Morbus Parkinson: Symptome | Herausforderungen | Verlauf | Pflegebedürftigkeit

Morbus Parkinson ist nicht nur eine Krankheit des Alters. Auch jüngere Menschen können davon betroffen sein.
Durch Morbus Parkinson werden Gehirnzellen zerstört, was zu umfangreichen Beschwerden und Einschränkungen im täglichen Leben führen kann.

Morbus Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die das zentrale Nervensystem beeinflusst und durch Symptome wie Tremor, Steifheit und verlangsamte Bewegungen erkennbar ist.

Die Parkinson-Erkrankung stellt die Betroffenen vor physische und emotionale Herausforderungen, die oftmals eine umfassende Betreuung und Unterstützung erforderlich machen.

Wir möchten in unserem Beitrag deshalb weit über die üblichen Informationen hinausgehen und auch die Aspekte „Parkinson und Pflegebedürftigkeit“ bzw. „Parkinson und Behinderung“ beleuchten.

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Definition: Was ist Parkinson?

Morbus Parkinson, oft auch einfach als Parkinson-Krankheit bezeichnet, ist eine neurodegenerative Erkrankung des Nervensystems. Sie wird durch den schrittweisen Verlust von Dopamin-produzierenden Nervenzellen in einem Teil des Gehirns, den Basalganglien, verursacht. Dopamin ist ein Neurotransmitter, der für die Koordination von Bewegungen und die Regulierung der Muskelspannung verantwortlich ist.

Die charakteristischen Symptome von Morbus Parkinson sind: Tremor (Ruhezittern), Bradykinese (verlangsamte Bewegungen), Rigor (Muskelsteifheit) und posturale Instabilität (Gleichgewichtsprobleme). Neben den motorischen Symptomen können auch nicht motorische Symptome wie Schlafstörungen, Depressionen, kognitive Beeinträchtigungen und autonome Dysfunktionen auftreten.

Nachdem früher noch angenommen wurde, dass es sich um eine Schüttellähmung handelt, weiß man heute, dass die Erkrankung mit einer Lähmung im klassischen Sinne nicht zu tun hat.


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Zahlen, Daten und Fakten zu Morbus Parkinson

Entdeckung der ErkrankungErste Anzeichen der Erkrankung wurden im Jahr 1817 von dem Arzt James Parkinson beschrieben, weshalb die Krankheit den Namen Morbus Parkinson bekommen hat.
Vorkommen und HäufigkeitParkinson ist (nach der Alzheimer-Erkrankung) weltweit die zweithäufigste neurodegenerative Störung, von der Millionen von Menschen betroffen sind.
In Deutschland sind rund 400.000 Menschen betroffen, was ungefähr 5 % der deutschen Bevölkerung ausmacht.
Allerdings sind schätzungsweise 1 bis 2 % der über 60-Jährigen von Parkinson betroffen.
Entwicklung der Erkrankung1990 waren weltweit ca. 2,5 Mio. Menschen an Parkinson erkrankt. 2016 waren es bereits ca. 6,1 Mio. Menschen weltweit. Ein Hauptgrund dieser Entwicklung ist das Alter, also die ständig wachsende Lebenserwartung.
ErstdiagnoseMeist wird Parkinson zwischen dem 55. und dem 60. Lebensjahr diagnostiziert, bei jedem zehnten Patienten sogar vor dem 40. Lebensjahr. Die Erkrankung entwickelt sich schleichend.
GeschlechtsverteilungMänner sind häufiger von Parkinson betroffen als Frauen. Die genauen Gründe für diese geschlechtsspezifische Unterschiede sind noch nicht vollständig verstanden.
LebensqualitätMorbus Parkinson kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, sowohl für die Betroffenen als auch für ihre Familien und Pflegepersonen.

Welche Formen von Morbus Parkinson gibt es?

Es gibt verschiedene Formen von Parkinson, die oft unter dem Begriff “Parkinson-Syndrome” zusammengefasst werden. Dazu gehören:

Idiopathisches Parkinsonsyndrom (IPS)Das idiopathische Parkinsonsyndrom ist die häufigste Form.
Die Ursache für das Absterben der Gehirnzellen ist unbekannt.
Symptomatisches (sekundäres) ParkinsonsyndromAls mögliche Ursache wird ein plötzliches Absterben der Gehirnzellen diagnostiziert. Mögliche Auslöser dafür könnten sein:
∎ Hirndurchblutungsprobleme
∎ Umwelteinflüsse
∎ Tumore im Gehirn
∎ Stoffwechselerkrankungen
∎ Medikamente, die als Nebenwirkung Parkinson auslösen können, wie z.B. Neuroleptika.
Beim symptomatischen Parkinson-Syndroms kann die Behandlung gezielt auf den Auslöser abgestimmt werden.
Genetische Formen von Parkinson-ErkrankungenBei jungen Parkinsonerkrankten ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass die Krankheit vererbt sein könnte. Von der genetischen Form sind nur ca. 10 % der Erkrankten betroffen.
Atypisches ParkinsonsyndromWird auch Parkinson-Plus-Syndrom genannt, da neben dem für den Dopaminmangel zuständigen Teil des Gehirns, auch andere Bereiche des Gehirns betroffen sind. Demzufolge kommen zu den üblichen Parkinson-Symptomen weitere hinzu.
Zu den atypischen Parkinson-Syndromen gehören:
∎ Lewy-Körper-Demenz
∎ Progressive supranukleäre Blickparese (PSP)
∎ Corticobasale Degeneration (CBD)
∎ Vaskuläre Parkinsonismus

Was ist die Ursache von Morbus Parkinson?

Als Ursache der Erkrankung lässt sich lediglich ein Dopaminmangel wissenschaftlich nachweisen. Der eigentliche Auslöser der Erkrankung bleibt jedoch oftmals ungeklärt.

Hier sind einige der Hauptaspekte, die mit der Entstehung der Parkinson’schen Krankheit in Verbindung gebracht werden:

  • Bei Parkinson-Patienten kommt es zu einem fortschreitenden Verlust von Nervenzellen, insbesondere solchen, die Dopamin produzieren. Dopamin ist für die Regulation der Körperbewegungen verantwortlich.
  • Es gibt bestimmte genetische Mutationen, die mit einem erhöhten Risiko für Parkinson in Verbindung stehen können. Diese genetischen Faktoren spielen jedoch nur bei einer kleinen Anzahl von Parkinson-Fällen eine Rolle.
  • Es wird vermutet, dass bestimmte Umweltfaktoren das Risiko für Parkinson erhöhen könnten. Dazu gehören beispielsweise Pestizide, Lösungsmittel und bestimmte Schadstoffe.
  • Entzündliche Prozesse im Gehirn könnten als möglicher Risikofaktor in Frage kommen.
  • Störungen in den Mitochondrien, den Energieproduzenten der Zellen, könnten zu einem Zelltod beitragen.
  • Das Risiko für eine Parkinson’sche Erkrankung steigt mit dem Alter. Die meisten Parkinsonfälle treten nach dem 60. Lebensjahr auf.

Es wird angenommen, dass Parkinson wahrscheinlich durch eine Kombination dieser Faktoren verursacht wird.



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Welche Symptome treten bei Morbus Parkinson auf?

Die Erkrankung entwickelt sich schleichend: Dem Ausbruch gehen meist jahrelange Veränderungen der betroffenen Nervenabschnitte voraus. Oft werden die ersten klinischen Zeichen zuerst vom Umfeld der Betroffenen entdeckt.

Zu den Hauptsymptomen zählen:

Das Ruhezittern (Tremor)

  • ist oftmals das erste sichtbare Frühsymptom,
  • kommt bei der Hälfte aller Betroffenen vor,
  • tritt bei körperlicher Entspannung auf,
  • wird verstärkt durch eine innere Anspannung oder auch bei seelischem Stress,
  • betrifft häufig die Hände und Füße,
  • tritt im Schlaf kaum auf.

