Pflegende Angehörige sind für die Hausapotheke verantwortlich

Wichtig in jedem Haushalt: Die Hausapotheke
Eine Hausapotheke sollte immer kontrolliert werden und auf dem aktuellsten Stand gehalten werden

Angehörige von pflegebedürftigen oder älteren Menschen sollten immer ein Auge auf die Hausapotheke werfen, denn diese kann im Notfall lebensrettend sein.

Eine optimal bestückte Hausapotheke ist reduziert auf die Medikamente, die wirklich benötigt werden. Aber gleichzeitig auch mit allen Arzneimitteln befüllt, die absolut notwendig sind.

Eine sorgfältige Planung und kontinuierliche Überwachung der Hausapotheke ist wichtig. Denn auch im Zeitalter von Internetapotheken oder dem Apothekennotdienst gilt: Ein verschreibungspflichtiges Medikament kann nicht ohne Rezept herausgegeben werden, egal wie groß der Notfall ist.

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Welche Gefahren birgt eine schlecht bestückte Hausapotheke

Eine Hausapotheke ist eine auf jeden Haushalt individuell abgestimmte Medikamentenzusammenstellung, die

  1. die gängigsten Medikamente für immer wiederkehrende Unpässlichkeiten wie Grippe, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Verstimmungen usw.,
  2. individuell verordnete Medikamente für chronische und akute Krankheiten wie zum Beispiel Demenz, Diabetes, Multiple Sklerose usw,
  3. Mittel für die Erste Hilfe sowie
  4. Verbandszeug enthält.

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Ist die Hausapotheke nur mangelhaft ausgestattet, können folgende Probleme auftreten

  • Wurden Medikamente, die dringend benötigt und lebensnotwendig sind, nicht nachgeordert, kann dies für den Patienten lebensbedrohlich werden. Man denke hier nur an Menschen, die unter Asthma oder COPD leiden. Fehlen die Notfallmedikamente, kann dies schwerwiegende, lebensbedrohliche Folgen haben.
  • Wird die Hausapotheke nicht regelmäßig aussortiert, verliert man schnell den Überblick, was zusätzlich das Risiko einer Multimedikation begünstigen kann. Im Notfall müssen dann viele Medikamentenschachteln in die Hand genommen werden, bis endlich das richtige Arzneimittel gefunden wurde. Medikamente, die nicht mehr benötigt werden, gehören entsorgt.
  • Medikamente sollten nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr verwendet werden. Medikamente können im Laufe der Zeit ihre Wirkung verändern. Deshalb regelmäßig abgelaufene Medikamente entsorgen.
  • Auf jede Verpackung das Anbruchdatum schreiben, damit ein Überblick erhalten bleibt, wie lange das Medikament noch verwendet werden kann.

Eine Grundausstattung von Medikamenten erhalten Sie auch hier. Die Grundausstattung muß dann noch durch Ihre persönlichen Medikamente ergänzt werden.

Hausapotheke für Senioren

Gerade im Alter werden Medikamente und Hilfsmittel zum täglichen Begleiter. Hier ist eine Notfallapotheke der Retter in der Not. Angehörige werden dann in die Pflicht genommen, zu kontrollieren und wieder aufzufüllen.

Da die Gebrechen zunehmen und auch eine dementielle Haltung eintritt, wird auch die Einnahme oft vergessen. Hier muss mit sogenannten Medikamentenspendern gearbeitet werden. Nur so kann kontrolliert werden, was genommen wurde.

Wer mit der Medikamentenzuteilung überfordert ist, kann sich seine Medikamente auch von einem Pflegedienst richten lassen. Diese Leistung ist unabhängig von einem Pflegegrad und kann über eine ärztliche Verordnung beantragt werden.

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Vorausschauende Planung

Es ist immer ein gutes Gefühl für “den Fall wenn…” gewappnet zu sein. Hierbei stehen die täglich eingenommen Medikamente an erster Stelle. Diese sind gerade im Alter oder bei schweren Erkrankungen lebensrettend.

