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Die meisten Familien entschließen sich bewusst dafür, die pflegebedürftigen Angehörigen zunächst selbst zu pflegen. Doch die wenigsten Angehörigen sind gelernte Pfleger oder Krankenschwestern. Um den Pflegealltag leichter bewältigen zu können und auch eine gewisse Sicherheit zu erlangen, bieten Pflegeschulungen den pflegenden Angehörigen wichtige Basisinformationen für die häusliche Pflege.
Die meisten pflegenden Angehörigen können zwar bei hauswirtschaftlichen Angelegenheiten wie beim Putzen, Kochen oder Einkaufen helfen, da sie aber über kein Fachwissen in der Pflege verfügen, besteht oft die Angst, etwas falsch zu machen. Viele ambulante Dienste bieten daher spezielle Schulungen für pflegende Angehörige an.
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Was beinhalten die Pflegeschulungen?
Die Pflegeschulungen für Angehörige sind im §45 SGB XI geregelt. Diese können Angehörige in Anspruch nehmen, die die Pflege ganz oder teilweise übernehmen wollen. Doch was beinhaltet ein solche Schulung?
Eine Pflegeschulung soll von den Pflegekassen laut Gesetzesgeber jedem Angehörigen oder einer anderen im Pflegebereich ehrenamtlich tätigen Person unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Die Schulungen dienen dazu, die Betreuung und Pflege zu vereinfachen und seelische sowie pflegebedingte körperliche Beschwerden zu minimieren.
Der Pflegeschulungen für Angehörige beinhalten somit zum Beispiel:
- Informationen zur richtigen Ernährung im Alter. So ist zum Beispiel Mangelernährung ein großes Problem bei älteren und pflegebedürftigen Menschen.
- Basiswissen über die Mobilisation der Pflegebedürftigen.
- Hilfreiche Anweisungen zum gelenk- und rückenschonenden Heben und Tragen.
- Anleitungen zu Pflegehandgriffen, wie zum Beispiel das Waschen im Bett.
- Schulung zum richtigen Umgang mit Medikamenten, Hilfsmitteln und Pflegehilfsmitteln.
- Informationen zur Alltagsgestaltung.
- Individuelle Anweisungen, zugeschnitten auf den persönlichen Pflegefall.
- Bei Bedarf Schulung zur Hygiene bei der Pflege bzw. Tipps zur Vorbeugung von Hautschäden bei Inkontinenz.
- Spezialschulungen zu Themen wie Demenz, Parkinson, Schlaganfall, Pflege von Sterbenden oder die Pflege von pflegebedürftigen Kindern.
Ziel dieser Schulungen ist es, dass die Teilnehmer letztendlich in der Lage sind eigenständig pflegerische Hilfen zu leisten.
Schlussendlich gibt es also viele Möglichkeiten für pflegende Angehörige sich bei der häuslichen Betreuung von Pflegebedürftigen unterstützen zu lassen.
Wo findet die Pflegeschulung statt?
Eine Pflegeunterweisung, wie wir Sie hier vorstellen, erfolgt prinzipiell in der häuslichen Umgebung. Die Schulung ist individuell auf Ihre persönlichen Bedürfnisse, Fragen und das Krankheitsbild des Betroffenen zugeschnitten. Eine geschulte Pflegekraft wird die Pflegeperson/en entsprechend einweisen, abgestimmt auf die spezielle häusliche Situation.
Außerdem bieten Pflegekassen noch spezielle Kurse an, die in angemieteten Räumen stattfinden, jedoch nicht individuell auf das persönliche Pflegeproblem ausgelegt sind.
Neben den Pflegekursen, die im häuslichen Umfeld stattfinden, gibt es auch die Möglichkeit der online Pflegekurse. Online Pflegekurse vermitteln den Teilnehmer beispielsweise Grundlagenkenntnisse der häuslichen Pflege, Organisation der Pflege, Hygienemaßnahmen, Umgang mit verschiedenen Erkrankungen, wie beispielsweise Demenz, Inkontinenz oder einem Schlaganfall. Vorteil eines online Pflegekurses ist, dass Sie immer genau dann einen Kurs machen können, wenn Sie gerade Zeit haben, egal wo Sie im Moment sind, egal wie viel Uhr es ist.
