Wie gefährlich ist ein Stromausfall für Menschen, die von elektrischen Hilfsmitteln abhängig sind

Stromausfall. Welche Alternativen gibt es für Menschen die von elektrischen Hilfsmitteln abhängig sind
Welche Möglichkeiten gibt es für Menschen, die auf elektrische Hilfsmittel angewiesen sind, die kontinuierliche Stromzufuhr sicherzustellen?
Mit den besten Insider-Tipps durch den Pflegedschungel!

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Die Energiekrise ist in aller Munde. Damit verbunden die bange Frage, ob wir auch weiterhin immer Strom zur Verfügung haben werden. Aber was passiert, wenn es nun doch zu einem (kurzen oder langen) Stromausfall kommt. Welche Vorkehrungen müssen Menschen treffen, die von elektrischen Hilfsmitteln wie Beatmungsgeräten, Absauggeräten, Antidekubitus-Matratzen usw. abhängig sind?

In den Medien lesen wir immer häufiger, dass vor Stromausfällen, den sogenannten Black-Outs, im Winter gewarnt wird. Es gibt Stimmen, die sich sicher sind, dass es zu Stromausfällen kommen wird. Andere hingegen sind davon überzeugt, dass unsere Stromversorgung sichergestellt ist.

Ein Stromausfall kann gerade für Menschen, die auf elektrische Hilfsmittel angewiesen sind, besonders kritisch werden. Das zeigen uns auch die stetig steigenden Nachfragen unserer Leser, die sich über Black-Outs (Stromausfälle) Sorgen machen. Wir nehmen uns der Herausforderung an und möchten Pflegebedürftige sowie deren Angehörige über das eventuell bestehende Risiko und mögliche Lösungen informieren.

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Warum kann es zu einem Stromausfall kommen?

Vorweg muss gesagt werden: Ein Stromausfall KANN passieren – MUSS aber nicht passieren! Neben den üblichen Verdächtigen, wie defekte Leitungen oder technische Probleme im Umspannwerk, die in der Regel recht zügig behoben werden können, kann auch eine Energieknappheit zu Stromausfällen führen.

  • In den Medien wird auf eine Energieknappheit aufmerksam gemacht, die durch die hohen Gas-Preise ausgelöst werden kann. Dieser löst eine Art Kettenreaktion aus.
  • Es wird befürchtet, dass viele, die eine Gasheizung haben zusätzlich oder sogar ausschließlich mit Stromheizungen im Winter heizen werden. Begründet wird es damit, dass es günstiger sein könnte mit Strom zu heizen als mit Gas.
  • Außerdem ist nicht geklärt, ob ausreichend (bezahlbares) Gas für den Winter zur Verfügung steht.
  • Da viele Menschen anstatt mit Gas nun mit Strom heizen, erhöht sich der Strombedarf immens, was dazu führen kann, dass nicht mehr genügend Strom zur Verfügung steht.

Wie beeinträchtigt ein Stromausfall kranke und pflegebedürftige Menschen?

Die häusliche Situation bei einem Stromausfall, wird sich ungefähr so gestalten:

  • Die Heizung fällt aus,
  • der Kühlschrank wird warm,
  • der Herd bleibt kalt,
  • statt elektrischem Licht werden die Räume mit Kerzen beleuchtet,
  • Fernseher und Radio bleiben still,
  • der Bankomat spuckt kein Geld mehr aus und
  • das Internet ist auch nicht mehr zu erreichen.

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Das ist nur ein kleiner Teil des täglichen Lebens, der während eines Stromausfalls stillgelegt wird. Manches davon kann man kurzfristig anderweitig überbrücken. Bei einem länger anhaltenden Stromausfall werden wir alle mit großen Einschränkungen leben müssen.

Vorsicht

Kritisch – und unter Umständen auch lebensbedrohlich – wird ein Stromausfall, wenn Menschen auf elektrische Hilfsmittel angewiesen sind.

Nicht jedes Hilfsmittel ist bei einem Stromausfall gleich wichtig. Die Priorisierung des Hilfsmitteleinsatzes wird irgendwann nur noch in „lebensnotwendig“ oder „nicht lebensnotwendig“ erfolgen.

