
Aufstehhilfe: Sicherheit für Pflegebedürftige und Entlastung für Pflegende
Das Wichtigste in Kürze
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Aufstehhilfen für mehr Sicherheit: Aufstehhilfen unterstützen Pflegebedürftige beim sicheren Aufstehen und Hinsetzen, wodurch das Risiko von Stürzen verringert wird.
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Entlastung für Pflegende: Sie reduzieren die körperliche Belastung für pflegende Angehörige und erleichtern das Heben und Umsetzen.
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Vielfältige Modelle: Es gibt verschiedene Arten von Aufstehhilfen, von einfachen Stützsystemen bis hin zu elektrisch betriebenen Geräten, die je nach Bedarf angepasst werden können.
So gehen Sie vor
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Bedarf feststellen: Prüfen Sie, ob eine Aufstehhilfe für die betroffene Person notwendig ist. Achten Sie auf Schwierigkeiten beim Aufstehen oder auf eine erhöhte Sturzgefahr.
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Beratung einholen: Lassen Sie sich von einem Facharzt oder Physiotherapeuten beraten, welche Art von Aufstehhilfe am besten geeignet ist.
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Krankenkasse informieren: Kontaktieren Sie Ihre Krankenkasse, um zu klären, ob eine Kostenübernahme für die Aufstehhilfe möglich ist. Ein ärztliches Rezept ist in der Regel erforderlich.
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Passende Aufstehhilfe auswählen: Wenden Sie sich an ein Sanitätshaus oder einen spezialisierten Anbieter, um das passende Hilfsmittel auszuwählen und eine Anpassung vorzunehmen.
Inhalt dieser Seite
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Das Wichtigste in Kürze
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So gehen Sie vor
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Was sind Aufstehhilfen?
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Werden Aufstehhilfen von der Krankenkasse bezahlt?
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Aufstehhilfen auf Rezept: Wo kann man Aufstehhilfen erhalten
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Welche unterschiedlichen Arten von Aufstehhilfen gibt es?
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Vorteile und Erleichterung durch Aufstehhilfen für Pflegebedürftige und Pflegende
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Nachteile von Aufstehhilfen
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Für wen ist eine Aufstehhilfe geeignet
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Checkliste: Das passende Aufstehsystem finden
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Checkliste: Was ist beim Gebrauch einer Aufstehhilfe zu beachten.
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Was kostet eine Aufstehhilfe?
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Häufige Fragen zum Thema Aufstehhilfe
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Was sind Aufstehhilfen?
Eine der größten Pflege-Herausforderungen für hilfebedürftige Menschen und deren Angehörigen ist das tägliche, mehrmalige Hinsetzen und Aufstehen.
Eine Aufstehhilfe hilft Pflegenden und Pflegebedürftigen das Aufstehen und Hinsetzen ohne allzu großen Kraftaufwand zu bewältigen. Die Aufstehhilfe ist damit eine Entlastung für die Pflegeperson und bietet gleichzeitig Sicherheit für den pflegebedürftigen Angehörigen.
Definition Aufstehhilfe: Als Umsetz- oder Aufstehhilfen (auch bekannt als Aufrichthilfen oder Hebehilfen) werden Hilfsmittel bezeichnet, die Menschen helfen, aus einer sitzenden oder liegenden Position in eine stehende Position zu kommen. Diese Hilfsmittel sind besonders nützlich für ältere Menschen oder Personen mit körperlichen Einschränkungen, die Schwierigkeiten haben, selbstständig aufzustehen. Sie bieten Unterstützung und Sicherheit beim Aufrichten und können somit die Selbstständigkeit und Lebensqualität im Alltag deutlich verbessern.
Ergänzend zu den Aufstehhilfen, wie hier beschrieben, gibt es auch noch Umsetz-/ bzw. Umlagerungshilfen, die jedoch den Zweck haben, Patienten z.B. vom Rollstuhl ins Pflegebett umzusetzen oder im Bett umzulagern.
Werden Aufstehhilfen von der Krankenkasse bezahlt?
Ob eine Aufstehhilfe von der Krankenkasse bezahlt wird, hängt von der medizinischen Notwendigkeit und den spezifischen Bedingungen der Krankenkasse ab. Durch eine ärztliche Verordnung, eine sorgfältige Antragstellung und gegebenenfalls persönliche Beratung können Sie die Chancen auf eine Kostenübernahme erhöhen. Bei Ablehnung gibt es die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen und weitere medizinische Nachweise vorzulegen.
