Grad der Behinderung nach Schlaganfall – Tabelle, Vorteile & Leistungen

Behinderung nach Schlaganfall. So bekommen Sie einen Behindertenausweis.
Behinderung bei Schlaganfall. Nach einem Schlaganfall verändert sich von einem Moment auf den anderen das ganze Leben. Bitte denken Sie aber daran, einen Behindertenausweis zu beantragen

Bei einem Schlaganfall kommt es zu einem schlagartigen Ausfall der Gehirnfunktionen. Für einen Schlaganfall kann ein Gefäßverschluss oder eine Hirnblutung verantwortlich sein. Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute, denn die erste Zeit nach dem kritischen Ereignis bestimmt maßgeblich über das Ausmaß der Zellschäden im Gehirn, und damit auch über eine eventuell entstehende (bleibende) Behinderung.

Kommt es durch einen Schlaganfall zu einer Behinderung, können Betroffene einen Schwerbehindertenausweis beantragen. Doch welche Voraussetzungen gibt es dafür und welche Vorteile bringt ein entsprechender Ausweis?

Hat man nach einem Schlaganfall eine Behinderung?

Ein Schlaganfall kann ganz unterschiedliche Folgen für das Leben Betroffener haben. Manche Patienten erholen sich schnell, bei ihnen bleiben keine Schäden zurück. Andere Personen spüren deutliche Einschränkungen im Alltag bis hin zu schwersten Behinderungen. Wie ein Schlaganfall das Leben von Patienten verändert, hängt maßgeblich von der betroffenen Hirnregion ab. Kommt es zu einem Schlaganfall im Kleinhirn, drohen Koordinationsstörungen. Ist das Stammhirn betroffen, können unter anderem Lähmungserscheinungen auftreten.

Zu den nicht voneinander klar abzugrenzenden Folge-Bereichen zählen:

  • neurologische Folgen mit Auswirkungen auf die Motorik
  • neurophysiologische Folgen mit Auswirkungen auf Sinneswahrnehmungen
  • psychische Folgen mit Auswirkungen auf das emotionale Erleben (Persönlichkeitsveränderung)

Besonders oft leiden Menschen nach einem Schlaganfall unter halbseitigen Lähmungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Aufmerksamkeitsproblemen.



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Behinderung nach Schlaganfall – Grad der Behinderung

Nach einem Schlaganfall können die körperlichen und/oder kognitiven Einschränkungen einen Grad der Behinderung (GdB) begründen. Da nicht jeder Mensch, beispielsweise nach einem Schlaganfall, die gleichen Beeinträchtigungen besitzt, findet eine individuelle Eingliederung in den GdB (Grad der Behinderung) statt. Generell gilt: Je tiefgreifender die Einschränkungen des Betroffenen sind, desto höher wird der GdB ausfallen.

Behinderung nach Schlaganfall: Welchen GdB bekommt man nach einem Schlaganfall?

Der Grad der Behinderung richtet sich ausschließlich nach der Art und Schwere der funktionellen Beeinträchtigungen – es gibt also keine einheitliche Bewertung für Menschen mit Behinderungen nach einem Schlaganfall. Anstatt die Erkrankung in den Mittelpunkt zu rücken, werden die Einschränkungen betrachtet. Der Grad der Behinderung teilt sich in verschiedene Segmente ein, er steigt immer in Zehnerschritten. „GdB 50“ ist ein wichtiger Schwellenwert, denn ab hier liegt eine Schwerbehinderung vor.

GDB-Tabelle – Schlaganfall

Die bleibenden Einschränkungen geben den Hinweis auf den Grad der Behinderung. Leidet eine Person nach einem Schlaganfall beispielsweise unter einer Halbseitenlähmung oder Hirnschäden, gibt es dafür spezielle Anhaltswerte. Für Schlaganfall-Patienten spielt vor allem die Gesamtbewertung der Hirnschäden eine Rolle. Entscheidende Hinweise darauf liefern die Versorgungsmedizinischen Grundsätze im Kapitel 3.1. Davon lässt sich folgende GdB-Tabelle bei Schlaganfall ableiten.

