Assistenzhund – Einsatz bei Diabetes, Epilepsie, Demenz, Autismus uvm.

Assistenzhund – der bekannteste ist der Blindenh Sie kommen zum Einsatz bei Diabetes, Epilepsie, Demenz, Autismus uvm.
Der bekannteste Assistenzhund ist der Blindenhut. Aber es gibt auch für Demenz, Autismus, Diabetes, Depressionen, körperliche und geistige Behinderungen entsprechende Hunde

Der Assistenzhund ist nicht nur ein Wegbegleiter und eine willkommene Gesellschaft für Ältere oder Menschen mit Behinderung. Er kann noch so viel mehr als seine Haushund-Kollegen.

Der Assistenzhund bringt einem die Schuhe. Schaltet das Licht ein oder aus. Öffnet Schubladen. Hilft einem im Straßenverkehr. Führt blinde Menschen zielsicher zum Einkaufen. Und kann sogar erkennen ob ein Diabetiker Über- oder Unterzucker hat.

Diese und noch ganz andere Aufgaben kann ein ausgebildeter Assistenzhund leisten.

Für welche Krankheiten kann ein Assistenzhund eingesetzt werden?

Den Hund hat man bis vor einige Jahrzehnte hauptsächlich als Hofhund oder als Haushund gesehen. Seine besonderen Fähigkeiten wurden viel zu lange unterschätzt. Dabei ist das Einsatzspektrum eines Assistenzhundes sehr groß und vielfältig. Erfreulicherweise werden immer mehr Bereiche erforscht, in denen Hunde als Spezialhunde eingesetzt werden können. Ganz aktuell werden jetzt zum Beispiel COVID-19-Spürhunde ausgebildet. Sie sollen lernen, die Geruchsmoleküle der Coronaviren zu erschnüffeln.

Warnhunde dagegen erkennen die Anzeichen einer Erkrankung und alarmieren den Halter frühzeitig oder können im Ernstfall Hilfe leisten und sogar Hilfe rufen.

Aber es gibt noch viele andere Einsatzmöglichkeiten, auf die wir hier eingehen möchten.

Blindenführhund

Er gehört wohl zu den bekanntesten Assistenzhunden. Was es bedeutet blind zu sein, lässt sich leicht nachstellen. Einfach mal für eine gewisse Zeit mit verbundenen Augen durchs Leben gehen. Schnell merkt man, welche Gefahren ständig auf einen lauern. In den eigenen vier Wänden und erst recht im Freien.

Der Blindenführhund hilft blinden oder stark sehbehinderten Menschen sich im alltäglichen Leben zurecht zu finden und zu orientieren. Der Blindenhund muss den blinden Menschen führen und warnen, sowohl in den eigenen Räumlichkeiten als auch außerhalb der gewohnten Umgebung.

Bei seiner Ausbildung lernt der Blindenhund, welche Hindernisse er anzeigen muss, so dass der blinde Mensch darauf reagieren kann. So zeigt der Hund z.B. Treppen, Straßenabsätze und Straßenübergänge, Hindernisse wie Pflanzkübel aber auch Pfützen auf dem Gehweg, Schranken, offene Autotüren, Menschengruppen usw. an.

Der Blindenhund kann aber noch mehr. Er kann z.B. freie Sitzplätze in der Straßenbahn anzeigen.

Signalhund – Gehörlosenhund

Dadurch, dass der Hund bei gehörlosen bzw. schwerhörigen Menschen zum Einsatz kommt, wird der Signalhund auch gerne als Gehörlosenhund bezeichnet. Die Bezeichnung Taubstummenhund ist eher weniger geläufig.

Die Kommunikation zwischen hörenden und nicht hörenden Menschen ist meist schon sehr schwierig. Die wenigsten können Gebärdensprache und nicht alle Gehörlosen können von den Lippen ablesen. Aber nicht nur die mangelnde Kommunikationsfähigkeit kann die Gehörlosen in eine Isolation treiben. Es lauern ständig Gefahren auf sie, die uns Hörenden gar nicht bewusst sind.

Gehörlose oder stark hörgeschädigte Menschen können nicht hören, ob ihr Kind schreit oder ein Auto hupt. Ebenso wenig, ob die eingestellte Zeituhr oder das Telefon klingelt, ob der Rauchmelder lautstark Piepstöne von sich gibt. Sie sind auf andere, optische Signalgeber angewiesen.