Die Muskelsteifigkeit (Rigor):

  • verursacht ein Steifigkeitsgefühl in Armen und Beinen,
  • tritt unwillkürlich auf, d.h. es kann nicht beeinflusst werden,
  • lässt Bewegungen nur schwer steuern. Die Bewegungen können nur gegen den Widerstand der angespannten Muskulatur ausgeführt werden => Zahnradphänomen.
  • beeinflusst die Körperhaltung. Durch die Spannungen in der Streck- und Beugemuskulatur haben viele Erkrankte eine gebeugte und manchmal auch zur Seite geneigte Haltung.

Verlangsamung und Schwäche der Bewegungen (Akinese):

Zu der zunehmenden Bewegungsarmut gehören z.B.

  • Verlangsamter Bewegungsablauf (Bradykinese)
  • Deutlich geschwächte Beweglichkeit (Hypokinese)
  • Plötzliche Blockaden der Bewegung (Freezing-Effekt)
  • Sprechstörungen: Die Sprech- und Sprachmuskulatur wird beeinträchtigt. Dadurch fällt es den Betroffenen immer schwerer sich richtig zu artikulieren und zu sprechen. Die Stimme wird leiser, tonloser und monoton und ähnelt einer Flüsterstimme.
  • Maskengesicht: Durch die Bewegungsarmut verliert das Gesicht zunehmend an Ausdruck. Die Gesichtsmuskeln werden gehemmt und können sich nicht mehr an die entsprechenden Situationen anpassen. Dadurch erscheint der Gesichtsausdruck emotionslos und wirkt wie eine Maske. Die veränderte Mimik wird fälschlicherweise häufig als schlechte Laune oder eine depressive Verstimmung gedeutet.

Veränderung des Gehens

Das Gehen ändert sich wie folgt:

  • Der Gang wird schlurfender
  • Die Schritte werden kleiner und kürzer
  • Die Arme schwingen beim Gehen nicht mehr mit
  • Ein spontanes Umdrehen, z.B. auf Zuruf, ist nahezu nicht mehr möglich
  • Der gesamte Bewegungsablauf kann völlig blockiert sein. Es kann zu plötzlichen „Einfrierungen“ kommen.
  • Vorwärtsgebeugte Haltung: Einige Patienten neigen dazu, mit einer nach vorne gebeugter Haltung zu gehen.

Verkleinerte Handschrift

  • Durch die geschwächte Beweglichkeit der Hände und Arme, sowie das zunehmende parkinsonbedingte Zittern, verändert sich die Schrift der Betroffenen zunehmend.
  • Die Buchstaben werden immer kleiner und die Handschrift wird immer zittriger, bis hin zur plötzlichen Unlesbarkeit des Geschriebenen.

Unkontrollierter Speichelfluss (Sialorrhoe):

  • Im Laufe der Erkrankung leiden Parkinsonkranke an einer eingeschränkten Schluckfähigkeit. Dies führt dazu, dass ein Teil des Speichels nicht mehr geschluckt werden kann und unkontrolliert aus dem Mund läuft. Dadurch werden die Betroffenen auch am Sprechen gehindert.

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Welche Begleiterscheinungen können zu den Hauptsymptomen dazu kommen?

Neben den genannten „Hauptsymptomen“ wird die Parkinson-Erkrankung häufig von weiteren Symptomen begleitet.

Dazu gehören z.B.:

  • Vermehrtes Schwitzen und eine gestörte Wärmeregulierung durch Störungen in der Schweißsekretion. Dadurch haben die Erkrankten eine veränderte Wärme- und Kälteempfindung was dazu führen kann, dass sie bei Kälte viel zu leicht gekleidet auf die Straße gehen, oder aber auch ohne körperliche Anstrengung stark schwitzen.
  • Salbengesicht – durch die vermehrte Sekretion der Talgdrüsen ist die Gesichtshaut fett-glänzend und wirkt wie frisch eingesalbt.
  • Niedriger Blutdruck – Menschen mit Morbus Parkinson können an einer Störung der Blutdruckregulation leiden. Dabei ist der Blutdruck im Liegen eher hoch und beim Stehen sackt er plötzlich ab (Orthostase). Das kann dazu führen, dass die Betroffenen beim Aufstehen aus dem Bett plötzlich ohnmächtig werden.
  • Beeinträchtigte Schließmuskulatur und mangelndes Zusammenspiel der Blasenmuskulatur – dadurch kann es zu Blasenentleerungsstörungen und einem starken Harndrang kommen.
  • Die verlangsamte Darmmuskulatur kann dazu führen, dass die Menschen zu Verstopfung neigen.
  • Seelische Verstimmungen oder auch Persönlichkeitsveränderungen.
  • Rückzug aus dem öffentlichen Leben
  • Schnelle Erschöpfung
  • Mangelnde Konzentrationsfähigkeit

Wie wird Morbus Parkinson diagnostiziert?

Die Diagnose von Morbus Parkinson basiert in erster Linie auf einer gründlichen medizinischen Anamnese und neurologischen Untersuchung. Um die Erkrankung erfolgreich therapieren zu können, muss zunächst der Auslöser für den Dopaminmangel gefunden werden. Außerdem muss abgeklärt werden, um welche Form von Parkinson-Erkrankung es sich handelt.

Hier sind die typischen Schritte bei der Diagnose von Parkinson:

Medizinische Anamnese

Im ersten Schritt wird der behandelnde Arzt eine Anamnese erheben. Hierbei prüft der Arzt in einem ausführlichen Gespräch, ob die vorhandenen Symptome und der Verlauf der Krankengeschichte auf eine Parkinsonerkrankung hindeuten könnten.

Mögliche Frühanzeichen hierfür könnten z.B.

  • Verstopfungen,
  • Schlafstörungen,
  • verschlechterter Geruchssinn oder
  • Depressionen

sein.

Neurologische Untersuchungen

Der Neurologe führt eine körperliche Untersuchung durch, um spezifische neurologische Anzeichen von Parkinson zu überprüfen, wie Tremor, Muskelsteifheit, verlangsamte Bewegungen und Gleichgewichtsprobleme.

Folgende Untersuchungen helfen dabei, die Diagnose zu sichern:

  • Funktionalität des Nervensystems durch Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (EMG-Elektromyografie)
  • Beweglichkeit der Muskeln
  • Überprüfung der Reflexe
  • Bewegungs- und Gangtests
  • Bluttests, mit denen eine andere Erkrankung mit ähnlichen Symptomen ausgeschlossen werden kann.

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Lumbalpunktion (Liquoruntersuchung):

  • In einigen Fällen kann eine Untersuchung des Liquors (Nervenwasser) Hinweise auf neurologische Erkrankungen liefern.

Bildgebende Tests, um Hirnschädigungen (wie z.B. Tumore) auszuschließen:

  • Computertomographie (CT)
  • Magnetresonanztomographie (MRT)

Dopamintransporter-SPECT

Ein spezieller Bildgebungstest namens SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography) kann dazu beitragen, den Dopamintransporter im Gehirn zu visualisieren, was bei der Diagnose unterstützend sein kann.

Ausschluss anderer Ursachen

Da es keine spezifischen Tests für Parkinson gibt, schließt der Arzt andere mögliche Ursachen für die Symptome aus, die ähnliche neurologische Probleme verursachen können.

Diagnosekriterien

Die Diagnose von Morbus Parkinson kann häufig eine Herausforderung sein, da die Symptome in den frühen Stadien der Krankheit nur schwer zuzuordnen sein können und sich oft auch erst im Laufe der Zeit entwickeln. Eine genaue Diagnose erfordert oft Zeit und die Zusammenarbeit mehrerer Spezialisten, insbesondere Neurologen.

Wie ist der Verlauf der Parkinsonschen Erkrankung?

Häufig wird die Parkinsonerkrankung erst in einem recht fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert und es sind teilweise schon rund die Hälfte der für die Dopaminbildung zuständigen Hirnzellen abgestorben. Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung haben sich oft bereits andere altersbedingte gesundheitlichen Probleme mit den Parkinsonsymptomen vermischt.