Als pflegender Angehöriger steht man in der Verantwortung, die Hausapotheke stets aktuell zu halten. Ob Blutdruck- oder Cholesterinsenker, Blutverdünner, Schilddrüsentabletten, oder ein Asthmatikum, sie sind der tägliche Begleiter und können schnell zur Neige gehen. Hier sollten die Medikamente in der Hausapotheke immer vorrätig sein.

Deshalb empfiehlt es sich, vor jedem Arztbesuch eine Liste über die zur Neige gehenden Medikamente zu schreiben und diese der Arztpraxis auszuhändigen. Somit sind alle wichtigen und vor allem alle verschreibungspflichtigen Medikamente verfügbar.


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Gut bestückt für den Fall der Fälle

Krankheiten treten oft Jahreszeiten bedingt auf. Sommergrippe, Durchfall, Mückenstiche, Sonnenallergie bis hin zum Sonnenbrand, aber auch Kopf- oder Zahnschmerzen können abrupt eintreten. All dies ist ein wichtiger Bestandteil in der Hausapotheke.

Wer das Haus nicht verlassen möchte, kann auch unkompliziert über das Internet in Ruhe die richtigen Präparate für die Hauspaotheke auswählen und geliefert bekommen. Eine gute Internet-Apotheke sollte jedoch auch einen persönlichen Gesundheitsfragebogen, der eine Beratung zu Wechselwirkungen mit einschließt, als selbstverständlichen Service anbieten.

Was sollte eine Hausapotheke beinhalten?

Wer unsicher ist, welche Medikamente standardmäßig zur Grundausstattung in eine Hausapotheke gehören, kann sich Rat beim seinem Apotheker holen.

Viele Wirkstoffe sind in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich, was bei der Bestückung der Hausapotheke ebenfalls beachtet werden sollte. Nicht jeder kann Tabletten ohne weiteres schlucken. Da verschaffen zum Beispiel in Wasser aufgelöste Brausetabletten eher Erleichterung.

Auch hier kann der Apotheker beratend zur Seite stehen und mögliche Alternativen anbieten.

Hier ein Auszug aus den wesentlichen und unerlässlichen Helfern in der Not.

  • Allen voran gehören in die Hausapotheke die Ihnen verordneten Medikamente
  • Fiebersenkende Medikamente
  • Schmerzmittel in Form von Tabletten, Salben oder Zäpfchen
  • Medikamente zur Behandlung von Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Ohrenschmerzen, Sodbrennen, Verstopfung, Durchfall (Kohletabletten), Insektenstichen,
  • Medikamente für Verbrennungen, Sonnenbrand und Insektenstiche
  • Wund- und Heilsalbe
  • Salben für Verstauchungen und Prellungen
  • Fieberthermometer
  • Flächendesinfektionsmittel, Hautdesinfektionsmittel
  • Einmalhandschuhe
  • Schere und Pinzette
  • Wundschnellverband und Kompressen
  • Diverse Pflaster
  • Elastische Binden und Mullbinden
  • Dreiecktuch
  • Kühlkompressen (stets einsatzbereit im Tiefkühlfach aufbewahrt)
  • Wärmflasche

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Außerdem gehören in die Hausapotheke die wichtigsten Rufnummern:

  • Giftnotrufzentrale
  • Notdienst/Rettungsdienst 112
  • Ärztlicher Bereitschaftsdienst: Wochenenddienst / Nachtdienst der Ärzte 116117
  • Apothekennotruf 0800 – 00 – 22833
  • Hausarzt und die wichtigsten mitbehandelnden Fachärzte

Hilfreich sind auch Kopien von wichtigen gesundheitsrelevanten Dokumenten

  • Es macht Sinn, eine Kopie des Medikamentenplans mit in die Hausapotheke zu legen. Im Notfall kann dieser dem Rettungsdienst mitgegeben werden, so dass das aufnehmende Krankenhaus gleich weiß, welche Medikamente eingenommen werden.
  • Für viele Krankheiten (Diabetes, Allergien usw.) werden Pässe ausgestellt. Legen Sie auch hiervon eine Kopie mit in die Hausapotheke, um dem Notarzt die Arbeit zu erleichtern und vielleicht lebensrettende Zeit zu gewinnen.>