Eine weitere Voraussetzung für die Kostenübernahme ist, dass die Aufstehhilfe eine Hilfsmittelnummer hat. Letztendlich ist es so, dass es zwar eine Vielzahl an Aufstehhilfen gibt, jedoch durchaus nicht jede Aufstehhilfe auch bezahlt wird, weil es gerade für die von Ihnen gewünschte Hebehilfe keine Hilfsmittelnummer seitens des GKV Spitzenverbands gibt.
Tipps zum Beantragen eines Hilfsmittels:
Stellen Sie sicher, dass der Arzt die Notwendigkeit der Aufstehhilfe detailliert begründet. Die Diagnose, die Einschränkungen im Alltag und die erwarteten Vorteile der Aufstehhilfe sollten klar beschrieben werden.
Achten Sie darauf, alle erforderlichen Formulare korrekt auszufüllen und die Fristen einzuhalten. Fehlende oder fehlerhafte Angaben können den Prozess verzögern oder zu einer Ablehnung führen.
Wie wird eine Aufstehhilfe beantragt?
Eine Aufstehhilfe ist ein Hilfsmittel und die Kosten können deshalb von der Krankenkasse übernommen werden. Dafür ist folgendes notwendig:
- Erkundigen Sie sich, welche Aufrichthilfe für Sie in Frage kommen könnte. Mögliche Ansprechpartner, die Ihnen beratend zur Seite stehen können sind Ihr Arzt, ein Ergotherapeut, ein Physiotherapeut oder ein Pflegedienst. Aber auch in Sanitätshäusern können Sie sich erkundigen.
- Bitten Sie Ihren Arzt, Ihnen ein Rezept (eine Verordnung) für die Aufstehhilfe auszustellen. Wenn Sie eine ganz bestimmte Transferhilfe möchten, sollten Sie Ihrem Arzt gleich die Hilfsmittelnummer mitteilen. So ist gewährleistet, dass Sie auch das von Ihnen benötigte Hilfsmittel erhalten.
- Danach reichen Sie das Rezept für die Aufstehhilfe im Sanitätshaus ein. Oder noch einfacher, Sie reichen Ihr Rezept online direkt ein. Mehr dazu lesen Sie bitte im Abschnitt „Aufstehhilfen auf Rezept“.
- Hier erfahren Sie, wie Sie ein Hilfsmittel beantragen.
- Sollte die Krankenkasse die Kostenübernahme für ein Hilfsmittel ablehnen, haben Sie die Möglichkeit, Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid des Hilfsmittels einzulegen.
- Wenn gar nichts mehr hilft und die Krankenkasse die Kostenübernahme ablehnt, haben Sie natürlich auch die Möglichkeit, das Hilfsmittel aus eigener Tasche zu bezahlen.
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Aufstehhilfen auf Rezept: Wo kann man Aufstehhilfen erhalten
Wenn Sie von Ihrem Arzt ein Rezept (eine Verordnung) für eine Aufstehhilfe haben, können Sie dieses persönlich in einem Sanitätshaus einlösen. Sie haben aber auch die Möglichkeit, das Rezept online beim Sanitätshaus einzulösen. Das ist ähnlich, wie wenn Sie ein Medikamentenrezept bei einer Online-Apotheke einlösen.
So funktioniert das Beantragen von Hilfsmittel online:
Wenn Sie ein Hilfsmittel wie z.B. einen Rollstuhl, ein Pflegebett, einen Rollator oder Haltegriffe usw. benötigen, müssen Sie in der Regel mit Ihrem Rezept ins Sanitätshaus gehen und das Rezept dort einlösen. Oftmals ist das nächste Sanitätshaus aber nur mit dem Auto erreichbar, dazu kein freier Parkplatz vorhanden und vielleicht sind Sie auch noch auf die Hilfe Ihres Angehörigen angewiesen, der Sie begleitet. Das geht jetzt alles viel einfacher.
In 4 schnellen Schritten erhalten Sie jetzt Ihr Hilfsmittel, ohne das Haus verlassen zu müssen:
- Rezept beim Arzt anfordern.
- Rezept über unten stehendes Formular einlesen.