Ein Sauerstoffgerät ist für die Patienten lebensnotwendig. Ein Elektromobil für eine Ausfahrt ins Grüne wird dagegen an Wichtigkeit verlieren.

Die Liste der elektrischen Geräte, die für die Gesundheit zwingend notwendig sind, ist lang. Die Herausforderung: Die direkte Stromversorgung der lebensnotwendigen Hilfsmittel muss gesichert sein, Akkus müssen ständig aufgeladen werden können.

Fazit

Für viele Pflegebedürftige ist Strom lebensnotwendig. Hier müssen rechtzeitig Vorkehrungen getroffen werden, um einen Stromausfall zu überleben.

Anmerkung: Unsere Ausführungen beziehen sich nur auf Menschen, die zuhause gepflegt werden. Für Menschen in einem Pflegeheim oder einem Krankenhaus sehen wir die Einrichtungen und den Staat in der Verpflichtung, entsprechende Notfallpläne parat zu haben.


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Wie kann ich einen Stromausfall überbrücken?

Doch was passiert, wenn es tatsächlich zu einem Stromausfall kommt?

Einige Hilfsmittel, die für den Patienten überlebensnotwendig sind, verfügen bereits heute von Haus aus über einen Akku, der Stromausfälle eine gewisse Zeit lang überbrücken kann. Die Laufzeiten der Akkus können sich je nach Gerät und ggf. auch je nach Hersteller unterscheiden. Die Akkus sind in der Regel für kurze Stromausfälle ausgelegt und überbrücken meistens 2-4 Stunden ohne Probleme. Allerdings wissen wir nicht, ob die Stromausfälle nur kurz sind oder ob es zu längeren Ausfällen kommen wird.

In der Vergangenheit waren Stromausfälle meistens nur von kurzer Dauer, da der Strom generell zur Verfügung stand, allerdings die Leitung unterbrochen war und repariert oder umgeleitet werden musste. Ob bei einer eventuellen Stromknappheit durch eine Überlastung des Strom-Netzes ebenfalls nur kurze Ausfälle zu erwarten sind, ist unbekannt.

Wir möchten Ihnen ein paar Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie sich, zumindest eine gewisse Zeit lang, mit Strom „versorgen“ können. Und wenn auch „nur“ für lebensnotwendige Hilfsmittel.

230-Volt-Powerbank

Eine Powerbank kennen viele zum Laden von Handys oder Tablets. Im Falle einer 230-V-Powerbank ist diese natürlich deutlich größer und hat einen wesentlich größeren Stromspeicher. Warum 230-V-Powerbank? Hierbei geht es um die notwendige „Steckdose“. Unsere Geräte benötigen zum großen Teil 230 V aus der normalen „Haus-Steckdose“. Die Powerbank an sich liefert zwar 230 V hat aber oftmals nur einen 12V Akku.

Vorteil der PowerbankNachteil der Powerbank
Die Powerbank speichert eine gewisse Menge an Strom, der im Falle eines Stromausfalles genutzt werden kann, um zum Beispiel das Sauerstoffgerät für einen COPD-Patienten weiter betreiben zu können.

Die Powerbank kann im Innenbereich aufgestellt werden und ist gut zu transportieren.








Die Powerbank muss natürlich auch geladen werden und hat nur eine begrenzte „Speichermenge“ an Strom. Ist diese Menge erschöpft, muss die Powerbank nachgeladen werden.

Die Kosten für eine entsprechende Powerbank sind nicht zu unterschätzen. Zudem muss genau darauf geachtet werden, wieviel „Speicher“ die Powerbank haben soll bzw. muss und wie viel Watt die „Steckdose“ liefern kann.

Kleine Powerbanks können nur wenig Watt liefern, das reicht für einen Laptop oder für kleine Lampen. Andere wiederum können viel Watt liefern und eignen sich daher für Geräte, die mehr oder viel Strom benötigen.

