
CGM-Systeme - Sensoren zur kontinuierlichen Zuckermessung
Das Wichtigste in Kürze
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CGM-Systeme ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung der Glukosewerte.
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Die Messung findet nicht mit Blut, sondern mit Gewebeflüssigkeit statt, daher handelt es sich um einen Gewebezuckerwert.
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Trotz CGM-System müssen Menschen ihren Blutzucker in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen bestimmen.
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Die Krankenkasse kann sich an den Kosten für ein CGM-System beteiligen, ist aber nicht dazu verpflichtet.
So gehen Sie vor
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Sensor anbringen: Setzen Sie den Sensor an der empfohlenen Stelle an, meist am Bauch oder Oberarm. Aktivieren Sie den Transmitter.
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Kalibrierung: Führen Sie die erforderliche Kalibrierung durch, indem Sie Ihren Blutzucker mit einem herkömmlichen Messgerät überprüfen und in das System eingeben.
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Daten ablesen: Verbinden Sie das CGM-System mit Ihrem Smartphone oder einem anderen Empfangsgerät, um die aktuellen Blutzuckerwerte abzurufen.
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Warnungen einstellen: Passen Sie die Warnschwellen für hohe und niedrige Blutzuckerwerte an, um rechtzeitig benachrichtigt zu werden.
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Sensor wechseln: Ersetzen Sie den Sensor gemäß den Anweisungen des Herstellers, in der Regel alle 7-14 Tage.
Inhalt dieser Seite
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Das Wichtigste in Kürze
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So gehen Sie vor
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Was sind CGM-Systeme?
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So funktionieren CGM-Systeme im Pflegealltag
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Tipps für ein Leben mit CGM-System
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Weitere Ratgeber
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Was kosten CGM-Systeme und wann kommt die Krankenkasse dafür auf?
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CGM kaufen: Welche Qualitätsanforderungen müssen die Systeme erfüllen?
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Neueste Ratgeber
Anstatt sich vier- bis achtmal am Tag in den Finger zu stechen, lieber einen Sensor tragen, der völlig ohne einen Blutstropfen auskommt? Möglich machen das CGM-Systeme – Diabetiker empfinden sie oft als komfortabler. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Zuckerwert durch das System besonders engmaschig kontrolliert wird. Doch kann jeder Mensch mit Diabetes ein CGM-System tragen und inwieweit kommt die Krankenkasse dafür auf? Diese und weitere Fragen beantworte ich Ihnen heute.
Was sind CGM-Systeme?
Bestimmt haben auch Sie schon einmal eine Person, beispielsweise im Schwimmbad, mit einer Art rundem Aufkleber gesehen – meist befindet er sich am Oberarm oder am Bauch. Dabei handelt es sich um den Sensor eines CGM-Systems, das Menschen mit Diabetes tragen. Das Besondere an den Systemen ist, dass sie rund um die Uhr den Glukosegehalt bestimmen, allerdings nicht im Blut, wie das Blutzuckermesssysteme machen, sondern im Unterhautfettgewebe, genauer gesagt in der dort befindlichen Gewebeflüssigkeit. „CGM“ bedeutet „Continuous Glucose Monitoring“, also kontinuierliche Glukosemessung. Anders als bei der klassischen Blutzuckermessung erhält Ihr Angehöriger nicht im Abstand von Stunden, sondern im Minutentakt Informationen zum Glukosewert, und das vollautomatisch.
Diese CGM-Systeme stehen Ihrem Angehörigen zur Auswahl
Hersteller bieten im Bereich der kontinuierlichen Glukosemessung zwei verschiedene Systeme an. Ihr Familienmitglied kann sich für das Echtzeitsystem entscheiden, das auch real-time-CGM, kurz rtCGM, genannt wird. Hier kann Ihr Angehöriger den aktuellen Glukosewert rund um die Uhr an einem Display ablesen. Bei dem anderen System, dem „Intermittent Scanning Continuous Glucose Monitoring“, kurz iscCGM, muss Ihr Familienmitglied den Wert erst abrufen, zum Beispiel mit einem Smartphone. CGM-Systeme sind beliebt, doch wie viel Prozent der Typ-1-Diabetiker verwenden ein CGM? Der D.U.T-Report 2023 hat aufgedeckt, dass 78 % aller Typ-1-Diabetiker ein System zur kontinuierlichen Glukosemessung nutzen, und zwar ein Real-Time-Messgerät. Bei Personen mit Diabetes Typ 2 sind es wesentlich weniger, doch auch hier ist ein Aufwärtstrend zu beobachten.
