Vaskuläre Demenz ist vermeidbar!

Wer sich gesund ernährt, beschränkt das Risiko, an arteriosklerotischen Gefäßveränderungen und deren Folgen zu erkranken.
 Eine vaskuläre Demenz ist nicht heilbar, jedoch zu Lebzeiten kann mit richtiger Ernährung darauf geachtet werden, dass die Blutgefäße sauber bleiben.

Nehmen wir mal Ihr Auto: Mit ihm fahren Sie alle zwei Jahre zum TÜV. Es wird – in manchen Gegenden wöchentlich – gewaschen und gepflegt. Niemals würden Sie auf die Idee kommen, minderwertiges Benzin, Öl oder Bremsflüssigkeit einzufüllen. Schläuche und Motor könnten verdrecken und verkleben. Oder der PC, wenn er nicht regelmäßig ein update erführe und gewartet würde, müsste er bereits nach kürzester Zeit entsorgt werden.

Saubere Gefäße gegen das Vergessen

Das Notrufsystem für zuhause und unterwegs

Und wie ist es mit dem Menschen? Updates wären super: Wenn eine Funktion ausfällt, würde einfach die aktuelle und neueste Version aufgespielt – leider Utopie, jammerschade! Der Mensch muss mit seinem Körper haushalten, denn er hat nur den einen.

Er hat jedoch die Tendenz im hier und jetzt zu leben und wenig Gedanken an die Zukunft zu verschwenden: er lehnt sich bequem zurück und bedient sich mit allem großzügig, was Kühlschrank, Flaschen oder Zigarettenschachteln hergeben.

Erst wenn der Motor schlapp macht oder die Schaltzentrale streikt, werden Maßnahmen ergriffen, und in manchen Fällen ist dies zu spät: Es gibt bei jedem Menschen normale Abnutzungserscheinungen, Demenz gehört nicht dazu! Mit zunehmendem Alter kommt es bei allen Menschen zu Veränderungen im Gehirn und zu Gedächtnisstörungen, die vor allem das Kurzzeitgedächtnis und die allgemeine Lernfähigkeit betreffen.

Diese normalen altersbedingten Veränderungen haben aber keinen Einfluss auf die selbstständige Lebensführung des Einzelnen. Ganz im Gegensatz dazu, stehen die Folgen einer Demenz.

„Mit Demenz werden nachlassende und sich verschlechternde kognitive Fähigkeiten als Folge einer Hirnschädigung bezeichnet“, erläutert Prof. Dr. Hans Georg Nehen, Direktor des Geriatrie-Zentrums des Elisabeth-Krankenhauses Essen. „Die so genannte vaskuläre Demenz ist irreversibel und wird von arteriosklerotischen Gefäßveränderungen und Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht.

Im Spätstadium ist der Betroffene komplett hilflos und pflegebedürftig. Sie ist unter allen Demenzerkrankungen die zweithäufigste nach der Alzheimer-Demenz. Doch Demenz müsste nicht sein, denn eine vaskuläre Demenz wäre, im Gegensatz zur Alzheimer-Demenz, vermeidbar, wenn jeder Mensch seine Blutgefäße sauber halten würde!“


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Wenn Gefäße dicht machen, streikt das Gehirn

Hauptursache der Gefäßveränderungen ist die Arteriosklerose, die so genannte Gefäßverkalkung, durch die gehirnversorgende Blutgefäße verengt oder im Extremfall sogar verstopft werden.

Zu den Arteriosklerose auslösenden Krankheiten und Faktoren gehören neben erhöhten Blutfettwerten, Diabetes mellitus – besonders bei schlecht eingestelltem Blutzuckerspiegel – Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche, Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen und unbehandelter Bluthochdruck.
Wie ausgeprägt eine Demenz ist und wie schnell sie voranschreitet, ist vom Ausmaß der Durchblutungsstörungen abhängig. Sind vor allem große gehirnversorgende Blutgefäße verengt oder verschlossen, kann es auch zum körperlich sichtbaren Schlaganfall kommen, beispielsweise mit Ausfällen in Motorik, Mimik oder Sprache.