EinschränkungenGrad der Behinderung
Hirnschäden mit geringer LeistungsbeeinträchtigungGdB 30 – 40
Hirnschäden mit mittelschwerer Leistungsbeeinträchtigung
GdB 50 – 60
Hirnschäden mit schwerer LeistungsbeeinträchtigungGdB 70 – 100
Tabelle 1: Grad der Behinderung bei Hirnschäden. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Versorgungsmedizin-Verordnung – VersMedV – Versorgungsmedizinische Grundsätze (bmas.de)

Merkzeichen bei Schwerbehinderung – Schlaganfall

Wenn Sie sich einen Schwerbehindertenausweis ansehen, können Sie hier manchmal spezielle Merkzeichen erkennen – auf der Vorderseite befindet sich beispielsweise ein „B“. Die Buchstaben weisen auf spezifische Beeinträchtigungen hin und ermöglichen weitere Nachteilsausgleiche.

Nach einem Schlaganfall kann ein Schwerbehindertenausweis unter anderem folgende Merkzeichen enthalten:

  • Merkzeichen G: erhebliche Geh- und Stehbehinderung
  • Merkzeichen B: Berechtigung zur Mitnahme einer Begleitperson
  • Merkzeichen H: Hilflos

Die Bewilligung eines Merkzeichens erfolgt nur dann, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind. So erhalten Sie beispielsweise das Merkzeichen H, wenn Sie jeden Tag mindestens zwei Stunden bei drei alltäglichen Verrichtungen Unterstützung benötigen.


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Behinderung nach einem Schlaganfall – Vorteile und Leistungen

Ein Behindertenausweis soll nicht nur deutlich machen, dass eine betreffende Person Schwierigkeiten bei der alleinigen Bewältigung des Alltags hat, sondern auch konkrete Nachteilsausgleiche schaffen.

Warum braucht man einen Behindertenausweis nach einem Schlaganfall?

Nicht alle Schlaganfall-Patienten benötigen nach dem kritischen Ereignis einen Behindertenausweis. Grundsätzlich gibt es auch keine Verpflichtung dazu, einen solchen zu beantragen. Allerdings bietet sich ein Behindertenausweis bzw. ein Schwerbehindertenausweis bei vielen Menschen nach einem Schlaganfall an, um konkrete Entlastung im Alltag zu erhalten – die Vorteile können sich auch finanziell bemerkbar machen.

Was bringt ein Behindertenausweis nach einem Schlaganfall?

Menschen mit einem Grad der Behinderung, insbesondere Schwerbehinderte, profitieren von zahlreichen Unterstützungsleistungen. Das können ein verstärkter Kündigungsschutz im Berufsleben, steuerliche Entlastungen und ergänzende Rehabilitationsleistungen sein.

Für Schlaganfall-Patienten kommen folgende Angebote infrage:

  • verstärkter Kündigungsschutz, Zusatzurlaub
  • steuerliche Vergünstigungen (Pauschbetrag, Kinderbetreuungskosten usw.)
  • Ermäßigung im öffentlichen Nahverkehr
  • Fahrdienste für Personen mit Schwerbehinderung
  • Kraftfahrzeughilfe (u.a. Zuschuss für PKW-Kauf oder Umgestaltung)
  • Kraftfahrzeugsteuer-Ermäßigung bei Schwerbehinderung
  • Parkerleichterung (Behindertenparkplätze)
  • erhöhter Freibetrag beim Wohngeld und bei Wohnraumförderung bei Schwerbehinderung
  • Ermäßigung der Telefongebühren bei Schwerbehinderung
  • Befreiung vom Rundfunkbeitrag bei Schwerbehinderung
  • bei beruflicher Rehabilitation: u.a. ergänzende Leistungen zur Rehabilitation, Übernahme der Weiterbildungskosten

Was bringt mir der jeweilige Grad der Behinderung nach einem Schlaganfall?

Der jeweilige Grad der Behinderung ist ausschlaggebend für den späteren Umfang der Nachteilsausgleiche. Zur Erinnerung: Ab einem Grad der Behinderung von 50 gelten Personen als schwerbehindert.

Folgende Tabelle zeigt Ihnen auszugsweise, was Sie bei den unterschiedlichen Graden der Behinderung erwarten können.