Welche Vorteile hat ein CGM-System?
Als den wohl entscheidendsten Vorteil empfinden Diabetiker den Umstand, dass sie auf viele Blutzuckermessungen verzichten können – damit fallen so einige Pikser in den Finger weg, aber nicht alle. Einige Systeme benötigen eine regelmäßige Kalibrierung. Dafür wird der Blutzucker ein- bis dreimal täglich auf herkömmliche Art gemessen und die Werte in den Empfänger eingegeben. Auch bei Geräten, bei denen keine Kalibrierung vorgesehen ist, empfiehlt sich das Vorgehen hin und wieder, um einen Abgleich zwischen dem Blutzuckerwert und dem Gewebezuckerwert zu machen. Neben der Reduzierung der klassischen Blutzuckermessung gibt es noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: CGM-Systeme liefern drei verschiedene Informationen und damit eine hervorragende Entscheidungsgrundlage für die Insulintherapie.
Mit dem CGM-System erfahren Sie Folgendes:
- Den aktuellen Glukosewert, gemessen im Unterhautfettgewebe – Sie erhalten hier einen metrischen Wert, also beispielsweise 100 mg/dL.
- Den Verlauf der Gewebsglukose – den Trend zeigt ein Pfeil an.
- Einen Überblick über bereits gemessene Glukosedaten – das bekommen Sie in einem Kurvenverlauf angezeigt.
Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass Ihr Familienmitglied sich jederzeit über den Gewebezuckerwert informieren kann – die Messung findet ungefähr alle fünf Minuten statt, so oft würde sich wohl kein Diabetiker in den Finger stechen.
Welche Nachteile hat die kontinuierliche Glukoseüberwachung?
Auch wenn sich die kontinuierliche Glukoseüberwachung für die meisten Menschen wohl nach der perfekten Lösung anhört, gibt es auch gewisse Nachteile. Zum einen liegen die Kosten für ein CGM-System deutlich höher als für herkömmliche Blutzuckermessgeräte. Vielleicht fühlt sich Ihr Angehöriger von den Informationen, die das Gerät herausgibt, auch regelrecht überfordert – je nachdem, welche Einstellungen er vorgenommen hat, können mehrere Alarme pro Tag ertönen. Über eines sollten Sie sich bei einem CGM-System bewusst sein: Es gibt immer eine technische Komponente, die am Körper Ihres Angehörigen befestigt ist. Empfindliche Menschen kann das stören und Personen mit Demenz können sich den Sensor womöglich abreißen, da sie sich nicht erinnern können, warum sie ihn tragen. Wie bei vielen anderen Hilfsmitteln auch, muss die Entscheidung für oder gegen ein solches System also individuell erfolgen.
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Gibt es noch andere Hilfsmittel für Diabetiker außer CGM-Systeme?
Immer wenn es um Hilfsmittel geht, ist das Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes eine gute Informationsgrundlage. Hier finden Sie in der Produktkategorie 30 “Hilfsmittel zum Glukosemanagement“ so einige Alltagshelfer, darunter auch die CGM-Systeme und diese:- Insulinspritzen: Sie dienen zur Verabreichung von Insulin bei Diabetes.
- Insulinpens: Als Injektionshilfe erleichtern sie das Einbringen von Insulin in den Körper.
- Insulinpumpen: Das technische System sorgt dafür, dass in regelmäßigen Abständen kleine Mengen Insulin in den Körper gelangen.
- Insulinpumpentherapiesysteme: Entsprechende Geräte messen den Glukosewert und verabreichen passende Mengen Insulin.
- Insulin-Patch-Pumpentherapie-Systeme: Die Systeme kommen ohne Schläuche aus und setzen auf einen Patch, der auf die Haut geklebt wird. Die Messung und Verabreichung klappt auch hier mit nur einem System.
- Blutzuckermessgeräte: Die Geräte ermitteln mit einem Blutstropfen den aktuellen Glukosewert im Blut. Folgende Tabelle zeigt Ihnen den Unterschied zwischen der herkömmlichen Blutzuckermessung und der Messung mit einem CGM-System.
Fingerpiksen? | Häufigkeit der Messungen | Bestimmung | |
Herkömmliche Blutzuckermessung | Ja, mehrmals am Tag | In Abstand von mehreren Stunden | Blutzucker |
Messung mittels CGM-System | Ja, aber deutlich seltener | Etwa alle 5 Minuten | Gewebezucker |
So funktionieren CGM-Systeme im Pflegealltag
Auf dem Markt gibt es verschiedene CGM-Systeme, sie unterscheiden sich in den Funktionen und der Optik, verfügen aber alle über drei grundlegende Komponenten.
