
Kostenlose Pflegeschulungen für Angehörige – So profitieren Sie

Das Wichtigste in Kürze
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Kostenlose Schulung: Pflegeschulungen für Angehörige werden von Pflegekassen finanziert und bieten praktische Unterstützung.
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Inhalte: Themen wie richtige Pflegetechniken, Kommunikation und Stressbewältigung werden anschaulich vermittelt.
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Vorteile: Sie verbessern die Pflegequalität, erleichtern den Alltag und helfen, Überforderung zu vermeiden.
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Individuell oder in Gruppen: Schulungen können zu Hause, in Pflegeeinrichtungen oder online stattfinden.
So gehen Sie vor
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Informieren: Fragen Sie bei der zuständigen Pflegekasse nach, welche Schulungen angeboten werden und wie die Kostenübernahme geregelt ist.
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Bedarf klären: Besprechen Sie, welche Inhalte für Ihre Pflegesituation besonders wichtig sind (z. B. Mobilisation oder Umgang mit Demenz).
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Anmeldung: Melden Sie sich für eine passende Schulung an. Häufig übernehmen Pflegedienste oder spezialisierte Organisationen die Durchführung.
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Teilnahme: Nehmen Sie an der Schulung teil – vor Ort, online oder in Ihrem Zuhause, je nach Angebot.
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Nachbetreuung: Nutzen Sie die Möglichkeit, weitere Fragen zu stellen oder Folgeschulungen zu buchen, wenn sich Ihre Pflegebedürfnisse ändern.
Inhalt dieser Seite
Was beinhalten die Pflegeschulungen?
Die meisten Familien entschließen sich bewusst dafür, die pflegebedürftigen Angehörigen zunächst selbst zu pflegen. Doch die wenigsten Angehörigen sind gelernte Pfleger oder Krankenschwestern. Um den Pflegealltag leichter bewältigen zu können und auch eine gewisse Sicherheit zu erlangen, bieten Pflegeschulungen den pflegenden Angehörigen wichtige Basisinformationen für die häusliche Pflege.
Die meisten pflegenden Angehörigen können zwar bei hauswirtschaftlichen Angelegenheiten wie beim Putzen, Kochen oder Einkaufen helfen, da sie aber über kein Fachwissen in der Pflege verfügen, besteht oft die Angst, etwas falsch zu machen. Viele ambulante Dienste bieten daher spezielle Schulungen für pflegende Angehörige an.
Die Pflegeschulungen für Angehörige sind im §45 SGB XI geregelt. Diese können Angehörige in Anspruch nehmen, die die Pflege ganz oder teilweise übernehmen wollen. Doch was beinhaltet ein solche Schulung?
Eine Pflegeschulung soll von den Pflegekassen laut Gesetzesgeber jedem Angehörigen oder einer anderen im Pflegebereich ehrenamtlich tätigen Person unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Die Schulungen dienen dazu, die Betreuung und Pflege zu vereinfachen und seelische sowie pflegebedingte körperliche Beschwerden zu minimieren.
Der Pflegeschulungen für Angehörige beinhalten somit zum Beispiel:
- Informationen zur richtigen Ernährung im Alter. So ist zum Beispiel Mangelernährung ein großes Problem bei älteren und pflegebedürftigen Menschen.
- Basiswissen über die Mobilisation der Pflegebedürftigen.
- Hilfreiche Anweisungen zum gelenk- und rückenschonenden Heben und Tragen.
- Anleitungen zu Pflegehandgriffen, wie zum Beispiel das Waschen im Bett.
- Schulung zum richtigen Umgang mit Medikamenten, Hilfsmitteln und Pflegehilfsmitteln.
- Informationen zur Alltagsgestaltung.
- Individuelle Anweisungen, zugeschnitten auf den persönlichen Pflegefall.
- Bei Bedarf Schulung zur Hygiene bei der Pflege bzw. Tipps zur Vorbeugung von Hautschäden bei Inkontinenz.
- Spezialschulungen zu Themen wie Demenz, Parkinson, Schlaganfall, Pflege von Sterbenden oder die Pflege von pflegebedürftigen Kindern.
Ziel dieser Schulungen ist es, dass die Teilnehmer letztendlich in der Lage sind eigenständig pflegerische Hilfen zu leisten.
Schlussendlich gibt es also viele Möglichkeiten für pflegende Angehörige sich bei der häuslichen Betreuung von Pflegebedürftigen unterstützen zu lassen.
Wo findet die Pflegeschulung statt?
Eine Pflegeunterweisung, wie wir Sie hier vorstellen, erfolgt prinzipiell in der häuslichen Umgebung. Die Schulung ist individuell auf Ihre persönlichen Bedürfnisse, Fragen und das Krankheitsbild des Betroffenen zugeschnitten. Eine geschulte Pflegekraft wird die Pflegeperson/en entsprechend einweisen, abgestimmt auf die spezielle häusliche Situation.
Außerdem bieten Pflegekassen noch spezielle Kurse an, die in angemieteten Räumen stattfinden, jedoch nicht individuell auf das persönliche Pflegeproblem ausgelegt sind.
Neben den Pflegekursen, die im häuslichen Umfeld stattfinden, gibt es auch die Möglichkeit der online Pflegekurse. Online Pflegekurse vermitteln den Teilnehmer beispielsweise Grundlagenkenntnisse der häuslichen Pflege, Organisation der Pflege, Hygienemaßnahmen, Umgang mit verschiedenen Erkrankungen, wie beispielsweise Demenz, Inkontinenz oder einem Schlaganfall. Vorteil eines online Pflegekurses ist, dass Sie immer genau dann einen Kurs machen können, wenn Sie gerade Zeit haben, egal wo Sie im Moment sind, egal wie viel Uhr es ist.