- Ihr Rezept wird in Echtzeit übertragen.
- Das Sanitätshaus setzt sich mit Ihnen in Verbindung und klärt telefonisch alle offenen Fragen und Wünsche.
Die Abrechnung erfolgt direkt über Ihre Krankenkasse.
Welche unterschiedlichen Arten von Aufstehhilfen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Aufstehhilfen, die jeweils für unterschiedliche Bedürfnisse geeignet sind. Dazu zählen:
- Mobile Aufstehhilfen
- In Hilfsmittel integrierte Aufstehhilfen
- Aufstehhilfen für gestürzte Menschen
Mobile Aufstehhilfen
Mobile Aufstehhilfen sind tragbare Hilfsmittel, die Menschen mit eingeschränkter Mobilität beim Aufstehen aus Sitzpositionen unterstützen. Sie bieten zum einen zusätzliche Stabilität und geben zum anderen dem Benutzer des Hilfsmittels durch die Hebelwirkung mehr Kraft, wodurch das Aufstehen sicherer und einfacher wird. Die Bandbreite von mobilen Aufstehsystemen ist sehr breit gefächert.
Zu den mobilen Aufstehhilfen gehören z.B.:
Bettaufstehhilfen
Diese einfachen Gestelle stehen vor dem Bett oder werden am Bett eingesteckt, so dass der Patient ohne fremde Hilfe sich aufrichten und aufstehen kann.
Bettgalgen
Der Bettgalgen ist ein klassisches Zubehör für Pflegebetten und gehört zu den Aufrichthilfen, mit denen der Patient sich selbstständig aufrichten kann.
Aufrichtgurte
Hier handelt es sich um einen einfachen Gurt, der um den Körper des Betroffenen gelegt wird. Die Pflegeperson muss jetzt allerdings mit einigem Kraftaufwand den Patienten hochziehen.
Aufstehkissen (auch Katapultsitz genannt).
Auf Knopfdruck kann das Sitzkissen elektrisch oder manuell so gesteuert werden, dass es den Benutzer in eine halb stehende Position bringt und ihm so das Aufstehen erleichtert.
Toilettenaufstehhilfen
Hier handelt es sich um Gestelle, die nicht fest im Toilettenbereich verankert sind. Der Patient kann sich an dem Gestell festhalten, so dass er sich sicher hinsetzen und wieder aufstehen kann.
Hebelifter
Die Betroffenen sitzen in einem Tuch und werden zum Beispiel vom Stuhl ins Bett geschwenkt.

Aufstehlifter
Eine weitere Variante ist der Aufstehlifter. Hier wird der Patient vom Lifter aufgenommen und dann in eine stehende Position gebracht wird (siehe Bild).

Boden-Decken-Stange
Diese Stangen werden zwischen Boden und Decke gespannt und sind mit Haltegriffen ausgestattet. Die Stangen können überall dort angebracht werden, wo sie benötigt werden, z.B. neben der Badewanne, dem Bett usw. Die Stangen sind individuell verstellbar, so dass flexibel an die unterschiedlichen Deckenhöhen angepasst werden können.
Transportable Aufrichthilfen
Es gibt eine Vielzahl von Aufrichthilfen, bei denen der pflegende Angehörige die Aufrichthilfe hält und der Patient sich dann an dieser hochzieht. Häufig sind diese Aufrichthilfen mit Rollen ausgestattet, so dass sie leicht von einem Zimmer ins andere geschoben werden können.
In Hilfsmittel integrierte oder fest montierte Aufstehhilfen
Einige Hilfsmittel haben eine integrierte Aufstehhilfe. Das macht das Aufstehen nochmals besonders sicher, da diese nicht wegrutschen kann. Zu den Hilfsmitteln mit integrierter Aufstehhilfe gehören zum Beispiel:
- Aufstehhilfen im Bett integriert. Einige Pflegebetten verfügen bereits standardmäßig über fest installierte Aufrichthilfen, die durch hochziehen betätigt werden können und ein leichtes und sicheres Aufstehen erlauben.
- Haltegriffe. An der Wand installierte Haltegriffe neben der Toilette, dem Bett usw. können den Betroffenen ebenfalls Hilfe beim Aufstehen und Hinsetzen geben. Allerdings ist auch hier wieder noch eine gewisse Restkraft notwendig.