Der Signalhund ist darauf spezialisiert, seinen Besitzer auf wichtige Signale aufmerksam zu machen. Signalhunde übernehmen für ihren stark schwerhörigen oder gehörlosen Partner die Hörfähigkeit und zeigen ihm Geräusche in seiner Umgebung an.


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Ein positiver Nebeneffekt eines Signalhundes ist auch, dass sie ihren Besitzer nicht nur aktiv im Leben unterstützen, sondern auch aus der Vereinsamung herausholen oder Depressionen lindern können. Das stärkt das Selbstbewusstsein und lindert die Angstgefühle.

Behindertenbegleithund

Behindertenbegleithund / LPF-Assistenzhund: Wer körperlich eingeschränkt ist, kann viele Tätigkeiten nur noch sehr schwer oder gar nicht mehr bewältigen. Das erschwert den Alltag, macht abhängig von anderen und grenzt die Betroffenen aus.

Die häufigsten Einsatzgebiete der LPF-Assistenzhunde sind Menschen mit Krankheiten wie Multipler Sklerose, Muskelkrankheiten, Parkinson, Lähmungen, Spina Bifida, Verletzungen der Wirbelsäule usw.

Er hilft motorisch eingeschränkten Menschen bei verschiedenen Tätigkeiten des täglichen Lebens. So kann er z.B.

  • Schubladen öffnen,
  • das Licht ein und ausschalten,
  • beim An- und Ausziehen helfen,
  • Wäsche aus der Waschmaschine holen,
  • Einkäufe oder andere Gegenstände tragen,
  • beim Duschen das Handtuch bringen,
  • Gegenstände aufheben, die dem Halter herunter gefallen sind,
  • aber auch den Halter stützen.

Der Behindertenhund gibt den gehandicapten Personen dadurch mehr Freiheit und Unabhängigkeit.

Ganz ideal sind Behindertenbegleithunde auch für Kinder. Die Hunde sind Helfer und Spielkamerad in einem, vermitteln den Kindern Selbstvertrauen und bringen Freude in den Alltag.

Assistenzhund bei psychischen Erkrankungen

Angstzustände, Depressionen, Schizophrenie, Borderline oder andere psychische Erkrankungen können das tägliche Leben der Betroffenen sehr stark beeinträchtigen. Bei Menschen, die sich nicht trauen das Haus zu verlassen oder einkaufen zu gehen, die Angst vor Nähe oder anderen Menschen haben, die sich selbst verletzen kann ein Assistenzhund zum Einsatz kommen.

Der Assistenzhund für psychische Erkrankungen wird individuell für den Betroffenen geschult, so dass er in der Lage ist, alle notwendigen Aufgaben für SEINEN Besitzer auszuführen. Der psychiatrische Begleithund kann das Gefühl von Sicherheit und Ruhe vermitteln, um die Betroffenen aus ihrer akuten emotionalen Schieflage zu holen. Dazu gehören zum Beispiel

  • Trösten während depressiver Phasen.
  • Abschotten vor anderen Menschen.
  • Unterbrechen von Panikattacken oder Flashbacks.
  • Vertrauen in die Umwelt und andere Menschen bekommen.

Demenzassistenzhund

Der Demenzassitenzhund kann ganz individuelle Aufgaben erledigen. Außerdem bringt er Routine in den Alltag, da er regelmäßig Gassi geführt werden möchte, kann aber auch einen Alarm auslösen, wenn sein Besitzer unerlaubt das Haus verlässt. Zudem kann er weitere Aufgaben erledigen wie Gegenstände wegräumen oder auch aufheben falls diese heruntergefallen sind.

Vor allem bringt die Anwesenheit des Demenzassistenzhundes Entspannung in die oftmals angespannte häusliche Pflegesituation. Sehr hilfreich ist auch, dass der Demenzassistenzhund – ähnlich wie z.B. der Autismusassistenzhund – darauf ausgebildet wird, das Weglaufen des Demenzkranken zu verhindern oder zumindest die Angehörigen zu verständigen, wenn der Betroffene weglaufen möchte.

Wer einen demenzkranken Menschen mit Weglauftendenz pflegt, weiß wie entlastend es ist, wenn ein Hund das Weglaufen überwacht. Ein weiterer Punkt ist, dass der Patient durch den Hund Nähe und Wärme verspürt. Der Hund und der an Demenz Erkrankte schenken sich gegenseitige Aufmerksamkeit, was die kranke Person beruhigt und ihr ein Gefühl von Sicherheit geben kann.

