Otto Beier
Otto Beier, Gründer von Pflege-durch-Angehörige, gibt praktische Tipps und Einblicke in den Pflegedschungel.
Aktualisiert am 28.05.2025
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Das Wichtigste in Kürze

  • Pflegebetten mit Aufstehhilfe und Drehfunktion vereinen Bett und Sessel in einem Hilfsmittel, das die Mobilität und Selbstständigkeit pflegebedürftiger Personen deutlich verbessert.

  • Die integrierte Drehfunktion erleichtert das Aufstehen, Hinsetzen und Umsetzen erheblich – ideal für Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit.

  • Diese Pflegebetten können durch die Pflegekasse finanziell gefördert werden, wenn ein entsprechender Bedarf nachgewiesen wird.

  • Die Anschaffung eines solchen Bettes erhöht den Komfort und entlastet pflegende Angehörige bei der täglichen Pflege.

So gehen Sie vor

  • Bedarf ermitteln

    • Prüfen Sie, ob die pflegebedürftige Person Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Umlagern hat und eine solche Funktion benötigt.
    • Besprechen Sie den Bedarf mit dem Hausarzt oder dem Pflegedienst.
  • Verordnung einholen

    • Lassen Sie sich eine ärztliche Verordnung für ein Pflegebett mit Aufstehhilfe und Drehfunktion ausstellen.
    • Achten Sie darauf, dass der spezielle Bedarf im Rezept klar beschrieben ist.
  • Kostenübernahme beantragen

    • Reichen Sie die Verordnung bei der Pflegekasse ein und beantragen Sie die Kostenübernahme.
    • Informieren Sie sich über die Zuzahlungsregelungen oder eventuelle Eigenanteile.
  • Geeigneten Anbieter auswählen

    • Vergleichen Sie verschiedene Modelle und Anbieter, um das passende Pflegebett zu finden.
    • Lassen Sie sich bei Bedarf von einem Sanitätshaus oder Experten für Pflegehilfsmittel beraten.
  • Lieferung und Einweisung organisieren

    • Vereinbaren Sie mit dem Anbieter die Lieferung und lassen Sie sich in die Nutzung und die Funktionen des Pflegebettes einweisen.
    • Stellen Sie sicher, dass das Bett korrekt installiert und sicher bedienbar ist.

Was ist ein Pflegebett mit Aufstehhilfe?

Das Pflegebett mit Aufstehfunktion entlastet die Pflegenden und gibt den hilfebedürftigen Menschen die Möglichkeit, endlich wieder selbstständiger ihren Alltag zu bestreiten. Erfahren Sie mehr über die vielen Vorteile dieses höchst innovativen Betts.

Bei dem Pflegebett mit Aufstehhilfe handelt es sich um ein Pflegebett mit Aufsteh- und Drehfunktion. Über die Drehfunktion kann der Patient per Fernbedienung sanft von der Liegeposition in die Sitzposition oder von der Sitz- in die Liegeposition gedreht werden. Über die Aufstehfunktion wird der Betroffene dann vorsichtig aus der Sitzposition in die Stehposition gebracht. Sitzen und aufstehen kann damit ohne fremde Hilfe erfolgen.

  • Vorteil für den Patienten: Mehr Sicherheit und Selbstständigkeit.
  • Vorteil für den Pflegenden: Weniger Zeitaufwand und viel weniger körperliche Belastung.
  • Kurz: Mehr Selbstständigkeit | Mehr Lebensqualität | Weniger Schmerzen.

Für wen ist das Pflegebett mit Aufstehhilfe besonders geeignet?