Grad der BehinderungNachteilsausgleiche (Auszug)
GdB 20Behinderten-Pauschbetrag in Höhe von 384 Euro, bei der Steuer absetzbar
GdB 30Behinderten-Pauschbetrag in Höhe von 620 Euro, steuerlich absetzbar, Gleichstellung mit schwerbehinderten Menschen möglich
GdB 40Behinderten-Pauschbetrag in Höhe von 860 Euro, steuerlich absetzbar
GdB 50Behinderten-Pauschbetrag in Höhe von 1.140 Euro, steuerlich absetzbar, Kündigungsschutz, Anspruch auf Teilzeit, Kraftfahrzeughilfe, Ermäßigung oder Befreiung von Kurtaxen, Parkerleichterungen u.a. bei Merkzeichen aG, Bl
GdB 60Behinderten-Pauschbetrag in Höhe von 1.440 Euro, steuerlich absetzbar, Ermäßigung beim Rundfunkbeitrag mit Merkzeichen RF
GdB 70Behinderten-Pauschbetrag in Höhe von 1.780 Euro, steuerlich absetzbar, Entfernungskostenpauschale, ermäßigte BahnCard, Behinderungsbedingte Fahrtkostenpauschale (bei Merkzeichen G)
GdB 80Behinderten-Pauschbetrag in Höhe von 2.120 Euro, steuerlich absetzbar, Abzug eines Freibetrags von 4.500 Euro bei der Einkommensermittlung (soziale Wohnraumförderung)
GdB 90Behinderten-Pauschbetrag in Höhe von 2.460 Euro, steuerlich absetzbar, Ermäßigung auf Verbindungsentgelte (bei Merkzeichen Bl oder Gl)
GdB 100Behinderten-Pauschbetrag in Höhe von 2.840 Euro, steuerlich absetzbar, Freibetrag beim Wohngeld (1800 Euro), vielerorts Ermäßigung oder Befreiung bei der Hundesteuer
Tabelle 2: Nachteilsausgleiche nach Grad der Behinderung. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an gdb_abhaengige_nachteilsausgleiche_im_ueberblick.pdf (sovd-hh.de)

Gut zu wissen!

Sie möchten mehr über die spezifischen Nachteilsausgleiche bei den unterschiedlichen Behinderungsgraden erfahren? Dann sehen Sie sich die Tabelle des Sozialverbandes Deutschland (Landesverband Hamburg) an.

Welche Nachteile bringt ein Behindertenausweis nach einem Schlaganfall?

Ein Behindertenausweis hat viele Vorteile, kann unter Umständen aber auch Nachteile mit sich bringen. Womöglich fühlen Sie sich mit einem Schwerbehindertenausweis stigmatisiert. Auch Unternehmen können Vorbehalte gegen Arbeitnehmer mit einem Behindertenausweis haben – sie fürchten, dass die Angestellten unkündbar sind, was allerdings nicht der Fall ist. Bevor Sie sich dazu entschließen, einen Grad der Behinderung zu beantragen, setzen Sie sich am besten mit den vielen Vorteilen und den übersichtlichen Nachteilen auseinander.


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Behinderung nach einem Schlaganfall – Voraussetzungen

Nicht alle Menschen, die in ihrem Alltag eingeschränkt sind, gelten automatisch als behindert. Für einen entsprechenden Ausweis müssen Sie klare Voraussetzungen erfüllen.

Wann kann man nach einem Schlaganfall einen Behindertenausweis beantragen?

Prinzipiell haben Sie jederzeit die Möglichkeit, einen Behindertenausweis zu beantragen. Wichtig ist jedoch, dass Sie genügend Informationen über die zu erwartende bleibende Leistungsbeeinträchtigung zur Verfügung haben. Eine wichtige Voraussetzung ist nämlich eine Leistungsbeeinträchtigung mit einer entsprechenden Schwere. Außerdem entscheidend für einen Schwerbehindertenausweis: Die Beeinträchtigungen müssen sich länger als sechs Monate in allen Lebenslagen zeigen.

Wann lohnt es sich, nach einem Schlaganfall einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen?

Einen entsprechenden Ausweis erhalten Menschen, bei denen der Schlaganfall eine mittlere oder schwere Leistungsbeeinträchtigung verursacht hat. Die Leistungsbeeinträchtigungen können sich auf die körperlichen, geistigen oder seelischen Fähigkeiten beziehen.

Einen GbR von 50 oder mehr können Patienten beispielsweise erhalten, die:

  • durch eine Aphasie deutliche oder schwere Kommunikationsprobleme haben.
  • psychische Störungen besitzen, die den Alltag einschränken.