Auch wenn jeder Krankheitsverlauf bei Morbus Parkinson individuell zu bewerten ist, lassen sich einige Grundstadien der Erkrankung festhalten. Vor allem der Übergang in das nächste Stadium ist oftmals fließend und dauert bei den Betroffenen unterschiedlich lange.

Das erste StadiumEs treten Frühanzeichen, wie z.B. Schlafstörungen, Sehstörungen, Riechstörungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Beschwerden im Nacken- und Lendenwirbelbereich, Störungen der Feinmotorik (Z.B. veränderte Handschrift), Abgeschlagenheit usw. auf. Obwohl die Diagnose noch schwer bis unmöglich zu stellen ist, sterben bereits die ersten Gehirnzellen ab.
Das zweite StadiumIm 2. Stadium kommt es zu einem sichtbaren Ausbruch der Erkrankung, durch welchen der Arzt die Diagnose besser feststellen kann. Die typischen Parkinson-Symptome werden sichtbar. Die Betroffenen spüren das Zittern in Ruhe und die Bewegungsabläufe fühlen sich anders an als bisher. In diesem Stadium kann man die Parkinsonsymptome noch gut behandeln.
Das dritte StadiumDie Symptome verfestigen sich und werden stärker. Außerdem können weitere Symptome dazu kommen. Wenn anfangs nur eine Körperseite betroffen war, können nun beide Körperseiten betroffen sein.
Das vierte StadiumDie Symptome verstärken sich weiter und sind weniger gut zu behandeln, da das Absterben der Gehirnzellen bereits weit fortgeschritten ist. Es kommen weitere Symptome, wie z.B. Schluckstörungen oder vermehrter Speichelfluss (Sialorrhoe) hinzu.
Das fünfte StadiumDie Behandlung ist kaum noch wirksam und viele Betroffene sind bereits auf Hilfe angewiesen. Ihr Alltag ist stark eingeschränkt und es muss zum Teil schon ein Rollstuhl genutzt werden.
Das sechste und letzte StadiumDas Absterben der Gehirnzellen hat seinen Höhepunkt erreicht und die Betroffenen leiden an Gedächtnisstörungen. Da diese durch das Parkinsonsyndrom ausgelöst werden, spricht man hierbei von einer Parkinson-Demenz. Dieses Stadium tritt häufig im hohen Alter auf und da die geistigen Fähigkeiten auch altersbedingt nachlassen, werden die Gedächtnisstörungen zusätzlich beeinflusst.

Grundsätzlich ist zum Verlauf der Erkrankung noch folgendes zu sagen:

  • Der Krankheitsverlauf ist bei jedem Betroffenen verschieden und lässt sich deshalb nicht genau definieren.
  • Vom einen bis zum nächsten Stadium können Jahre vergehen und nicht jedes Symptom tritt garantiert auf.
  • Da der Krankheitsverlauf meist erst im höheren Alter beginnt, sind die schweren Einschränkungen oftmals sehr spät spürbar.
  • Dank der neuesten Behandlungsmöglichkeiten lassen sich die Symptome auch lange minimieren.
  • Auch wenn es im Endstadium zu starken Einschränkungen im Alltag kommt, ist Parkinson keine tödliche Krankheit.

Wie wird Morbus Parkinson behandelt?

Die Behandlung von Morbus Parkinson zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Es gibt keine Heilung für Morbus Parkinson, aber die Behandlung kann dazu beitragen, die Krankheit zu verlangsamen.

Die Behandlung von Morbus Parkinson umfasst in der Regel eine Kombination aus Medikamenten, Bewegungstherapie und nicht-medikamentösen Therapien.


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Medikamentöse Behandlung von Parkinson

Die medikamentöse Behandlung ist die wichtigste Säule der Behandlung von Morbus Parkinson. Medikamente können helfen, die Symptome der Krankheit wie Muskelsteifheit, Zittern und Bewegungsarmut zu lindern.

Wenn die medikamentöse Behandlung nicht mehr ausreichend ist (dies trifft bei ca. 10 % der Betroffenen zu), kann ein Impulsgenerator implantiert werden. Über ihn werden elektrische Impulse an die Hirnareale der Bewegung weitergleitet, um so fahrige Bewegungen zu lindern.

Nichtmedikamentöse Behandlung von Parkinson

Nicht-medikamentöse Therapien können ebenfalls dazu beitragen, die Lebensqualität von Parkinson-Patienten zu verbessern.

Logopädie: Spezielle Sprach- und Schlucktherapie kann helfen, Probleme wie Dysarthrie (verminderte Sprechfähigkeit) und Dysphagie (Schluckstörungen) zu bewältigen.Physiotherapie: Gezielte Übungen und physiotherapeutische Maßnahmen können die Muskulatur stärken, die Beweglichkeit verbessern und Gleichgewichtsprobleme minimieren. Auch eine Gangschulung kann hilfreich sein.
Bewegungstherapie und Sport können dazu beitragen, die Beweglichkeit, Mobilität und Flexibilität von Parkinson-Patienten zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern. Bewegung und Sport können auch helfen, die Muskelkraft zu erhalten und das Gleichgewicht zu verbessern. Insbesondere angepasste Bewegungsformen wie Tai Chi oder spezielle Parkinson-Gymnastik sind geeignet.Ergotherapie zielt darauf ab, die Selbstständigkeit im Alltag zu fördern und das Leben in Bezug auf die Selbstversorgung, der Produktivität und der Freizeit eigenständiger zu gestalten. Ergotherapeuten arbeiten an praktischen Fähigkeiten wie dem Anziehen, Essen und der Handhabung von Gegenständen.
Psychologische Unterstützung: Ein Psychologe oder Psychotherapeut kann bei der Bewältigung von emotionalen Herausforderungen wie Depression oder Angst helfen, die oft mit der Parkinson’schen Krankheit einhergehen.Ernährungsberatung: Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, um die Gesundheit zu unterstützen und kann auch dazu beitragen, die Symptome der Krankheit wie Muskelsteifheit und Müdigkeit zu lindern. Ein Ernährungsberater kann individuelle Empfehlungen geben, insbesondere wenn Schluck- oder Ernährungsprobleme auftreten.

Die Behandlung von Morbus Parkinson muss individuell angepasst werden, um die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten zu erfüllen. Der behandelnde Arzt wird die besten Behandlungsoptionen für den Patienten besprechen.

Eine umfassende Herangehensweise, die medikamentöse und nicht medikamentöse Ansätze kombiniert, ist oft am effektivsten.

Wie wichtig ist die Therapietreue bei einer Parkinson-Erkrankung?

Therapietreue, auch als Adhärenz bezeichnet, ist bei der Parkinson-Behandlung von entscheidender Bedeutung. Therapietreue bezieht sich auf die konsequente und korrekte Einnahme der verordneten Medikamenten sowie die Einhaltung anderer therapeutischer Maßnahmen. Was sollten Sie also tun?

