
Eiweißmangel im Alter: Die Risiken dürfen nicht unterschätzt werden.
Eiweißmangel ist mit erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen verbunden. Rund 50 % der Senioren 65+ leiden unter Eiweißmangel. Meistens wird mit der Nahrung zu wenig Eiweiß aufgenommen.
Das Wichtigste im Überblick
- Was sind die Ursachen für einen Eiweißmangel im Alter
- Wie viel Eiweiß sollte man zu sich nehmen
- Anzeichen/Symptome für einen Eiweißmangel
- Wie wirkt sich ein Eiweißmangel bei älteren und kranken Menschen aus
- Wichtig zu wissen
- Wie kann man Eiweißmangel vorbeugen?
- Achtung – Eiweiß darf nicht überdosiert werden!
- Weitere interessante Beiträge zum Thema Pflege:
Was sind die Ursachen für einen Eiweißmangel im Alter
Gründe für einen Eiweißmangel sind oft Kauprobleme und Appetitlosigkeit. Aber auch eine Krebserkrankung, eine Störung des Magen-Darm-Traktes oder Erkrankungen der Schilddrüse können zu einem Eiweißdefizit führen.
Ab dem 40. Lebensjahr lässt die Produktion der Magensäure nach, dies kann einen Eiweißmangel ebenfalls begünstigen.
Aber Eiweiß gehört zu den wichtigsten Bausteinen des Lebens. Deshalb sind wir auf eine regelmäßige Eiweißzufuhr angewiesen.
Wie viel Eiweiß sollte man zu sich nehmen
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e.V. empfiehlt für den gesunden Erwachsenen eine tägliche Eiweißzufuhr von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Nach einer Operation, einem Dekubitalleiden (Geschwürbildungen der Haut), Tumorerkrankungen oder Verbrennungen hat man einen deutlich höheren Eiweißbedarf. In diesem Fall sollten Sie Ihren Bedarf mit dem Arzt und einem Ernährungsberater abklären.
Anzeichen/Symptome für einen Eiweißmangel
Woran lässt sich nun ein Eiweißmangel erkennen? Folgende Symptome können auf einen Eiweißmangel hindeuten:
- Ödeme (Wassereinlagerungen im Gewebe)
- Haarausfall
- Schlecht heilende Wunden
- Schlechte Immunabwehr
- Zahnfleischschwund
- Muskelschwäche
- Gewichtsverlust ohne Reduzierung der Kalorien
- Allgemeine Schwäche
Wie wirkt sich ein Eiweißmangel bei älteren und kranken Menschen aus
Eiweißmangel kann:
- zur Verschlechterung des Immunsystems führen, die Rekonvaleszenz verzögert sich.
- zur schlechten Wundheilung führen. Gerade Dialysepatienten haben häufiger Wunden und offene Stellen als gesunde Menschen.
- Muskelschwäche verursachen, die Sturzgefahr ist erheblich höher.
- zu allgemeiner Schwäche führen, so dass selbst das Führen des Haushalts problematisch werden kann.
Wichtig zu wissen
Eiweiß kann zur Dekubitusprophylaxe und zu einer schnelleren Genesungszeit beitragen.
Bei einem Dekubitusgeschwür oder schlecht heilenden Wunden (z.B. bei Dialysepatienten), sollten Sie Ihren Arzt darauf ansprechen, ob der Eiweißwert geprüft werden kann. Eventuell können Sie mit der Erhöhung der Eiweißzufuhr schon Verbesserungen erzielen.
Wie kann man Eiweißmangel vorbeugen?
Bei einem Eiweißmangel kann man selbst schon sehr viel mit einer Umstellung der Ernährung erreichen.
Mit einer Ernährung aus einer Kombination aus tierischem und pflanzlichem Eiweiß, wie Kartoffeln mit Quark sowie alle Arten von Hülsenfrüchten oder auch mageres Fleisch und Fisch, lässt sich Eiweißmangel vorbeugen.
Lässt der Appetit, wie beispielsweise bei älteren Menschen, nach, eigenen sich Eiweißkonzentrate die gleichzeitig auch lebensnotwendige Vitamine und Mineralstoffe enthalten.
Geschmacksneutrale Eiweißkonzentrate sind zur Anreicherung von Speisen und Getränken geeignet. Es wird sehr langsam verstoffwechselt. Seine Aminosäuren werden kontinuierlich über einen längeren Zeitraum in den Blutkreislauf abgegeben. Casein wird nur langsam verstoffwechselt und verringert den Proteinabbau.
Kann die erforderliche Eiweißmenge nicht über die tägliche Nahrungszufuhr gedeckt werden, kann auch – nach Rücksprache mit dem Arzt – auf entsprechende diätetische Produkte zurückgegriffen werden. Dazu zählen z.B.
- Geschmacksneutrales Eiweißpulver/Proteinpulver, das ins Essen untergemischt werden kann oder
- hochdosierte Eiweißtrinknahrung.
Bezugsquelle: Eiweißpulver / Proteinpulver
Bezugsquelle: Eiweißtrinknahrung
Achtung – Eiweiß darf nicht überdosiert werden!
Ein Eiweißmangel kann nicht selbst diagnostiziert werden. Auch wenn die unter „Symptome für einen Eiweißmangel“ genannten Beschwerden auftreten, muss es sich nicht zwingend um einen Eiweißmangel handeln.
Besteht der Verdacht auf einen Eiweißmangel, muss dies vom Arzt untersucht und diagnostiziert werden.
Besonders bei älteren und kranken Menschen muss in jedem Fall ein Arzt prüfen, ob ein Eiweißmangel vorliegt und in wie weit zusätzliches Eiweiß verabreicht werden darf.
Die Folgen eines zu hohen Eiweißkonsums können im Extremfall Rheuma, Schlaganfälle, Herzinfarkt, Arthrose, Typ-2-Diabetes und Nierenentzündungen sein.
Fazit
Hinter mancher Erkrankung die wir als altersbedingt ansehen, kann unter Umständen eine Mangelernährung, wie zum Beispiel ein Eiweißmangel, stecken.
Weitere interessante Beiträge zum Thema Pflege:
- Kann Verhinderungspflege rückwirkend beantragt werden
- Zuschuss für Umzugskosten bei Pflegestufe
- PSG II: Die neuen Pflegeleistungen auf einen Blick mit Vergleich Pflegestufe zu Pflegegrad
Profitieren Sie von unserem
Newsletter!
Tipps zur Pflegekasse & Pflegegeld,
Kurzzeit- u. Verhinderungspflege, Fehler bei MDK-Begutachtung, Entlastungsbetrag, Gesetzesänderungen uvm.
Tragen Sie sich jetzt für unseren kostenlosen Newsletter ein. Er erscheint 1-2 Mal pro Monat und hat das Ziel, dass Sie sich zukünftig im Pflegedschungel zurechtfinden und die Pflege erleichtert wird!
Quelle Bildmaterial: Fotolia #100875622 © bit24
Als verantwortungsvolles Familienunternehmen bieten wir seit über 60 Jahren nährstoffreiches Essen für Menschen in verschiedenen Ernährungs- und Lebenssituationen. Getreu unseren Werten „Partnerschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Kundennähe“ haben wir unsere unterschiedlichen Verpflegungskonzepte entwickelt und arbeiten kontinuierlich an der Optimierung dieser Lösungen. Uns ist es wichtig, dass unseren Kunden das Essen schmeckt.