CPM-Schienen - Fremdkraftbetriebene Bewegungsschienen für Schultern, Knie und Hüfte

CPM-Schienen - Fremdkraftbetriebene Bewegungsschienen für Schultern, Knie und Hüfte

Dipl. Ges. Oec. (FH) Jennifer Ann Steinort
Medizin- und Familienjournalistin
Erstellt am 24.02.2025
184 mal angesehen

Das Wichtigste in Kürze

  • CPM-Schienen ermöglichen durch einen fest verbauten Motor eine passive Bewegung ausgewählter Körperteile.

  • Es gibt CPM-Schienen für die Hüfte beziehungsweise das Knie oder für die Schulter.

  • Patienten erhalten ein CPM-Gerät im Anschluss an gelenknahe Operationen – sie können Schmerzen sowie Schwellungen verringern und beugen einer Gelenkversteifung vor.

  • Auch wenn CPM-Schienen frei erhältlich sind, brauchen Patienten unbedingt eine ärztliche Anweisung. Im Bedarfsfall übernimmt die Krankenkasse die Kosten für das Hilfsmittel.

So gehen Sie vor

  • Ärztliche Empfehlung einholen: Prüfen, ob eine CPM-Schiene für Ihre Therapie sinnvoll ist.

  • Passendes Modell auswählen: Abhängig vom betroffenen Gelenk und dem benötigten Bewegungsumfang.

  • Einweisung durch Fachpersonal: Sich die korrekte Anwendung von Therapeuten oder Fachhändlern zeigen lassen.

  • Regelmäßige Nutzung: Täglich gemäß ärztlicher Vorgabe anwenden, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

  • Kostenerstattung klären: Krankenkasse kontaktieren und Hilfsmittelverordnung beantragen.

Es sieht aus wie ein Stück Hightech und ist es auch: CPM-Schienen bringen Gelenke mithilfe eines Motors in Bewegung, um sie zu mobilisieren. Wenn Ihr Angehöriger ein solches Hilfsmittel für den häuslichen Gebrauch verschrieben bekommen hat, sind Sie als pflegender Angehöriger vielleicht zunächst verunsichert – schließlich sieht das Gerät auf den ersten Blick sehr kompliziert aus. Lassen Sie uns zusammen mehr über CPM-Schienen erfahren.

Was sind CPM-Schienen?

Im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes stoßen Sie in der Kategorie 32 „Therapeutische Bewegungsgeräte“ auf die sogenannten fremdkraftbetriebenen Bewegungsschienen, auch CPM-Bewegungsschienen genannt. Die Abkürzung „CPM“ steht hier für „continuous passive motion“, zu Deutsch „kontinuierliche passive Bewegung“. Damit trägt das Hilfsmittel aus der konservativen Therapie wesentlich zum Erhalt der Beweglichkeit und zur Förderung der Heilung bei, denn wie Sie vielleicht wissen, kann ein Gelenk versteifen, wenn es über lange Zeit nicht genutzt wird. Ihr Familienmitglied hat die motorbetriebene Schiene wahrscheinlich aufgrund einer gelenknahen Operation erhalten – hier gibt es Ausführungen für die Schulter oder für die Knie.

Für wen ist eine CPM-Bewegungsschiene geeignet und für wen nicht?

Patienten erhalten dann eine Bewegungsschiene, wenn sie das entsprechende Gelenk trotz physikalischer Maßnahmen wie Krankengymnastik und einstudierten Eigenübungen voraussichtlich nicht, wie im Alltag benötigt, bewegen können – entscheidend ist hier der Bewegungsumfang. Demnach eignet sich eine CPM-Behandlung für Personen, die mit einer dauerhaften Einschränkung im Schulter- oder Kniebereich rechnen müssen, wenn die Schienenbehandlung nicht durchgeführt wird. Mediziner geben dazu eine Prognose für Ihren Angehörigen ab, indem sie die Schädigung der Gelenksstruktur und der Gelenkfunktion beurteilen. Das Ziel ist, dass Ihr Familienmitglied den Arm so nutzen kann, wie es der Alltag erfordert, und mit Blick auf das Knie sollte das Stehen, Gehen und Treppensteigen möglich sein. Doch es gibt auch einige Einschränkungen: Bei einer schweren Osteoporose oder Infektionen im Gelenk ist eine CPM-Schiene nicht geeignet. Auch ein hoher Blutdruck kann eine solche Therapie verhindern.