Was sollten Sie also tun? ↓ Hier weiterlesen
  1. Symptomkontrolle: Die regelmäßige Einnahme der verordneten Parkinson-Medikamenten ist entscheidend, um eine effektive Kontrolle der Symptome zu gewährleisten. Unregelmäßige Medikamenteneinnahme kann zu Schwankungen in der Symptomkontrolle führen.
  2. Stabilität der Wirkstoffspiegel: Viele Parkinson-Medikamente erfordern einen stabilen Wirkstoffspiegel im Blut, um ihre optimale Wirksamkeit zu entfalten. Das Einhalten der vorgeschriebenen Einnahmezeitpunkte trägt dazu bei, dass die Wirkstoffspiegel stabil bleiben.
  3. Vermeidung von Fluktuationen: Bei Parkinson-Patienten können sogenannte “On-Off-Fluktuationen” auftreten, bei denen es Phasen mit guter Medikamentenwirkung (“On-Phasen”) und Phasen mit nachlassender Wirkung (“Off-Phasen”) gibt. Therapietreue hilft dabei, diese Fluktuationen zu minimieren.
  4. Langfristige Krankheitskontrolle: Die Parkinson’sche Krankheit ist eine progressive Erkrankung, und die langfristige Kontrolle der Symptome erfordert eine konstante therapeutische Unterstützung. Therapietreue trägt dazu bei, die Krankheitsprogression zu verlangsamen.
  5. Verhinderung von Nebenwirkungen: Ein regelmäßiger und kontrollierter Medikamenteneinsatz ermöglicht es, die Dosierung so zu optimieren, dass die gewünschte Wirkung erzielt wird, ohne übermäßige Nebenwirkungen zu verursachen.
  6. Verbesserung der Lebensqualität: Eine konsequente Therapietreue kann dazu beitragen, die Lebensqualität von Parkinson-Patienten zu verbessern, indem sie eine stabilere Symptomkontrolle und eine effektivere Bewältigung des Alltags ermöglicht.

Die Medikation sollten Sie in regelmäßigen Abständen mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen, um eventuelle Anpassungen vorzunehmen. Das Einhalten der therapeutischen Empfehlungen und die offene Kommunikation mit dem medizinischen Team sind entscheidend, um die bestmöglichen Ergebnisse in Bezug auf Symptomkontrolle und Lebensqualität zu erzielen.

Wie beeinflusst Parkinson die Lebensqualität der Betroffenen?

Parkinson kann die Lebensqualität der Betroffenen – besonders im fortgeschrittenen Stadium – sehr stark beeinflussen, da die Erkrankung eine breite Palette von physischen, psychischen und sozialen Auswirkungen hat, wie z.B.

Motorische Einschränkungen: Die charakteristischen motorischen Symptome von Parkinson, wie Tremor, Steifheit und verlangsamte Bewegungen, können die Fähigkeit zur Durchführung alltäglicher Aktivitäten beeinträchtigen, was zu einem Verlust an Unabhängigkeit und Lebensqualität führen kann.Einschränkungen der Mobilität: Fortschreitende Bewegungseinschränkungen und Gleichgewichtsprobleme können die Mobilität stark beeinflussen, was zu häufigen Stürzen und Schwierigkeiten beim Gehen führen kann.  
Schmerzen und Unbehagen: Parkinson kann mit Muskel- und Gelenkschmerzen einhergehen, was das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigt und die Lebensqualität negativ beeinflusst.Nichtmotorische Symptome: Psychische Symptome wie Depressionen, Angstzustände, Schlafstörungen und kognitive Beeinträchtigungen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Einschränkungen in sozialen Beziehungen: Die sichtbaren Symptome von Parkinson, wie verminderte Mimik und Bewegungseinschränkungen, können zu sozialen Herausforderungen führen, was die Teilnahme an sozialen Aktivitäten und zwischenmenschlichen Beziehungen erschweren kann.Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit: Parkinson kann die Fähigkeit zur Ausübung beruflicher Tätigkeiten beeinträchtigen, was zu finanziellen Unsicherheiten und einem Verlust des beruflichen Selbstwertgefühls führen kann.  
Herausforderungen in der Pflege: Sowohl für die Betroffenen als auch für Pflegepersonen können die Anforderungen an die Pflege und Unterstützung eine erhebliche Belastung darstellen, was die Lebensqualität beeinträchtigen kann.

Die Auswirkungen von Parkinson sind von Person zu Person unterschiedlich. Individuelle Bewältigungsstrategien sowie professionelle Unterstützung können dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern. Ein umfassendes Management, das medizinische Behandlungen, physiotherapeutische Maßnahmen, psychologische Unterstützung und soziale Integration einschließt, kann dazu beitragen, die Herausforderungen von Parkinson besser zu bewältigen und die Lebensqualität zu erhalten.

Parkinson und Pflegebedürftigkeit

Die Pflege von Parkinson-Patienten stellt eine herausfordernde Aufgabe dar, da die Erkrankung fortschreitende motorische und nicht motorische Symptome aufweist. Mobilitätseinschränkungen, Muskelsteifigkeit und Zittern erfordern eine spezielle Pflege, während nicht motorische Symptome wie Depressionen und Schluckstörungen zusätzliche Herausforderungen darstellen.

Die Pflegebedürftigkeit steigt mit dem Krankheitsverlauf und Angehörige müssen sich auf eine umfassende Betreuung einstellen, die medizinische, therapeutische und psychosoziale Aspekte berücksichtigt. Die Anpassung des Wohnraums, die Nutzung von Hilfsmitteln und die regelmäßige Abstimmung mit medizinischem Fachpersonal sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und pflegende Angehörige zu unterstützen.


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Parkinson und Pflegegrad

Parkinson-Patienten, deren Erkrankung fortschreitet, können aufgrund der damit verbundenen Beeinträchtigungen einen Pflegegrad erhalten. Der Pflegegrad wird mittels einer Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MD) festgelegt. Dabei werden sowohl motorische als auch nichtmotorische Symptome berücksichtigt, um den individuellen Betreuungsbedarf zu ermitteln.

Die Zuordnung eines Pflegegrades ermöglicht den Betroffenen den Zugang zu finanziellen Leistungen der Pflegeversicherung, die für die Finanzierung von professioneller Pflege, Hilfsmitteln und notwendigen Anpassungen im Alltag genutzt werden können.

Die Pflegegradvergabe zielt darauf ab, eine bedarfsgerechte Unterstützung für Parkinson-Patienten sicherzustellen und somit eine optimale Pflegequalität zu gewährleisten.

Wird die Parkinsonerkrankung festgestellt, ist unter Umständen noch keine Hilfe durch andere notwendig. Da Parkinson aber häufig eine stetig fortschreitende Erkrankung ist, wird über kurz oder lang Hilfe im täglichen Leben notwendig werden. Es ist darauf zu achten, dass rechtzeig – schon im frühen Stadium – ein Pflegegrad beantragt wird, um die Ihnen zustehenden Leistungen zu erhalten. Mit unserem kostenlosen Pflegegradrechner können Sie sich einen Überblick über Ihren möglichen Pflegegrad verschaffen.

Wie können pflegende Angehörige eine umfassende Pflege sicherstellen?

Der Umfang der Pflege eines Parkinson-Erkrankten ist immer abhängig von seinem Allgemeinzustand. Um eine umfassende Pflege für Parkinson-Patienten sicherzustellen, sollten pflegende Angehörige die folgenden Schritte unternehmen:

  • Informationsbeschaffung: Informieren Sie sich über die Krankheit, damit Sie ein umfassendes Verständnis für Parkinson entwickeln können.
  • Medizinische Betreuung: Stellen Sie regelmäßige Arztbesuche bei einem Parkinson-spezialisierten Neurologen sicher.
  • Therapien in Anspruch nehmen: Achten Sie darauf, dass Ihr Angehöriger regelmäßig seine verordneten Therapien wahrnimmt.
  • Förderung von Selbstständigkeit: Ermutigen Sie – wenn nötig – Ihr Familienmitglied zur Selbstständigkeit und unterstützen Sie es bei der Bewältigung alltäglicher Aktivitäten.
  • Mentale Gesundheit im Blick behalten: Achten Sie auf Anzeichen von Depressionen oder Ängsten und ermutigen Sie Ihr Familienmitglied, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn nötig.
  • Soziale Integration unterstützen: Fördern Sie die Teilnahme an sozialen Aktivitäten, um soziale Isolation zu vermeiden und das emotionale Wohlbefinden zu stärken.
  • Hilfsmittel und Anpassungen: Nehmen Sie Beratungen für barrierefreien Wohnraum und Nutzung von Hilfsmitteln in Anspruch.
  • Pflegeplanung: Erstellen Sie gemeinsam mit der Familie und anderen Angehörigen einen Pflegeplan und verteilen Sie die Aufgaben.
  • Psychologische Unterstützung: Achten Sie darauf, dass der Betroffene bei Bedarf professionelle psychologische Hilfe in Anspruch nimmt.
  • Finanzielle Planung: Informieren Sie sich über alle finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten. Unsere Pflegelotsen helfen Ihnen gerne dabei.
  • Selbstfürsorge: Achten Sie unbedingt auf Ihre eigene Gesundheit und planen Sie regelmäßige Pausen ein. Je länger eine Person pflegt, umso höher die Gefahr, einen Pflege-Burnout zu erleiden. Nur wenn Sie selbst gesund sind, können Sie auch eine andere Person pflegen.
  • Netzwerk aufbauen: Knüpfen Sie Kontakte zu anderen Pflegenden in Selbsthilfegruppen.
  • Aktive Kommunikation: Fördern Sie offene Gespräche über die Herausforderungen, Ängste und Bedürfnisse Ihres Familienmitglieds.

