Rufanlagen für Senioren – Kommunikation in der häuslichen Pflege

Hausnotruf kann Leben retten
Rufanlagen für Senioren.

Was wünschen Sie sich, wenn Sie alt oder pflegebedürftig sind? Bestimmt das, wonach sich die meisten Menschen sehnen – den Verbleib im gewohnten Umfeld. Mit einer Rufanlage für Senioren können Sie Ihrem Angehörigen diesen Wunsch schon jetzt erfüllen, denn die technischen Komponenten vermitteln ein großes Maß an Sicherheit. Per Knopfdruck kann Ihr Familienmitglied Sie oder eine andere Pflegeperson im Handumdrehen kontaktieren, zum Beispiel, um Unterstützung beim Essen zu erhalten.

Ich erkläre Ihnen heute, wie Rufanlagen für Senioren funktionieren und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

Rufanlagen – Definition & Übersicht

Klassische Rufanlagen kennen Sie mit Sicherheit aus Krankenhäusern und Pflegeheimen. Dort und unter anderem in Altenwohnheimen, Reha-Einrichtungen, forensischen Einrichtungen und Justizvollzugsanstalten sind diese vorgeschrieben. Per Knopfdruck rufen Bewohner bzw. Patienten das Personal herbei – die Pflegekräfte erhalten dann ein akustisches und visuelles Signal. Rufanlagen für Senioren sind daran angelehnt.

Was ist eine Rufanlage für Senioren?

Eine Rufanlage für Senioren verfolgt den gleichen Zweck wie ein Schwesternruf im Krankenhaus: Menschen, die ein Signal auslösen, eine zeitnahe Unterstützung bereitzustellen. Im Falle einer Senioren-Rufanlage drücken Nutzer die Taste beispielsweise, um Unterstützung bei der Mobilisation, der Ernährung oder der Körperpflege zu erhalten. Natürlich sind Rufanlagen für Senioren auch für den Ernstfall gedacht, um eine zeitnahe Hilfe bei Schmerzen oder einem Sturz zu erhalten. Ein Rufanlagen-Vergleich zeigt, dass Rufanlagen im häuslichen Umfeld eher weniger vertreten sind, noch finden Sie diese überwiegend in Pflegeheimen und Kliniken.

Welche Arten von Rufanlagen für Senioren gibt es?

Wenn Sie sich einen Rufanlagen-Vergleich ansehen, stellen Sie fest, dass es verschiedene Arten von Systemen gibt. Ich habe Ihnen eine Tabelle mit den unterschiedlichen Rufanlagen für Senioren zusammengestellt.

In Verbindung mit Rufanlagen erfahren Sie oft auch von Notrufsystemen.

Dazu zählen:

Rufanlagen – Nutzen und Qualitätsmerkmale

Eine Rufanlage sollte zunächst das tun, wofür sie da ist, nämlich unmittelbare Hilfe ermöglichen. Beim Überprüfen der verschiedenen Rufanlagen für Senioren wird klar: Es ist besonders wichtig, dass die Rufanlage zu Ihrem Angehörigen passt, entscheidend sind hier die körpereigenen Fähigkeiten.

Für wen ist eine Rufanlage sinnvoll?

Bei einem Rufanlagen-Vergleich konnten Sie sich bereits einen Überblick über die Eigenschaften der verschiedenen Rufanlagen-Arten  verschaffen? Prima, aber vielleicht sind Sie sich jetzt noch unsicher, für wen sich die Rufanlagen im Alltag wirklich eignen. Mit den unten stehenden Punkten können Sie schnell und einfach überprüfen, ob eine Rufanlage für Senioren für Ihren Angehörigen sinnvoll ist.

Rufanlagen für Senioren eignen sich vor allem für:

  • …. Menschen, mit einem ausgeprägten Pflegebedarf, die im Alltag häufig auf Hilfe angewiesen sind.
  • …. Personen mit starken körperlichen Einschränkungen und Bewegungsbeeinträchtigungen (vorübergehend, beispielsweise nach einer Hüft-OP, oder dauerhaft)
  • …. Pflegebedürftige, die sich ein besonderes Maß an Sicherheit wünschen.
  • …. Personen, die aufgrund von Erkrankungen zu Komplikationen wie Bewusstseinstrübungen, Schlaganfällen oder Herzinfarkt neigen.
  • Familien, in denen eine Pflegesituation vorliegt und die nahe beieinander leben.

Eine Rufanlage für Senioren gibt aber nicht nur Pflegebedürftigen, sondern auch pflegenden Angehörigen ein gutes Gefühl. Familienmitglieder können somit sichergehen, dass ihr Angehöriger im Bedarfsfall zügig Unterstützung erhält. Mit einer Rufanlage für Senioren müssen Sie beispielsweise nicht ständig nach dem Rechten sehen, sondern wissen, dass sich Ihr Angehöriger jederzeit melden kann.

Was macht eine gute Rufanlage für Senioren aus?