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Stromerzeuger

Der Klassiker ist natürlich der Stromerzeuger. Diese Geräte erzeugen Strom durch einen Motor, der mit Benzin oder Diesel betrieben wird.

Vorteil StromerzeugerNachteil Stromerzeuger
Die Stromerzeuger müssen nicht geladen werden und stehen zum sofortigen Einsatz zur Verfügung, solange der Tank gefüllt ist (ausreichend Reserve vorhalten, auch Tankstellen benötigen Strom, um die Zapfsäulen zu betreiben!).




Die Abgase müssen zwingend abgeleitet werden. Diese müssen entweder über einen Abgasschlauch ins Freie abgeführt werden, oder der Stromerzeuger steht draußen und das Stromkabel muss nach Innen gelegt werden.

Es muss also immer ein Fenster oder die Balkontüre leicht geöffnet sein. Dadurch geht Wärme verloren, wenn man nicht gerade ein „Abgasloch“ in der Wand installieren möchte.

ACHTUNG: Stromerzeuger ist nicht gleich Stromerzeuger! Die zumeist günstigen Stromerzeuger sind nicht für empfindliche Geräte (in unserem Fall medizinische Hilfsmittel) ausgelegt, sondern zur Erzeugung von „einfachem Strom“ z.B. auf Baustellen oder für Gartengrundstücke. Daher MUSS darauf geachtet werden, dass der Stromerzeuger einen Gleichrichter hat, der Stromschwankungen und Spitzen ausgleichen kann, da sonst die Geräte geschädigt werden können. Diese Art der Stromerzeuger ist in der Regel deutlich teurer. Der Preis allein ist aber kein Indiz, dass der Stromerzeuger die benötigten Kriterien erfüllt. Lassen Sie sich daher bitte unbedingt von einer Fachfirma beraten, wenn Sie einen Stromerzeuger kaufen möchten.

Auch beim Stromerzeuger ist auf die passende Wattzahl zu achten. Ist der Erzeuger zu „klein“ gewählt reicht die Leistung nicht für stromintensive Geräte aus. Ist der Erzeuger zu groß gewählt, verbraucht dieser unnötig viel Kraftstoff. Machen Sie sich daher unbedingt vorher Gedanken, was Sie alles mit einem Stromerzeuger betreiben wollen, und planen Sie einen „Sicherheitspuffer von ca. 20% – 25% ein.

Solarpaneel mit Modulwechselrichter

Umgangssprachlich als „Balkon Solarkraftwerk“ bezeichnet. Im Prinzip handelt es sich um ein oder mehrere Solarpaneele, die Sie auf dem Balkon, der Terrasse etc. aufbauen oder aufhängen können. Durch den Modulwechselrichter können Sie den produzierten Strom über eine Steckdose (idealerweise im Außenbereich) in den eigenen Haushalt einspeisen. Dadurch sparen Sie nicht nur Stromkosten, sondern produzieren Ihren eigenen Strom.

Vorteil SolarpaneelNachteil Solarpaneel
Spart Stromkosten, auch wenn gerade kein Stromausfall ansteht.

Nach einer gewissen Laufzeit haben Sie die Anschaffungskosten bereits wieder eingespart.
















Hohe Anschaffungskosten.

Keine Speichermöglichkeit für Strom, der zu viel produziert wurde. Es sei denn, dass das „Balkonkraftwerk“ z.B. mit einer Powerbank kombiniert wird.

Keine Rückvergütung für produzierten Strom (im Gegensatz zu den Solarpaneelen, die auf dem Dach verbaut werden).

Der produzierte Strom wird ins eigene Stromnetz der Wohnung eingespeist und kann daher nicht ohne größeren Aufwand direkt dort genutzt werden, wo er benötigt wird. Andere Verbraucher, wie der Kühlschrank etc. können den Strom bereits verbraucht haben, bevor dieser bei dem Sauerstoffgerät „angekommen“ ist.

Keine Sonne – kein Strom. Nachts produziert das Kraftwerk natürlich keinen Strom, bei trübem Wetter mit Wolken wird weniger produziert.

Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)

Pflegebett mit USV abgesichert
Erklärung einer “unterbrechungsfreien Stromversorgung” (USV) anhand eines Pflegebetts.

Die Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) ist nicht gedacht für einen flächendeckenden Stromausfall über Stunden oder Tage hinweg. Die USV ist nur für eine kurze oder einmalige Stromüberbrückung ausgelegt. In der Regel liefert sie nur Strom für wenige Minuten oder eine Aktion.

Die USV wird zwischen der Steckdose und dem Hilfsmittel verbunden. Der Akku in der USV speichert den Strom und gibt ihn bei Bedarf an das Hilfsmittel, z.B. einem elektrisch bedienbaren Pflegebett, weiter. Bei einem Stromausfall ist in der USV genügend Strom gespeichert, um das Pflegebett abzusenken, so dass der Pflegebedürftige sicher aus dem Bett aussteigen kann. Im Ernstfall muss so nichts umgebaut werden und es wird keine Zeit verschwendet.

Warum nehmen wir hier gerade ein Pflegebett als Beispiel? Beim Aussteigen aus dem Bett muss bei vielen Pflegebedürftigen das Bett abgesenkt werden, dass er entweder sicher alleine aus dem Bett aufstehen kann oder mit Hilfe seiner Angehörigen transferiert wird. Aber was tun, wenn kein Strom zur Verfügung steht, und der Pflegedürftige muss auf die Toilette oder noch schlimmer, im Zimmer fängt es an zu brennen. Das sind Situationen, an die man nicht immer gleich denkt, aber beachtet werden sollten.

Der Preis für eine unterbrechungsfreie Stromversorgungs-Einheit ist immer abhängig von der Speichermenge. Kleinere USV-Einheiten gibt es bereits ab 200 Euro, nach oben können es auch schon mehrere tausend Euro sein.

So gibt es noch weitere Hilfsmittel, die nicht zwingend überlebensnotwendig sind, aber ein schnelles Verlassen der Wohnung oder der Situation (Badewannenlift, Patientenlifter etc.) sicherstellen.


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Worauf muss ich achten, wenn ich mich absichern will?

Da unter Umständen nicht nur das elektrische Hilfsmittel mit Strom versorgt werden soll, sondern ggf. auch noch andere Geräte, gehen wir hier auf die Kriterien ein, die im Allgemeinen zu beachten sind. Vielleicht benötigen Sie kein elektrisches Hilfsmittel, möchten sich aber dennoch absichern.

Wie viel Strom wird benötigt?
Der benötigte Strombedarf ist wohl die wichtigste Frage überhaupt, um das richtige System zu finden.

Jedes Gerät hat einen gewissen Stromverbrauch. Ermitteln Sie daher den Verbrauch des Gerätes oder der Geräte im täglichen Einsatz. Auf vielen Geräten ist eine Herstellerplakette, auf der sich der Stromverbrauch (die Angabe Watt oder Kilowatt auf der Plakette ist in der Regel der Verbrauch je Stunde!) befindet. Betriebsanleitungen geben auch Auskunft über den Stromverbrauch. Gibt es beides nicht, können Sie die technischen Daten oftmals beim Hersteller auf der Homepage einsehen. Ist das auch nicht gegeben, rufen Sie den Hersteller an und Fragen nach dem Verbrauch Ihres Gerätes.

Lassen Sie sich immer eine Leistungsreserve offen. Wenn Ihre Geräte zusammen beispielsweise 1.000 Watt benötigen, sollten Sie 20 – 25 % Leistungsreserve einplanen. Zum einen wird das System dann nicht überbeansprucht und zum anderen sichern Sie sich gegen Schwankungen beim Strom-Verbrauch ab (Manche Geräte benötigen kurzzeitig etwas mehr Strom, zum Beispiel den sogenannten „Anlaufstrom“).