Ferner sollten Sie unbedingt auf die Leistungen der Pflegekasse zurückgreifen, wie z.B.

  • Kurzzeitpflege, wenn Sie als Betreuungsperson selbst für einige Zeit nicht pflegen können (z.B. Krankenhausaufenthalt, Unfall, Urlaub usw.).
  • Verhinderungspflege, die auch zur Überbrückung von Zeiten dient, wenn Sie nicht pflegen können. Die Verhinderungspflege kann tageweise oder auch als stundenweise Verhinderungspflege in Anspruch genommen werden.
  • 24h-Pflegekräfte können den Parkinsonpatienten betreuen und die Pflegepersonen entlasten.
  • Alltagsbegleiter, die über den Entlastungsbetrag finanziert werden können und für die Begleitung und Betreuung der pflegebedürftigen Person – aber auch z.B. zum Putzen der Wohnung – eingesetzt werden kann.

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Welche pflegerischen Herausforderungen treten bei fortgeschrittener Parkinsonerkrankung auf?

Bei fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung treten verschiedene pflegerische Herausforderungen auf, die sich aus den zunehmenden motorischen und nicht motorischen Symptomen ergeben. Zu den häufigen, pflegerischen Herausforderungen zählen:

Mobilitätsprobleme: Unterstützung bei eingeschränkter Mobilität, möglicherweise durch den Einsatz von Hilfsmitteln, wird notwendig.
Sturzneigung: Vorbeugung von Stürzen durch geeignete Anpassungen im Wohnraum und begleitende Unterstützung.
Medikamentenmanagement: Sorgfältige Einhaltung des Medikamentenplans und Überwachung möglicher Nebenwirkungen. Hilfreich sind hier auch Tablettenspender, die zur richtigen Zeit die richtige Menge an Medikamenten ausgeben.
Schluckbeschwerden: Anpassung der Nahrungskonsistenz und Unterstützung beim Schlucken. Hier finden Sie entsprechende Rezepte für Schluckstörungen.
Pflege von Haut und Bewegungsapparat: Regelmäßige Hautinspektion und Pflege, um Dekubitus vorzubeugen.
Psychische Gesundheit: Beobachtung auf Anzeichen von Depression oder Angstzuständen und gegebenenfalls professionelle Hilfe suchen.
Kommunikation: Berücksichtigung von veränderten Sprachfähigkeiten und Erwägung alternativer Kommunikationsmittel.
Hygienebedürfnisse: Unterstützung bei den täglichen Hygienebedürfnissen aufgrund eingeschränkter Beweglichkeit und vermehrtem Schwitzen.
Soziale Teilhabe: Förderung von sozialer Integration trotz motorischer und kognitiver Beeinträchtigungen.
Veränderungen im Rollenverständnis: Die Erkrankung kann zu Veränderungen im traditionellen Rollenverständnis innerhalb der Familie führen. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass sich Rollen anpassen können, und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Veränderung der Lebensqualität: Parkinson kann die Lebensqualität beeinträchtigen. Gemeinsame Aktivitäten und die Identifikation neuer Möglichkeiten, das Leben zu genießen, können helfen, die Lebensqualität zu verbessern.

Eine umfassende, individualisierte Pflege unter Einbeziehung verschiedener Fachleute ist entscheidend für eine optimale Versorgung.

Wie kann ich meinem Angehörigen helfen, die Medikamenteneinnahme zu organisieren?

Gerade bei Parkinson kann es sein, dass viele Medikamente genommen – und vor allem auch die Einnahmezeiten – eingehalten werden müssen. Für eine korrekte Medikamentenverabreichung gibt es 3 Möglichkeiten:

  • Wenn Ihr Angehöriger seine Medikamente nicht mehr selbst richten kann, gibt es die Möglichkeit, dass der Pflegdienst die Medikamente richtet. Diese Leistung wird über Rezept vom Arzt verordnet. Der Nachteil dabei ist jedoch, dass der Betroffene selbst (oder ein Angehöriger) für die termingerechte Einnahme der Medikamente verantwortlich ist. –» Leseempfehlung: Medikamentengabe auf Rezept
  • Sie übernehmen als Pflegeperson das Richten und das Verabreichen der Medikamente zum richtigen Zeitpunkt selbst. Das hat den Nachteil, dass das Vorsortieren der Medikamente sehr zeitaufwändig sein kann und schnell ein Fehler in der Menge, Dosis oder des richtigen Medikaments unterlaufen kann. Das kann fatale Folgen mit sich bringen. Abhilfe kann hier ein Tablettenverblisterungs-Service schaffen. Sie erhalten in kleinen Blisterpackungen für jeden einzelnen Einnahmezeitpunkt die richtige Menge an Medikamenten, in der richtigen Dosis. Die Verblisterungsservices sind meist kostenpflichtig. Im Moment können wir Ihnen noch einen kostenlosen Service anbieten.
  • Als weitere Möglichkeit gibt es automatische Tablettenspender, die ebenfalls zur richtigen Zeit die richtigen Medikamente in der richtigen Dosis ausgeben. Der große Vorteil dabei ist jedoch, dass die Ausgabe über einen automatischen Tablettenspender erfolgt, der zur richtigen Einnahmezeit über ein Signal zur Tabletteneinnahme erinnert.

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Mit welchen Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen ist bei Parkinsonpatienten zu rechnen?

Die Parkinson-Krankheit kann Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit verursachen, die auf die neurologischen Auswirkungen der Erkrankung zurückzuführen sind. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Parkinson-Patienten die gleichen Veränderungen erleben, und die Ausprägung kann individuell variieren. Unter Umständen können folgende Auswirkungen in unterschiedlicher Zeitspanne und Ausprägung auftreten:

  • Viele Parkinson-Patienten erleben Depressionen oder Angstzustände. Dies kann durch die physischen Herausforderungen der Krankheit, aber auch durch neurochemische Veränderungen im Gehirn bedingt sein.
  • Apathie, also ein Mangel an Interesse oder Motivation, kann auftreten. Dies kann zu verminderter Initiative und Teilnahmslosigkeit führen.
  • Parkinson kann zu Antriebsverlust führen, was sich in verminderter Energie und Schwierigkeiten bei der Initiierung von Aktivitäten äußern kann.
  • Veränderungen in der Dopaminproduktion im Gehirn können zu Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen führen.
  • Aufgrund von motorischen Einschränkungen und sozialen Ängsten können Parkinson-Patienten dazu neigen, sich zurückzuziehen und sozialen Aktivitäten aus dem Weg zu gehen.
  • Einige Parkinson-Medikamente können Impulsivität und zwanghaftes Verhalten auslösen, wie zum Beispiel zwanghaftes Spielen oder Essverhalten.
  • Parkinson kann die Fähigkeit zur emotionalen Ausdrucksfähigkeit beeinträchtigen, was zu einer eingeschränkten Gesichtsmimik oder einer monotonen Sprache führen kann.
  • In späteren Stadien der Parkinson-Krankheit können kognitive Veränderungen auftreten, die von leichten Gedächtnisproblemen bis zu Demenz reichen können.
  • Schlafstörungen, wie Schlaflosigkeit oder vermehrte Tagesmüdigkeit, sind häufig bei Parkinson-Patienten.