Da aber auch ein Grad der Behinderung von unter 50 zahlreiche Nachteilsausgleiche vorsieht, kann es sich auch schon vorher lohnen, einen Behindertenausweis zu beantragen. Unser Tipp: Sobald klar ist, dass Sie eine dauerhafte Behinderung haben, legen Sie am besten mit der Beantragung los. Die Mitarbeiter der Sozialstationen in Krankenhäusern können Ihnen Auskunft darüber geben, ob ein Antrag in Ihrem Fall erfolgsversprechend ist.10

Behinderung nach einem Schlaganfall – Antrag

Ein Grad der Behinderung wird Ihnen nicht automatisch zugesprochen, auch dann nicht, wenn Sie durch den Schlaganfall im Alltag stark eingeschränkt sind. Für die Bewilligung müssen Sie zunächst einen Antrag stellen.

Wie beantrage ich einen Schwerbehindertenausweis nach einem Schlaganfall?

Eine bundesweite Regelung für die Beantragung eines Behindertenausweises fehlt. Das bedeutet: Jeder kann prinzipiell selbst entscheiden, wer für die Antragsbearbeitung zuständig ist. In den meisten Fällen sind das die Versorgungsämter. Am besten informieren Sie sich bei Ihrer Kommune, wie die Antragstellung in Ihrem Kreis geregelt ist und welche Behörde letztendlich den Ausweis ausstellt.10

Den Antrag können Sie übrigens mit einem formlosen Schreiben oder mit einem speziellen Antragsformular, das bei der Behörde erhältlich ist, stellen. Nachdem Sie alle Fragen wahrheitsgemäß beantwortet, gegebenenfalls Unterlagen beigefügt und den Antrag an die Behörde gesendet haben, beginnt das Warten. Bei einer Genehmigung erhalten Sie einen Bescheid, liegt mindestens ein Grad der Behinderung von 50 vor, stellt die Behörde Ihnen automatisch einen Behindertenausweis aus.10

Wichtig: Genauso wie bei einem Antrag auf einen Pflegegrad können Sie auch bei einem Antrag auf einen GdB innerhalb eines Monats Widerspruch einlegen.

Welche Unterlagen brauche ich, um einen Schwerbehindertenausweis nach einem Schlaganfall zu beantragen?

Sie sind nicht verpflichtet, bei einem Antrag auf Erstfeststellung Unterlagen beizufügen. Allerdings helfen medizinische und pflegerische Dokumente dem Gutachter dabei, sich möglichst umfassend über Ihren gesundheitlichen Zustand zu informieren.

Folgende Unterlagen machen bei einem Antrag auf einen GdB Sinn:

  • aktuelle Arztberichte
  • Entlassungsberichte aus dem Krankenhaus
  • ärztliche Gutachten
  • Pflegeberichte
  • Computertomografie-Bilder
  • ein Lichtbild für den Schwerbehindertenausweis

Wie funktioniert die Feststellung bzw. Einstufung der Behinderung nach einem Schlaganfall?

Das Versorgungsamt ermittelt den Grad der Behinderung mit Blick auf das Schwerbehindertenrecht. Dafür prüft dieses den Antrag und die eingereichten Unterlagen. Um Ihren individuellen Fall zu bewerten, ziehen die Mitarbeiter alle ärztlichen Unterlagen der letzten zwei Jahre heran, wie ärztliche Befunde oder Auskünfte der Rehabilitationseinrichtungen in Form von Berichten. Unterlagen, die Sie dem Versorgungsamt leihweise überlassen haben, erhalten Sie später wieder zurück.

Behinderung nach einem Schlaganfall – Dauer der Gültigkeit

Der Schwerbehindertenausweis hat nur eine begrenzte Gültigkeit. Das bedeutet, dass Sie Ihren Ausweis in regelmäßigen Abständen neu beantragen müssen.

Wie lange gilt die Schwerbehinderung nach einem Schlaganfall?

Ein Schwerbehindertenausweis wird Ihnen normalerweise längstens für fünf Jahre ausgestellt. Sie müssen sich also regelmäßig um eine Erneuerung kümmern. Am besten beschäftigen Sie sich etwa drei Monate vor Ablauf mit einer erneuten Beantragung.

