krankheit kann Ängste und Unsicherheiten bei pflegenden Angehörigen verringern. Es gibt ihnen das Selbstvertrauen, angemessen auf die Bedürfnisse ihrer pflegebedürftigen Angehörigen einzugehen und sich besser auf die Herausforderungen der Pflege einzustellen.
- Eigene Entlastung: Pflegende Angehörige können sich besser auf die Pflegeaufgaben vorbereiten und planen, wenn sie die Krankheit verstehen. Dies kann zu einer effizienteren Organisation des Pflegealltags führen und den eigenen Stress reduzieren.
Zu den häufigsten Krankheiten im Alter und bei Pflegebedürftigkeit zählen:
Unterbringung im Pflegeheim
Wenn die Pflege zu Hause nicht mehr gewährleistet ist, bleibt oft nur noch der Umzug in ein Pflegeheim. Was Sie beim Umzug ins Pflegeheim beachten sollten, was es mit dem Heimvertrag auf sich hat und wie Sie dem Pflegebedürftigen den Umzug erleichtern können, lesen Sie in meinem Beitrag.
Mehr über die Unterbringung im Pflegeheim: Pflegeheim ➦ Wenn die Pflege zu Hause nicht mehr möglich ist.
Gewalt in der Pflege
Gewalt in der Pflege gibt es in ganz unterschiedlichen Arten. Gewalt ausgehend von der Pflegeperson, aber auch von dem Pflegebedürftigen. Die Gewalt in der Pflege hat viele Gründe und Ursachen. Die Betroffenen sollten aber auf alle Fälle Hilfe in Anspruch nehmen.
Mehr über das Thema Übergriffe in der Pflege: Gewalt in der Pflege ⇛ Ursache, Formen, Hilfe
Häufige Fragen zum Thema häusliche Pflege
Häusliche Pflege ist die Betreuung von pflegebedürftigen Menschen in ihrem Zuhause, außerhalb von Einrichtungen für stationäre Pflege. Dies ermöglicht es den Pflegebedürftigen, möglichst lange in ihrer gewohnten und vertrauten Umgebung zu bleiben, wo sie von ihrer Familie umgeben sind.
Die Höhe des Pflegegeldes richtet sich nach dem Pflegegrad. Personen mit Pflegegrad 2 erhalten monatlich 347 Euro, bei Pflegegrad 3 sind es 599 Euro, bei Pflegegrad 4 werden 800 Euro ausgezahlt und bei Pflegegrad 5 beläuft sich das monatliche Pflegegeld auf 990 Euro. Bei Pflegegrad 1 besteht kein Anspruch auf Pflegegeld.
Die Pflegekasse kann einen Zuschuss von bis zu 4.180 Euro für Anpassungsmaßnahmen bereitstellen, die dazu dienen, die häusliche Pflege in der Wohnung zu ermöglichen, zu erleichtern oder die Selbstständigkeit der pflegebedürftigen Person wiederherzustellen.
Sofern keine Pflegebedürftigkeit gemäß Pflegegrad 2, 3, 4 oder 5 gemäß dem Elften Buch des Sozialgesetzbuches (SGB XI) festgestellt wurde, übernimmt die Krankenkasse jährlich Kosten in Höhe von 1.854 Euro für Pflege, Betreuung und Behandlungspflege.
Das Pflegegeld zur Unterstützung der häuslichen Pflege der eigenen Mutter wird monatlich von der Pflegekasse gezahlt. Es wird direkt auf das Konto des/der Pflegebedürftigen (der Mutter) überwiesen und kann als Entschädigung an die pflegenden Angehörigen weitergereicht werden.
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Endlich mal eine informelle Seite die sich lohnt durchzuarbeiten. Einfach nur Genial.
So viele nützliche und praktische Informationen, Tipps und Ratschläge habe ich bisher nirgens gefunden. Geschweige von den “zuständigen” Stellen wie Pflegekasse, Rentenkasse, Sozialamt, MDK, Hausarzt oder sonst wen bekommen. Die mauern nur und geben nur auf expliziete Fragen Antwort – und das oft auch nur Schwammig und wenig Konkret.
Vielen Dank dafür.
lieben Gruß
Michael