Aktivoveralls, Pflegewäsche & Co. erleichtern die Krankenpflege

Aktivoveralls, Pflegewäsche & Co
Mit der richtigen Pflegewäsche wird die Pflege ungemein erleichtert

Wie die richtige Pflegewäsche die Krankenpflege erleichtern kann: Das tägliche An- und Ausziehen ist für gesunde Menschen ganz normal und wird schon fast „im Schlaf“ gemacht. Wir sind noch beweglich genug, um die Kleidung alleine und ohne Hilfe morgens anzuziehen und abends wieder auszuziehen. Ganz anders ist es aber bei Menschen, die auf die Hilfe von anderen angewiesen sind und Unterstützung beim An- und Ausziehen oder der Körperpflege benötigen. Hier leistet die Pflegewäsche wie Aktivoveralls, Pflegebodys und Pflegeoveralls, Inkontinenzwäsche gute Dienste.

Beim Wechsel der Kleidung und der täglichen Körperpflege eines Pflegebedürftigen sollten die eigenen Kraftressourcen wo weit wie möglich geschont und der Patient selbst so wenig wie möglich überfordert werden. Pflegeerleichterung erreicht man zum einen durch eine sichere Technik beim An- und Ausziehen der Kleidung, und zum anderen durch eine geschickte Pflegewäsche/Funktionswäsche wie z.B. Pflegeoveralls oder Pflegebodys usw.

Kurz ein paar Worte zur Pflege-Technik

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Es gibt bewährte Handgriffe, die das An- und Auskleiden von pflegebedürftigen Personen sehr erleichtern. Wer eine Betreuung durch einen ambulanten Pflegedienst in Anspruch nimmt, kann sich von den Mitarbeitern des Pflegedienstes schulen lassen. Die richtige Technik schont den Rücken und die eigene Kraft.

Für pflegende Angehörige werden auch kostenlose Pflegekurse angeboten. Auch dort wird das Wechseln der Kleidung geübt.

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Was ist Pflegewäsche

Pflegewäsche ist angesagt, wenn Patienten sich nicht mehr selbst ankleiden können oder auch nicht mehr soweit mithelfen können, dass ein Kleiderwechsel unproblematisch von Statten geht. Denn das An- und Ausziehen soll ja nicht zu einer täglichen Tortur werden, sondern soll so mühelos wie möglich erfolgen.

  • Im Gegensatz zu herkömmlicher Wäsche ist die Pflegewäsche/Funktionswäsche darauf ausgelegt, den Kleiderwechsel und die Pflege zu vereinfachen bzw. gewisse Funktionen zu erfüllen.
  • Je nach Bedarf bzw. Krankheitsbild gibt es Pflegebekleidung bei der die Reißverschlüsse an der Körperseite, vorne oder hinten geöffnet werden oder sie sind schräg verlaufend. Vor allem Menschen mit Demenz, bei denen es durchaus vorkommen kann, dass Sie sich unbegründet entkleiden, ist eine Pflegewäsche, die nicht so einfach zu öffnen ist, eine gute Sache.
  • Ein „Über-den-Kopf-ziehen“ der Kleidung ist bei verschiedenen Modellen ebenfalls nicht mehr nötig.
  • Inkontinenzwäsche erfüllt den Zweck, dass die Einlagen rutschsicher am Körper verbleiben.
  • Pflegewäsche erleichtert das Wechseln von Inkontinenzmaterial, den Gang zur Toilette, das Pflegen und das An- und Ausziehen.

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Aussehen und Designs der Wäsche

Mittlerweile gibt es Pflegewäsche, der man auf den ersten Blick gar nicht mehr ansieht, dass es sich um eine klassische Funktionswäsche handelt. Die Patientenwäsche ist also nicht nur praktisch sondern auch chic. Funktional muss nicht immer altbacken sein.

Aber auch für ältere Personen, die es lieber klassisch mögen, gibt es genügend Modelle zur Auswahl.

Fazit

Pflegewäsche sollte dem persönlichen Geschmack des Patienten entsprechen, bequem und einfach zu handhaben sein. Auf keinen Fall darf die Wäsche die Bewegungsfähigkeit einschränken.

