Wer auch im Alter Wert auf einen gehobenen Lebensstandard legt, sollte sich das Konzept der Seniorenresidenz einmal näher anschauen. Es verbindet Betreutes Wohnen im eigenen Appartement mit gemeinsam genutzten Räumen für Service- und Freizeitangebote. Üblicherweise ziehen Menschen in eine Seniorenresidenz, bevor sie pflegebedürftig werden.
Sie entscheiden sich für einen hotelähnlichen Service und wollen sich von anstrengenden häuslichen Pflichten befreien. In den letzten Jahren ist das Angebot an Seniorenresidenzen bzw. Seniorenstiften in Deutschland gestiegen.
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Was sind Seniorenresidenzen?
Ähnlich wie beim Betreuten Wohnen lebt man auch in einer Seniorenresidenz in seiner eigenen Wohnung und bezahlt monatlich die Miete sowie ein Grundpaket an Betreuungsleistungen. Eine Alternativbezeichnung für die Seniorenresidenz ist das Wohnstift bzw. das Seniorenstift. Es werden mehr Leistungen als im einfacheren Betreuten Wohnen geboten.
Ein Pflegeheim dagegen nimmt ausschließlich pflegebedürftige Menschen auf – in Abhängigkeit vom Pflegegrad entweder vollstationär oder teilstationär als Tages- oder Nachtpflege (also nur nachts oder nur tagsüber).
Hinweis: Wer einen Pflegegrad hat und zu Hause gepflegt wird, hat jeden Monat Anspruch auf kostenlose Pflegehilfsmittel. Diese können Sie hier einfach bestellen.
Für welche Personen eignen sich Seniorenresidenzen?
Wer Wert auf Rundum-Service und luxuriöse Ausstattung legt sowie über die nötigen Finanzen verfügt, sollte sich die örtlichen Seniorenresidenzen einmal näher ansehen. Üblicherweise erfolgt der Einzug zu einem Zeitpunkt, an dem die häuslichen Pflichten langsam beschwerlich werden, aber noch keine Pflegebedürftigkeit vorliegt.
Gesellige Menschen werden in den Aufenthaltsräumen und Restaurants der Residenzen rasch gebildete Gesprächspartner finden, daher kann der Einzug in eine solche Einrichtung auch eine gute Idee für Witwen und Witwer sein. In manchen Seniorenresidenzen wohnen Bewohner im Schnitt 10 Jahre und führen auch weiterhin ein eigenständiges Leben.
Welche Leistungen sind in einer Seniorenresidenz zu erwarten?
Seniorenresidenzen sind auch deshalb eine attraktive Wohnform im Alter, weil sie so viele Zusatzangebote haben, mit denen normale Häuser des Betreuten Wohnens in der Regel nicht dienen können. Üblich sind oftmals baulich integrierte Einkaufsläden, Friseursalons oder Bankservices. Neben der Zimmerreinigung und der Pflege bzw. Versorgung werden gesellige Feste durchgeführt.
Meist gegen einen Aufschlag können ein Wäscheservice und diverse Fitnessangebote sowie Kurse genutzt werden. Einige Residenzen besitzen sogar ein eigenes Theater und laden Sänger, Schauspieler oder Autoren zu Veranstaltungen ein. Ein gepflegter Garten gehört zu den meisten Seniorenstiften, wohingegen Bibliothek und Schwimmbad nur teilweise zu finden sind. Ausflüge und seelsorgerliche Angebote runden die Angebote der deutschen Seniorenresidenzen ab.
Was kostet eine Seniorenresidenz?
In der Regel bezahlt man eine monatliche Pauschale für Wohn- und Betreuungskosten. Ein kleines Appartement und ein geringes Leistungsspektrum sind ab etwa 1.500 Euro zu haben. Umso luxuriöser und geräumiger die Anlage ist, desto höher wird der Preis. Zu diesen grundlegenden Selbstzahlerleistungen gehören meist eine 24-Stunden-Notrufbereitschaft sowie Rezeptions- und kleinere Hausmeisterdienste. Spezielle Restaurantoptionen, Ausflüge, Friseurbesuche und ähnliches sind extra zu buchen und zu bezahlen.
Im Pflegefall zahlt die Pflegekasse einen Teil der Kosten: ambulante Grundpflege und hauswirtschaftliche Betreuung gemäß der Sozialen Pflegeversicherung (SGB XI) oder Behandlungspflege gemäß der Gesetzlichen Krankenversicherung (SGB V).
Mehr über die Leistungen der Pflegekasse lesen Sie bitte in meinem Beitrag “Pflegestärkungsgesetz – Die neuen Pflegeleistungen ab 2017 auf einen Blick als Tabelle“.
Was kosten Pflegekräfte aus Osteuropa?