Um herauszufinden, wieviel Strom Ihr Haushalt im gesamten verbraucht, sollten Sie über einen längeren Zeitraum 2x täglich (morgens und abends zu den gleichen Zeiten) den Zählerstand Ihres Stromzählers ablesen und aufschreiben. Damit ermitteln Sie zum einen Ihren täglichen Gesamtstromverbrauch und zum anderen wissen Sie, ob Sie z.B. nachts mehr Strom verbrauchen. Das ist relevant, wenn Sie mit Solarstrom arbeiten.
Wieviel Stunden sollen überbrückt werden?
Wollen Sie sich für eine gewisse Stundenanzahl absichern, sollte das System das auch erfüllen. Gerade bei der Powerbank ist dieser Faktor entscheidend, denn irgendwann ist der „Akku“ leer. Daher sollten Sie darauf achten, wie lange der Akku hält, bei den Geräten, die Sie anschließen möchten.

Beispiel Berechnung des Versorgungszeitraums anhand einer 12 V Powerbank (mit 230 V Steckdose über die der Sauerstoffkonzentrator betrieben wird).

Herr Keller ist auf einen Sauerstoffkonzentrator angewiesen. Um bei einem Stromausfall trotzdem das Gerät betreiben zu können, hat er sich eine Powerbank zugelegt. Nun möchte er wissen, wie lange diese mit der Powerbank betrieben werden kann. Er hat folgende Daten:

→ Die Powerbank hat 12 Volt (V)
→ Die Powerbank hat eine „Speicher“-Leistung von 216 AmpereStunden (AH)
→ Der Sauerstoffkonzentrator von Herrn Keller verbraucht ca. 300 Watt/Stunde über den 230 Volt Anschluss

Die Formel lautet:
(Volt x Ampere Stunden (Ah) / Watt) x 60 = Betriebsminuten

Für den Sauerstoffkonzentrator bedeutet das:
(12V x 216Ah / 300 Watt) x 60 = 518 Minuten (ca. 8,5 Stunden)

Das bedeutet, dass Herr Keller ca. 8,5 Stunden seinen Sauerstoffkonzentrator mit einer vollgeladenen Powerbank betreiben kann.

Anmerkung: 1Ah = 1.000 mAh, falls Sie einen Stromspeicher finden oder haben, der in mAh angegeben ist.
Platzbedarf
Stromerzeuger oder Solarpaneele benötigen Platz, sei es auf dem Balkon oder auf der Terrasse. Wenn beides nicht zur Verfügung steht, und Löcher für Abgasschläuche gebohrt werden müssen, muss das unbedingt mit dem Vermieter abgestimmt werden. Nicht zu vergessen, dass durch die „Lüftung“ auch wieder kalte Luft in den Raum kommen kann.
Spannungsspitzen, Stromschwankungen
Wie bereits angesprochen sollte jedes System, mit dem empfindliche Geräte (nicht nur medizinische Geräte, sondern auch ggf. der Fernseher, Laptop etc.) betrieben werden, so ausgestattet sein, dass Stromschwankungen oder Spannungsspitzen nicht am Endgerät ankommen.
12Volt-Adapter für unterwegs
Erkundigen Sie sich, ob es für Ihr mobiles Hilfsmittel einen 12V Adapter gibt. Gerade bei Sauerstoffgeräten hat dieser Adapter den Vorteil, dass das Sauerstoffgerät auch im PKW angeschlossen werden kann. Gerade bei langen Fahrten ins Krankenhaus oder bei einer Evakuierung sind Sie so nicht auf zusätzliche Stromquellen angewiesen.

Welches System zur Absicherung bei Stromausfällen ist für mich geeignet?

Das kommt ganz darauf an, was für Sie wichtig ist.

  • Benötigen Sie nur für kurze Zeit etwas Strom, kann eine Powerbank bereits die Lösung sein.
  • Wollen Sie Ihren gesamten Haushalt mit Strom versorgen, geht das nur mit einem entsprechend großen Stromerzeuger und unter Umständen mit umfangreichem Zubehör für den Stromerzeuger.
  • Reicht es aus, nur wenige Geräte mit Strom zu versorgen, wenn diese benötigt werden (Wasserkocher, Ladegeräte etc.), kann ein kleiner Stromerzeuger ausreichen.

