Katapultsitz - Kissen mit Aufstehhilfe für Stuhl, Sessel und Couch

Katapultsitz - Kissen mit Aufstehhilfe für Stuhl, Sessel und Couch

Otto Beier
Otto Beier, Gründer von Pflege-durch-Angehörige, gibt praktische Tipps und Einblicke in den Pflegedschungel.
Erstellt am 24.01.2025
376 mal angesehen

Das Wichtigste in Kürze

  • Erleichterung beim Aufstehen: Kissen mit Aufstehhilfe unterstützen ältere und bewegungseingeschränkte Personen beim sicheren und eigenständigen Aufstehen aus Stuhl, Sessel oder Couch.

  • Vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Geeignet für verschiedene Sitzmöbel und leicht transportierbar, um auch unterwegs Komfort zu bieten.

  • Praktische Funktion: Mechanische oder elektrische Unterstützung hebt sanft an, entlastet die Gelenke und fördert die Mobilität.

  • Kostenübernahme möglich: Unter bestimmten Voraussetzungen können die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden.

So gehen Sie vor

  • Bedarf analysieren
    Überlegen Sie, welche Sitzmöbel (z. B. Stuhl, Sessel, Couch) für die Aufstehhilfe genutzt werden sollen und ob eine mechanische oder elektrische Unterstützung sinnvoll ist.

  • Passendes Modell auswählen
    Recherchieren Sie Kissen mit Aufstehhilfe, die Ihren Bedürfnissen entsprechen. Achten Sie auf Gewicht, Belastbarkeit und Bedienkomfort.

  • Beratung einholen
    Lassen Sie sich von einem Experten beraten – zum Beispiel in einem Sanitätshaus – und klären Sie, ob eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse möglich ist.

  • Hilfsmittel beantragen
    Stellen Sie bei Ihrer Krankenkasse einen Antrag auf Kostenübernahme. Dafür benötigen Sie in der Regel eine ärztliche Verordnung.

  • Kissen ausprobieren und anpassen
    Testen Sie das ausgewählte Modell und lassen Sie es bei Bedarf individuell anpassen, um maximalen Komfort und Sicherheit zu gewährleisten.

Was ist ein Katapultsitz?

Das Aufstehen aus einem Stuhl, Sessel oder von der Couch fällt vielen älteren oder bewegungseingeschränkten Menschen schwer. Nachlassende Muskelkraft und Gelenkbeschwerden erschweren den Alltag erheblich. Kissen mit Aufstehhilfe, auch Katapultsitze genannt, können hier eine wertvolle Unterstützung bieten: Sie erleichtern das Aufstehen, sorgen für mehr Sicherheit und sind flexibel einsetzbar.

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Wichtig zu wissen:

Diese Kissen zählen nicht als Hilfsmittel im Sinne der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und werden daher in der Regel nicht übernommen. Sie bieten dennoch eine einfache und effektive Lösung für mehr Bewegungsfreiheit zu Hause oder unterwegs.

Ein Katapultsitz ist eine mechanische oder elektrische Aufrichtehilfe. Er erleichtert dem Benutzer das selbstständige Aufstehen aus einem Sessel. Der bewegungseingeschränkte Mensch wird durch den Katapultsitz beim Aufstehen unterstützt und langsam vom Sitzen in den Stand gebracht. Doch so wie der Katapultsitz beim Aufstehen hilft, ist er auch beim Hinsetzen eine Hilfe.

Genau genommen ist es ein transportables Sitzkissen mit Aufstehhilfe und Hinsetzevorrichtung. Keine Angst – auch wenn es Katapultsitz heißt, so werden Sie nicht aus dem Sitz hinausgeschleudert, sondern sanft auf die Beine gestellt.

Für wen sind Kissen mit Aufstehfunktion geeignet?

Wie schon eingangs erwähnt, kann die Aufstehhilfe für junge und alte Menschen eingesetzt werden. Trotzdem findet er doch häufig in der Altenpflege seinen Einsatz. Der Katapultsitz (auch Sitzlifter genannt) ist ideal für Personen die ohne fremde Unterstützung gar nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt in einem Sessel Platz nehmen oder aus diesem wieder aufstehen können. Unter anderem ist er geeignet für Menschen:

  • mit Schmerzen in den Beinen, Knien, der Wirbelsäule oder der Hüfte
  • mit Arthrose/Arthritis, Muskelerkrankungen, (degenerative) Gelenkserkrankungen und Gehbehinderungen
  • Parkinsonerkrankungen
  • Für Menschen nach einem Schlaganfall (abhängig von der körperlichen Konstitution)

Übrigens: Kissen mit Aufstehhilfe sind auch schöne Geschenke für Senioren.