Die Kosten für 24-Stunden-Pflegekräfte sind abhängig von der Qualifikation und den Deutschkenntnissen.
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Was passiert im Pflegefall?
Beim Einzug in eine Seniorenresidenz besteht meist kein akuter Pflegebedarf. Dieser kann aber im Laufe der Jahre entstehen. Wie dann verfahren wird, hängt von den Möglichkeiten der jeweiligen Einrichtung ab. Es empfiehlt sich, diese schon vor dem Einzug abzuklären.
Die Pflege bei einer kurzfristigen Erkrankung ist im Normalfall abgedeckt. Bezüglich länger dauernder Pflege sollten Sie beachten, dass es Seniorenresidenzen gibt, die nur einen externen ambulanten Pflegedienst beschäftigen und somit nicht bei Schwerstpflegebedürftigkeit geeignet sind. Andere verfügen über einen hauseigenen ambulanten Pflegedienst, welcher mindestens tagsüber stets vor Ort ist, oder über eine Pflegestation, die in jedem Fall eine Rundumversorgung ermöglicht, und wieder andere sind einem Pflegeheim angegliedert, in welchem erweiterte Pflegeleistungen jederzeit verfügbar sind.
Was Sie bezüglich eines Pflegedienstes wissen sollten, lesen Sie bitte hier: “Pflege zu Hause: Der ambulante Pflegedienst“.
Ebenso ist es möglich, dass eine Seniorenresidenz die ambulante Pflege in der eigenen Wohnung in allen Pflegegraden anbietet, sodass ein Umzug in eine Pflegestation zu keinem Zeitpunkt nötig ist. Die Mitarbeiter des hauseigenen Pflegedienstes sind dabei im 3-Schicht-Modell im Dienst, sodass eine lückenlose 24-Stunden-Betreuung gewährleistet werden kann.
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Anders als auf einer Pflegestation können bei dieser Variante individuelle Leistungen wie etwa die wöchentliche Begleitung beim Spazierengehen noch hinzugebucht werden.
Was sind die Vorteile einer Seniorenresidenz?
- Das Serviceangebot ermöglicht ein weitgehend eigenständiges Leben im Alter.
- Die Zusatzangebote führen zu einem weiterhin hohen Lebensstandard.
- Der hotelähnliche Service wird als angenehm empfunden und nimmt Angehörigen Organisationsaufgaben ab.
- Man muss sich nicht extra um die häusliche Krankenpflege, Mittagessen oder Reinigungskräfte kümmern.
- Gleichgesinnte und Unterhaltungsangebote finden sich unkompliziert.
- Wie jedes Betreute Seniorenwohnen sind auch die Seniorenresidenzen meist mit einem Hausnotrufsystem ausgestattet.
Welche Nachteile kann eine Seniorenresidenz haben?
- Gegebenenfalls zahlt man für Leistungen mit, die man nicht in Anspruch nimmt. Es empfiehlt sich, den Vertrag vorab genau zu prüfen.
- Bei manchen Personen kann die Rundum-Betreuung eine Überversorgung darstellen, die zum Verlust noch vorhandener Kompetenzen führt. Das Personal nimmt in dem Fall Aufgaben ab, die die Senioren durchaus selbst erledigen könnten.
Nützliches für die Pflege und den Alltag: Einige Seniorenresidenzen fordern beim Einzug eine hohe Kaution („Wohndarlehen“), die beim Auszug oder Tod zurückgezahlt wird. Dies sollten Sie vorab mit Ihren Angehörigen besprechen. Aktuell bietet eine einzige Einrichtung, die Augustinum-Gruppe, eine Pflegekosten-Ergänzungsregelung an. Dabei zahlt man generell einen monatlichen Beitrag, durch den man im Pflegefall abgesichert ist. Die Pflegekosten werden somit lebenslang nicht die vereinbarte Selbstbeteiligung übersteigen. Wohnstift, Seniorenstift, Senioreneinrichtung, Wohnresidenz für Senioren Weitere Beiträge zum Thema Pflege Tipps zu: Pflegegeld + Pflegeleistungen, Kosten + Zuschüssen Tragen Sie sich jetzt für unseren kostenlosen Newsletter ein, damit Sie sich zukünftig im Pflegedschungel zurecht finden. Unser Newsletter erscheint 1-2 Mal pro Monat. Quelle Bildmaterial: Fotolia #115318644 © highwaystarz Gemeinsam mit seiner Frau betreut Otto Beier seit 2012 seine pflegebedürftigen Eltern und Schwiegereltern. Er gibt Insider-Tipps für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen und schreibt als Pflegender – direkt von der Front – über seine Erfahrungen mit dem Pflegedschungel. Mehr gibt es auch auf Facebook oder Xing, aber vor allem auch bei „Über mich“.
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