Die relevante Frage ist, wie lange muss der Stromausfall überbrückt werden.

Bei langen Stromausfällen kann nur ein Stromerzeuger helfen, denn dieser wird mit Diesel oder Benzin betrieben. Wenn Sie ausreichend Diesel oder Benzin haben, können Sie entsprechend lange Strom produzieren.

Solarpaneele funktionieren ohne Benzin oder Diesel, allerdings nicht in der Nacht und sie eigenen sich daher eher als Ergänzung, um tagsüber Strom zu produzieren und dann zu speichern (Powerbank, Fahrzeugbatterien etc.).


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Allgemeine Tipps für Stromausfälle

Die wenigsten Menschen sind auf längere Stromausfälle vorbereitet. Während gesunde Menschen vielleicht immer noch irgendwie improvisieren können, ist das mit einem pflegebedürftigen Angehörigen nicht so einfach. Deshalb hier unsere Tipps, was Sie vorhalten sollten:

  • Warme Kleidung und Decken, dicke Schlafsäcke usw., falls die Heizung länger ausfällt.
  • Vorhalten von genügend Brennstoffen für Holz- oder Kohleöfen.
  • Vorräte, die ohne Kochen gegessen werden können.
  • Holzkohle oder Holz für Grills, die auf der Terrasse/dem Balkon aufgestellt werden können. Damit können kleinere Mahlzeiten zubereitet werden.
  • Ausreichend Flüssigkeit. Trinkwasser und ggf. auch Brauchwasser.
  • Lichtquellen wie Kerzen, Taschenlampen, Campinglampen mit Akku oder Batterie, Kurbel-Taschenlampen.
  • Streichhölzer und Feuerzeuge (unter anderem für die Kerzen).
  • Batterien für Taschenlampe, Campinglampe (ausreichender Vorrat, mindestens 3-4 Wechsel-Sätze)
  • Ausreichend Bargeld. Denn ohne Strom gibt es kein Geld vom Bankautomaten.
  • Batteriebetriebenes Radio, um Nachrichten empfangen zu können.
  • Betanktes Auto (sofern vorhanden und egal ob Diesel, Benzin oder Strom). Im Notfall sollten Sie damit mobil sein, um ein Krankenhaus etc. aufsuchen zu können.
  • Powerbank für Handy. Im Notfall sollte zumindest das Mobiltelefon funktionieren.
  • Medikamente auf Vorrat.
  • Gesellschaftsspiele, gerade um sich selbst oder die Kinder zu beschäftigen, denn ohne Strom gibt es auch kein Fernsehprogramm und die Smartphones sollten für den Notfall ausreichend Strom haben, daher auch kein „Handyspielen“.
  • Optional: Alternative Heizungen (z.B. Gasheizstrahler, mobile Gasheizung) mit ausreichend Ersatz-Gasflaschen !!ACHTUNG!! Bitte denken Sie daran, dass bei gewissen Heizungsarten, wie z.B. einer mobilen Gasheizung, der Sauerstoff in der Wohnung verbraucht wird und auf ausreichende Lüftung geachtet werden muss. Nicht jede alternative Heizung ist für den Innenraum geeignet, da es Heizungen gibt, die Abgase erzeugen können, die zu Vergiftungen führen.
  • Optional: Campingkocher mit Gas und ausreichend Gaskartuschen bzw. Flaschen.

Gibt es einen Zuschuss oder eine Kostenübernahme für ein „Stromausfall-Sicherungs-System“?

Wir wissen nicht, wie sich die Energiesituation in Deutschland weiterentwickelt und wie sich die Krankenkassen in Zukunft dazu stellen werden. Unter normalen Umständen würde die Pflegekasse eher keinen Zuschuss für einen Stromerzeuger, ein Solarpaneel oder eine Powerbank bezahlen.

Der Landtag NRW beantwortet in einer Anfrage über eine gesetzliche Notstrom-Pflicht bei Privathaushalten, dass die Krankenkassen die Kostenübernahme verweigern, da eine gesetzliche Grundlage fehlen würde.

