
Eiweißmangel im Alter erkennen und vermeiden - Risiken, Symptome und Lösungen

Das Wichtigste in Kürze
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Eiweißmangel ist im Alter häufig und kann schwerwiegende Folgen wie Muskelschwund und geschwächtes Immunsystem haben.
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Frühzeitige Erkennung ist entscheidend, um Folgeerkrankungen zu vermeiden.
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Eiweißreiche Ernährung und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel helfen, den Bedarf zu decken.
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Angehörige und Pflegekräfte können durch gezielte Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung beitragen.
So gehen Sie vor
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Ernährungsstatus überprüfen:
Beobachten Sie Anzeichen von Gewichtsverlust, Schwäche oder abnehmender Muskelkraft. Führen Sie bei Verdacht ein Ernährungsprotokoll. -
Eiweißbedarf berechnen:
Ermitteln Sie den individuellen Eiweißbedarf (ca. 1–1,2 g pro kg Körpergewicht täglich). Bei Unsicherheiten unterstützt ein Ernährungsberater. -
Eiweißreiche Lebensmittel einführen:
Integrieren Sie gezielt eiweißreiche Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte oder Milchprodukte in die tägliche Ernährung. -
Nahrungsergänzung prüfen:
Bei ausgeprägtem Mangel können spezielle Aufbaunahrungen oder Proteinpräparate hilfreich sein. Lassen Sie sich dazu von Experten beraten. -
Regelmäßige Kontrolle:
Überprüfen Sie in festen Abständen die Ernährungsgewohnheiten und körperliche Verfassung, um frühzeitig gegensteuern zu können.
Inhalt dieser Seite
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Das Wichtigste in Kürze
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So gehen Sie vor
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Was sind die Ursachen für einen Eiweißmangel im Alter
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Wie viel Eiweiß sollte man zu sich nehmen
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Anzeichen/Symptome für einen Eiweißmangel
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Wie wirkt sich ein Eiweißmangel bei älteren und kranken Menschen aus
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Wichtig zu wissen
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Wie kann man Eiweißmangel vorbeugen?
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Achtung – Eiweiß darf nicht überdosiert werden!
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Häufige Fragen zu Eiweißmangel
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Neueste Ratgeber
Was sind die Ursachen für einen Eiweißmangel im Alter
Eiweißmangel im Alter: Die Risiken dürfen nicht unterschätzt werden.
Ein Mangel an Eiweiß ist mit erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen verbunden. Rund 50 % der Senioren 65+ leiden unter Eiweißmangel. Meistens wird mit der Nahrung zu wenig Eiweiß aufgenommen.
Gründe für einen Mangel sind oft Kauprobleme und Appetitlosigkeit. Aber auch eine Krebserkrankung, eine Störung des Magen-Darm-Traktes oder Erkrankungen der Schilddrüse können zu einem Eiweißdefizit führen.
Ab dem 40. Lebensjahr lässt die Produktion der Magensäure nach, dies kann einen Eiweißmangel ebenfalls begünstigen.
Aber Eiweiß gehört zu den wichtigsten Bausteinen des Lebens. Deshalb sind wir auf eine regelmäßige Eiweißzufuhr angewiesen.
Wie viel Eiweiß sollte man zu sich nehmen
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) e.V. empfiehlt für den gesunden Erwachsenen eine tägliche Eiweißzufuhr von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Nach einer Operation, einem Dekubitalleiden (Geschwürbildungen der Haut), Tumorerkrankungen oder Verbrennungen hat man einen deutlich höheren Eiweißbedarf. In diesem Fall sollten Sie Ihren Bedarf mit dem Arzt und einem Ernährungsberater abklären.