- Aufstehbetten mit Aufstehhilfe. Bei diesen sehr exklusiven Betten verfügt der Bettrost über eine Dreh- und Aufstehfunktion. Das bedeutet, dass sich der Patient selbstständig über die verschiedenen Funktionen der Fernbedienung aufsetzen und aufrichten kann.
- Pflegesessel mit Aufstehfunktion. Die speziellen Pflege- oder Relaxsessel sind mit einer Aufstehfunktion versehen, die den Pflegebedürftigen aus der sitzenden Position sicher in eine stehende Position bringen.
Aufstehhilfen für gestürzte Menschen
Stürze können im Alter oder bei Menschen mit eingeschränkter Mobilität schwerwiegende Folgen haben. Neben körperlichen Verletzungen kann ein Sturz auch zu Angst vor erneuten Stürzen und einem Verlust der Selbstständigkeit führen. Aufstehhilfen können in dieser Situation wertvolle Unterstützung bieten und dazu beitragen, die Mobilität und Sicherheit im Alltag zurückzugewinnen.
Transferhilfen für gestürzte Menschen sollten hoffentlich nie, wenn doch – dann nur im Ernstfall – zum Einsatz kommen. Das heißt, diese Aufstehhilfen sind nicht für den regelmäßigen täglichen Gebrauch gedacht, sondern für den Notfall. Aufstehhilfen für Menschen, die gestürzt sind und am Boden liegen, sind spezielle Hilfsmittel, die entwickelt wurden, um das Aufstehen nach einem Sturz sowohl für den Gestürzten als auch für die Hilfsperson sicher, rückenschonend und effizient zu ermöglichen. Diese Hilfsmittel werden durch die helfende Person bedient und kommen in verschiedenen Situationen zum Einsatz, insbesondere:
- Wenn ein sicheres Aufstehen nicht möglich ist: Wenn eine gestürzte Person nicht aus eigener Kraft aufstehen kann, ohne sich selbst weiter zu verletzen.
- Wenn eine adäquate Hilfe nicht unmittelbar verfügbar ist: Wenn keine starke Person in der Nähe ist, um dem Gestürzten aufzuhelfen. Je nach Hilfsmittel kann auch eine weniger starke Person dann dem Verunfallten helfen.
- Um Belastungen zu minimieren: Um die physische Belastung für Pflegekräfte oder Helfer zu reduzieren, die sonst heben oder schwer heben müssten.
Die Funktionsweise solcher Aufstehhilfen kann je nach Modell variieren, aber sie folgen im Allgemeinen einem ähnlichen Prinzip:
Aufblasbare Kissen: Einige Modelle bestehen aus aufblasbaren Kissen, die unter die gestürzte Person geschoben werden. Diese Kissen werden dann langsam aufgeblasen, um die Person sanft anzuheben, bis sie in eine sitzende Position gelangt. Diese Kissen sind auch eher bekannt als Badekissen, da sie als eine Art Badewannenlift fungieren. Die aufblasbaren Kissen sind eher Notlösungen und bedürfen trotz allem noch einer großen Unterstützung durch die Pflegeperson.
Elektrische Aufstehhilfen: Diese Geräte sind oft elektrisch betrieben und können die Person per Knopfdruck sicher anheben.
Mechanische Hebevorrichtungen: Andere Modelle nutzen mechanische oder hydraulische Hebevorrichtungen, die unter die Person geschoben werden und sie dann langsam aufrichten.
Vorteile der Aufstehhilfen für speziell für verunfallte oder gestürzte Menschen
Vorteil für die verunfallte Person | Vorteil für die Pflegeperson |
Schonende Bewegung: Die Aufstehhilfe ermöglicht eine langsame und kontrollierte Anhebung, wodurch das Risiko weiterer Verletzungen minimiert wird. | Reduzierung der physischen Belastung: Helfer müssen die gestürzte Person nicht anheben oder tragen, was Rücken und Gelenke schont. |
Sicherheit: Durch die stabile Konstruktion der Hilfsmittel wird das Aufstehen sicherer gestaltet. | Einfachere Handhabung: Die Nutzung der Hilfsmittel ist in der Regel einfach und erfordert wenig körperliche Anstrengung. |
Selbstständigkeit: Einige Aufrichthilfen können von der gestürzten Person selbst ausgelöst werden, was die Unabhängigkeit fördert. | Effizienz: Die Hilfeleistung wird schneller und effizienter, was besonders in Notfällen von Vorteil ist. |
Vorteile und Erleichterung durch Aufstehhilfen für Pflegebedürftige und Pflegende
Aufstehhilfen können sowohl für pflegebedürftige Menschen als auch für ihre pflegenden Angehörigen eine große Erleichterung im Alltag sein. Sie tragen zu mehr Mobilität, Sicherheit und Selbstständigkeit bei und können somit die Lebensqualität aller Beteiligten verbessern.