Diese Veränderungen der Persönlichkeit hören sich im Gesamten gesehen sehr belastend an. ABER: Nicht alle Parkinson-Patienten erleben alle diese Veränderungen, und viele dieser Aspekte können mit einer angemessenen medizinischen Betreuung und Unterstützung bewältigt werden. Eine offene Kommunikation mit dem behandelnden Arzt, die Beteiligung von Fachleuten wie Psychologen und die Unterstützung durch Familie und Freunde sind entscheidend, um den Umgang mit den Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit zu erleichtern.

Erleichterung des Alltags von pflegebedürftigen Parkinson-Patienten

Parkinsonkranke sind aufgrund der Vielzahl der Symptome häufig im Alltag eingeschränkt. Je weiter die Krankheit fortschreitet, desto mehr kann sie die Lebensqualität beeinträchtigen.

Durch den gezielten Einsatz von Hilfsmitteln kann die Selbstständigkeit so lange wie möglich erhalten werden. Hilfsmittel gibt es mittlerweile für viele Bereiche des täglichen Lebens.

Hilfsmittel für die Körperpflege / Kleidung

Durch die Bewegungsarmut, den Muskelabbau, die Steifigkeit, das Zittern usw. wird es für die Betroffenen zunehmend schwerer die Körperpflege selbständig durchzuführen.





Hilfsmittel für die Körperpflege können dazu beitragen, dass sich Erkrankte möglichst lange selbständig waschen und ankleiden können.

Empfehlenswerte Hilfsmittel für die Körperpflege und das An- und ausziehen

  • Gekrümmte Waschhilfen, um den Rücken zu waschen.
  • Waschlappen, Badebürsten oder Kämme mit Formgriffen, Strumpf-, Socken-, und Schuhanzieher.
  • Die Kleidung sollte weite Öffnungen haben und anstelle von Knöpfen lieber Reiß- oder Klettverschlüsse.
  • Verschluss der Kleidung lieber vorne als hinten.
  • Hilfreich kann auch adaptive Kleidung sein.
  • Feste Schuhe: dabei sind Slipper, Schuhe mit elastischen Schuhbändern oder Schuhe mit Klettverschluss besser geeignet als Schuhe mit Schnürsenkeln. Das Anziehen der Schuhe kann durch die Verwendung eines Schuhanziehers erleichtert werden.

Hilfsmittel für die Mobilität von Parkinson-Patienten

Die zunehmenden körperlichen Einschränkungen können die Mobilisation erschweren. Der Gang wird unsicherer und die Sturzgefahr nimmt zu.

Damit Menschen mit Morbus Parkinson möglichst lange mobil bleiben, können Hilfsmittel die Mobilisation erleichtern.

Empfehlenswerte Hilfsmittel zur Unterstützung der Mobilität:

Die Krankenkasse übernimmt größtenteils die Kosten für Hilfsmittel.

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Hilfsmittel für die Nahrungsaufnahme und Ernährung

Jeder 2. Betroffene verliert durch die Erkrankung an Gewicht, da die Energiebilanz durch das Zittern und die Daueranspannung der Muskeln gestört ist und viele Erkrankte zu wenig essen.

Durch eine ausgewogene Ernährung kann die Krankheit zwar nicht gestoppt werden, aber der Gewichtsverlust kann verringert und der Nährstoffbedarf ausgeglichen werden. Bereits der Weg zum Mund beim Essen und Trinken kann für Parkinsonkranke erschwert sein. Die Nutzung von Besteck und Geschirr wird durch das Zittern und die Muskelsteifigkeit immer schwerer und durch die Schluckstörungen besteht ein erhöhtes Risiko sich zu verschlucken.

Um möglichst lange selbständig essen und trinken zu können, können deshalb die folgenden Hilfsmittel zum Essen nützlich sein:

Empfehlenswerte Hilfsmittel für die Ernährung

  • Unzerbrechliche Teller mit erhöhtem Rand.
  • Beim Zittern der Hände kann die Verwendung von Strohhalmen oder einem Schnabelbecher das Trinken erleichtern und vor dem Verschlucken schützen.
  • Antirutschunterlagen für den Tisch können vermeiden, dass der Teller oder das Glas beim Essen und Trinken verrutscht und versehentlich auf den Boden fällt.
  • Damit die Betroffenen möglichst lange selbständig trinken können, können Spezialgriffe für Tassen, Trinkhilfen und Becher hilfreich sein.
  • Formbare Spezialgriffe oder aufsteckbare Griffe fürs Besteck können das Greifen erleichtern.
  • Töpfe und Pfannen mit abgewinkelten und breiten Handgriffen.
  • Universalöffner für Schraubenverschlüsse, Kronkorken usw.
  • Teller mit dem Kipp-Trick ermöglichen es, dass durch den schrägen Innenboden die Flüssigkeit immer nur in einem Bereich des Tellers, also ähnlich, als würde man selbst mit der Hand den Teller etwas ankippen.
  • Ebenso gibt es Becher und Tassen mit dem Kipp-Trick zum leichteren Trinken.

Folgende „Regeln“ zum Essen könnten für die Betroffenen und Ihre Angehörige hilfreich sein, um die Schluckprobleme zu minimieren:

  1. Einhaltung der in Zusammenarbeit mit Therapeuten erarbeiteten Sitz- und Kopfhaltung, um eine aufrechte Position zu gewährleisten.
  2. Vermeidung von Sprechen während des Essens, um die Konzentration auf den Schluckvorgang zu fördern.
  3. Einhaltung eines ruhigen Essensumfelds und ausreichende Zeit für jede Mahlzeit, um ein hastiges Essen zu vermeiden.
  4. Aufnahme von kleinen Bissen, um das Risiko des Verschluckens zu reduzieren.
  5. Sorgfältiges Kauen und Schließen des Mundes während des Schluckens.
  6. Nach jedem Schluck die Trinktasse abstellen und eine kurze Pause einlegen, um den Schluckreflex zu regulieren.
  7. Sicherstellen, dass der Mund leer ist, bevor eine neue Portion eingenommen wird.
  8. Bei vorhandenen Speiseresten im Mund, ein- bis mehrmaliges Nachschlucken nach dem Schlucken.
  9. Nach dem Essen mindestens 20 Minuten in aufrechter Position bleiben, bevor das Zubettgehen erfolgt.
  10. Besondere Beachtung sollte der regelmäßigen Mundpflege geschenkt werden, um eventuell zurückbleibende Nahrungsreste in der Mundhöhle zu minimieren.

Quelle: Parkinsoninfo

Mit dem Einhalten der Essensregeln und dem Einsatz von entsprechenden Hilfsmitteln muss das Essen und Trinken für die Erkrankten nicht zur Qual werden und unerwünschte Gefahren wie z.B.

  • Lungenkomplikationen wie z.B. eine Lungenentzündung durch Verschlucken,
  • mangelnde Flüssigkeitsaufnahme,
  • Mangelernährung durch einseitige Kost,
  • Zahnfleischprobleme wie z.B. Candida-Pilzinfektionen durch verbleibende Nahrungsreste im Mund- und Rachenrau oder
  • sozialer Rückzug durch Scham, in der Gemeinschaft oder im Restaurant zu essen

können vermieden werden.

Lese-Tipp:
Folgende Beiträge könnten für Sie, in Bezug auf die Ernährung, hilfreich sein:

Hilfsmittel für den Alltag

Die Einschränkungen in Händen und Armen und der zunehmende Tremor (Zittern) wirken sich nicht nur auf die Alltagstätigkeiten aus, sondern auch auf Freizeitaktivitäten.

So kann das Lesen eines Buches, das Schreiben eines Briefes, oder auch das Greifen von Gegenständen zunehmend beschwerlicher werden. Auch das Halten der Skatkarten beim wöchentlichen Stammtisch bringt immer größere Schwierigkeiten mit sich.