Was kostet eine Pflegeschulung für Pflegepersonen?
Die Kosten für eine Pflegeschulung, egal ob persönlich bei Ihnen oder als online Kurs, werden von der Pflegekasse übernommen und auch direkt mit der Kasse abgerechnet. Das heißt für gesetzlich Versicherte, dass Sie nicht in Vorkasse gehen müssen, privat Versicherte müssen die Rechnung bei der Kasse einreichen und bekommen die Kosten dann erstattet.
Was ist der Unterschied zwischen einer Pflegeschulung und einem Beratungseinsatz?
Eine Pflegeschulung kann jede Pflegeperson in Anspruch nehmen und ist vor allem freiwillig. Ein Beratungseinsatz / Beratungsgespräch hingegen ist verpflichtend, wenn die Pflege “nur” von Angehörigen durchgeführt wird und kein Pflegedienst bei der Pflege beteiligt ist. Ganz wichtig ist zu wissen, dass Sie als Pflegeperson den Beratungseinsatz selbst bei einem zugelassenen Pflegedienst anfordern müssen. Meine Lese-Empfehlung zum Thema verpflichtender Beratungseinsatz.
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Fazit zu Pflegeschulungen
Pflegeschulungen bieten pflegenden Angehörigen nicht nur wertvolle Kenntnisse, sondern auch die Chance, Sicherheit und Vertrauen in die eigene Pflegekompetenz zu entwickeln. Durch das Erlernen richtiger Techniken und eines strukturierten Pflegealltags können Überlastungen vorgebeugt werden, während die Lebensqualität der Pflegebedürftigen spürbar verbessert wird. So unterstützen die Schulungen nachhaltig und erleichtern den anspruchsvollen Pflegealltag.
Rechtliche Regelungen
Die Schulungskurse werden von der Pflegekasse angeboten und bezahlt. Auch die Schulungen, welche zuhause durchgeführt werden, um die Angehörigen und Pflegenden ganz individuell anzuweisen. Den entsprechenden Gesetzestext finden Sie im § 45 SGB XI.
Fragen und Antworten
Was ist eine Pflegeschulung für pflegende Angehörige?
Eine Pflegeschulung vermittelt Angehörigen Basiswissen und praktische Fähigkeiten für die häusliche Pflege. Sie bietet Informationen zur Pflege, Mobilisation, Hygiene, Ernährung im Alter und zum Umgang mit Hilfsmitteln und Medikamenten.
Wer kann eine Pflegeschulung in Anspruch nehmen?
Jeder Angehörige oder ehrenamtlich pflegende Person, die die Pflege teilweise oder vollständig übernimmt, kann eine Pflegeschulung kostenlos in Anspruch nehmen.
Welche Themen werden in der Schulung behandelt?
Die Themen umfassen unter anderem: Mobilisation, Hygiene, Pflegehandgriffe (z. B. Waschen im Bett), rücken- und gelenkschonendes Heben, Medikamentengabe, Alltagsgestaltung und Ernährung bei Mangelernährung sowie spezielle Schulungen (z. B. bei Demenz, Parkinson).
Wo finden die Schulungen statt?
Schulungen können zu Hause in der gewohnten Umgebung der Pflegebedürftigen stattfinden, um die Schulung direkt auf die individuelle Situation abzustimmen. Es gibt aber auch Gruppen- und Online-Schulungen, die allgemeines Wissen vermitteln.
Welche Vorteile bietet eine Pflegeschulung zu Hause?
Eine häusliche Pflegeschulung wird auf die persönlichen Bedürfnisse des Pflegebedürftigen und die Wohnsituation angepasst, sodass pflegende Angehörige gezielt und praxisnah unterstützt werden.