Rufanlagen für Senioren sollten verschiedene Kriterien erfüllen, damit sie Pflegebedürftige im Alltag sinnvoll begleiten, doch worauf kommt es dabei eigentlich genau an?

Das spricht bei Rufanlagen-Arten für Qualität:

  • die Rufanlage ist einfach zu bedienen, Ihr Angehöriger sollte schließlich im Bedarfsfall nicht erst überlegen müssen, wie das System funktioniert.
  • beim Auslösen, beispielsweise der Taste, erhalten Sie als pflegender Angehöriger ein deutliches Signal (optisch und akustisch).
  • ein Rufanlagen-Vergleich hat gezeigt, dass die Rufanlage ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist.
  • bei technischen Störungen oder einem defekten Gerät erreichen Sie schnell einen Servicemitarbeiter.
  • im Optimalfall besitzt die Rufanlage eine Anzeige, wenn die Batterie vom Sender schwächelt.

Rufanlagen – Funktion

Per Knopfdruck eine Pflegeperson erreichen, das klingt erstmal einfach, aber wie funktioniert das überhaupt? Zum besseren Verständnis beantworte ich Ihnen in diesem Abschnitt folgende Fragen:

Wie funktionieren Rufanlagen?

Rufanlagen funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Löst Ihr Familienmitglied einen „Alarm“ aus, erhalten Sie ein Signal und können umgehend reagieren.

Wenn Ihr Angehöriger die Rufanlage für Senioren nutzt, passiert dabei Folgendes:

  • Ihr Familienmitglied betätigt die Taste am Sender. Alternativ stehen, je nach System, viele weitere Signalgeber zur Verfügung, wie ein groß dimensionierter Ruftaster, ein Geräuschmelder, ein Puste-Sender, ein Bewegungsmelder-Sender oder eine Alarm-Trittmatte.
  • Sie erhalten umgehend nach der Betätigung ein Signal, genauer gesagt Ton- und Lichtsignale.
  • Wie im Krankenhaus auch, hört das Signal erst auf, wenn eine Quittierung am Rufmelder erfolgt – das stellt sicher, dass kein „Patientenruf“ untergeht.

Pflegebedürftige können auch über eine Taste an der Basisstation, beispielsweise alternativ zur Nutzung des Geräuschmelders, den Unterstützungsbedarf signalisieren. Somit ähnelt die Rufanlage für Senioren einer klassischen Rufanlage in Krankenhäusern.

Was beinhaltet eine Rufanlage für Senioren?

Eine Rufanlage für Senioren besteht in der Regel aus mehreren Komponenten, die Ihrem Angehörigen das Absetzen eines Signals im Alltag wesentlich vereinfachen.

Dazu zählen:

  • Basisstation (Funksender) mit mehreren Knöpfen/Tasten: Bei Geräuschmeldern gibt es beispielsweise Regler für die Mikrofon-Empfindlichkeit, eine LED-Rufanzeige, Einstellungsregler für den Geräuschfilter und eine Taste, um das Mikrofon ein- und auszuschalten. Die genaue Ausstattung des Senders hängt stark von dem Modell ab.
  • Funkempfänger in zahlreichen Variationen: Natürlich muss das Signal, dass Ihr Angehöriger aussendet, auch ankommen. Für den Empfang können mobile Funkempfänger, Steckdosen-Funkempfänger, Funk-Steckdosen, in denen sich Geräte wie Stehlampen einstecken lassen, und mobile Pager dienen. Alternativ können vorhandene Lichtrufanlagen und Hausnotrufsysteme angebunden werden.

Ein Rufanlagen-Vergleich und ein genaues Augenmerk auf die Rufanlagen-Qualitätsmerkmale stellen sicher, dass Ihr Familienmitglied am Ende ein passendes System erhält.

Wie schnell wird auf einen Notruf reagiert?

Rufanlagen für Senioren haben sich ein wichtiges Ziel gesetzt: Ihr Angehöriger soll innerhalb kürzester Zeit die Unterstützung erhalten, die er benötigt.

  • Das Drücken der Taste oder eine alternative Signalgebung geht blitzschnell.
  • Jetzt liegt es an Ihnen: Je nachdem, wo Sie sich im Haus befinden, profitiert Ihr Familienmitglied innerhalb von Sekunden bis wenigen Minuten von Ihrer Unterstützung.

Wie wird eine Rufanlage für Senioren angeschlossen bzw. installiert?

Durchdachte Rufanlagen für Senioren kommen mit einer einfachen Installation aus. Hersteller weisen in den Produktinformationen meist darauf hin, dass die Komponenten betriebsfertig geliefert werden. Die technische Ausstattung ist dann bereits programmiert und bereit für den Einsatz.

In 3 Schritten zur Rufanlagen-Installation:

  1. Legen Sie sich alle Komponenten (Empfänger, Funksender, Kabel, Stecker, ggf. Batterien) zur Installation bereit.
  2. Lesen Sie die Anleitung zur Installation aufmerksam durch.
  3. Schließen Sie das System an, hier ist die Stromversorgung entscheidend – dafür müssen Sie gegebenenfalls Batterien in den Sender legen und die Empfänger an die Steckdose anschließen.