Auch hierfür gibt es Hilfsmittel für den Alltag, die unterstützen können.

Empfehlenswerte Hilfsmittel für den Alltag:

  • Leseständer für Bücher
  • Blattwender zum Umblättern der Buchseiten, einer Zeitschrift oder der Tageszeitung
  • Schreibgriffe zum besseren Greifen der bereits vorhandenen Stifte
  • Spielkartenhalter zum Aufstellen
  • Helfende Hand => zum Greifen von Gegenständen
  • Handtrainer, um die Feinmotorik zu trainieren
  • Arm- und Beintrainer

Gestaltung des häuslichen Umfelds

Mit der Zeit können Parkinson-Patienten Schwierigkeiten beim Gehen, Stehen und mit dem Gleichgewichthalten haben. Daher ist es wichtig, das häusliche Umfeld so anzupassen, dass die Sturzgefahr und damit einhergehend die Verletzungsgefahr minimiert wird.

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Beispiele hierfür können sein:

  • Stolperfallen: Entfernen Sie Stolperfallen. Dazu gehören lose Teppiche, Kabel und Gegenstände, die auf dem Boden liegen.
  • Handläufe und Haltegriffe: Montieren Sie einen Handlauf an der Treppe. Montieren Sie Haltegriffe in Badezimmer und Küche und verwenden Sie Einstiegshilfen für die Badewanne.
  • Hilfe beim Treppensteigen: Auch eine Treppensteighilfe oder ein Treppenlift kann die Sturzgefahr verringern und für eine längere Selbständigkeit beim Überwinden von Treppenstufen sorgen.
  • Hilfsmittel im Bad: Ein Duschhocker kann das Duschen erleichtern und auch sicherer gestalten. Ein höhenverstellbarer Waschtisch ermöglicht es Ihnen, die für die Körperpflege notwendigen Utensilien auch aus einer sitzenden Position erreichen zu können. Höhenverstellbare Toiletten erleichtern das Hinsetzen auf die Toilette bzw. das Aufstehen von der Toilette.
  • Wenn das Übersteigen des Wannenrandes zum Problem wird, hilft ein Umbau der Badewanne zu einer Dusche.
  • Höhenverstellbares Bett: Durch das passende Bett kann die erkrankte Person möglichst lange selbständig ins Bett gehen und aufstehen. Außerdem sollte der Lichtschalter vom Bett aus erreichbar sein. Ein Bettgalgen am Bett kann das eigenständige Aufstehen aus dem Bett erleichtern. Auch ein Pflegebett – oder bei schweren Fällen sogar ein Aufstehbett – kann die Versorgung der Betroffenen erleichtern. Die Kosten werden in der Regel von der Pflege-/Krankenkasse übernommen.
  • Antirutschbeschichtung: Durch das Aufbringen einer Antirutschbeschichtung in der Dusche, auf Treppen oder den Fußböden kann die Sturzgefahr ebenfalls verringert werden.
  • Notrufsystem: Installieren Sie ein Alarmsystem für den Notfall, oder versorgen sie die pflegebedürftige Person mit einem mobilen Notrufsystem mit Sturzerfassung.
  • Schwellenabbau an den Wohnungs-Türen oder der Terrassentür.
  • Küchenanpassungen: Installieren Sie leicht zugängliche Regale, rutschfeste Teppiche und stabilisierende Griffe in der Küche. Elektrische Küchengeräte mit einfachen Bedienungselementen können ebenfalls nützlich sein.
  • Technologische Unterstützung: Erwägen Sie den Einsatz von Technologien wie Smart-Home-Systemen oder sprachgesteuerten Geräten, um den Alltag zu erleichtern.

Spar-Tipp der Redaktion
Für die Anpassung des Wohnumfeldes kann ab Pflegerad 1 ein „Antrag auf wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“ gestellt werden. Nach Genehmigung des Antrags und des Kostenvoranschlages erhalten Betroffene von der Pflegekasse einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro.

Parkinson und Behinderung

Bei Parkinson kann ein Antrag auf einen Behindertenausweis gestellt werden, wenn die Erkrankung zu Beeinträchtigungen führt, die eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben oder der Ausübung beruflicher Tätigkeiten erschweren. Siehe dazu auch unseren Beitrag: Grad der Behinderung bei Morbus Parkinson – Tabelle, Vorteile & Leistungen.

Die Entscheidung, einen Behindertenausweis zu beantragen, hängt von individuellen Bedürfnissen und Einschränkungen ab. Einige Gründe dafür könnten sein:

  • Berufliche Einschränkungen: Wenn die Parkinson-Symptome die Ausübung des bisherigen Berufs erschweren oder unmöglich machen, kann ein Behindertenausweis den Zugang zu beruflichen Unterstützungsleistungen erleichtern.
  • Steuerliche Vorteile: Menschen mit Behinderungen können steuerliche Vergünstigungen, wie z.B. den Behindertenpauschbetrag oder Befreiungen in Anspruch nehmen.
  • Parkplatzprivilegien: Ein Behindertenausweis berechtigt zu Parkplatzprivilegien, wie reservierten Parkplätzen oder gebührenfreiem Parken.
  • Soziale Teilhabe: Parkinson kann soziale Aktivitäten erschweren, und ein Behindertenausweis kann den Zugang zu sozialen Vergünstigungen, wie ermäßigten Eintritten für kulturelle Veranstaltungen oder öffentlichen Verkehrsmitteln, erleichtern.
  • Arbeitsplatzanpassungen: Ein Behindertenausweis kann die Grundlage für notwendige Anpassungen am Arbeitsplatz schaffen, um die Arbeitsfähigkeit zu erhalten oder den Wiedereinstieg ins Berufsleben zu unterstützen. Außerdem erhalten Sie zusätzlichen Urlaub und einen verbesserten Kündigungsschutz.

Die Beantragung eines Behindertenausweises erfolgt in der Regel über die zuständigen Behörden, und die Entscheidung darüber wird auf Basis einer ärztlichen Begutachtung getroffen.

Unterstützung und Beratung für Menschen mit Parkinson

Unterstützung und Beratung zum Thema Morbus Parkinson gibt es in verschiedenen Formen und von verschiedenen Stellen.

Ärztliche BeratungDie wichtigste Anlaufstelle für Informationen und Beratung ist der behandelnde Arzt. Der Arzt kann über die Krankheit informieren, die Behandlungsmöglichkeiten besprechen und bei der Auswahl der richtigen Therapie helfen.
SelbsthilfegruppenSelbsthilfegruppen bieten Betroffenen und Angehörigen die Möglichkeit, sich mit anderen Menschen auszutauschen, die die gleiche Situation erleben. In Selbsthilfegruppen kann man sich gegenseitig unterstützen und Tipps und Erfahrungen austauschen. Wie z.B. Deutsche Parkinsonvereinigung e.V.Jung und Parkinson – Die Selbsthilfe e.V.JuPa – Junge Parkinsonkranke  
PflegeschulungenDie Pflegekassen bezahlen individuelle Pflegeschulungen, die Sie in Anspruch nehmen können.
OrganisationenEs gibt verschiedene Organisationen, die sich mit Morbus Parkinson beschäftigen. Diese Organisationen bieten Informationen und Beratung, organisieren Veranstaltungen und unterstützen Betroffene und Angehörige. Folgende Organisationen bieten Unterstützung und Beratung zum Thema Morbus Parkinson:
∎ Deutsche Parkinson Hilfe e.V.
∎ Parkinson Schweiz  
Online-AngeboteEs gibt auch zahlreiche Online-Angebote, die Informationen und Beratung zum Thema Morbus Parkinson bieten. Dazu gehören Websites von Organisationen, Selbsthilfegruppen und Fachärzten. ∎ www.parkinson-hilfe.de
www.parkinson.ch
DPV – Bundesverband
Parkinson-Gesellschaft 

Begriffserklärungen

Da wir in diesem Beitrag doch auf einige Fachbegriffe nicht verzichten konnten, möchten wir Ihnen diese hier erklären:

Was sind Neurotransmitter?