Es gibt Pflegeheime, die regelmäßig von Therapiehunden besucht werden. Hier sieht man dann ganz deutlich, wie beruhigend oder auch deeskalierend die Hunde auf die alten oder demenzkranken Menschen wirken.


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Autismushund

Autistische Kinder und Erwachsene leben häufig in ihrer eigenen Welt, in die andere Menschen nur sehr schwer Zutritt finden. Deshalb haben Autisten oft Probleme, mit anderen Personen zu kommunizieren, sich zu öffnen sowie soziale Regeln und emotionale Gefühle zu verstehen.

Autismushunde helfen unter anderem bei der Förderung der Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten, der Verbesserung der Motorik, beim Abbau von Stress und Reizüberflutung bzw. von Angstzuständen usw.

Wenn Autisten ein Problem mit Nähe haben, kann ein gut ausgebildeter Autismushund den Betroffenen räumlich so abschirmen, dass dieser erst gar nicht durch zu viel Nähe von anderen Personen in eine Stresssituation gerät. Weil autistische Kinder auch weglaufen können, kann der Hund auch auf solche Situationen ausgebildet werden. Der Autismus-Assistenzhund hindert zum einen das Kind durch seinen Körpereinsatz am Weglaufen. Zum anderen zeigt er den Eltern mittels bellen, drücken eines Knopfes usw. an, dass das Kind weglaufen möchte.

Autismushunde gibt es als Assistenzhunde oder als Therapiehund. Bevor ein eigener Autismushund ausgebildet wird, wäre es wahrscheinlich sinnvoll, mit einem Therapiehund zu testen, ob eine tierunterstützte Therapie der autistischen Person hilft und diese auch akzeptiert wird. Studien haben jedoch gezeigt, dass Autismushunde durchweg positive Auswirkungen auf die Betroffenen hatten.

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Diabetikerwarnhund

Die Verstoffwechslung im menschlichen Körper ist von vielen Faktoren abhängig wie z.B. mal mehr oder weniger Bewegung, Stress, Krankheiten, Medikamente usw. Daher ist bei Diabetikern der schwankende Blutzuckerspiegel ein großes Problem, zumal die Betroffenen die Unter- oder Überzuckerung oft zu spät oder gar nicht erkennen.

Eine Unterzuckerung kann z.B. zu Orientierungsschwierigkeiten, Krampfanfällen bis hin zu Bewusstlosigkeit führen. Kommt ein Diabetespatient alleine in eine solch lebensbedrohliche Situation, z.B. weil er ohne Begleitung auf einer Wanderung ist oder gerade ein Bad nimmt, kann auch mal jede Hilfe zu spät kommen. Doch nicht allein die Folgen einer Unter- oder Überzuckerung können schwerwiegend sein, sondern auch die daraus resultierenden Stürze und Verletzungen.

Der Diabetikerwarnhund ist in der Lage, je nach Training, eine Über- oder Unterzuckerung zu erschnüffeln und anzuzeigen. Er erkennt also die Schwankungen des Blutzuckerspiegels.

Epilepsiewarnhund – Epilepsieanzeigehund

Menschen mit Epilepsie können Krämpfe, schwere Muskelkontraktionen und Sinnesbeeinträchtigungen bekommen die bis zur Bewusstlosigkeit führen können. Daraus resultieren schwere Stürze und Verletzungen.

Für die Betroffenen ist ein Leben mit Epilepsie nicht einfach, da sie ständig Angst vor dem Kontrollverlust, eventuellen Stürzen und den daraus resultierenden Verletzungen haben. Allein das Überqueren einer stark befahrenen Straße wird hier zu einem großen Risiko. Epilepsie beeinträchtigt die Betroffenen somit jede Minute.

Bei den Assistenzhunden für Epilepsie wird unterschieden zwischen Epilepsiewarnhund und Epilepsieanzeigehund.

Der Epilepsiewarnhund warnt den Epilepsiepatienten BEVOR ein akuter Anfall eintritt. Somit kann der Patient sich rechtzeitig hinlegen, damit den unkontrollierten Sturz vermeiden und unter Umständen sogar noch Hilfe anfordern.