Ob sich das durch die Situation geändert hat, können wir nicht beurteilen. Wir sehen zwar die Notwendigkeit eines Zuschusses bei Menschen, die auf elektrische Hilfsmittel angewiesen sind, um keine schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen zu erleiden. Ob das die Kassen ebenfalls so sehen, ist uns nicht bekannt.

Stellen Sie den Antrag auf „wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“ und begründen Sie, warum Sie einen Stromerzeuger oder eine geeignete Powerbank benötigen, entsprechend. Vielleicht haben die Kassen Einsicht und bezuschussen Ihr Vorhaben.

Auch von der KfW-Bank ist uns im Moment nichts bekannt, dass diese einen Zuschuss für Stromerzeuger, Powerbank oder Solarpaneel geben.


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Sprechen Sie diesbezüglich am besten Ihre Kommune an, welche regionalen oder überregionalen Zuschüsse es evtl. gibt.

Spar-Tipp

Auf alle Fälle müssen Sie aber wissen, dass die Krankenkasse die Stromkosten für Ihre elektrisch betriebenen Hilfsmittel übernehmen muss. Hier finden Sie einen Musterbrief auf Stromkostenerstattung.

Wenn Sie bereits die Stromkosten mit der Krankenkasse abrechnen, sollten Sie allerdings bei der Krankenkasse auf die erhöhten Stromkosten hinweisen und eine Nachberechnung beantragen.

Was gehört zu den elektrisch betriebenen Hilfsmitteln

Hier eine Auswahl der gängigsten elektrisch betriebenen Hilfsmittel

Fragen und Antworten

Wie gefährlich ist ein Stromausfall für Menschen, die auf elektrische Hilfsmittel angewiesen sind?

Ein Stromausfall kann für Menschen, die auf lebensnotwendige elektrische Hilfsmittel wie Beatmungsgeräte, Sauerstoffkonzentratoren oder Ernährungspumpen angewiesen sind, lebensbedrohlich werden. Die kontinuierliche Stromzufuhr dieser Geräte ist entscheidend, da sie die Vitalfunktionen unterstützen oder ermöglichen. Auch kürzere Stromausfälle können die Gesundheit erheblich gefährden, weshalb es wichtig ist, entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

Welche elektrischen Hilfsmittel sind bei einem Stromausfall besonders kritisch?

Zu den wichtigsten elektrischen Hilfsmitteln, die bei einem Stromausfall kritisch sind, zählen:

Beatmungsgeräte
Sauerstoffkonzentratoren
Ernährungspumpen
Absauggeräte
Antidekubitus-Matratzen
Schlafapnoe-Geräte
Elektrorollstühle und Lifter

Diese Geräte sind für das Überleben oder die grundlegende Versorgung der betroffenen Personen notwendig und sollten deshalb bei einem Stromausfall stets funktionstüchtig bleiben.

Welche Möglichkeiten gibt es, die Stromversorgung bei einem Ausfall sicherzustellen?

Es gibt verschiedene Optionen, um auch während eines Stromausfalls die Versorgung mit Strom sicherzustellen:
230-Volt-Powerbank: Kann als Notstromquelle für kurze Zeiträume dienen (in der Regel 2-4 Stunden, abhängig von der Kapazität).
Stromerzeuger: Geräte, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden und Strom produzieren. Diese eignen sich für längere Ausfälle, müssen jedoch im Außenbereich betrieben werden.
Solarpaneele mit Speicher: Diese Systeme können tagsüber Strom erzeugen, der in einer Batterie gespeichert wird, um nachts oder bei Stromausfällen genutzt zu werden.
Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV): Für sehr kurze Ausfälle geeignet, um Geräte wie Pflegebetten oder andere Hilfsmittel kurzfristig abzusenken oder in eine sichere Position zu bringen.

Wie lange halten die Akkus von lebensnotwendigen Geräten bei einem Stromausfall?