Gibt es auch Online-Pflegekurse?
Ja, einige Pflegekassen bieten Online-Pflegekurse an. Diese sind flexibel und ermöglichen es, die Schulung jederzeit und von überall aus durchzuführen. Themen sind z. B. Hygiene, Organisation der Pflege und der Umgang mit verschiedenen Krankheitsbildern.
Wie viel kostet eine Pflegeschulung?
Die Pflegekasse übernimmt die Kosten für die Schulung vollständig, sodass gesetzlich Versicherte keine Zuzahlungen leisten müssen. Privatversicherte können die Kosten nach Einreichung bei der Kasse erstattet bekommen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Pflegeschulung und einem Beratungseinsatz?
Pflegeschulungen sind freiwillig und zielen auf die Vermittlung von Pflegewissen ab. Der Beratungseinsatz ist hingegen verpflichtend, wenn ausschließlich Angehörige ohne Pflegedienst die Pflege übernehmen, und muss regelmäßig bei einem zugelassenen Pflegedienst durchgeführt werden.
Wie beantrage ich eine Pflegeschulung?
Die Schulungen können bei der Pflegekasse beantragt werden, die auch die Organisation und Kostenübernahme mit einem zugelassenen Pflegedienst koordiniert. Bei Onlinekursen wird der Antrag automatisch für Sie gestellt, sobald Sie den Kurs buchen.
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Quelle Bildmaterial: Fotolia #79275067 © Zerbor
Quelle Bildmaterial:#Canva-Member © for free von Robert Kneschke
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Gemeinsam mit seiner Frau betreut Otto Beier seit 2012 seine pflegebedürftigen Eltern und Schwiegereltern. Er gibt Insider-Tipps für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen und schreibt als Pflegender – direkt von der Front – über seine Erfahrungen mit dem Pflegedschungel.
Mehr gibt es auch auf Facebook oder Xing, aber vor allem auch bei „Über mich“.
3 Antworten auf „Kostenlose Pflegeschulung für pflegende Angehörige“
Ich pflege mein Kind von Geburt an, da es eine neurologische Muskelschwäche hat die schon zu Schäden der Knochen geführt hat. Er ist 7 Jahre alt, ich bekomme soweit alles hin da ich schon mein 2tes Kind pflege dieser hat aber eine komplett andere Erkrankung. Wie bekomme ich mein Sohn dazu den Rollstuhl zu nutzen, wenn längere Strecken anliegen und hat mein Kind Anspruch auf einen 2ten Rollstuhl da dieser für draußen genutzt wird? Er trägt Fussunterschenkel orthesen und eine Rumpforthese. Der Orthopäde hat angeraten ihn mehr im Rollstuhl zu fahren, sonst gehen die Knochen bzw. Gelenke mehr und mehr kaputt, aber wie kriege ich mein Sohn dazu sich weniger zu bewegen? Der Orthopäde wollte ihn nach Stand erst zwischen 10-14 Jahren operieren so weit wie möglich und da die Muskelschwäche nicht heilbar ist müssen wir uns darauf einstellen das er regelmäßig operiert werden muss, nur hat er jetzt gesagt läuft er weiter so viel und nutz den Rollstuhl nicht, kann es sein das sie nächstes Jahr schon operiert werden muss.
Sprechen Sie bitte mit den behandelnden Fachärzten, welche Therapien diese für sinnvoll halten. Unter Umständen sind Ergotherapie bzw. Logotherapie das Richtige für Ihren Mann. Aber das können wirklich nur die Ärzte entscheiden.
Falls Ihr Mann noch in der Reha ist, sprechen sie dort bitte die Ärzte an, welche Therapien diese nach der Reha empfehlen.
Mein Mann hatte innerhalb von 10 Jahren 2 Schlaganfälle. Er hat Pflegestufe 1 und kann schlecht sprechen. Was kann man tun, nach der Reha?