Vorteile für Pflegebedürftige: | Vorteile für Pflegende: |
Erleichtertes Aufstehen: Durch die Unterstützung der Aufstehhilfe wird das Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen deutlich einfacher und erfordert weniger Kraft. Dies kann bei Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Muskelkraft eine große Erleichterung sein. | Weniger körperliche Belastung: Die Unterstützung durch die Aufstehhilfe entlastet die pflegenden Angehörigen bei der täglichen Pflege. Sie müssen den Pflegebedürftigen nicht mehr aus dem Sitzen oder Liegen heben, was die Gefahr von Rückenverletzungen deutlich reduziert. |
Reduziertes Sturzrisiko: Eine stabile Konstruktion der Aufstehhilfe oder zusätzliche Griffe bieten dem Nutzer mehr Sicherheit und verringern somit die Gefahr von Stürzen. Davon profitieren vor allem Menschen, die aufgrund von Schwäche, Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen ein erhöhtes Sturzrisiko haben. | Erleichterung bei der Umlagerung: Hebehilfen können auch beim Umsetzen von Pflegebedürftigen (z.B. vom Rollstuhl in einen Sessel) hilfreich sein. Durch die Unterstützung der Aufstehhilfe können die Pflegekräfte den Pflegebedürftigen sicherer und einfacher in eine andere Position bringen. |
Verbesserte Mobilität: Durch die erleichterte Möglichkeit, aus dem Sitzen aufzustehen, kann die Mobilität im Alltag gesteigert werden. Dies ermöglicht es den Pflegebedürftigen, ihre Selbstständigkeit zu bewahren und Aufgaben eigenständig zu erledigen. | Mehr Zeit und Energie: Durch die geringere körperliche Belastung und die kräfteschonendere Pflege haben die pflegenden Angehörigen mehr Zeit und Energie für andere Aufgaben und Aktivitäten. Das kann ganz entscheidend zur Verbesserung der Lebens- und Pflegequalität beitragen. |
Weniger Schmerzen und Belastung: Das Aufstehen mit einer Aufstehhilfe schont Gelenke und Muskeln und kann somit Schmerzen reduzieren. Vor allem Menschen mit Arthritis, Rheuma oder anderen Erkrankungen des Bewegungsapparates wissen das zu schätzen. | Größeres Sicherheitsgefühl: Die Aufstehhilfe bietet den Pflegepersonen ein größeres Sicherheitsgefühl, da sie wissen, dass der Pflegebedürftige sicher und stabil aufstehen und wieder hinsitzen kann. |
Größere Selbstständigkeit und Selbstvertrauen: Die Nutzung einer Aufstehhilfe kann das Selbstwertgefühl und die Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen stärken. Die Betroffenen sind unabhängiger und können ihren Alltag aktiver gestalten, teilweise ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. | Verbesserte Beziehung zwischen Pflegebedürftigen und Pflegenden: Die Nutzung einer Aufstehhilfe kann zu einer Verbesserung der Beziehung zwischen Pflegebedürftigen und Pflegenden beitragen. Durch die größere Selbstständigkeit des Pflegebedürftigen und die geringere Belastung der Pflegekräfte kann es zu weniger Spannungen und Konflikten kommen. |
Flexibilität: Mobile Aufstehhilfen haben den Vorteil, dass sie leicht und tragbar sind. Damit sind sie nicht nur in einem Raum einsetzbar, sondern können auch auf Reisen mitgenommen werden. |
Nachteile von Aufstehhilfen
Neben den vielen Vorteilen, die Aufstehhilfen bieten, können auch einige Nachteile auftreten. Dazu gehören z.B.:
- Kosten: Aufstehhilfen können je nach Modell und Ausstattung relativ teuer sein. Deshalb sollte unbedingt geprüft werden, ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt.