Dazu zählen:
- Sensor: Damit Ihr Familienmitglied Auskunft über den Glukosewert erhält, muss es etwas geben, dass eine Messung in der interstitiellen Flüssigkeit durchführt: das macht ein Sensor in Echtzeit. Ihr Angehöriger positioniert diesen, je nach System, am Bauch oder am Unterarm und bringt mit einem speziellen Applikator den zugehörigen Messfaden unter die Haut. Dafür ist es nötig, die Haut mit einer Nadel zu durchstechen, diese wird im Anschluss wieder entfernt, während der Sensorfaden unter der Haut verbleibt. Wie oft der Sensor ausgetauscht werden muss, hängt von dem System ab – die Haltbarkeit beträgt in der Regel zwischen 7 und 15 Tagen. Es gibt aber auch implantierbare Systeme, die über Monate im Körper verbleiben – ein Arzt kann sie am Unterarm unter die Haut bringen.
- Sender: Hat der Sensor Messwerte erfasst, müssen sie drahtlos an ein Gerät gesendet werden, wo Ihr Familienmitglied sie ablesen kann. Diese Aufgabe erledigt der Sender, der entweder Bestandteil des Einwegsensors ist oder nach dem Sensortausch wieder zum Einsatz kommt.
- Empfänger, Insulinpumpe oder Smartphone: Was genau Ihrem Angehörigen die Werte anzeigt, hängt vom System ab. Das rtCGM-System verfügt über ein Empfangsgerät mit einem Display. Bei einem iscCGM-System liest Ihr Familienmitglied die Werte aus, entweder mit einem speziellen Lesegerät oder einem Smartphone. Ihr Angehöriger muss die Werte dabei mindestens alle 8 Stunden durch Scannen auslesen. Einige Geräte können die Werte auch an eine Insulinpumpe, mit der sie zusammenarbeiten, übermitteln.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie wird ein CGM angebracht?
Mit nur wenigen Handgriffen kann Ihr Angehöriger sich selbst mit dem CGM-System versorgen. Zunächst möchte ich aber eine Frage klären, die viele Menschen beschäftigt, nämlich: Tut das Einsetzen und Entfernen eines CGM weh? Viele Diabetiker sagen hier ganz klar: „Nein“, es würde nur leicht zwicken – natürlich kommt es hier aber auch auf die Schmerzempfindlichkeit jedes Einzelnen an.
Mit folgenden Schritten bringt Ihr Angehöriger das CGM-System an:
- Ihr Angehöriger wäscht sich die Hände mit Seife und legt alle Materialien bereit.
- Ihr Familienmitglied reinigt die Hautstelle zunächst mit Wasser und Seife und anschließend mit einem Alkoholtupfer – das verbessert die Haftung.
- Nun positioniert Ihr Angehöriger den Applikator mit dem enthaltenen Sensor an der entsprechenden Hautstelle und drückt ihn herunter.
- Ihr Familienmitglied muss sich nun mit per Abtasten vergewissern, dass der Sensor gut an der Haut anliegt.
- Bei manchen Systemen sind Sensor und Sender bereits miteinander verbunden, wenn Betreffende ihn einführen oder aber es muss aktiv eine Verbindung hergestellt werden.
- Nach einer Aufwärmzeit von etwa 30 Minuten bis 2 Stunden übermittelt der Sensor die Daten automatisch, doch Achtung: bei manchen Systemen ist zunächst eine Blutzuckerkalibrierung mittels Fingerstich erforderlich.
Doch, was ist zu tun, wenn der CGM-Sensor abfällt? Dann verwenden Sie bitte nicht den gleichen Sensor, sondern nehmen einen neuen und starten die Schritt-für-Schritt- Anleitung erneut.
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Sind CGMs zuverlässig?
Wer seine Glukosewerte bestimmt, erhofft sich natürlich besonders aussagekräftige Ergebnisse. Allerdings gibt es kaum Kontrollmöglichkeiten bei den CGM-Systemen. Für sie alle gilt: Es gibt mit Blick auf die Zulassung keine etablierten Standards, um die Messgenauigkeit, ähnlich wie bei Blutzuckermessgeräten, zu beurteilen. Der einzige Referenzwert, den man bei CGM-Systemen heranziehen kann, ist der Blutzuckerwert, mit dem die Geräte kalibriert sind. Genau hier gibt es aber ein Problem, denn viele Menschen gewinnen ihren Wert per Fingerpiks gar nicht mehr. Daher mein Rat an Sie: Bestimmen Sie in unregelmäßigen Abständen, aber unbedingt bei auffälligen Werten, den Blutzuckerwert bei Ihrem Angehörigen. Lassen Sie uns rund um die Zuverlässigkeit noch eine weitere Frage klären, und zwar: Wie weit liegt ein CGM zurück? Der Gewebezuckerwert kann dem Blutzuckerwert tatsächlich um etwa 10 Minuten „hinterherlaufen“.