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Vorteile eines Kissens mit Aufstehhilfe?

Menschen, die noch keine Probleme beim Aufstehen und Hinsetzen in einen Sessel oder in die Couch haben, brauchen keinen Katapultsitz. Aber für Menschen jeden Alters mit einem Handicap wie oben schon beschrieben, ist dieses Hilfsmittel eine große Hilfe und Unterstützung.

  • Der Katapultsitz ist tragbar und leicht. Somit sind Sie mobil unterwegs, da Sie das Sitzkissen für Stuhl, Sessel oder auf der Couch benützen können. Und das nicht nur zu Hause, sondern auch unterwegs wenn Sie Freunde besuchen oder im Urlaub sind.
  • Die Sitzfläche ist in der Regel aus angenehmem Viskoschaum, was das Sitzen sehr angenehm macht, da sich das Material den Körperformen anpaßt. Das Sitzkissen wirkt dann druckentlastend.
  • Nicht nur das Aufstehen aus dem Stuhl oder Sessel, sondern auch das Hinsetzen wird deutlich erleichtert, da Sie eine zusätzliche Sitzhöhe haben.
  • Ohne fremde Hilfe aufstehen und hinsetzen bedeutet mehr Mobilität und Unabhängigkeit.
  • Das Sitzhilfe-Kissen entlastet den Bewegungsapparat.
  • Der Bezug der Sitzhilfe ist in der Regel abnehmbar und abwaschbar.
  • Das Katapult-Sitzkissen ist einfach in der Anwendung und bietet einen sicheren Sitz.
  • Mit dem Katapult-Aufstehsitz können Sie jeden Fernsehsessel oder die Couch schnell und einfach zu einem Sessel mit Aufstehfunktion umrüsten.
  • Bei der mechanischen Ausführung ist keine Steckdose und kein Strom notwendig.
  • Es gibt verschiedene Sitzgrößen und auch unterschiedliche Härtegrade für Sitzkissen mit Aufstehhilfe.
  • Die Aufsteh-Sitzkissen gibt es für verschiedene Körpergewichte. Je nach Hersteller gibt es sogar Sitzlifter die für bis zu 160 Kilogramm Körpergewicht zugelassen sind.
  • Das Kissen mit Aufstehhilfe dient durch seine Funktion und Bauart gleichzeitig als Stuhlerhöhung.
  • Das Hubkissen ist auch ideal für Pflegeheimbewohner. So sind sie auch bei den Mahlzeiten im Gemeinschaftsraum unabhängig und sind für das Aufstehen nicht vom Pflegepersonal abhängig.

Katapultsitze – Welche Ausführungen gibt es?

Die Katapultsitze mit Aufstehmechanismus gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen: Nämlich mechanisch oder elektrisch betrieben. Die elektrische Variante ist nicht nur die komfortablere Lösung. Sie ist hauptsächlich für Menschen mit relativ wenig eigener Restkraft konzipiert. Bei der elektrischen Ausführung muss der Benutzer so gut wie keine Eigenkraft aufwenden. Bei der manuellen Aufrichtehilfe sollte der Benutzer doch noch eine Restkraft von ca. 20 % mitbringen.

Bei den mechanischen Aufstehhilfe-Kissen kann der Aufstehvorgang in der Regel nicht angehalten werden. Bei der elektrischen Ausführung hingegen kann das Aufstehen oder Hinsetzen per Knopfdruck gesteuert und auch gestoppt werden. Lesen Sie dazu jedoch immer die Produktbeschreibung.

Wie funktioniert ein Kissen mit Aufstehhilfe?

