Otto Beier
Otto Beier, Gründer von Pflege-durch-Angehörige, gibt praktische Tipps und Einblicke in den Pflegedschungel.
Aktualisiert am 05.03.2025
814 mal angesehen

Das Wichtigste in Kürze

  • COPD und Atemwegserkrankungen: Diese Erkrankungen beeinträchtigen die Atmung und erfordern besondere Anpassungen im Alltag.

  • Häusliche Erleichterungen: Maßnahmen wie Luftfilter, Sauerstoffgeräte und gezielte Raumgestaltung verbessern die Lebensqualität.

  • Praktische Unterstützung: Angehörige und Pflegende spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung und Betreuung.

  • Vorteile: Durch ein angepasstes Umfeld können Symptome gelindert und Notfälle reduziert werden.

So gehen Sie vor

  • Wohnraum anpassen:
    Sorgen Sie für eine rauchfreie, gut belüftete Umgebung. Reduzieren Sie Staubfänger und verwenden Sie Luftfilter.

  • Hilfsmittel einsetzen:
    Installieren Sie Sauerstoffgeräte und Inhalatoren, und halten Sie diese leicht zugänglich.

  • Bewegung fördern:
    Planen Sie leichte Bewegungsübungen, die die Atemmuskulatur stärken, wie Atemgymnastik oder kurze Spaziergänge.

  • Pflegeplan erstellen:
    Koordinieren Sie regelmäßige ärztliche Kontrollen und erstellen Sie einen Notfallplan für akute Verschlechterungen.

  • Angehörige schulen:
    Informieren Sie sich und Angehörige über den Umgang mit Hilfsmitteln und Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Atemnot.

Staub, Reiz- und andere Schadstoffe minimieren

Wer an COPD leidet, weiß wie beschwerlich das Treppensteigen sein kann, aber auch wie Umweltgifte oder ungünstige Wetterlagen die Krankheit negativ beeinflussen können.

Einige belastende Faktoren können nicht umgangen werden. In der Wohnung können jedoch so manche Veränderungen helfen, das tägliche Leben zu erleichtern.

Sicherlich ist bei COPD-Patienten eine dem Arzt am häufigsten gestellten Fragen: Was kann ich tun, um mir im häuslichen Umfeld Erleichterung zu verschaffen?

Die ständige Atemnot bei einer COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) kann unerträglich und beängstigend werden. Deshalb sollte im häuslichen Umfeld ein besonderes Augenmerk auf die folgenden Risikofaktoren wie Staub und Reizstoffe geworfen werden.

  • Jeder weiß es: Zigarettenrauch ist ein Hauptauslöser für COPD und verstärkt die chronische Entzündung. Deshalb sollte auf das Rauchen ganz verzichtet werden und die Wohnung frei von Zigarettenrauch sein.
  • Wer an einer stark befahrenen Straße wohnt, wird vermutlich eine höhere Belastung durch Autoabgase haben. Durch Stoßlüften gelangen weniger Abgase in die Wohnung als durch dauerhaftes Kippen der Fenster.
  • In Möbel, Teppichen, Tapetenkleister usw. können belastende Umweltgifte enthalten sein.
  • Räume – aber auch die Erde von Zimmerpflanzen – sollten regelmäßig auf Schimmelpilze untersucht werden.
  • Auch wenn Figürchen und Deko der Wohnung eine besondere Note geben, sind sie doch unnötige Staubfänger, auf die verzichtet werden sollte. Auch in Gardinen sammelt sich viel Staub. Deshalb empfiehlt es sich, diese häufiger zu waschen.
  • Staub und Feinstaub sind bei einer COPD kontraproduktiv. Deshalb sollte das häusliche Umfeld so wenig wie möglich dieser Reizstoffe aufweisen. Reinigungsmittel können viele Reizstoffe enthalten und ebenfalls Atemnot auslösen. Beim Staubwischen wird der Staub stark aufgewirbelt. Besser ist es, alles feucht abzuwischen. Deshalb eignen sich zur Reinigung der Wohnung herkömmliche Mikrofaser- oder Haushaltstücher und möglichst schadstoffarme und geruchsneutrale Reinigungsmittel. Alle diese Haushaltsartikel sind online ohne großen Aufwand erhältlich.
  • Auch Tierhaare können Allergien und Atemnot hervorrufen, deshalb regelmäßig staubsaugen. Beim Staubsauger sollte darauf geachtet werden, dass dieser über einen Spezialfilter für Allergiker verfügt.
  • So schön ein offener Kamin und Kerzen sind, auch sie geben Feinstaub ab. Das gleiche gilt für Laserdrucker. Wer kann, sollte darauf so weit wie möglich verzichten.