  • Das Pflegebett mit Aufstehhilfe und Drehfunktion ist für alle Menschen geeignet, die nicht mehr ohne fremde Hilfe gehen können und z.B. auf den Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind. Das sind unter anderem Menschen mit neurologischen Beeinträchtigungen wie Parkinson, MS, Lähmungen o.ä. Hier bietet das Pflegebett die Möglichkeit, sich ohne fremde Hilfe in eine aufrechte oder nach hinten geneigte Sitzposition zu bringen. Eine Viertel-Drehung später haben sie dann eine angenehme Sitzposition, um z.B. Fernsehen zu schauen oder ihr Essen an einem Beistelltisch zu sich zu nehmen. Das alles können die Betroffenen jetzt alleine machen, wo vorher eine Pflegeperson helfen musste.
  • Für Menschen mit Demenz die zu nächtlicher Bettflucht neigen, ist das Drehbett bestens geeignet. Es kann auf eine niedrige Einstiegshöhe von 32 cm abgesenkt werden, was einem Niederflurbett gleichkommt. Verlässt der Patient das abgesenkte Bett, ist die Sturzgefahr deutlich minimiert.
  • Die Aufstehfunktion ist auch geeignet für Menschen, die nicht mehr genug Kraft in den Beinen haben.
  • Menschen im Rollstuhl profitieren ebenfalls von der Möglichkeit, das Bett weit nach unten absenken zu können. Das erleichtert das Übersetzen vom Rollstuhl aufs Bett.
  • Mit einer sicheren Traglast von bis zu 190 kg und einer Einstiegshöhe ab 32 cm sind die Betten sowohl für kleine, große als auch für übergewichtige Menschen geeignet. Das Bett ist je nach den persönlichen Bedürfnissen individuell konfigurierbar und mit speziellen Ausstattungen anpassbar (z.B. Antidekubitus-Matratze, Lichtsteuerung im Raum, Design-Nachttisch usw.).
  • Menschen, die komplett auf Unterstützung angewiesen sind, können von der Pflegeperson kräfte- und rückenschonend gelagert, gepflegt und therapiert werden und durch die Drehfunktion in eine, für die Pflegenden, leichter zugängliche Position gebracht werden. Deshalb eignet es sich auch besonders für den Einsatz in der Intensivpflege.
  • Pflegebedürftige mit Schluckstörungen können zur Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme in eine aufrechte und stabile Sitzposition gebracht werden und durch die Drehfunktion „außerhalb“ des Bettes essen und trinken. Dadurch kann den Betroffenen das Schlucken und Kauen erleichtert und das Risiko des Verschluckens verringert werden.
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Welche Vorteile bietet das Pflegebett mit Aufstehhilfe?

Im Gegensatz zu herkömmlichen Pflegebetten bietet dieses Bett für Pflegende und Patienten den größtmöglichen Komfort. Hier die wichtigsten Vorteile:

  • Mehr Selbstständigkeit und einfache Bedienbarkeit. Der Patient entscheidet, wann und wie er eigenständig aufstehen möchte. Er kann bequem sitzen, ähnlich wie in einem Sessel und sich einem Gesprächspartner zuwenden und auf Augenhöhe kommunizieren. Aber auch mal aus dem Fenster schauen.
  • Durch die vielen Funktionen, vor allem der Drehfunktion, ermöglicht das Pflegebett den Pflegepersonen eine kräfte- und rückenschonende Arbeitsweise.
  • Mehr Lebensqualität und weniger Schmerzen: Das Bett übernimmt die „Arbeit“, um vom Liegen ins Sitzen oder ins Aufstehen zu kommen. Damit entfällt das oft sehr schmerzhafte Ziehen und Anheben durch die Pflegeperson. Bei den Patienten kann dadurch pflegebedingten Gelenksentzündungen vorgebeugt werden.
  • Eigenmobilisierung schafft gesundheitliche Erleichterung. Ständig bettlägerige Menschen profitieren davon, dass sie sich selbst regelmäßig neu positionieren und mobilisieren können. Veränderte Sitz- und Liegepositionen stärken das Herz-/Kreislaufsystem, entlasten die Lunge und lassen freier atmen und können die Dekubitusgefahr reduzieren.
  • Durch das ausgesprochen gelungene Design erinnert nichts mehr an ein Pflegebett. Auch wenn im Wohnbereich gepflegt wird, vermittelt das Bett eine Wohlfühlatmosphäre und wirkt nicht störend. Viel wichtiger ist aber, dass die Pflegebedürftigen nicht gleich den Eindruck von Kranksein, Krankenhausbett, oder Bettlägerigkeit bekommen, was unterschwellig häufig eine psychische Belastung ist, ständig an die Krankheit erinnert zu werden.
  • Niedrige Einstiegshöhe von 32 cm. Dadurch Minimierung der Sturzgefahr. Die individuelle Höheneinstellung erleichtert auch Menschen im Rollstuhl das Umsetzen ins Bett.
  • Mehr Unabhängigkeit bekommen z.B. auch Betroffene die noch selbstständig mit einer Gehilfe zur Toilette gehen, oder sich ein Glas Wasser aus der Küchen holen können, aber nicht mehr alleine aus dem Bett kommen. Er kann für sich entscheiden, wann er sich in der Nacht ein Glas Wasser holt. Beim nächtlichen Gang auf die Toilette müssen die Angehörigen nicht geweckt werden, und man muss nicht warten, bis jemand aus dem Bett hilft.
  • Der Betroffene kann frei entscheiden, wann er aufsteht oder zu Bett geht. Er ist somit nicht mehr auf den Zeitplan des Pflegedienstes oder der Angehörigen angewiesen.
  • Je weniger Pflegezeit notwendig, umso geringer die Pflegekosten.
  • Länger selbstständig und unabhängig in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Das kann einen Umzug ins Pflegeheim verzögern.