banner background mobile
Icon
Angebot

Kostenfreier Hausnotruf für mehr Sicherheit zu Hause

Schnell und einfach zu mehr Lebensqualität im Alltag. Entlastung für Angehörige dank 24/7 Notrufzentrale. Informieren Sie sich jetzt.

Vor- und Nachteile von CPM-Schienen im Überblick

CPM-Schienen haben für einige Patienten einen medizinischen Nutzen – das ist der größte Vorteil des Hilfsmittels. Ihr Angehöriger erhält die spezielle Schiene unmittelbar nach der Operation über einen festgelegten Zeitraum, also nicht dauerhaft. In der Behandlungszeit können Schwellungen und Schmerzen früher nachlassen und die Behandlungsdauer verkürzt werden. Außerdem beugt Ihr Familienmitglied mit der Nutzung einer Versteifung und permanenten Bewegungseinschränkung vor, und zwar entweder im Knie, in der Schulter oder in der Hüfte. Die Anwendung nimmt aber einige Zeit in Anspruch, vielleicht nervt die passive Bewegung Ihren Angehörigen auch – trotzdem ist der Therapieansatz bei vielen Menschen erfolgversprechend.

Welche anderen Hilfsmittel zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit gibt es?

Wenn Ihr Angehöriger an seiner Beweglichkeit arbeiten soll, kann es sein, dass der behandelnde Mediziner zu einem Arm- oder Beintrainer als Anschlusslösung rät. Außerdem gibt es Kombinationsgeräte, mit denen Ihr Familienmitglied entweder die Arme oder Beine trainiert. Ein Kraftaufwand entsteht übrigens auch hier nicht, da die Gelenke an den Händen, Armen, Schultern, das Hüftgelenk, die Kniegelenke oder Sprunggelenke passiv bewegt werden – dabei hilft ein Motor. Das Gerät erinnert an ein herkömmliches Fahrradergometer und kann die Beweglichkeit steigern. Vielleicht ist Ihr Angehöriger zur Unterstützung seiner Mobilität auch auf Gehhilfen, wie einen Rollator, oder auf eine Orthese angewiesen.

So funktioniert eine CPM-Bewegungsschiene im Pflegealltag

Eine CPM-Schiene ist unterschiedlich aufgebaut – je nachdem, welcher Körperbereich angesprochen werden soll. Allen gemein ist ein Grundgestell, das mit einem Motor für die Bewegungsführung ausgestattet ist.

  • Fremdkraftbetriebene Schulterbewegungsschienen: Auf dem Grundgestell gibt es eine Sitzgelegenheit und eine Stütze für den Rücken. Außerdem verfügt die CPM-Schiene über miteinander verbundene Lagerungselemente, auf denen Ihr Angehöriger die Hand, den Oberarm oder den Unterarm platzieren kann. Ebenfalls wichtig: eine Motoreinheit und eine Steuerelektronik. Manchmal kann die Schulterbewegungsschiene auch am Oberkörper befestigt werden, Ihr Familienmitglied kann dann während der Behandlung umherlaufen.
  • Fremdkraftbetriebene Kniebewegungsschienen: Auch hier gibt es ein Grundgestell mit einem Motor und verschiedene Lagerungselemente, die miteinander in Verbindung stehen, zum Beispiel für den Fuß oder den Unterschenkel. Natürlich gehört auch hier eine Steuerelektronik zum Hilfsmittel dazu.

Was ist bei der Nutzung einer CPM-Bewegungsschiene zu beachten?