Das Prinzip des elektrischen Aufstehkissens ist ähnlich wie bei einem Aufstehsessel. Per Knopfdruck hilft Ihnen die Aufstehvorrichtung aus dem Sessel in den geraden Stand. Beim Hinsetzen werden Sie über die Vorrichtung sanft in den Sessel abgelassen. Vergleicht man beide Hilfsmittel miteinander, haben beide ihre Vorteile. Ein ganz gravierender Vorsprung hat das Kissen mit Aufstehhilfe dadurch, dass er tragbar ist. Sie sind also nicht an einen bestimmten Sessel mit integrierter Aufstehvorrichtung gebunden, sondern können die Aufstehhilfe für jedes Sitzmöbel im Haus und auch auf Reisen verwenden.

Egal ob mechanisch oder elektrisch: Sobald Sie den Mechanismus auslösen, werden Sie beim Hinsetzen nicht in einen tiefen Sessel fallen, sondern sind mit dem Katapultsitz in einer erhöhten Position und gleiten dann in den Sessel oder Stuhl. Möchten Sie aufstehen, werden Sie aus der Sitzposition ohne fremde Hilfe in die aufrechte Position gebracht.

Anhand dieses Videos können Sie sehen, wie ein Katapultsitz funktioniert. Leider ist das Video nur auf Englisch, aber die Bedienungsweise des Katapultsitzes ist eigentlich selbsterklärend.

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Werden Katapultsitze von der Krankenkasse bezahlt?

Prinzipiell ist ein Katapultsitz eine Leistung der Krankenkasse/Pflegekasse. Dafür muss der Arzt Ihnen ein Hilfsmittelrezept ausstellen. Mechanische Katapultsitze sind im Hilfsmittelverzeichnis in der Rubrik „22.29.02.0 Katapultsitze“ aufgeführt. Ob Sie einen Katapultsitz von der Kasse genehmigt bekommen, hängt davon ab, ob die Krankenkasse eine Notwendigkeit für dieses Hilfsmittel sieht. Das ist leider nicht immer ganz einfach.

Als gesetzlich Versicherter werden Sie – wenn überhaupt – nur ein mechanisches Modell von der Kasse erstattet bekommen. Sollten Sie ein elektrisch betriebenes Modell benötigen, müssen Sie sich mit der Krankenkasse in Verbindung setzen und auch ein ärztliches Attest vorlegen, warum ein mechanisches Kissen mit Aufstehhilfe nicht ausreicht. Lesen Sie hier, wie ein Hilfsmittel beantragt wird.

Sollte Ihnen das Hilfsmittel abgelehnt worden sein, haben Sie die Möglichkeit, Widerspruch gegen die Ablehnung einzulegen. Als letztes Mittel können Sie auch klagen. Hier finden Sie mehr über Widerspruch und Klage bei abgelehnten Hilfsmitteln.

Häufige Fragen zu Katapultsitze

Was ist ein Katapultsitz bzw. ein Kissen mit Aufstehhilfe?
Für wen ist ein Kissen mit Aufstehhilfe geeignet?
Welche Vorteile bietet ein Kissen mit Aufstehhilfe?
Wie funktioniert ein Kissen mit Aufstehhilfe?
Gibt es unterschiedliche Ausführungen von Kissen mit Aufstehhilfe?
Wird ein Katapultsitz von der Krankenkasse bezahlt?
Kann ein Katapultsitz auch mobil genutzt werden?
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0 Kommentare zu „Katapultsitz – Kissen mit Aufstehhilfe für Stuhl, Sessel und Couch“

  1. Wolfgang Guesten

    Hallo, Herr Beier – 1 Frage: kann eine Pflegeperson, die selbst Pflegestufe 2 besitzt anderen Pflegestufe 4 besitzt, offiziell “pflegen” – wenn ja, was ist der höchste Pflegegrad, mit dem man als Pflegeperson tätig sein kann?

    VIIELEN DANK

    1. Grundsätzlich ist das möglich, eine Person mit Pflegegrad kann durchaus eine andere Person mit Pflegegrad pflegen. Man kann nicht pauschal sagen bis welchen Pflegegrad das machbar ist. Es hängt maßgeblich an den beiden individuellen Bedürfnissen und Einschränkungen beider Personen ab. Für die Kasse ist es wichtig, dass die Pflege sichergestellt ist. Daher ist es schwierig einen “Höchstpflegegrad” zu nennen. Pflegegrad 4 benötigt schon recht viel Pflege und Unterstützung, wenn Sie beispielsweise PG 3 später haben und der Aufgabe trotzdem, ggf. auch unterstützt durch einen Pflegedienst nachkommen können, ist das aus meiner Sicht ok.

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