Anzeichen/Symptome für einen Eiweißmangel
Woran lässt sich nun ein ein Mangel an Eiweiß erkennen? Folgende Symptome können auf einen Eiweißmangel hindeuten:
- Ödeme (Wassereinlagerungen im Gewebe)
- Haarausfall
- Schlecht heilende Wunden
- Schlechte Immunabwehr
- Zahnfleischschwund
- Muskelschwäche
- Gewichtsverlust ohne Reduzierung der Kalorien
- Allgemeine Schwäche
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Wie wirkt sich ein Eiweißmangel bei älteren und kranken Menschen aus
die Auswirkungen können:
- zur Verschlechterung des Immunsystems führen, die Rekonvaleszenz verzögert sich.
- zur schlechten Wundheilung führen. Gerade Dialysepatienten haben häufiger Wunden und offene Stellen als gesunde Menschen.
- Muskelschwäche verursachen, die Sturzgefahr ist erheblich höher.
- zu allgemeiner Schwäche führen, so dass selbst das Führen des Haushalts problematisch werden kann.
Wichtig zu wissen
Eiweiß kann zur Dekubitusprophylaxe und zu einer schnelleren Genesungszeit beitragen.
Bei einem Dekubitusgeschwür oder schlecht heilenden Wunden (z.B. bei Dialysepatienten), sollten Sie Ihren Arzt darauf ansprechen, ob der Eiweißwert geprüft werden kann. Eventuell können Sie mit der Erhöhung der Eiweißzufuhr schon Verbesserungen erzielen.
Wie kann man Eiweißmangel vorbeugen?
Bei einem Eiweißmangel kann man selbst schon sehr viel mit einer Umstellung der Ernährung erreichen.
Mit einer Ernährung aus einer Kombination aus tierischem und pflanzlichem Eiweiß, wie Kartoffeln mit Quark sowie alle Arten von Hülsenfrüchten oder auch mageres Fleisch und Fisch, lässt sich Eiweißmangel vorbeugen.
Lässt der Appetit, wie beispielsweise bei älteren Menschen, nach, eigenen sich Eiweißkonzentrate die gleichzeitig auch lebensnotwendige Vitamine und Mineralstoffe enthalten.
Geschmacksneutrale Eiweißkonzentrate sind zur Anreicherung von Speisen und Getränken geeignet. Es wird sehr langsam verstoffwechselt. Seine Aminosäuren werden kontinuierlich über einen längeren Zeitraum in den Blutkreislauf abgegeben. Casein wird nur langsam verstoffwechselt und verringert den Proteinabbau.
Kann die erforderliche Eiweißmenge nicht über die tägliche Nahrungszufuhr gedeckt werden, kann auch – nach Rücksprache mit dem Arzt – auf entsprechende diätetische Produkte zurückgegriffen werden. Dazu zählen z.B.
- Geschmacksneutrales Eiweißpulver/Proteinpulver, das ins Essen untergemischt werden kann oder
- hochdosierte Eiweißtrinknahrung.
Bezugsquelle: Eiweißpulver / Proteinpulver
Bezugsquelle: Eiweißtrinknahrung
Achtung – Eiweiß darf nicht überdosiert werden!
Ein Eiweißmangel kann nicht selbst diagnostiziert werden. Auch wenn die unter „Symptome für einen Eiweißmangel“ genannten Beschwerden auftreten, muss es sich nicht zwingend um einen Eiweißmangel handeln.
Besteht der Verdacht auf einen Eiweißmangel, muss dies vom Arzt untersucht und diagnostiziert werden.
Besonders bei älteren und kranken Menschen muss in jedem Fall ein Arzt prüfen, ob ein Eiweißmangel vorliegt und in wie weit zusätzliches Eiweiß verabreicht werden darf.
Die Folgen eines zu hohen Eiweißkonsums können im Extremfall Rheuma, Schlaganfälle, Herzinfarkt, Arthrose, Typ-2-Diabetes und Nierenentzündungen sein.