Sowohl für die alten als auch für die neuen Ausweise gilt: eine Verlängerung direkt auf dem Ausweis ist nicht mehr möglich – Sie müssen jedes Mal einen komplett neuen Schwerbehindertenausweis beantragen.

Kann der Grad der Behinderung nach einem Schlaganfall aberkannt werden?

Grundsätzlich ist es möglich, den Status der Schwerbehinderung wieder abzuerkennen. Nämlich dann, wenn sich die gesundheitliche Verfassung nach einem Schlaganfall insoweit gebessert hat, dass der Grad der Behinderung unter 50 fällt, in dem Fall liegt definitionsgemäß keine Schwerbehinderung mehr vor.

Eine Aberkennung kann beispielsweise nach einem Überprüfungsverfahren oder nach dem Ablauf einer Heilungsbewährung geschehen. Wichtig: Die besonderen Rechte behalten Sie bis zum Ende des dritten Monats, ab dem der Bescheid als unanfechtbar gilt.

Welchen GdB hat man nach einem Schlaganfall nach Heilungsbewährung?

Nicht immer ist klar, wie sich der Gesundheitszustand über die nächsten Jahre entwickelt. Das kann auch auf eine Behinderung nach Schlaganfall zutreffen. Mit der sogenannten Heilungsbewährung erhalten Patienten den Schwerbehindertenstatus sozusagen auf Zeit, nämlich für die nächsten fünf Jahre. Danach wird überprüft, ob sich wesentliche Veränderungen ergeben haben. In dem Fall sind zwei verschiedene Ausgänge möglich: Sie bleiben oberhalb der entscheidenden Grenze von 50 und behalten Ihren Schwerbehindertenstatus oder Sie fallen darunter und verlieren ihn.

Welchen Grad der Behinderung Sie nach der Heilungsbewährung haben, kann nicht zweifelsfrei vorausgesagt werden. Allerdings ist die Heilungsbewährung vor allem für Menschen nach Organtransplantationen oder mit verschiedenen Tumorerkrankungen vorgesehen – es ist also gut möglich, dass diese bei Ihnen gar nicht zur Anwendung kommt.

Wann bekommt man nach einem Schlaganfall einen Schwerbehindertenausweis unbefristet?

Manchmal entscheidet sich die Behörde für eine unbefristete Bewilligung, das ist allerdings nur in Ausnahmefällen möglich. So können Patienten nach einem Schlaganfall einen unbefristeten Schwerbehindertenausweis erhalten, wenn wesentliche Änderungen des Gesundheitszustandes unwahrscheinlich bis unmöglich sind. Für nähere Informationen erkundigen Sie sich am besten bei der für Sie zuständigen Behörde.

Muss man seinen Schwerbehindertenausweis nach einem Schlaganfall verteidigen?

In der Regel müssen Sie einen Schwerbehindertenausweis nicht verteidigen. Haben Sie allerdings das Gefühl, dass Ihnen der Schwerbehindertenstatus zu Unrecht verwehrt oder entzogen wurde, können Sie Widerspruch einlegen. Bitte beachten Sie hierbei die erforderlichen Fristen, die sich auf dem Bescheid befinden.

Gut zu wissen!

Bei einer Neuerstellung des Behindertenausweises, müssen Sie Ihren alten Ausweis zwingend an das Versorgungsamt zurückgeben.

Wie kann man die Gültigkeit des Schwerbehindertenausweises nach einem Schlaganfall sicherstellen?

Das Gültigkeitsdatum befindet sich gut ersichtlich auf dem Schwerbehindertenausweis. Am besten überprüfen Sie in regelmäßigen Abständen, wie lange die Gültigkeitsdauer ist. Kümmern Sie sich rechtzeitig, am besten drei Monate vor Ablauf, um die Verlängerung bzw. Neubeantragung.

Wie kann man den Schwerbehindertenausweis nach einem Schlaganfall verlängern?

Einen Schwerbehindertenausweis verlängern Sie bei der gleichen Behörde, bei der Sie den Ausweis erhalten haben – in der Regel ist das das Versorgungsamt. Dieses ist übrigens auch für eine Höherstufung oder Herabstufung verantwortlich, wenn es um den Grad der Behinderung geht. Auch eine Verlängerung müssen Sie beantragen, vergessen Sie dabei nicht, ein aktuelles Lichtbild von Ihnen mitzubringen.