Tipps für ein Leben mit CGM-System
Kann ein CGM nass werden, kann ich auf meinem CGM liegen, kann ich nach der CGM-Anwendung essen? Mit Sicherheit haben auch Sie viele Fragen rund um das clevere Messsystem für Diabetiker. Auch wenn es sich um ein Gerät handelt, das auf einem komplexen Zusammenspiel beruht, ist das CGM erstaunlich pflegeleicht. Ihr Angehöriger kann es beim Duschen, Baden oder Schwimmen auf der Haut tragen, Sie müssen es währenddessen auch nicht abdecken oder anderweitig schützen. Eine Fehlerquelle kann jedoch sein, wenn Ihr Angehöriger nachts anhaltend auf dem am Arm befindlichen Sensor liegt. Wenn das Gewebe dadurch komprimiert wird, kann es zu einer falsch niedrigen Messung kommen, dadurch droht eine Unterzuckerung, eine sogenannte Hypoglykämie.
Folgende Tipps können Sie beherzigen, wenn Ihr Familienmitglied ein CGM-System trägt:
- Überprüfen Sie regelmäßig die Werte auf Plausibilität und führen Sie zur Sicherheit ab und zu Blutzuckermessungen durch.
- Stellen Sie, am besten täglich, sicher, dass der Sensor richtig an der Haut haftet.
- Achten Sie beim Anbringen des Sensors darauf, dass es sich um eine Hautstelle handelt, die sich für die Messung eignet und relativ störungsfrei ist, zum Beispiel die Rückseite des Oberarms.
- Die Systeme besitzen eine Alarmfunktion, wenn eine Über- oder eine Unterzuckerung im Anmarsch ist – reagieren Sie umgehend darauf.
"Indem sie in Echtzeit beobachten, wie sich Nahrungsmittel oder Sport auf den Blutzucker auswirken, können Sie positive Veränderungen im Alltag einleiten. Dafür ist es aber wichtig, dass Anwender die Geräte richtig nutzen und die Daten entsprechend interpretieren. Spezielle Schulungsprogramme, wie SPECTRUM oder FLASH, können dabei unterstützen."
Dipl.-Ges.oec. (FH) Jennifer Ann Steinort:
Was kosten CGM-Systeme und wann kommt die Krankenkasse dafür auf?
CGM Systeme fallen nicht in die Kategorie „günstige Hilfsmittel“, rechnen Sie sicherheitshalber mit Kosten zwischen 200 und 500 Euro pro Monat – der Betrag fällt für die regelmäßig zu wechselnden Sensoren und gegebenenfalls für die Anwendung der entsprechenden App an. Doch unter Umständen muss Ihr Angehöriger nicht selbst für die Kosten in die Tasche greifen, sondern kann die Krankenkasse daran beteiligen. Hierfür muss Ihr Familienmitglied aber spezielle Voraussetzungen erfüllen.
Voraussetzungen für ein CGM-System auf Kassenleistung:
- Bei Ihrem Angehörigen wurde ein Diabetes mellitus diagnostiziert.
- Ihr Familienmitglied ist auf eine intensivierte Insulinbehandlung angewiesen.
- Ihr Angehöriger hat eine Schulung zur intensivierten Insulintherapie erhalten.
Die Krankenkasse bewilligt ein solches System vor allem für Menschen, bei denen die Mediziner trotz großer Bemühungen den Stoffwechsel nicht zufriedenstellend einstellen konnten oder sehr häufige Messungen (mehr als 10 pro Tag) nötig sind. Auch Patienten mit schweren Unterzuckerungen in der Krankheitsgeschichte oder solche mit einer Unterzuckerungs-Wahrnehmungsstörung können ein CGM-System erhalten.
