
Wie Musiktherapie als nichtmedikamentöse Behandlung eine ergänzende Therapie bei demenziell veränderten Menschen sein kann.
Sich mitzuteilen, ist ein elementares Bedürfnis der Menschen. Lässt die Sprachfähigkeit nach, wie z.B. bei Demenzpatienten, findet die Kommunikation immer mehr auf nonverbaler Ebene statt, die auch die Äußerung von Emotionen erlaubt.
(Quelle: Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt, 2013)
Das Wichtigste im Überblick
Was löst Musik in uns aus?
Mittlerweile ist die Musiktherapie eine anerkannte Therapiemöglichkeit bei demenziellen Erkrankungen. Ihr Einsatz gewinnt immer mehr an Bedeutung und nimmt stetig zu. Musik hat für viele Menschen eine ganz besondere Bedeutung im Leben, dies beginnt bereits in der Kindheit und hält bis ins hohe Alter an.
Musik ist eng an Erinnerungen und Gefühle geknüpft. Ihr gezielter Einsatz kann sich so positiv auf die Lebensqualität sowie die Lebenszufriedenheit auswirken.
In der Musiktherapie sind die Einsatzmöglichkeiten von Musik vielfältig: Musik hören, singen, Instrumentalspiel aber auch Tanzen und Bewegung zur Musik.
Ergebnisse unterschiedlicher Forschungsuntersuchungen haben in den letzten Jahren die besonderen Effekte der Musiktherapie bei Demenz aufgezeigt und nachgewiesen. So können beispielsweise kognitive und motorische Fähigkeiten unterstützt und wiedererlangt werden sowie Kommunikation und Interaktion gefördert werden. Ebenso zeigt der Einsatz von Musiktherapie, als nichtmedikamentöse Behandlungsform, bei der Reduzierung von Unruhezuständen und Aggressivität besondere Wirkung.
Musiktherapie in häuslicher Umgebung
In den letzten Jahren rückt in diesem Bereich vor allem die Idee der ambulanten Versorgung mit Musiktherapie in den Fokus. Die häufig eingeschränkte Mobilität von Menschen mit Demenz aber auch die Durchführung im vertrauten Umfeld macht die Versorgung mit Musiktherapie im häuslichen Umfeld notwendig und ermöglicht damit den Zugang zu dieser Therapieform ohne beschwerliche Wege auf sich nehmen zu müssen. So können sich ganz neue Wege und Möglichkeiten in der Versorgung Demenzerkrankter aber auch ihrer Angehörigen erschließen.
Auch wenn bereits zahlreiche Studien die Wirksamkeit von Musiktherapie belegen, ist sie noch keine kassenärztliche Leistung oder auch „selbstverständliche“ Therapieform, wie das beispielsweise bei der Ergo-, Logo-, oder Physiotherapie der Fall ist. Nach wie vor ist es notwendig auf Musiktherapie als geeignete Therapieform aufmerksam zu machen und in Studien ihre Wirksamkeit darzulegen.
Möglichkeit zur Studienteilnahme
HOMESIDE: Musik und Lesen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen – Einladung zur Studienteilnahme
Wenn auch Sie Interesse an dieser Studie haben, können Sie sich gerne beteiligen. Weitere Informationen zur Homeside-Studie bekommen Sie hier: Homeside-Studie.
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Um was geht es in der Studie?
Erinnerungen wecken. Wohlbefinden steigern. Gemeinsamkeit genießen. Fähigkeiten stärken.
In der Homeside-Studie soll herausgefunden werden, ob das gemeinsame Erleben von ausgewählten Musik- oder Leseaktivitäten den emotionalen, kognitiven aber auch gesundheitlichen Zustand von Menschen mit Demenz sowie ihrer Angehörigen verbessern kann.
Die Studie HOMESIDE, angegliedert an die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, richtet sich an Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen die zu Hause leben. Die Therapeut*innen unterstützen die teilnehmenden Paare dabei, Musik- oder Leseaktivitäten im Alltag und in der häuslichen Pflege gezielt einzusetzen.
Bisher deutet die Forschung darauf hin, dass ein solches Angebot das Wohlbefinden und die Beziehung stärkt und somit auch eine Regulierung der Symptome einer Demenz möglich ist. Erstmals wird in der Studie HOMESIDE diese Wirkung wissenschaftlich untersucht.
Es würde uns sehr freuen Ihr Interesse geweckt zu haben. Gerne erläutern wir Ihnen den Ablauf der Studie sowie der Teilnahmemöglichkeit genauer, nehmen Sie dazu jederzeit auf den unterschiedlichen Wegen Kontakt mit uns auf.
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Quelle Bildmaterial:#Canva-Member © for free von Kzenon
Gemeinsam mit seiner Frau betreut Otto Beier seit 2012 seine pflegebedürftigen Eltern und Schwiegereltern. Er gibt Insider-Tipps für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen und schreibt als Pflegender – direkt von der Front – über seine Erfahrungen mit dem Pflegedschungel.
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