- Platzbedarf: Mobile Aufstehhilfen benötigen im ausgeklappten Zustand einen gewissen Platzbedarf.
- Bedienung: Die Bedienung einer Aufrichthilfe kann für einige Nutzer, insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik, schwierig sein.
- Sicherheit: Bei unsachgemäßer Nutzung besteht die Gefahr von Stürzen oder Quetschungen.
- Abhängigkeit: Durch die ständige Unterstützung der Aufstehhilfe kann die eigene Muskelkraft schwinden.
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Für wen ist eine Aufstehhilfe geeignet
Aufstehhilfen sind für alle Menschen geeignet, die selbst noch Kraft in den Armen oder Beinen haben, um sich aufrichten zu können. Es ist ebenfalls nötig, dass die pflegebedürftige Person noch kurz (alleine oder mit Unterstützung der Pflegeperson) stehen kann. Hebehilfen dienen nur als Unterstützung und sind nicht für Menschen geeignet, die selbst kaum noch Kraft haben oder nicht mehr Stehen können.
Im Folgenden werden einige der häufigsten Einsatzbereiche aufgeführt:
Chronische Erkrankungen / Körperliche Beeinträchtigungen Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma, Multipler Sklerose oder nach einem Schlaganfall, Osteoporose, Parkinson, Cerebralparese, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Morbus Bechterew, Myasthenia gravis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen / Herzinsuffizienz, Spinale Muskelatrophie (SMA), Muskelschwund usw. finden in Aufstehhilfen eine Erleichterung, da diese die Belastung auf Gelenke und Muskeln verringern und den Alltag erleichtern. |
Rehabilitation nach Operationen oder Unfällen Nach Unfällen, Stürzen, Verletzungen, Operationen (z.B. Hüftoperation oder Kniegelenksoperationen) aber auch nach einer Beinamputation ist es häufig notwendig, die betroffenen Körperregionen zu entlasten, um Schmerzen zu verringern und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Aufstehsysteme unterstützen die Betroffenen dabei, wieder mobil zu werden. |
Dauerhafte oder altersbedingte Mobilitätseinschränkungen Menschen, die aufgrund von (altersbedingtem) Muskelabbau Schwierigkeiten beim Aufstehen haben. Die Aufstehsysteme bieten die notwendige Unterstützung und helfen, Stürzen vorzubeugen und Gelenke und Muskeln zu entlasten. Gerade bei bewegungseingeschränkten Senioren sind Aufstehhilfen recht gängig und werden auch gerne angenommen. |
Übergewicht Für Personen mit Adipositas (stark erhöhtem Körpergewicht) ist es häufig nicht mehr möglich, selbstständig aufzustehen oder sich zu setzen. Die Aufstehhilfen entlasten den Betroffenen, helfen bei einem sicheren Aufstehen und Hinsetzen und entlasten die Gelenke. |
Schmerzpatienten, Schwäche und Müdigkeit Personen, die z.B. durch Schmerzen, Krankheiten, Chemotherapien usw. ständig müde und schwach sind, haben oft nicht mehr ausreichend Kraft in den Armen und Beinen, um selbstständig aufzustehen und sich wieder hinzusetzen. Darunter fallen auch Menschen mit Rückenverletzungen oder Bandscheibenvorfällen. Die Aufstehsysteme bieten den Betroffenen Kraft, Sicherheit und Unterstützung. Bei Schmerzpatienten kann es zur Entlastung und Schmerzreduktion der betroffenen Körperregionen führen. |
Angst VOR Stürzen und Betreuung NACH Stürzen Menschen, die schon öfter gestürzt sind, haben häufig Angst vor erneuten Stürzen (Post-Sturz-Syndrom). Denn Stürze können schwere und zum Teil auch langwierige Verletzungen mit sich bringen. Für die Betroffenen ist es dann ein beruhigendes Gefühl, wenn sie Unterstützung beim Aufstehen und Hinsetzen bekommen. Aber auch NACH Stürzen sind die Aufstehhilfen wieder ein wichtiger Bestandteil, um wieder mobil zu werden. Gerade NACH Stürzen kann sich die Angst vor weiteren Stürzen so manifestieren, dass die Betroffenen regelrecht Angst davor haben erneut zu stehen oder zu gehen. Diese Angst kennt man auch unter dem Begriff Basophobie. Auch bei der Sturz-Angst kann die Aufstehhilfe Erleichterung und Sicherheit bieten. |
Pflegekräfte und Angehörige Pflegekräfte und Angehörige profitieren ebenfalls, da Aufstehhilfen die physische Belastung beim Heben und Unterstützen von Pflegebedürftigen verringern und somit die Pflegearbeit erleichtern. |
Checkliste: Das passende Aufstehsystem finden
Bei der Auswahl einer Aufstehhilfe sollten verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, um das passende Modell für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden:
- Körperliche Verfassung: Reicht die vorhandene Restkörperkraft des Pflegebedürftigen, um die Aufstehhilfe selbstständig händeln zu können?