Sollte die Rufanlage nach der Installation nicht funktionieren, wenden Sie sich unmittelbar an den Anbieter – in der Regel stellt dieser einen telefonischen Support zur Verfügung.

Rufanlagen – Kosten und Kostenübernahme

Rufanlagen für das häusliche Umfeld gibt es in verschiedenen Variationen. Je nach Modell und Anbieter können die Preise stark voneinander abweichen. Die gute Nachricht ist, dass Sie nur mit einmaligen Kosten für die Anschaffung rechnen müssen, in der Regel fallen keine monatlichen Kosten an.

Was kostet eine Rufanlage für Senioren?

Mit der folgenden Tabelle gebe ich Ihnen einen groben Überblick über die Kosten einer Rufanlage für Senioren. Bitte beachten Sie, dass diese je nach System abweichen können.

Eine Einrichtungsgebühr fällt in der Regel nicht an, da Pflegebedürftige und pflegende Angehörige das System selbst installieren.

Wer bezahlt die Rufanlage für Senioren?

Die Rufanlage für Senioren bezahlen Familien in der Regel selbst, entweder um pflegenden Angehörigen oder einer „Pflegekraft“ aus Osteuropa die Kommunikation mit dem Pflegebedürftigen zu erleichtern. Um herauszufinden, ob sich die Pflegekasse an den Kosten beteiligt, können Sie diese direkt kontaktieren.

Rufanlagen – Vergleich und Test

Bevor Sie sich für eine Rufanlage für Senioren entscheiden, sollten Sie unbedingt einen Vergleich starten. Allerdings ist die Auswahl eher übersichtlich, da sich Rufanlagen in der häuslichen Pflege noch nicht so wie im klinischen Bereich durchgesetzt haben.

Achten Sie bei der Auswahl am besten auf Folgendes:

  • hochwertige Verarbeitung
  • einfache Reinigung, in der Regel erfolgt diese mit einem weichen, feuchten Lappen und etwas Spülmittel
  • gute Reichweite, üblicherweise beträgt diese zwischen 50 und 250 Metern

Rufanlagen – Beschaffung und Anbieter

Auch wenn Rufanlagen (noch) nicht zur standardmäßigen Ausstattung in privaten Pflegeräumen gehören, ist der Einsatz dennoch sinnvoll. Doch wo erhalten Sie eigentlich eine Rufanlage für Senioren und welche Anbieter gibt es?

Wie bekomme ich eine Rufanlage für Senioren?

Interessierte kaufen eine Rufanlage für Senioren in der Regel im Internet. Hier finden Sie eine übersichtliche Auswahl an Produkten, zusätzlichen Empfängern und praktische Beschreibungen.

Gehen Sie beim Rufanlagen-Kauf folgendermaßen vor:

  1. Erkundigen Sie sich über die grundsätzlichen Eigenschaften der Rufanlagen für Senioren.
  2. Vergleichen Sie verschiedene Modelle.
  3. Entscheiden Sie sich für ein Produkt, das mit Blick auf Ihre Bedürfnisse am besten passt (hier spielt neben der Signalgebung vor allem der Funksender eine Rolle, der nach den körperlichen Fähigkeiten ausgerichtet sein sollte).

Welche Anbieter von Rufanlagen für Senioren gibt es?

Bei Anbietern von Rufanlagen stoßen Sie auf solche, die sich auf den klinischen Bereich konzentrieren und andere, die zusätzlich Produkte für den Heimgebrauch anbieten.

Populäre Anbieter sind:

  • Caretronic
  • Gira
  • Busch-Jaeger
  • Schneider Electric
  • SKS-Kinkel Elektronik
  • AAL Homecare (besonders stark bei Produkten, die sich auch für das häusliche Umfeld eignen)

Auch wenn es nur eine übersichtliche Auswahl an Gerätschaften gibt, lohnt sich auch bei den Rufanlagen für Senioren ein Preisvergleich.

Rufanlagen – FAQ

Unsere FAQ beantworten Ihnen schnell und einfach wichtige Fragen rund um das Thema Rufanlagen für Senioren.

Kann man eine Rufanlage steuerlich absetzen?

Die Kosten für eine Hausnotrufanlage, die Pflegebedürftige direkt mit einer Notrufzentrale verbindet, lassen sich von der Steuer absetzen.

Kann ich eine Rufanlage kostenlos kündigen?

Für eine Rufanlage im klassischen Sinne, die Pflegebedürftige und pflegende Angehörige in der Häuslichkeit miteinander in Kommunikation bringt, ist kein Abonnement nötig, eine Kündigung ist deshalb überflüssig.

Ist eine Rufanlage ein Pflegehilfsmittel?

Ein Hausnotrufsystem, dass Pflegebedürftige, anders als eine Rufanlage für Senioren, mit einer 24-Stunden-Notrufzentrale zusammenbringt, ist ein Pflegehilfsmittel.

Quellen:

Rufanlagen nach DIN VDE 0834 – DGWZ

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