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Was kostet eine Pflegeschulung für Pflegepersonen?
Die Kosten für eine Pflegeschulung, egal ob persönlich bei Ihnen oder als online Kurs, werden von der Pflegekasse übernommen und auch direkt mit der Kasse abgerechnet. Das heißt für gesetzlich Versicherte, dass Sie nicht in Vorkasse gehen müssen, privat Versicherte müssen die Rechnung bei der Kasse einreichen und bekommen die Kosten dann erstattet.
Was ist der Unterschied zwischen einer Pflegeschulung und einem Beratungseinsatz?
Eine Pflegeschulung kann jede Pflegeperson in Anspruch nehmen und ist vor allem freiwillig. Ein Beratungseinsatz / Beratungsgespräch hingegen ist verpflichtend, wenn die Pflege “nur” von Angehörigen durchgeführt wird und kein Pflegedienst bei der Pflege beteiligt ist. Ganz wichtig ist zu wissen, dass Sie als Pflegeperson den Beratungseinsatz selbst bei einem zugelassenen Pflegedienst anfordern müssen. Meine Lese-Empfehlung zum Thema verpflichtender Beratungseinsatz.
Häufige Fragen zur Pflegeschulung
Eine Pflegeschulung vermittelt Angehörigen Basiswissen und praktische Fähigkeiten für die häusliche Pflege. Sie bietet Informationen zur Pflege, Mobilisation, Hygiene, Ernährung im Alter und zum Umgang mit Hilfsmitteln und Medikamenten.
Jeder Angehörige oder ehrenamtlich pflegende Person, die die Pflege teilweise oder vollständig übernimmt, kann eine Pflegeschulung kostenlos in Anspruch nehmen.
Die Themen umfassen unter anderem: Mobilisation, Hygiene, Pflegehandgriffe (z. B. Waschen im Bett), rücken- und gelenkschonendes Heben, Medikamentengabe, Alltagsgestaltung und Ernährung bei Mangelernährung sowie spezielle Schulungen (z. B. bei Demenz, Parkinson).
Schulungen können zu Hause in der gewohnten Umgebung der Pflegebedürftigen stattfinden, um die Schulung direkt auf die individuelle Situation abzustimmen. Es gibt aber auch Gruppen- und Online-Schulungen, die allgemeines Wissen vermitteln.
Eine häusliche Pflegeschulung wird auf die persönlichen Bedürfnisse des Pflegebedürftigen und die Wohnsituation angepasst, sodass pflegende Angehörige gezielt und praxisnah unterstützt werden.
Ja, einige Pflegekassen bieten Online-Pflegekurse an. Diese sind flexibel und ermöglichen es, die Schulung jederzeit und von überall aus durchzuführen. Themen sind z. B. Hygiene, Organisation der Pflege und der Umgang mit verschiedenen Krankheitsbildern.
Die Pflegekasse übernimmt die Kosten für die Schulung vollständig, sodass gesetzlich Versicherte keine Zuzahlungen leisten müssen. Privatversicherte können die Kosten nach Einreichung bei der Kasse erstattet bekommen.
Die Schulungen können bei der Pflegekasse beantragt werden, die auch die Organisation und Kostenübernahme mit einem zugelassenen Pflegedienst koordiniert. Bei Onlinekursen wird der Antrag automatisch für Sie gestellt, sobald Sie den Kurs buchen.
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Vielen Dank für Ihr Feedback! Gibt es noch weitere Themen, die Sie interessieren? Schreiben Sie uns gerne.
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0 Kommentare zu „Kostenlose Pflegeschulungen für Angehörige ▷ So profitieren Sie“
Ich pflege mein Kind von Geburt an, da es eine neurologische Muskelschwäche hat die schon zu Schäden der Knochen geführt hat. Er ist 7 Jahre alt, ich bekomme soweit alles hin da ich schon mein 2tes Kind pflege dieser hat aber eine komplett andere Erkrankung. Wie bekomme ich mein Sohn dazu den Rollstuhl zu nutzen, wenn längere Strecken anliegen und hat mein Kind Anspruch auf einen 2ten Rollstuhl da dieser für draußen genutzt wird? Er trägt Fussunterschenkel orthesen und eine Rumpforthese. Der Orthopäde hat angeraten ihn mehr im Rollstuhl zu fahren, sonst gehen die Knochen bzw. Gelenke mehr und mehr kaputt, aber wie kriege ich mein Sohn dazu sich weniger zu bewegen? Der Orthopäde wollte ihn nach Stand erst zwischen 10-14 Jahren operieren so weit wie möglich und da die Muskelschwäche nicht heilbar ist müssen wir uns darauf einstellen das er regelmäßig operiert werden muss, nur hat er jetzt gesagt läuft er weiter so viel und nutz den Rollstuhl nicht, kann es sein das sie nächstes Jahr schon operiert werden muss.
Mein Mann hatte innerhalb von 10 Jahren 2 Schlaganfälle. Er hat Pflegestufe 1 und kann schlecht sprechen. Was kann man tun, nach der Reha?
Sprechen Sie bitte mit den behandelnden Fachärzten, welche Therapien diese für sinnvoll halten. Unter Umständen sind Ergotherapie bzw. Logotherapie das Richtige für Ihren Mann. Aber das können wirklich nur die Ärzte entscheiden.
Falls Ihr Mann noch in der Reha ist, sprechen sie dort bitte die Ärzte an, welche Therapien diese nach der Reha empfehlen.