- Benutzergewicht: Wie hoch ist das maximale Benutzergewicht?
- Benutzerfähigkeiten: Wie selbstständig kann der Benutzer die Aufstehhilfe bedienen?
- Ärztliche Absprache: Klären Sie auch mit Ihrem Arzt, ob er eine Aufstehhilfe für sinnvoll hält. Vielleicht kann er Ihnen auch schon ein entsprechendes Hilfsmittel empfehlen.
- Abklärung mit Therapeuten: Eine gute Anlaufstelle, um sich über das passende Hilfsmittel beraten zu lassen, können auch Physiotherapeuten oder Ergotherapeuten sein.
- Mobilität: Soll die Aufstehhilfe fest installiert oder beweglich sein?
- Platzbedarf: Ist ausreichend Platz vorhanden, um die Aufstehhilfe sicher zu benutzen.
- Kosten: Wie viel darf die Aufstehhilfe kosten und wird sie von der Krankenkasse übernommen?
- Bodenbeschaffenheit: Muss der Boden gewisse Voraussetzungen mitbringen, um die ausgesuchte Aufstehhilfe auch sicher aufzustellen?
- Sicherheit: Ist die Aufstehhilfe sicher oder kippt sie leicht? Hat sie – je nach Modell – Feststellbremsen? Sind die Griffe stabil? Sind die Materialien rutschfest und bieten dadurch genügend Sicherheit?
- Zusatzfunktionen: Welche Zusatzfunktionen können sinnvoll sein?
Checkliste: Was ist beim Gebrauch einer Aufstehhilfe zu beachten.
- Anleitung lesen: Lesen Sie die Bedienungsanleitung sorgfältig durch.
- Richtige Platzierung: Stellen Sie die Aufstehhilfe an einem stabilen und rutschfesten Ort auf. Vergewissern Sie sich, dass genügend Platz vorhanden ist, um sie sicher zu nutzen.
- Einstellung anpassen: Passen Sie die Höhe und Position der Aufstehhilfe an Ihre individuellen Bedürfnisse an. Dies umfasst – je nach Art des Hilfsmittels – z.B. auch die Höhe des Sitzes, die Position der Armlehnen und die Neigung der Rückenlehne.
- Richtige Technik: Die Anwendung eines Hilfsmittels ist häufig von der richtigen Technik abhängig. Lassen Sie sich von Ihrem Hilfsmittel-Lieferanten beraten.
- Schulung und Übung: Falls möglich, lassen Sie sich von Ihrem Hilfsmittel-Lieferanten, einem Fachmann oder Therapeuten in der richtigen Nutzung der Aufstehhilfe schulen. Üben Sie regelmäßig, um sich mit dem Gerät vertraut zu machen und Selbstvertrauen in der Nutzung zu gewinnen. Wenn Sie von einem Pflegedienst betreut werden, können Sie auch den Pflegedienstmitarbeiter bitten, Ihnen die Handhabung des Hilfsmittels zu zeigen.
- Langsam und ruhig: Nehmen Sie sich Zeit beim Aufstehen. Setzen Sie sich nicht unter Druck. Langsame und kontrollierte Bewegungen sind sicherer und reduzieren das Risiko von Verletzungen.
- Gleichgewicht halten: Achten Sie darauf, Ihr Gleichgewicht zu halten, wenn Sie von der Aufstehhilfe aufstehen. Nutzen Sie – falls vorhanden – die Griffe und Armlehnen zur Unterstützung und stellen Sie sicher, dass Ihre Füße fest auf dem Boden stehen.