Aber auch wenn eher kleinere Blutgefäße betroffen sind, kommt es zum Sauerstoffmangel, infolge dessen die zu versorgenden Gehirnzellen ebenfalls absterben. Prof. Nehen: „Dies führt zum langsam fortschreitenden Verlust der meisten – unter Umständen sogar aller – mentalen Fähigkeiten. Die Betroffenen sind kognitiv und emotional eingeschränkt, was zu gravierenden Beeinträchtigungen des Gedächtnisses und des Denkvermögens, der Urteilskraft, der Konzentration- und Lernfähigkeit führt.

Sie verlieren beispielsweise die Fähigkeit, Menschen, Orte und Dinge zu erkennen, haben Probleme in Gesprächen die richtigen Wörter zu finden. Häufig kommen Stimmungsschwankungen und plötzliche Gefühlsausbrüche dazu.
Persönlichkeitsveränderungen führen dazu, dass der Kranke selbst seine eigenen Angehörigen nicht mehr erkennen kann. Er zieht sich immer mehr zurück. Mit Zunahme der Symptome lässt dann das Bewusstsein für die eigene Erkrankung nach.
Im Spätstadium können die Betroffenen ihre Blasen- und Darmtätigkeit nicht mehr kontrollieren, werden hilflos und pflegebedürftig. Bei einer sehr weit fortgeschrittenen Erkrankung ist die Funktionalität des Gehirns fast vollständig erloschen.“

Saubere Gefäße bannen Gefahr

 Eine vaskuläre Demenz ist nicht heilbar. „Die bereits im Gehirn entstandenen Schäden sind irreversibel, können also nicht rückgängig gemacht werden“, so Prof. Nehen. „Aber, indem man die gefäßschädigenden Risikofaktoren ausschaltet und die zur Arteriosklerose und somit zu Durchblutungsstörungen führenden Krankheiten behandelt, kann das Fortschreiten der Erkrankung verzögert, in manchen Fällen sogar gestoppt werden.


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Das bedeutet unter anderem, den Blutzucker bei einem bestehenden Diabetes mellitus richtig einzustellen und Bluthochdruck konsequent zu behandeln.“ Noch besser ist es natürlich, es gar nicht erst zu einer Erkrankung kommen zu lassen. Alle Maßnahmen, die einer Arteriosklerose vorbeugen, mindern auch die Gefahr eines Schlaganfalls und einer vaskulären Demenz.

Darum ist eine gesunde, ausgewogene und fettreduzierte Ernährung ebenso von Bedeutung wie der Verzicht auf das Rauchen.

Wer regelmäßig seinen Körper „wartet“ und pflegt, eine allgemein gesunde Lebensweise führt, sich körperlich fit hält und seine geistigen Fähigkeiten regelmäßig trainiert und fordert, beschränkt das Risiko, an arteriosklerotischen Gefäßveränderungen und deren Folgen zu erkranken, immens. „Ganz wichtig: Bei ersten Anzeichen von gesteigerter Vergesslichkeit oder bei dem Gefühl, dass sich die eigene Denkleistung gravierend verändert, unbedingt zum Arzt gehen und abklären lassen, welche Ursachen diese Phänomene haben“, rät Prof. Nehen. „Handelt es sich um eine vaskuläre Demenzform, kann, im Gegensatz zur Alzheimer-Demenz, der Verlauf der Krankheit besser beeinflusst werden.

Je früher mit einer Therapie begonnen wird, desto besser sind die Aussichten, eine vaskuläre Demenz aufzuhalten.“

Gastautorenbeitrag von Detlef Klemme

Quelle: Elisabeth-Krankenhauses Essen
 

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