Neurotransmitter sind so etwas wie Botenstoffe im Gehirn. Sie sind dafür verantwortlich, Nachrichten zwischen den Nervenzellen zu übermitteln. Stellt man sich das Gehirn wie ein Telefonnetzwerk vor, sind Neurotransmitter wie die kleinen Nachrichten, die von einem Telefon zum anderen gesendet werden, um Informationen zu teilen. Diese Botenstoffe spielen eine wichtige Rolle bei der Steuerung von Dingen wie Bewegungen, Stimmungen und Gedanken.

Was ist eine neurodegenerative Erkrankung?

Eine neurodegenerative Krankheit ist eine Erkrankung, bei der die Nervenzellen im Gehirn nach und nach abbauen oder nicht mehr richtig funktionieren. Das Gehirn sendet dann nicht mehr die richtigen Signale, was zu Problemen wie Schwierigkeiten bei Bewegungen, Gedächtnisproblemen oder anderen Herausforderungen führen kann. Es ist, als ob Teile des Gehirns allmählich ihre Fähigkeiten verlieren, ähnlich wie ein Maschinenverschleiß im Laufe der Zeit.

Was sind Basalganglien?

Die Basalganglien sind eine Gruppe von Nervenzellkernen (Ganglienkernen), die tief im Gehirn, in der Nähe der Basis (englisch: basal) des Großhirns, liegen. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation von Bewegungen und verschiedenen motorischen sowie nicht-motorischen Funktionen.

Quellen

  • Parkinson-Hilfe
  • Parkinson Schweiz
  • Deutsche Parkinson Vereinigung
  • Deutsche Parkinson Gesellschaft

Häufige Fragen

Welche finanziellen Belastungen können bei der Pflegebedürftigkeit durch Parkinson auftreten?

Die häusliche Pflege kann sehr teuer werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Teil der Kosten erstattet zu bekommen.
Lesen Sie dazu unseren Beitrag: Finanzierung der häuslichen Pflege

Wie kann Physiotherapie bei Parkinson-Symptomen helfen?

Verbesserung der Motorik: Durch gezielte Übungen können Physiotherapeuten dazu beitragen, die Bewegungsfähigkeiten zu verbessern. Dies umfasst die Reduzierung von Steifheit, das Training der Muskulatur und die Förderung einer geschmeidigeren Bewegung.
Gleichgewichtstraining: Parkinson-Patienten neigen dazu, Gleichgewichtsprobleme zu entwickeln, was zu erhöhtem Sturzrisiko führt. Physiotherapeuten können spezielle Übungen anbieten, um das Gleichgewicht zu verbessern und das Sturzrisiko zu minimieren.
Haltungsverbesserung: Eine schlechte Haltung ist häufig bei Parkinson-Patienten zu beobachten. Durch gezielte physiotherapeutische Maßnahmen kann die Haltung optimiert und somit die allgemeine Beweglichkeit verbessert werden.
Muskelkraftaufbau: Die Schwächung der Muskulatur ist eine häufige Begleiterscheinung von Parkinson. Physiotherapie kann darauf abzielen, die Muskulatur zu stärken, um die alltäglichen Aktivitäten zu erleichtern.
Förderung von Flexibilität und Dehnung: Steifheit und verminderte Flexibilität sind typische Parkinson-Symptome. Physiotherapeuten können Übungen anbieten, um die Flexibilität zu erhöhen und die Beweglichkeit zu fördern.
Gangschulung: Veränderte Gangmuster, wie beispielsweise der Shuffling-Gang, sind bei Parkinson häufig. Physiotherapie kann dabei helfen, das Gangbild zu verbessern und sicherere Laufmuster zu entwickeln.
Atemübungen: Parkinson kann auch die Atmung beeinflussen. Physiotherapeuten können Atemübungen anbieten, um die Atemmuskulatur zu stärken und die Atemkontrolle zu verbessern.
Schmerzmanagement: Physiotherapie kann dazu beitragen, Schmerzen, die durch Muskelverspannungen oder Haltungsprobleme entstehen, zu lindern und somit das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Kann das Gehirn von Parkinsonpatienten noch trainiert werden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Gehirn bei Parkinson zu trainieren. Obwohl die Parkinsonerkrankung eine neurodegenerative Erkrankung ist, können bestimmte Aktivitäten und Übungen dazu beitragen, kognitive Funktionen zu fördern, die Lebensqualität zu verbessern und die neuroplastischen Prozesse im Gehirn zu unterstützen. Hier sind einige Ansätze:
Kognitive Spiele und Aktivitäten: Nutzen Sie Spiele und Aktivitäten, die die kognitiven Fähigkeiten herausfordern, wie zum Beispiel Kreuzworträtsel, Sudoku, Puzzles oder Brettspiele. Diese Aktivitäten fördern die Denkfähigkeiten und helfen, das Gehirn aktiv zu halten.
Gedächtnistraining: Durch regelmäßiges Gehirnjogging können Patienten mit Parkinson ihre kognitiven Fähigkeiten verbessern. Dies kann das Wiederholen von Namen, das Lernen von neuen Informationen oder das Erinnern an Ereignisse einschließen.
Physikalische Aktivität: Regelmäßige körperliche Aktivität ist nicht nur wichtig für die motorischen Fähigkeiten, sondern kann auch positive Auswirkungen auf die kognitiven Funktionen haben. Spaziergänge, Tai Chi oder spezielle Parkinson-Übungen können nützlich sein.
Musiktherapie: Musiktherapie kann sowohl motorische als auch kognitive Fähigkeiten bei Parkinson fördern. Das Spielen von Musikinstrumenten, Singen oder das Hören von Musik kann stimulierend wirken.
Neurofeedback: Neurofeedback ist eine Technik, bei der die Gehirnaktivität gemessen und zurückgemeldet wird. Es kann dazu beitragen, das Gehirn zu trainieren und die Selbstregulation zu verbessern.
Computerbasierte Programme: Es gibt spezielle Computerprogramme und Apps, die kognitive Übungen anbieten, um Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Problemlösungsfähigkeiten zu fördern.
Achtsamkeitspraktiken: Achtsamkeitspraktiken wie Meditation und Yoga können nicht nur zur Stressbewältigung beitragen, sondern auch die kognitive Funktion unterstützen.
Neues Lernen: Das Erlernen neuer Fähigkeiten oder das Setzen von persönlichen Zielen kann dazu beitragen, das Gehirn aktiv zu halten und die Motivation aufrechtzuerhalten.

Was ist der Unterschied zwischen Parkinson und Schüttellähmung?

Die Begriffe “Parkinson” und “Schüttellähmung” beziehen sich auf dieselbe neurologische Erkrankung, und es besteht kein tatsächlicher Unterschied zwischen ihnen. “Parkinson” ist der medizinisch präzisere Begriff. Die informelle Bezeichnung “Schüttellähmung” kommt möglicherweise aus der charakteristischen Zitterbewegung, die eines der Hauptsymptome der Parkinson-Krankheit ist.
“Schüttellähmung” ist keine eigenständige medizinische Bezeichnung obwohl sie im Allgemeinen als Synonym für die Parkinson-Krankheit verwendet wird.

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Unsere Fachautorin

2 Antworten auf „Morbus Parkinson: Symptome | Herausforderungen | Verlauf | Pflegebedürftigkeit“

….vielen lieben Dank für diesen menschlich gefassten und umfangreichen Beitrag Parkinson betreffend ! Gerne mehr und weiter so !!

mit freundlichen Grüssen

Katharina Stangier, Morsbach

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Sehr geehrter Herr Bayer,
Ich finde Ihren Artikel als sehr gelungen.
Ich würde mich freuen wenn Sie weitere Artikel so ausführlich behandeln. würde.

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