Kann ich ein CPM-Gerät im Sitzen verwenden? Wo stelle ich eine CPM-Maschine auf? Auf all diese Fragen gibt der behandelnde Mediziner Ihnen eine Antwort. Außerdem informiert er Ihren Angehörigen über passende Bewegungsparameter, also zum Beispiel, wie lang das Training und wie schnell die Geschwindigkeit sein sollten. Damit die Anwendung möglichst komfortabel ist, können Sie Folgendes beachten:

  • Die Schienen sollten individuell an Ihren Angehörigen angepasst werden. Dazu gehört, die physiologische Gelenkachse des Kniegelenks oder Schultergelenks zu berücksichtigen – der Leistungserbringer, zum Beispiel ein Sanitätshaus, ist Ihnen dabei behilflich.
  • Für die Behandlung legt Ihr Familienmitglied den Arm oder das Bein in die dafür vorgesehenen Lagerungselemente und aktiviert den Schalter. Nun startet die passive Gelenkbewegung, die elektronisch überwacht wird. Vielleicht gelingt es Ihrem Angehörigen nicht alleine, die richtige Position zu finden oder den Schalter zu bedienen – in dem Fall können Sie als pflegender Angehöriger
  • Um die Behandlungsziele zu erreichen, muss das Training genauso durchgeführt werden, wie ärztlich verordnet. Das beugt auch Überlastungsbeschwerden vor – machen Sie mit Ihrem Familienmitglied also nicht mehr als vorgesehen, das kann einen gegenteiligen Effekt haben.
Icon

Gut zu wissen!

Die Anwendung einer CPM-Schiene ist anfangs ungewohnt und kann etwas unangenehm sein. Schmerzen sollte Ihr Angehöriger dabei aber nicht haben. Falls doch, sollten Sie das zeitnah mit einem Arzt besprechen.

Newsletter

Newsletter

Aktuelle Infos, neue Artikel, kostenlose Downloads.

Wie teuer ist eine CPM-Bewegungsschiene und wer übernimmt die Kosten?

Damit sich Ihr Angehöriger nach einer gelenknahen Operation bestmöglich erholt, empfiehlt der Arzt in der Regel verschiedene Therapiebausteine. Neben einer Physiotherapie und aktiven Übungen kann eine CPM-Bewegungsschiene den Therapieverlauf positiv beeinflussen. Vielleicht kommt Ihnen jetzt die Idee, das Hilfsmittel auf eigene Kosten anzuschaffen. Grundsätzlich ist das tatsächlich möglich, doch dafür müssen Sie tief in die Tasche greifen. Entsprechende Geräte kosten viele tausend Euro – ein Gerät für den Knie- und Hüftbereich kostet schnell 5.000 Euro und mehr, für den Schulterbereich auch gerne mehr als 8.000 Euro. Unabhängig davon, ob Sie das Gerät selbst kaufen oder nicht, ist eine ärztliche Anweisung wichtig – nach eigenem Gefühl zu trainieren, kann ernsthafte Folgen haben. Daher führt Sie der erste Weg mit Ihrem Angehörigen ohnehin in die ärztliche Praxis. Der Mediziner, zum Beispiel ein Orthopäde, kann das Hilfsmittel im Anschluss an eine Operation verordnen, manchmal geschieht das auch direkt in der Klinik. Nur mit einer ärztlichen Verordnung übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die begrenzte Behandlungsdauer.

Wie bekomme ich eine CPM-Schiene?

Die Hilfsmittel mit der ausgefeilten Technik erhalten Sie in einem Sanitätshaus oder bei ausgewählten Onlinehändlern. Möchten Sie das Gerät selbst bezahlen, ist ein Vergleich sinnvoll – achten Sie dabei auf den Funktionsumfang und die anfallenden Kosten. Viel wahrscheinlicher ist es jedoch, dass Ihr Angehöriger eine CPM-Schiene über die Krankenkasse erhält.