Häufige Fragen zu Eiweißmangel
Ursachen für einen Mangel an Einweiß im Alter können Kauprobleme, Appetitlosigkeit, eine reduzierte Magensäureproduktion, Krebserkrankungen, Magen-Darm-Störungen oder Schilddrüsenerkrankungen sein. Diese Faktoren führen oft dazu, dass Senioren nicht ausreichend Eiweiß über die Nahrung aufnehmen.
Ein Mangel kann sich durch Symptome wie Ödeme (Wassereinlagerungen), Haarausfall, schlecht heilende Wunden, Zahnfleischschwund, Muskelschwäche, Gewichtsverlust und eine schlechte Immunabwehr äußern. Wenn solche Symptome auftreten, sollte ein Arzt konsultiert werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Eiweißzufuhr von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Senioren sowie Menschen mit bestimmten Erkrankungen wie Tumoren oder nach Operationen haben jedoch oft einen höheren Eiweißbedarf.
Ein Mangel an Eiweiß kann bei älteren Menschen zu einer Verschlechterung des Immunsystems, verzögerter Wundheilung, Muskelschwäche und allgemeiner Erschöpfung führen. Dies erhöht das Risiko für Stürze und erschwert alltägliche Aufgaben wie die Haushaltsführung.
Eine ausgewogene Ernährung mit einer Kombination aus tierischem und pflanzlichem Eiweiß (z.B. Kartoffeln mit Quark, Hülsenfrüchte, mageres Fleisch, Fisch) kann helfen, Eiweißmangel vorzubeugen. Bei Appetitmangel können auch Eiweißkonzentrate oder Eiweißtrinknahrung eine gute Ergänzung sein.
Verdacht auf Mangel an Eiweiß sollte immer ärztlich abgeklärt werden, besonders bei älteren oder kranken Menschen. Ein Arzt kann den Eiweißspiegel im Blut überprüfen und gegebenenfalls eine Anpassung der Ernährung oder Ergänzungsmittel verordnen.
Ja, ein Übermaß an Eiweiß kann gesundheitliche Probleme verursachen, darunter Rheuma, Schlaganfälle, Herzinfarkte, Arthrose, Typ-2-Diabetes und Nierenentzündungen. Daher sollte eine erhöhte Eiweißzufuhr immer in Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.
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0 Kommentare zu „Eiweißmangel im Alter erkennen und vermeiden ✔️ Risiken, Symptome und Lösungen“
Guten Tag, wurde mit schwerer Corona, ins Krankenhaus gebracht, musste vorher zweimal wiederbelebt werden. Arzt sagte mir, dass ich Glück hatte, viele jüngere Menschen starben. Schlimme Herbes an der Mundpartie hatte sich ausgebreitet. Habe heute noch zu kämpfen damit! Nach 12 Tagen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen, mit der Bemerkung, zu wenig Eiweiss zu haben. Folgeschäden -Haarausfall, dauert auch weiter an. Abgeschlagenheit-, Müdigkeit-, vielleicht habe ich eine Schilddrüsenunterfunktionsproblem? Werde in zwei Wochen 80 Jahre. MfG, Ruth Hoffmann!
Ich mache die Erfahrung, dass ich bei höherem Eiweißkonsum automatisch mehr Durst habe. Ich muss also nicht ans Trlnken denken, was lästig sein würde, sondern der Körper fordert es selbst ein. Dass ich dann automatisch mehr trinke, ist für den gesamten Körper gut, also achte ich darauf, auf mein Eiweiß-Soll zu kommen.
Schöner Artikel! Leider kann Eiweiß auch negativ wirken bzw. man sollte sich bewusst sein, dass man bei hohem Eiweißkonsum auch viel trinken muss – ein Punkt der gerade bei älteren Menschen schon im Alltag eine Hürde ist. Ich spreche da aus Rettsanerfahrung.
Lg Matze
Das ist richtig. Deshalb habe ich in meinem Beitrag ganz ausführlich auf die Gefahren der Überdosierung von Eiweiß hingewiesen.