So beantragt Ihr Familienmitglied ein CGM-System bei der Krankenkasse
Für die Bewilligung der kontinuierlichen Glukoseüberwachung benötigt die Krankenkasse zunächst eine ärztliche Verordnung für das Hilfsmittel. Diese stellt der behandelnde Arzt aus, zum Beispiel ein Diabetologe. Eine Voraussetzung dafür ist, dass Ihr Familienmitglied eine medizinische Notwendigkeit für das CGM-System mitbringt. Die Verordnung kann Ihr Angehöriger gemeinsam mit dem Antrag auf Kostenerstattung bei der Krankenkasse einreichen – dabei kann ein Diabetesfachhandel helfen. Um die Chancen auf eine Bewilligung zu erhöhen, kann Ihr Familienmitglied auch ein Diabetes-Tagebuch und eine persönliche Stellungnahme beifügen – das unterstreicht die Notwendigkeit. Fachgeschäfte für Diabetesbedarf oder Apotheken geben das System zur kontinuierlichen Glukoseüberwachung dann heraus. Übrigens: Auch wenn CMG-Systeme im Hilfsmittelverzeichnis aufgelistet sind und daher grundsätzlich für die Kostenübernahme infrage kommen, ist die Krankenkasse nicht verpflichtet, sich finanziell zu beteiligen.
CGM kaufen: Welche Qualitätsanforderungen müssen die Systeme erfüllen?
Hat die Krankenkasse kein grünes Licht gegeben, bleibt Ihnen die Möglichkeit, die Kosten für ein CGM selbst zu finanzieren. Dabei lohnt sich ein Preisvergleich, denn nicht nur die einmaligen Anschaffungskosten, sondern auch die Sensoren, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen, unterscheiden sich vom Preis. Zunächst sollten Sie mit Ihrem Angehörigen aber herausfinden, ob sich ein rtCGM- oder ein iscCGM-System besser eignet. Ist die Wahl getroffen, können Sie sich über die genauen Preise in einer Apotheke, im Diabetesfachhandel oder online erkundigen – wobei das Internet recht sparsam mit Preisauskünften ist. Unabhängig vom Preis, sollte das System gewisse Qualitätskriterien erfüllen, zum Beispiel:
- Die CGM-Sensoren lassen sich problemlos an der Hautstelle fixieren.
- Es gelingt ohne Hilfsmittel, die Sensoren wieder zu entfernen.
- Der zugehörige Sender stellt einen Feuchtigkeitsschutz gemäß IP27 oder IP28 bereit.
- Am Gerät sind Grenzwerte für zu hohe oder niedrige Glukosewerte einstellbar.
- Es ist ein Alarmsystem bei Über- oder Unterschreitung der Werte vorhanden.
- Es gibt einen Speicher, der Messdaten zusammenträgt.
- Die Messergebnisse werden in mg/dl und/oder mmol/l angegeben, eine gleichzeitige Anzeige ist unzulässig.
Häufige Fragen zu CGM-Systemen
Die meisten CGM-Systeme lassen sich entweder am Bauch oder am Oberarm anbringen, die Bedienungsanleitung gibt Auskunft über die genaue Fixierung.
Es kann sein, dass der Sensor nicht richtig angebracht wurde – das tiefe Eindrücken des Applikators stellt eine gute Haftung sicher. Außerdem sollte die Hautstelle vor dem Anbringen sauber und trocken sein.
Hier kommt es auf das System an, in der Regel halten die Sensoren zwischen sieben und 15 Tagen.
Die Krankenkasse ist nicht verpflichtet, sich an den Kosten zu beteiligen. Allerdings wird das System oft Menschen bewilligt, die sehr häufig messen müssen oder bei denen die Therapieziele trotz großer Bemühungen mit herkömmlichen Geräten nicht erreicht werden.
Glukosemessgeräte sind für manche Menschen eine Möglichkeit, ihren Blutzucker zu überwachen – allerdings nicht, weil sie Diabetes haben, sondern weil sie gesunde Gewohnheiten entwickeln möchten.
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CGM-Systeme (Blutzucker-Sensor am Arm) | diabinfo
Übersicht: CGM-Systeme für die Diabetes-Therapie | DiabSite
Typ-2-Diabetes und Diabetestechnologie (Teil 1): CGM-Systeme | diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Blutzuckermessgeräte im Test: So funktionieren CGM-Systeme | Stiftung Warentest
Gewebezuckermessung (CGM) | AGDT
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Continuous Glucose Monitoring (CGM): What It Is | Cleveland Clinic
Wie genau ist die Glukosemessung? | Deutsche Diabetes Gesellschaft e.V.
Leitfaden kontinuierliche Glukosemessung (CGM): Das müssen Sie wissen, wenn Sie ein CGM beantragen
Klonoff DC, Nguyen KT, Xu NY, Gutierrez A, Espinoza JC, Vidmar AP. Use of Continuous Glucose Monitors by People Without Diabetes: An Idea Whose Time Has Come? Journal of Diabetes Science and Technology. 2023;17(6):1686-1697.
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