Aufbewahrung

Die empfindlichen Substanzen in den Arzneimitteln brauchen eine gute Lagerung. Deshalb gilt, dass die Medikamente der Hausapotheke (sofern nichts anderes auf der Packungsbeilage angegeben) in der Regel:

  • Trocken, kühl und dunkel gelagert werden. Eine verschlossene Hausapotheke oder ein Arzneischrank sind hier ideal. Das Badezimmer und die Küche sind nicht der richtige Ort dafür, da es hier oftmals zu feucht ist. Schlafzimmer und Flur eigenen sich besser.
  • Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
  • Stets griffbereit und schnell auffindbar sind.
  • In den Umverpackungen (incl. Beipackzettel) verbleiben sollten. Damit ist gewährleistet, dass jederzeit der Beipackzettel bei Bedarf gelesen werden kann. Außerdem ist auf den Umverpackungen meist noch das Haltbarkeitsdatum abgedruckt.
  • Unbedingt auf Farb- oder Konsistenzveränderungen geprüft werden müssen, wenn sie schon einige Zeit nicht mehr benutzt wurden. Bei Unsicherheit den Apotheker fragen, ob Medikament noch verwendet werden kann.

Medikamentenschränke sollten abschließbar sein.


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Aktualisierung und Entrümpelung der Hausapotheke

Eine Hausapotheke kann gute und sinnvolle Dienste leisten, sie kann aber auch zur unübersichtlichen Katastrophe werden, wenn sie nicht laufend aktualisiert wird. Eine ordentlich geführte Hausapotheke kann den Angehörigen in einer Notfallsituation den Überblick wesentlich erleichtern.

  • Ein absolutes MUSS ist, dass Medikamente welche von den Ärzten zur Behandlung von akuten, chronischen und immer wiederkehrenden Krankheiten verordnet wurden, stets in ausreichender Menge vorhanden sind.
  • Medikamente, die nicht mehr benötigt werden, gehören entsorgt. Ebenso Medikamente, deren Verfallsdatum überschritten ist oder die kein Etikett mehr haben.
  • Pflegenden Angehörigen wird die Aktualisierung der Hausapotheke dadurch erleichtert, dass immer eine Liste mit den benötigten/verordneten Medikamenten in der Hausapotheke liegen. So wissen die Pflegenden, welche Medikamente nachgeordert werden müssen und welche aussortiert werden können.
  • Bei Medikamenten, die nach Anbruch nur noch ein geringes Haltbarkeitsdatum haben (zum Beispiel Augentropfen), empfiehlt es sich, das Anbruchdatum auf die Verpackung zu schreiben.
  • Die Hausapotheke sollte jedes Jahr mindestens einmal aktualisiert werden. Abgelaufene Medikamente müssen dann gegebenenfalls durch neue ersetzt werden.

Entsorgung von Altmedikamenten

Altarzneimittel sollen laut dem Bundesministerium für Gesundheit entweder

  • im Restmüll (Mülltonne) entsorgt werden oder
  • bei den Apotheken zurückgegeben werden. Wichtig ist jedoch, dass die Apotheken nicht zur Rücknahme der Altarzneimittel verpflichtet sind und dies eine rein freiwillige Dienstleistung der Apotheke darstellt.
  • bei Schadstoffmobilen oder Sondermüllsammlungen abgegeben werden können.

Keinesfalls sollten Medikamente in der Toilette oder im Waschbecken entsorgt werden, da dies den Wasserkreislauf erheblich belastet.

Zuzahlung von Medikamenten

Wer viele Medikamente benötigt, muss leider auch oft sehr viel Eigenbeteiligung für diese Medikamente bezahlen. Für chronisch kranke Menschen wurde die Selbstbeteiligung für Medikamente und Therapien von 2 % auf 1 % reduziert. Dazu muss jedoch eine Zuzahlungsbefreiung beantragt werden.

Außerdem haben Sie die Möglichkeit, Medikamente und Krankheitskosten von der Steuer abzusetzen.

Mein Lese-Tipp: Krankheitskosten und Pflegekosten von der Steuer absetzen.

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Quelle Bildmaterial: Fotolia #119924283  © M. Schuppich