
Eine Treppe kann für ältere und bewegungseingeschränkte Menschen eine große Sturzgefahr sein. Eine Sturzprophylaxe für die Treppe ist daher unumgänglich.
Geht bei jüngeren Leuten ein Sturz noch oft ohne Folgen ab, stellen sich bei älteren Menschen doch viel schneller schwerere und langwierigere Verletzungen wie starke Prellungen, Knochenbrüche oder ein Beckenbruch ein. Stürze werden zum einen durch die Umwelt (zum Beispiel durch schlecht beleuchtete Treppen) hervorgerufen und zum anderen durch körperliche Beeinträchtigungen.
Das Wichtigste im Überblick
Gründe für einen Sturz können sein:
- Gelenkprobleme und dadurch hervorgerufen eine verminderte Beweglichkeit.
- Kreislaufprobleme oder Schwindelanfälle.
- Eine im Alter schwächer gewordene Muskulatur.
- Nebenwirkungen von Medikamenten.
- Gleichgewichtsstörungen.
- Unsicherheit durch schlechtes Sehen oder Hören.
- Angst oder allgemeine Gangunsicherheit.
- Diverse Krankheiten wie z. B. Parkinson, Demenz oder Schlaganfall.
Welche Maßnahmen können als Sturzprophylaxe ergriffen werden?
Stürze im höheren Alter können fatale Folgen haben. Besonders Oberschenkelhalsbrüche können eine langwierige Angelegenheit sein. Bei älteren Menschen kann die Mobilisation nach einem Oberschenkelhalsbruch sehr lange dauern und ist nicht einfach.
Häufig kommt noch dazu, dass das Vertrauen in die eigene Gangsicherheit auf Dauer beeinträchtigt wird und die Sicherheit, die vor dem Sturz vorhanden war, nicht mehr erreicht wird.
Wer aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen sturzgefährdet ist, kann als Sturzprophylaxe einiges selber tun.
- Durch gezieltes Krafttraining können die Muskeln wieder aufgebaut und gestärkt werden. Dazu gibt es z.B. verschreibungsfähige Beintrainer, mit denen Gelenke und Muskeln zu Hause wieder aufgebaut werden können.
- Viel bewegen, um die eigene körperliche Gelenkigkeit zu erhalten.
- Mit Balanceübungen kann der Gleichgewichtssinn trainiert werden.
- Medikamente auf Nebenwirkungen (wie z.B. Schwindel) prüfen lassen.
- Wer schlecht sieht, sollte entsprechende Sehhilfen tragen.
- Wer stark sturzgefährdet ist, sollte Hüftprotektoren und/oder Sturzhelme verwenden.
Sturzprophylaxe an der Treppe
Für ältere und sturzgefährdete Menschen können Treppen alleine schon eine wahre Herausforderung sein. Um das Sturzrisiko bei Treppen so gering wie möglich zu halten, sollte folgendes beachtet werden:
- Treppe gut beleuchten
- Keine losen Teppiche auf der Treppe
- Rutschsichere Beläge verwenden
- Lose Stufen müssen ausgebessert werden, so dass sie trittsicher sind
- Mindestens an einer Seite oder besser an beiden Seiten Handläufe und/oder zusätzliche Handgriffe anbringen
- Darauf achten, dass das Geländer nicht locker ist
- Keine Hindernisse auf die Treppe stellen – frei zugängliche Treppe
- Sicheres Schuhwerk oder ABS-Socken tragen
- Bei gewendelten Treppen immer an der breiten Seite laufen
- Vor der Treppe nur rutschfeste Fußmatten verwenden
- Für die bessere Sichtbarkeit bei Bedarf die Treppenstufen farblich markieren
- Antirutschkanten an den Treppenstufen anbringen
- Geschlossene Treppenstufen anstatt offenen verwenden (Treppen, durch die man hindurchsehen kann, können irritieren und zu Unsicherheit führen)
- Nur so viel in den Händen tragen, dass wenigstens noch eine Hand frei ist und noch ein Halten am Treppenlauf möglich ist.
- Treppenstufen sollen nicht zu hoch bzw. zu schmal sein
- Treppenlift einbauen
☛ Nützlich + Hilfreich 24h-Pflegekräfte aus Osteuropa. Zuhause leben statt im Heim ! |
Treppen zählen zur häufigsten Stolperfalle im Haus. Gerade für gangunsichere Menschen ist es wichtig, dass die Treppe nicht rutschig ist. Teppichbeläge auf den Treppen sind oft nicht flächendeckend verlegt oder beginnen am Rand, sich zu lösen, was wiederum eine Sturzgefahr birgt. Mit wenigen Handgriffen können Sie Treppen mit rutschhemmenden Belägen ausstatten, die das Sturzrisiko stark vermindern können.
Dazu haben Sie mehrere Möglichkeiten:
Sturzprophylaxe mit fluoreszierende Treppenstreifen
Menschen mit Demenz haben an einer Treppe oft Probleme, die einzelnen Stufen zu erkennen. Mit den fluoreszierenden, selbstklebenden Treppenstreifen sind die Treppenstufen tagsüber farblich gut markiert und leuchten sogar bei Nacht. Außerdem sind sie rutschhemmend. Je nach Modell sind die Treppenstreifen sowohl für die Innenräume als auch für Naßbereiche und den Außenbereich geeignet.
Anzeige | Produktvorstellung

Die Antirutsch-Beschichtung ist eine ideale Sturzprophylaxe für Jung und Alt.