Bei welchen Krankheitsbildern ist das Drehbett sinnvoll?

Das Pflegebett mit Aufstehhilfe und Drehfunktion ist nicht nur für Menschen sinnvoll, die den ganzen Tag im Bett verbringen müssen. Im Gegenteil: Auch Menschen, die einfach nur Probleme beim selbstständigen Aufstehen und Umlagern haben, profitieren von diesem Aufstehbett mit Drehfunktion ganz enorm.

Unter anderem ist das Aufstehbett bei den folgenden Erkrankungen unterstützend und erleichternd:

  • ALS (Amyotrophe Lateralsklerose)
  • Alterskrankheiten wie Demenz, Arthrose, Thrombose, Herzerkrankungen, COPD usw.)
  • Herzinsuffizienz / Herzerkrankungen
  • Lungenerkrankungen
  • Lymphödeme
  • Multiple Sklerose
  • Muskelerkrankungen
  • Osteoporose
  • Parkinson
  • Patienten mit Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität)
  • Querschnittslähmungen
  • Rheuma
  • Schlaganfall

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für das Pflegebett mit Aufstehhilfe?

Es gibt Aufstehbetten die im Hilfsmittelverzeichnis gelistet sind und eine Hilfsmittelnummer haben; somit ist bei entsprechender Indikation die Kostenübernahme durch die Kassen möglich. Um ein Pflegebett zu bekommen ist es nicht zwingend notwendig, einen Pflegegrad zu haben. Ausschlaggebend ist, ob die Indikation erfüllt ist.

Wenn Sie das Pflegebett lieber selbst anschaffen möchten oder die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt, haben Sie die Möglichkeit, das Bett selbst zu kaufen. In machen Fällen ist auch eine Miete möglich, das ist aber von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Das Mieten bietet sich dann an, wenn Sie nur für den Übergang das Bett nutzen wollen oder nicht wissen, wie lange das Pflegebett benötigt wird.

Häufige Fragen zum Pflegebett mit Aufstehhilfe

Was ist ein Pflegebett mit Aufstehhilfe?

Ein Pflegebett mit Aufstehhilfe ist ein spezielles Bett, das es pflegebedürftigen Menschen ermöglicht, sich selbstständig aus der Liegeposition in die Sitz- und Stehposition zu bringen. Es verfügt über eine Dreh- und Aufstehfunktion, die per Fernbedienung gesteuert wird, und erleichtert damit sowohl das Hinlegen als auch das Aufstehen.

Für wen ist ein Pflegebett mit Aufstehhilfe geeignet?
Welche Vorteile bietet ein Pflegebett mit Aufstehhilfe?
Kann ein Pflegebett mit Aufstehhilfe auch bei Demenz eingesetzt werden?
Welche Krankheitsbilder profitieren von einem Pflegebett mit Aufstehhilfe?
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für ein Pflegebett mit Aufstehhilfe?
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