Der Epilepsieanzeigehund ist darauf trainiert, bei einem eingetretenen Anfall Hilfe zu holen, indem er z.B. einen Notfallknopf drückt oder bellt. Er kann sogar dem benachrichtigten Helfer die Notfall-Medikamente holen.

Schlaganfallwarnhund

Ähnlich wie ein Epilepsiewarnhund, ist es auch Aufgabe des Schlaganfallwarnhundes, seinen Besitzer VOR dem Eintreten eines Schlaganfalls zu warnen. Bei Menschen die bereits einen Schlaganfall hatten, ist die Gefahr höher, wieder einen Schlaganfall zu erleiden. Hier können Schlaganfallwarnhunde den Betroffenen Sicherheit und Hilfe geben. Das gleiche gilt auch für Menschen, die zwar noch nie einen Schlaganfall hatten, aber stark schlaganfallgefährdet sind.

Der Schlaganfallwarnhund muss erkennen, wenn sich bei seinem Besitzer ein Schlaganfall ankündigt und muss dann eigenständig und ohne Kommandos reagieren und den Patienten warnen, so dass dieser noch rechtzeitig Hilfe anfordern kann.

Kann der Betroffene selbst keine Hilfe mehr holen, sollte der Hund so trainiert sein, dass er zum Beispiel über Bellen oder ein Notfalltelefon Hilfe anfordern kann. Bei einem Schlaganfallwarnhund ist es erforderlich, dass Hund und Mensch 24 Stunden am Tag gemeinsam verbringen.

Was ist der Unterschied zwischen Assistenzhund und Therapiehund?

Das ist eigentlich ganz gut zu erklären und ergibt sich schon aus den Begrifflichkeiten.

Ein Assistenzhund assistiert einem physisch, motorisch oder psychisch beeinträchtigten Menschen im täglichen Leben. Der Hund lebt dauerhaft bei der hilfebedürftigen Person und ist speziell auf die Bedürfnisse des Betroffenen ausgebildet.

Der Therapiehund dagegen ist im therapeutischen Einsatz. Ein Therapeut arbeitet gemeinsam mit dem Hund als tiergestützte Therapie mit wechselnden Patienten. Der Hund lebt beim Therapeuten und nicht beim Patienten. Die Therapiehunde-Teams gehen z.B. in Krankenhäuser, Pflegeheime, Schulen oder Kindergärten.

Was bewirken Hunde bei (kranken) Menschen?

Tiergestützte Therapien können ganz erstaunliche Resultate bei allen möglichen Erkrankungen vorweisen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass gerade ein Hund oft mehr gibt als er nimmt, die Familie positiv beeinflusst und das Leben bereichert. Das hat auch damit zu tun, dass ein gutes Zusammenleben mit einem Hund Glückshormone ausschüttet und den Halter mit seiner Familie zufriedener und entspannter werden lässt und so manche Situation entschärft und den Stress rausnimmt.

  • Durch seine aufmerksame Art haben wir das Gefühl, dass uns der Hund zuhört und versteht. Unwillkürlich plaudern wir mit dem Hund. Nicht nur über Belanglosigkeiten, sondern auch über Sorgen und Ängste. Der Hund dient damit als natürliches Stress-Ventil und zum Abbau von Aggressionen. Das macht ihn nicht nur für psychisch Erkrankte sehr wertvoll, sondern auch für die meisten anderen kranken Menschen.
  • Der Hund vermittelt das Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit, Nähe und Vertrautheit. Das Gefühl, dass da ein Lebewesen ist, auf das man sich verlassen kann, schafft mehr Selbstvertrauen bei den Betroffenen.
  • Das Wissen, dass ein speziell ausgebildeter Warnassistenzhund Hilfe holen kann, lässt mehr Ruhe und Sicherheit in den Alltag kommen. Die Angst vor Anfällen wird minimiert.
  • Hunde haben die Fähigkeit, die akute Stimmungslage zu erkennen. Sie merken, ob wir traurig oder niedergeschlagen sind, ob uns etwas plagt oder belastet. Der Hund beginnt mit dem Menschen zu agieren, gibt ihm wieder Mut und Freude und motiviert zum Leben.
  • Aber für den Hund muss auch gesorgt werden. Die Betroffenen müssen (sofern sie es können) Aufgaben FÜR den Hund übernehmen, sich um IHN kümmern, müssen mit ihm spazieren gehen. Hier muss Verantwortung für das Tier übernommen werden. Bei Unternehmungen im Freien werden neue soziale Kontakte geknüpft. Damit hilft der Assistenzhund vor Vereinsamung und Zurückgezogenheit.