Anti-Rutschbeschichtung
Eine Anti-Rutschbeschichtung ist natürlich eine sehr saubere und langlebige Möglichkeit, Treppen im Innen- und Außenbereich rutschhemmend zu gestalten. Doch nicht nur im Treppenbereich leistet die Anti-Rutschbeschichtung gute Dienste, sondern auch auf allen anderen Fußböden sowie in der Dusche oder Badewanne.
Die Pflegekassen bezuschussen die Sanierungsmaßnahmen mit einem Anti-Rutschbelag mit bis zu 4.000 Euro als wohnumfeldverbessernde Maßnahme.
Selbstklebende Treppenfolie
Muss nur das Problem der Rutschfestigkeit behoben werden, reichen auch transparente, rutschhemmende Treppenfolien aus. Die transparente Folie bietet Sicherheit, nimmt aber der Treppe ihren eigenen Charme nicht. Die Treppenfolien können Sie selbst schnell und ohne großen Aufwand verlegen. Die Treppenfolien gibt es in verschiedenen Formen und Größen.
Anzeige
Was kostet ein Treppenlift wirklich
Kostenlose Beratung vor Ort.
Bis zu 4.000 €uro Zuschuss!
Hier kostenlos Informationen anfordern
Sturzprophylaxe mit einem Treppenlift
Haus- und Wohnungstreppen gefahrlos zu überwinden, ist für ältere, kranke oder pflegebedürftige Menschen oftmals überhaupt nicht mehr möglich. Wer unsicher läuft, dauerhaft Schmerzen beim Treppensteigen oder andere körperliche Beschwerden hat, für den kann ein Treppenlift eine sinnvolle Vorsorge gegen Stürze sein.
Welche Vorteile bietet ein Treppenlift sturzgefährdeten Personen?
Ein Sturz auf ebener Fläche kann schon fatale Folgen und körperliche Beeinträchtigungen mit sich bringen. Eine Treppe hinabzustürzen kann aber tödlich ausgehen. Dieses Risiko will niemand eingehen.
Folgende Vorteile bietet der Einbau eines Treppenlifts:
- Ein Treppenlift gibt den Betroffenen Sicherheit und mehr Mobilität.
- Wer glaubt, dass Treppen gut für das Muskelaufbau- und Balancetraining sind, der irrt. Treppen können „MORDS-gefährlich“ sein. Eine Treppe ist kein Übungsgerät. Muskelaufbau und Balancetraining soll auf ebener Fläche und nicht an Treppen ausgeführt werden. Deshalb ist der Einbau eines Treppenlifts als Sicherheitsvorkehrung anzusehen.
- Die Betroffenen sind nicht mehr so oft auf fremde Hilfe angewiesen und können mehr alleine erledigen.
- Mit einem Treppenlift können problemlos die einzelnen Etagen eines Hauses überwunden werden.
- Die Angst vor dem Treppensteigen entfällt. Es kann befreiter gelebt werden.
- Für Menschen mit dauerhaften oder irreparablen Gelenkproblemen ist ein Treppenlift schonender und verursacht nicht noch zusätzliche Schmerzen.
- Mit einem Treppenlift kann ein Umzug in eine andere Wohnung, ein anderes Haus oder gar in ein Pflegeheim vermieden werden.
- Mit einem Treppenlift können auch schwere Gegenstände (Koffer, Wäschekörbe usw). von einer Etage zur anderen transportiert werden. Das Begehen der Treppe mit diesen Gegenständen kann ohne Treppenlift eine große Gefahr darstellen.
Wissenswertes zum Einbau eines Treppenlifts
- Bei der Anschaffung eines Treppenlifts gilt es einige Dinge zu beachten. Unter Umständen müssen baurechtliche Vorschriften eingehalten werden, Mieter müssen den Vermieter um Erlaubnis für den Einbau eines Treppenlifts bitten, uvm. Mehr dazu in meinem Beitrag: „Anschaffung eines Treppenlifts – was Sie unbedingt beachten sollten.“
- Wer pflegebedürftig ist und eine Pflegestufe hat, kann bis zu 4.000 Euro Zuschüsse für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen beantragen. Andere Möglichkeiten finden Sie hier: „Treppenlift bezuschussen lassen! Diese Möglichkeiten haben Sie“
- Aber auch steuerliche Abzugsmöglichkeiten gibt es, wie Sie in meinem Beitrag „So kann ein Treppenlift von der Steuer abgesetzt werden“ nachlesen können.
Weitere interessante Beiträge zum Thema Pflege:
- PSG II verstehen: So wird Ihre Pflegestufe in die neuen Pflegegrade umgerechnet
- Demenz verstehen – Teil 6: Fingerfood – die Ernährungs-Alternative bei Demenz
- Alltagsbegleiter – die große Hilfe für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige
Profitieren Sie von unserem
Newsletter!
Tipps zur Pflegekasse & Pflegegeld,
Kurzzeit- u. Verhinderungspflege, Fehler bei MDK-Begutachtung, Entlastungsbetrag, Gesetzesänderungen uvm.
Tragen Sie sich jetzt für unseren kostenlosen Newsletter ein. Er erscheint 1-2 Mal pro Monat und hat das Ziel, dass Sie sich zukünftig im Pflegedschungel zurechtfinden und die Pflege erleichtert wird!
Quelle Bildmaterial: Fotolia#117970547 © borphloy
Gemeinsam mit seiner Frau betreut Otto Beier seit 2012 seine pflegebedürftigen Eltern und Schwiegereltern. Er gibt Insider-Tipps für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen und schreibt als Pflegender – direkt von der Front – über seine Erfahrungen mit dem Pflegedschungel.
Mehr gibt es auch auf Facebook oder Xing, aber vor allem auch bei „Über mich“.