Mit den aufgeführten Maßnahmen kann die Wohnraumluft deutlich verbessert werden. Ebenso sorgt eine gut dosierte Luftfeuchtigkeit für mehr Erleichterung.

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Luftfeuchtigkeit

Das Raumklima sollte regelmäßig kontrolliert werden. Der behandelnde Lungen-Facharzt gibt sicherlich Richtwerte, wie hoch die Luftfeuchtigkeit im speziellen Fall sein sollte. Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Luftfeuchtigkeit können die Beschwerden verschlimmern.

Umstritten ist der Einsatz von Raumluftbefeuchtern, da diese Geräte unter Umständen vermehrt Bakterien in die Raumluft schleudern.

Zu viel Luftfeuchtigkeit kann zu Schimmelbildung führen. Deshalb stoßlüften nicht vergessen und die Räume regelmäßig auf Schimmel kontrollieren.

Doch nicht nur ein optimales Raumklima trägt zur Verbesserung der Wohnsituation bei, sondern auch Hilfsmittel, welche dazu beitragen, die körperlichen Anstrengungen zu reduzieren.

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Hilfsmittel

Werden Hilfsmittel richtig und konsequent eingesetzt, können Sie das tägliche Leben erleichtern. Diese Hilfsmittel können Entlastung verschaffen:

  • Sie vermindern zum einen die Sturzgefahr, zum anderen bieten sie Halt und entlasten den Körper. Rollatoren mit Sitzplatten bieten die Möglichkeit, sich bei Erschöpfung hinsetzen zu können.
  • Für das Duschen und Baden bieten Badewannensitze, Badewannenlifter, Duschhocker, Duschrollstühle, Duschsitze, Handgriffe usw. Hilfe und Unterstützung.
  • Elektromobile und Elektrorollstühle verschaffen mehr Mobilität und Unabhängigkeit, wenn längeres Gehen nicht mehr möglich ist.
  • Je nach Schwere der Lungen- und Bronchialerkrankungen können von der Krankenkasse auch Pulsoximeter zur Messung der Sauerstoffsättigung im Blut genehmigt werden.

Die oben erwähnten Hilfsmittel sind bei Notwendigkeit verordnungsfähig und werden von der Krankenkasse bezahlt. Sollte die Kasse trotz Notwendigkeit die Kosten nicht übernehmen, empfiehlt es sich, einen Widerspruch gegen die Ablehnung des Hilfsmittels einzulegen.

Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen

Bei einer schweren COPD wird es unter Umständen nötig sein, das Haus oder die Wohnung behindertengerecht umzubauen. Dazu gehören:

  • Der Einbau eines Treppenlifts. Wer die Treppen nur noch mit sehr viel Mühe überwinden kann, sollte über den Einbau eines Treppenlifts nachdenken. Mit dem Treppenlift kann der COPD-Patient nicht nur mit viel weniger Anstrengung von einer Etage in die andere gelangen, sondern es können auch schwerere Gegenstände wie Koffer oder Wäschekörbe transportiert werden. Kostenlose Angebote über gebrauchte oder neue Treppenlifte erhalten Sie hier.
  • Ebenso sollte die Dusche bodengleich sein oder die Badewanne über eine Badewannentüre verfügen, damit ein einfaches und gefahrloses Einsteigen in Dusche oder Badewanne gewährleistet ist. Die Badewannentüre kann unproblematisch nachträglich eingebaut werden.
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Häufige Fragen zu COPD

Wie kann man die Luftqualität in der Wohnung für COPD-Patienten verbessern?
Welche Luftfeuchtigkeit ist für COPD-Patienten ideal?
Welche Hilfsmittel können COPD-Patienten im Alltag unterstützen?
Gibt es spezielle Maßnahmen für die Badezimmergestaltung bei COPD?
Welche Möglichkeiten zur Treppenüberwindung gibt es für COPD-Patienten?
Wie kann man Reizstoffe und Schadstoffe in der Wohnung reduzieren?
Wer übernimmt die Kosten für Hilfsmittel bei COPD?
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0 Kommentare zu „COPD und Atemwegserkrankungen ✔️ Tipps zur Erleichterung im Alltag“

  1. MARTINA GARGIULO

    Hallo
    ich habe COPD 4,Herzinsuffizienz,chronisches Schmerzsyndrom, Osteoporose und Morbus Crohn. Da ich für mein mobiles Sauerstoff gerät einen 2. Akku verschrieben bekommen habe den ich brauche um am Leben teilnehmen zu können (Arzt, Therapie, Friseur, Spaziergang)und einer reicht 2 Std. wurde abgelehnt, jetzt möchte ich Widerspruch einlegen. LG