Mit folgenden Schritten beantragt Ihr Familienmitglied das Hilfsmittel:

  1. Mediziner aufsuchen und eine ärztliche Verordnung erhalten. Achtung: Ihr Familienmitglied erhält nur dann das „Rezept“, wenn eine hinreichende medizinische Begründung vorliegt, also die CPM-Schiene für den Behandlungsablauf notwendig ist.
  2. Kooperationspartner der Krankenkasse ausfindig machen und Termin vereinbaren. Wie Sie vielleicht wissen, arbeitet die Krankenkasse mit verschiedenen Leistungserbringern zusammen, um ihre Versicherten mit Hilfsmitteln zu versorgen. In der Regel sind das Sanitätshäuser. Ihr Angehöriger kann sich bei der Krankenkasse erkundigen, welche Leistungserbringer es in der Nähe gibt. Am besten vereinbart er dort einen Termin.
  3. Verordnung abgeben. Hat das Sanitätshaus die ärztliche Verordnung vorliegen, unterstützen die Mitarbeiter in der Regel das Antragsverfahren. Sie reichen die Verordnung und alle weiteren notwendigen Dokumente bei der Krankenkasse ein.
  4. Hilfsmittel entgegennehmen. Hat die Krankenkasse den Antrag Ihres Angehörigen bewilligt, darf das Sanitätshaus Ihrem Familienmitglied das Hilfsmittel aushändigen, natürlich nicht ohne eine Einweisung.

Hat die Krankenkasse keine Zustimmung gegeben, kann Ihr Angehöriger einen Widerspruch einlegen, der innerhalb eines Monats bei der Krankenkasse eingehen muss.

Welche Qualitätsanforderungen müssen CPM-Bewegungsschienen erfüllen?

Das Hilfsmittel muss grundsätzlich den vorgesehenen Zweck erfüllen, Sicherheit, zum Beispiel in Form einer Fixierung, bieten, leicht zu reinigen sein und sich für die häusliche Anwendung eignen. Außerdem ist es wichtig, dass Patienten das Gerät grundsätzlich alleine bedienen und sich so an die ärztlichen Empfehlungen halten können. Wenn Sie ein Gerät über die Krankenkasse für Ihren Angehörigen bekommen, müssen Sie sich aber nicht um die Qualität sorgen. Schließlich handelt es sich dabei um geprüfte Geräte, die über eine eigene Hilfsmittelnummer verfügen. Nähere Informationen zu den verschiedenen CPM-Schienen erhalten Sie im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes.

Häufige Fragen zu CPM-Schienen

1. Wofür steht die Abkürzung CPM?

Der Begriff „CPM“ steht für “continuous passive motion“, also eine kontinuierliche passive Bewegung – das ist genau das, was das Hilfsmittel ausführt.

2. Wann sollte man keine CPM-Bewegungsschiene benutzen?
3. Wie viele Stunden am Tag sollten Sie ein CPM-Gerät verwenden?
4. Wann beginnt man mit der Motorschiene nach einer Schulteroperation?
5. Übernimmt die AOK die Kosten für eine Bewegungsschiene?
Helpful Article
War dieser Artikel hilfreich?
Quellen

Neueste Ratgeber

Arm- und Beintrainer - Bewegungsgeräte zur Langzeitanwendung
20.01.2025

Arm- und Beintrainer - Bewegungsgeräte zur Langzeitanwendung

Entdecken Sie die Vorteile von Arm- und Beintrainer! Ideal zur Förderung von Mobilität, Durchblutung und Rehab...
Views 517 mal angesehen
CPM-Schienen - Fremdkraftbetriebene Bewegungsschienen für Schultern, Knie und Hüfte
24.02.2025

CPM-Schienen - Fremdkraftbetriebene Bewegungsschienen für Schultern, Knie und Hüfte

Unterstützen Sie Ihre Heilung mit CPM-Schienen! Jetzt mehr über fremdkraftbetriebene Bewegungsschienen für Kni...
Views 184 mal angesehen
Therapieknete – Hilfsmittel für die Förderung der Muskulatur und Feinmotorik von Händen und Fingern
24.02.2025

Therapieknete – Hilfsmittel für die Förderung der Muskulatur und Feinmotorik von Händen und Fingern

Mit Therapieknete Handkraft & Feinmotorik verbessern! Jetzt passende Knete entdecken und gezielte Übungen in d...
Views 199 mal angesehen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen
Cookie Consent mit Real Cookie Banner