- Regelmäßige Wartung: Überprüfen Sie die Aufstehhilfe regelmäßig auf Verschleiß und lassen Sie notwendige Wartungsarbeiten durchführen, um die Sicherheit und Funktionstüchtigkeit des Geräts zu gewährleisten.
- Umgebung anpassen: Stellen Sie sicher, dass die Umgebung um die Aufstehhilfe herum frei von Hindernissen ist. Entfernen Sie nötigenfalls lose Teppiche, Kabel oder andere Stolperfallen.
- Notfallplan: Halten Sie ein Telefon oder einen Alarmknopf in Reichweite, falls Sie Hilfe benötigen sollten. Informieren Sie Ihre Pflegeperson oder Familienmitglieder über die Nutzung der Aufstehhilfe und Ihren Notfallplan.
Die Punkte dieser Checkliste lesen sich definitiv schlimmer als es ist. In der Regel ist eine qualitativ gute Aufrichthilfe sehr sicher und verhindert Stürze. Trotzdem müssen die Hilfsmittel sachgemäß eingesetzt werden.
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Was kostet eine Aufstehhilfe?
Die Kosten für eine Aufstehhilfe variieren je nach Modell und Ausstattung. Deshalb kann hier keine Aussage zu den Preisen gemacht werden. Zumal es sehr viele unterschiedliche Arten und Modelle von Aufstehhilfen gibt. Einfache Aufrichtgriffe bekommen Sie z.B. bereits für unter 30 Euro. Wohingegen Hebelifter gleich mehrere tausend Euro kosten.
Wer bietet Aufstehhilfen an?
Auf Rezept: Denken Sie daran, dass Sie Aufstehhilfen auch auf Rezept / ärztliche Verordnung erhalten. Dann beschränken sich die Kosten auf den Eigenanteil für Hilfsmittel.
Extra-Tipp: Wenn Sie chronisch krank sind, können Sie sich auch von den Zuzahlungskosten befreien lassen. Wann Sie Ihre jährliche Zuzahlungsgrenze für Hilfsmittel, Medikamente, Therapien usw. erreicht haben, können Sie mit unserem kostenlosen Zuzahlungsrechner ausrechnen lassen.
Wo kann man eine Aufstehhilfe kaufen?
Aufstehhilfen können in verschiedenen Geschäften und Einrichtungen gekauft werden, z. B.:
- Sanitätshäuser: Sanitätshäuser sind spezialisiert auf Hilfsmittel und beraten deshalb auch sehr fachmännisch und können Ihnen helfen, das für Sie passende Hilfsmittel zu finden.
- Online-Shops: Aufrichthilfen können Sie mittlerweile schon im Internet kaufen. Aber bitte Vorsicht, hier sollte die Qualität vor dem Preis stehen. Gerade wenn es um Sicherheit geht, sollten Sie hier auf Nummer sicher gehen.
In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, eine Aufstehhilfe auch nur zu leihen, nämlich dann, wenn das Hilfsmittel nur vorübergehend benötigt wird wie z.B. nach einer Operation oder während der Rehabilitation. Sprechen Sie dazu mit Ihrer Krankenkasse.
Häufige Fragen zum Thema Aufstehhilfe
Hochwertige Aufstehhilfen sind sicher, solange sie korrekt verwendet und regelmäßig gewartet werden. Viele Modelle verfügen über Sicherheitsmechanismen, um Unfälle zu vermeiden.
Viele Aufstehhilfen sind so konzipiert, dass sie von den Nutzern selbstständig bedient werden können, jedoch kann in einigen Fällen Hilfe von den pflegenden Angehörigen oder einer anderen Pflegeperson notwendig sein.
Ja, einige Modelle sind leicht und tragbar, sodass sie einfach transportiert und in verschiedenen Umgebungen genutzt werden können.
Je nach Krankheit oder körperlicher Einschränkung gibt es das passende Modell. Jedoch wurden die Aufsteh-Hilfsmittel nicht prinzipiell für eine einzige Krankheit konzipiert. Deshalb sollten Sie sich beraten lassen, welches Hilfsmittel für Sie in Frage kommt.
Hat Ihnen etwas gefehlt? Schreiben Sie uns gerne!
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Bildnachweis CanvaPro
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