  2. Pflegegrad 1, COPD 3 bis 4, Malignes Melanom, Prostata Karzinom, Niereninsuffizienz, Zucker, Herz, Grundsicherung. Da ich ja nicht mehr weit gehen kann und ich außerhalb der Stadt wohne, bin ich auf mein Kleinauto (21 Jahre alt) angewiesen und frage: Wo kann ich Unterstützung für die Autoversicherung evtl. bekommen? Morgen am 11.8. werde ich 77 Jahre alt. Vielen Dank. Achim Gatz

    1. Es gab einmal Vergünstigungen für Menschen mit einer Behinderung Diese sind jedoch weggefallen. Die Autoversicherer haben mittlerweile aber so viele Tarife, dass es wohl am besten ist, bei den Versicherern allgemein zu vergleichen.

    1. Hilfsmittel sind nicht an einen Betrag gebunden. Hilfsmittel erhalten Sie auch über 4.000 Euro. Dazu ist eine Verordnung vom Arzt notwendig.
      Bis zu 4.000 Euro bekommen Sie aber bei einem Pflegegrad 1-5, wenn wohnumfeldverbessernde Maßnahmen anstehen, d.h. z.ein Badumbau, der Einbau eines Treppenlifts usw.

  3. Karin Fuhrmeister

    Hallo, Ich habe Einen Rollstuhl Mit E-Fix. Leider kann ich diesen durch meine Copd Gold 4 nun nicht in meinen Kofferraum des Autos heben. Bisher hat das mein Mann geschafft. Nun ist er durch eine eigene dauerhafte Behinderung nicht mehr in der Lage meinen Gefährt in mein Auto zu schaffen. ein Kofferraumlifter würde mir ermöglichen, weiterhin am gesellschaftlichem Leben teilzunehmen. Ich habe die Pflegestufe 1. kann ich eine Kostenhilfe von PFlege/ Krankenkasse erwarten ? Lieben Dank K. Fuhrmeister

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0 Kommentare zu „COPD und Atemwegserkrankungen ✔️ Tipps zur Erleichterung im Alltag“

  1. MARTINA GARGIULO

    Hallo
    ich habe COPD 4,Herzinsuffizienz,chronisches Schmerzsyndrom, Osteoporose und Morbus Crohn. Da ich für mein mobiles Sauerstoff gerät einen 2. Akku verschrieben bekommen habe den ich brauche um am Leben teilnehmen zu können (Arzt, Therapie, Friseur, Spaziergang)und einer reicht 2 Std. wurde abgelehnt, jetzt möchte ich Widerspruch einlegen. LG

  2. Pflegegrad 1, COPD 3 bis 4, Malignes Melanom, Prostata Karzinom, Niereninsuffizienz, Zucker, Herz, Grundsicherung. Da ich ja nicht mehr weit gehen kann und ich außerhalb der Stadt wohne, bin ich auf mein Kleinauto (21 Jahre alt) angewiesen und frage: Wo kann ich Unterstützung für die Autoversicherung evtl. bekommen? Morgen am 11.8. werde ich 77 Jahre alt. Vielen Dank. Achim Gatz

    1. Es gab einmal Vergünstigungen für Menschen mit einer Behinderung Diese sind jedoch weggefallen. Die Autoversicherer haben mittlerweile aber so viele Tarife, dass es wohl am besten ist, bei den Versicherern allgemein zu vergleichen.

    1. Hilfsmittel sind nicht an einen Betrag gebunden. Hilfsmittel erhalten Sie auch über 4.000 Euro. Dazu ist eine Verordnung vom Arzt notwendig.
      Bis zu 4.000 Euro bekommen Sie aber bei einem Pflegegrad 1-5, wenn wohnumfeldverbessernde Maßnahmen anstehen, d.h. z.ein Badumbau, der Einbau eines Treppenlifts usw.

  3. Karin Fuhrmeister

    Hallo, Ich habe Einen Rollstuhl Mit E-Fix. Leider kann ich diesen durch meine Copd Gold 4 nun nicht in meinen Kofferraum des Autos heben. Bisher hat das mein Mann geschafft. Nun ist er durch eine eigene dauerhafte Behinderung nicht mehr in der Lage meinen Gefährt in mein Auto zu schaffen. ein Kofferraumlifter würde mir ermöglichen, weiterhin am gesellschaftlichem Leben teilzunehmen. Ich habe die Pflegestufe 1. kann ich eine Kostenhilfe von PFlege/ Krankenkasse erwarten ? Lieben Dank K. Fuhrmeister

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