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Kann jeder Hund ein Assistenzhund werden?

Viele Hunde können zum Assistenzhund ausgebildet werden, aber nicht alle. Anfall-Warnhunde zum Beispiel müssen „Naturtalente“ sein, denn das Erkennen von Anfällen kann nicht erlernt werden. Das muss der Hund „mitbringen“.

Es ist besonders wichtig, dass der Assistenzhund spezielle charakterliche Merkmale aufweist. Zum einem muss er sehr aufmerksam, aber auch leicht zu motivieren sein und zum anderen muss er sehr lernwillig sein, denn seine späteren Aufgaben sind vielfältig und anspruchsvoll.

Zudem ist es wichtig, dass der Assistenzhund ein friedlicher Zeitgenosse ist, schließlich wird er überall hin mitgenommen, auch in stark belebte Fußgängerzonen und sogar zum Einkaufen.

Welche Hunderassen sind als Assistenzhunde geeignet?

Hierfür gibt es keine Pauschalantwort. Es ist wesens- und charakterabhängig, hinzu kommt auch noch die persönliche Anforderung an den Hund. Ein PTBS-Hund muss nicht zwangsläufig ein großer Hund sein, wohingegen ein Servicehund, der Lichtschalter betätigen soll, eine gewisse Größe benötigt.

Sehr beliebte Hunde sind zumeist Golden–Retriever, Labrador, Großpudel, aber auch Kreuzungen aus Pudel und Retriever bzw. Labrador. Diese Mix-Hunde, zumeist Labradoodel oder Goldendoodle genannt, sind sehr beliebt, da die Pudelmixe in der Regel keine Haare verlieren. Oftmals kommen Tierhaarallergiker deshalb ganz gut mit den Pudel-Mischlingen klar. Aber auch kleinere Hunderassen eignen sich – je nach Aufgabengebiet – zum Assistenzhund.

Da ein Hund ein eigenständiges Lebewesen ist, gibt es auch innerhalb der geeigneten Rasse immer wieder Hunde die aufgrund ihres Wesens nicht als Assistenzhund geeignet sind. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, einen Hundetrainer zu Rate zu ziehen, bzw. einen bereits fertig ausgebildeten oder in der Ausbildung steckenden Hund zu nehmen, denn diese wurden vorher ausgiebig von einem Fachmann auf alle nötigen Eigenschaften geprüft.

Kann ich meinen Haushund zum Assistenzhund ausbilden lassen?

Man kann grundsätzlich jeden geeigneten Hund zum Assistenzhund ausbilden lassen, auch den eigenen, bereits liebgewonnen Vierbeiner. Es gibt hierfür Vereine oder auch spezielle Hundetrainer, die das Hund-Mensch-Gespann ausgiebig schulen und auf alle Situationen vorbereitet.

Sobald die Schulung abgeschlossen ist, wird der Hund samt seinem Halter einer Prüfung unterzogen. Wenn diese bestanden ist, ist der Hund ein ausgebildeter Assistenzhund und darf als solcher auch in öffentliche Gebäude mitgenommen werden.

Da die Ausbildung ca. 1,5 – 2 Jahre dauert, sollte der Hund nicht zu alt sein, denn mit ca. 8 bis 10 Jahren sollte der Assistenzhund in den Ruhestand gehen und nicht mehr als „Arbeitstier“ dienen.

Aber der eigene Hund muss nicht unbedingt klassisch eine Prüfung ablegen. Es reicht sicherlich bei vielen Erkrankungen, dass der Hund einfach darauf ausgebildet wird, dass er im täglichen Leben assistiert. Hier lohnt es sich, dem eigenen Hund mehr Schulung angedeihen zu lassen, um sich spielerisch nützlich zu machen.

Ist es für den Hund überhaupt toll, wenn er ein Assistenzhund ist?

Einem “Arbeitshund” macht die Arbeit mit seinem Halter in der Regel Spaß und fordert seinen natürlichen Trieb, sich geistig und auch körperlich auf eine Aufgabe einzulassen. Allerdings muss man darauf achten, dass er seine Pausen bekommt und nicht überfordert wird.