FAQ – Häufige Fragen rund um Behinderung nach Schlaganfall

Welchen GdB hat man nach einem Schlaganfall nach 5 Jahren?

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Der Grad der Behinderung richtet sich danach, wie der Gesundheitszustand ist. Nach einem Schlaganfall können Besserungen auftreten, die Leistungseinschränkungen können allerdings auch bleiben.

Welchen GdB hat man nach einem Schlaganfall nach 10 Jahren?

Bei einigen Schlaganfall-Patienten bessert sich der Gesundheitszustand nach einigen Monaten, bei anderen bleiben die Einschränkungen ein Leben lang. Daher ist eine individuelle Betrachtung sehr wichtig.

Bringt ein Schwerbehindertenausweis nach einem Schlaganfall Steuervorteile?

Ja, ein Schwerbehindertenausweis kann steuerliche Vorteile wie den Behinderten-Pauschbetrag oder Ermäßigungen bei der Kfz-Steuer bringen.

Welche finanziellen Hilfen gibt es nach einem Schlaganfall noch?

Menschen können nach einem Schlaganfall einen Pflegegrad beantragen. Damit können sie von Vorteilen wie dem Entlastungsbetrag oder Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch profitieren.

Was ist der Unterschied zwischen Pflegegrad und Schwerbehinderung?

Ein Pflegegrad ist wichtig, um Leistungen der Pflegekasse zu beanspruchen. Mit einem Schwerbehindertenausweis erhalten Betroffene hingegen umfangreiche Hilfen und Steuerentlastungen.

Was bringen Pflegegrad und Schwerbehinderung zusammen?

Eine Kombination aus Pflegegrad und Schwerbehinderung bietet sich für Menschen nach einem Schlaganfall an, um möglichst viel Unterstützung zu erhalten.

Wie wirkt sich Schwerbehinderung nach einem Schlaganfall auf die Rente aus?

Schwerbehinderte Menschen können grundsätzlich früher in die Rente eintreten.

Bekommt man mehr Rente bei Schwerbehinderung nach einem Schlaganfall?

Menschen erhalten bei einer Schwerbehinderung im Anschluss an einen Schlaganfall nicht mehr Rente, können aber ihren Renteneintritt vorziehen.

Wann kann ein Schwerbehinderter nach einem Schlaganfall in Rente gehen?

Mit Abschlägen können Schwerbehinderte fünf Jahre früher in Rente gehen, ohne Abschläge sind es immerhin zwei Jahre.

Neues Rentenpaket für Schwerbehinderte 2023 – Tabelle nach einem Schlaganfall

Seit dem Jahr 2023 gibt es eine entscheidende Neuerung: die Hinzuverdienstgrenze für vorgezogene Altersrenten wird aufgehoben. Davon profitieren auch Schwerbehinderte.

Quellen:
  • RKI – Gesundheit A-Z – Schlaganfall
  • Verhalten im Notfall (schlaganfall-hilfe.de)
  • Folgen eines Schlaganfalls (schlaganfall-hilfe.de)
  • Kleinhirninfarkt – Symptome, Ursachen, Behandlung und Prognose (schlaganfallbegleitung.de)
  • Hirnstamminfarkt – Symptome, Ursachen, Behandlung, Häufigkeit (schlaganfallbegleitung.de)
  • Grad der Behinderung (schlaganfall-hilfe.de)
  • Lexikon: Merkzeichen | REHADAT
  • Schlaganfall > Schwerbehinderung – GdB – betanet
  • Schwerbehindertenausweis beantragen oder nicht? | REHADAT-Bildung
  • AGSV NRW: Schwerbehindertenausweis
  • Finanzielle Hilfeleistungen für Schlaganfall-Betroffene – Schlaganfallbegleitung
  • BDH – Grad der Behinderung zu gering – BDH Bundesverband Rehabilitation (bdh-reha.de)
  • Antrag auf Feststellung einer Behinderung | REHADAT-talentplus
  • Urteile zur Herabsetzung des GdB (Grad der Behinderung) | REHADAT-Recht
  • Heilungsbewährung kurz vor der Rente – was ist zu tun? (sovd-sh.de)
  • Heilungsbewährung (enableme.de)
  • Fragen und Antworten rund um den Schwerbehindertenausweis | Sozialverband VdK Deutschland e.V.

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Fachautor

Dipl. Ges. Oec. (FH) Jennifer Ann Steinort

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