Viele lebensnotwendige Geräte wie Beatmungsgeräte oder Sauerstoffkonzentratoren sind mit Notfallakkus ausgestattet, die im Durchschnitt 2-4 Stunden überbrücken können. Die genaue Laufzeit hängt vom jeweiligen Gerät und Hersteller ab. Diese Akkus sind jedoch meist nur für kurze Stromausfälle ausgelegt, weshalb es wichtig ist, auf längere Ausfälle vorbereitet zu sein.

Gibt es staatliche oder kommunale Zuschüsse für Notstromsysteme wie Stromerzeuger oder Powerbanks?

Aktuell sind uns keine gesetzlichen Regelungen bekannt, die pauschale Zuschüsse für Notstromsysteme wie Stromerzeuger oder Powerbanks vorsehen. Allerdings kann es von Kommune zu Kommune unterschiedliche Förderprogramme oder Hilfsangebote geben. Es lohnt sich, bei der Stadt oder Gemeinde nachzufragen. Außerdem sollten Betroffene bei der Krankenkasse einen Antrag auf „wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“ stellen, um möglicherweise eine Kostenübernahme für ein Notstromsystem zu erreichen.

Was ist eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), und wann ist sie sinnvoll?

Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) ist ein Gerät, das den Stromausfall kurzzeitig überbrückt, indem es gespeicherten Strom an die angeschlossenen Geräte abgibt. Sie eignet sich besonders für Geräte wie elektrische Pflegebetten, um im Notfall Bewegungen sicher zu beenden, oder um kurzfristig Geräte wie Beatmungsgeräte zu betreiben. USV-Geräte bieten jedoch nur eine sehr kurze Überbrückungszeit (oft nur wenige Minuten bis maximal eine Stunde).

Wie kann ich meinen Strombedarf für einen Stromerzeuger oder eine Powerbank berechnen?

Um den Strombedarf für Ihr Notfallsystem zu berechnen, sollten Sie den Stromverbrauch Ihrer Geräte ermitteln, der oft auf einer Plakette oder in der Bedienungsanleitung angegeben ist. Addieren Sie den Verbrauch aller wichtigen Geräte und planen Sie eine Leistungsreserve von etwa 20-25 % ein, um mögliche Schwankungen oder kurzfristig höhere Belastungen abzudecken. Dies hilft Ihnen, die richtige Kapazität für eine Powerbank oder einen Stromerzeuger zu wählen.

Was kann ich tun, wenn ich auf elektrische Hilfsmittel angewiesen bin und kein Strom verfügbar ist?

Im Fall eines länger andauernden Stromausfalls ist es ratsam, auf Notstromsysteme wie Powerbanks, Stromerzeuger oder Solaranlagen zurückzugreifen. Zusätzlich sollten Sie einen Notfallplan haben, der beinhaltet, dass Sie in eine Einrichtung mit gesicherter Stromversorgung (wie ein Krankenhaus oder Pflegeheim) gebracht werden, falls Ihre Geräte nicht mehr betrieben werden können.

Was sollte man generell im Haushalt für den Fall eines längeren Stromausfalls vorrätig haben?

Bei einem längeren Stromausfall sollten Sie folgende Dinge bereit haben:
Warme Kleidung und Decken
Vorräte an nicht verderblichen Lebensmitteln
Trink- und Brauchwasser
Lichtquellen wie Kerzen, Taschenlampen oder batteriebetriebene Lampen
Batterien, insbesondere für Geräte wie Taschenlampen und Radios
Ausreichend Bargeld
Medikamente auf Vorrat
Powerbank für Handys oder Notfall-Kommunikation
Eventuell alternative Heiz- und Kochmöglichkeiten wie Campingkocher oder Gasheizungen

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für den Betrieb von elektrisch betriebenen Hilfsmitteln?

Ja, die Krankenkassen sind verpflichtet, die Stromkosten für die Nutzung von elektrisch betriebenen Hilfsmitteln zu übernehmen, wenn diese vom Arzt verordnet wurden und der Betroffene sie dauerhaft benötigt. Es lohnt sich, die Krankenkasse auf erhöhte Stromkosten aufmerksam zu machen und eine Nachberechnung zu beantragen, falls die Strompreise gestiegen sind.

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Fachautor

Michael Beier

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