Sollte ein Hund wider Erwarten keine Freude als Assistenzhund haben, erkennt dies ein erfahrener Trainer sofort. Dann sollte überlegt werden, ob der Hund wirklich für eine Ausbildung in Frage kommt.

Alles in allem kann man sagen, dass der Assistenzhund einem nicht nur seelisch zur Seite steht bzw. einem dabei hilft, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, sondern auch die verschiedensten Aufgaben übernimmt.

Dazu kommt auch noch, dass Menschen mit einem Hund nicht alleine sind und eine Aufgabe haben, denn auch ein Assistenz- oder Therapiehund möchte seine Streicheleinheiten haben und natürlich auch sehr gerne Gassi gehen.

Wieviel kostet eine Ausbildung zum Assistenzhund?

Sofern man die Grund-Ausbildung unter der Anleitung eines zertifizierten Trainers selber durchführt, kommen hier Kosten ab ca. 3.000 – 8.000 € auf einen zu. Die Kosten variieren jedoch sehr stark. Zum einen hängt es vom Trainer und seinem persönlichen Stundensatz ab, zum anderen auch von den künftigen Aufgaben des Vierbeiners sowie seiner Lernfähigkeit.

Ein Assistenzhund, der sehr viele Kommandos und Aktionen können muss und in einer Fremdausbildung geschult wurde, kostet schnell auch mal 30.000 € und mehr.

Es ist also im Grunde davon abhängig, was der Hund können muss und ob die Ausbildung selbst übernommen wird oder eine Fremdausbildung notwendig ist.


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Wer kommt für die Kosten für einen Assistenzhund auf?

Es werden von der Krankenkasse lediglich die Kosten für einen Blindenführhund übernommen, denn nur Blindenhunde sind als Hilfsmittel von der Krankenhasse zugelassen. Somit hat der Blindenführhund die eigene Hilfsmittelnummer 07.99.09.0. Für alle anderen Assistenzhunde übernimmt die Krankenkasse keine Kosten.

Da für einen gut ausgebildeten Assistenzhund doch hohe Kosten auf die Betroffenen zukommen, gibt es auch die Möglichkeit, über Sponsoren oder Stiftungen einen Zuschuss zu erhalten.

Steuerliche Regelungen für Assistenzhund

Hundesteuer: Für die Hundesteuer sind die Kommunen zuständig. Jede Gemeinde hat ihre eigenen Sätze. In der Regel kann man aber davon ausgehen, dass Assistenzhunde von der Hundesteuer befreit sind, oder zumindest eine Ermäßigung erhalten. Sprechen sie hier mit Ihrer Kommune, vor allem auch, welche Nachweise wie z.B. einen Behindertenausweis Sie benötigen.

Lohn- / Einkommenssteuer: Wurde der Kauf des Assistenzhundes vom Arzt verordnet – also „Assistenzhund auf Rezept“ – können Sie die Kosten zumindest steuerlich geltend machen. Dazu zählen die Anschaffungskosten, Schulungskosten, Hundehaftpflicht- und krankenversicherung usw. Der Hundefriseur kann als haushaltsnahe Dienstleistungen abgesetzt werden.

Die Kosten für den Hund werden jedoch zuerst mit dem Behindertenpauschbetrag verrechnet. Sind die tatsächlichen Kosten höher als der Pauschbetrag, muss dies über Belege nachgewiesen werden.

Es lohnt sich, zu all den Kosten im Zusammenhang mit dem Therapiehund den Steuerberater zu befragen und vor allem sollten Sie alle Belege und Rechnungen aufbewahren.

Kann ich einen Assistenzhund in einer Mietwohnung halten?

Der Vermieter hat das Recht einen Hund abzulehnen. Eine Ausnahme hierbei ist der Blindenhund, dieser muss vom Vermieter akzeptiert werden, alle anderen Arten von Assistenz- und Therapiehunden kann er ablehnen.

Andere Begrifflichkeiten oder nicht erwähnte Spezialhunde

  • Servicehund
  • Anfallwarnhund
  • Rehahund
  • Mobilitätsassistenzhund
  • Migränewarnhunde
  • Narkolepsiewarnhunde / Warnhunde für Narkolepsie
  • Allergiewarnhunde usw.
  • Corona-Assistenzhund

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Fachautor

Michael Beier

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