Nachfolgend möchte ich noch etwas näher auf die verschiedenen Bekleidungsstücke eingehen:

Pflegeoveralls

Zu den Pflegeoveralls gehören auch die Pyjama-Pflegeoverall. Pflegeoveralls sind je nach Bedarf ganz unterschiedlich mit Reißverschlüssen ausgestattet. So gibt es die Möglichkeiten dass:

  • der Reißverschluß an der Innenseite vom rechten bis zum linken Bein verläuft. Zum Wechseln des Inkontinenzmaterials (Windeln oder Einlagen) muss nicht der ganze Overall ausgezogen werden
  • der Reißverschluß am Rücken angebracht ist
  • Reißverschlüsse sowohl am Rücken und an den Beinen angebracht sind
  • der Overall einen Frontreißverschluß hat (und auch mit Beinverschluß)
  • dem Patienten ein selbständiges Entkleiden nicht möglich ist

Pyjama-Pflegeoveralls

Die Pyjamapflegeoveralls gibt es sowohl für Damen und Herren und erleichtern sowohl der Pflegeperson die Pflege als auch dem Pflegebedürftigen das manchmal lästige An- und Ausziehen der Wäsche.

  • Die Pyjama-Pflegeoveralls ähneln von der Funktion her den regulären Pflegeoveralls, die für tagsüber gedacht sind, sehr stark. Die Pyjamaoveralls sind jedoch für nachts gedacht.
  • Auch hier wird wieder mit praktischen Reißverschlüssen im Rückenbereich und im Innenbereich der Beine gearbeitet, so dass das Wechseln des Inkontinenzmaterials nicht das komplette Entkleiden des Pflegebedürftigen notwendig macht.

Aktivoveralls

Diese Overalls sind auf den ersten Blick nicht von normaler Alltagskleidung zu unterscheiden. Der Unterschied ist jedoch, dass Hose und Shirt an einem Stück sind. Bei diesen Aktivoveralls kann die Hose in Jeansoptik oder in Jogginghosenoptik ausgeführt sein, dazu jeweils ein T-Shirt. Das Bekleidungsstück ist über einen Rückenreißverschluß zu öffnen. Die Aktivoveralls verbinden somit zwei wichtige Komponenten: 1. Sind sie funktionelle Pflegewäsche und 2. sind sie von herkömmlicher Sportkleidung nicht zu unterschieden, was die pflegebedürftige Person nicht ausgrenzt.

Die Aktivoveralls sind unisex und können sowohl von Männern als auch Frauen getragen werden.


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Pflegebodys

Bei Pflegebodys sind Unterhemd und Unterhose an einem Stück. Die Unterhose ist mit Reißverschluss/Klettverschluss so gearbeitet, dass ein schnelles Auswechseln des Inkontinenzmaterials möglich ist, ohne den ganzen Body/die Unterhose ausziehen zu müssen. Außerdem haben die Pflegebodys den Vorteil, daß bei bewegungsaktiven Menschen auch im Schlaf der Rücken immer bedeckt ist.

Pflegebodys gibt es für Männer, Frauen und Kinder in Kurz- oder Langarm oder ohne Arm.

Pflegehemden

Pflegehemden sind Pflegenachthemden für Damen und Herren. Auch Sie dienen der Pflegeerleichterung, da sie je nach Bedarf hinten oder vorne geöffnet werden. Auch bei den Pflegehemden gibt es mittlerweile durchaus modische Designs.

Inkontinenzwäsche

Inkontinenzwäsche gibt es als Pflegebodys, an denen Hemd und Unterhose an einem Stück sind. Aber auch nur als Inkontinenz-Unterhose. Die Inkontinenzwäsche muss zum einen gut zu öffnen sein und zum anderen genügend Platz lassen für das einzulegende Inkontinenzmaterial.

Extra-Tipp

Inkontinenzmaterial wie Windeln, Einlagen usw. sind Hilfsmittel und werden von der Krankenkasse unter bestimmten Voraussetzungen erstattet. Mehr dazu in meinem Beitrag: Ab mittlerer Inkontinenz werden Windeln von der Krankenkasse bezahlt.

Erstattung durch Krankenkasse

Pflegewäsche wird als Bekleidung angesehen und wird daher in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) übernommen.

Extra-Tipp:

Pflege- und Krankheitskosten können von der Steuer abgesetzt werden. Mehr dazu lesen Sie in meinem Beitrag “Diese Krankheitskosten und Pflegekosten können Sie von der Steuer absetzen“.

Tipps zum An- und Ausziehen

  • Pflegebedürftige Menschen sollten so viel wie möglich selbst machen, um die Mobilität so lange wie möglich zu erhalten. Beim An- und Ausziehen sollte also nur so weit unterstützt werden, wie es notwendig ist.
  • Die Wäsche sollte weich und bequem sein und darf keine Druckstellen verursachen
  • Außerdem sollte die Pflegewäsche unempfindlich und gut zu reinigen sein.
  • Bei Patienten mit fortgeschrittener Demenz sollte darauf geachtet werden, dass die Pflegewäsche für den Patienten selbst nicht zu öffnen ist, um ein ungewolltes Ausziehen zu vermeiden
  • Bei manchen Patienten sind die Finger nicht mehr so beweglich. Dann sind Kleidungsstücke mit Reißverschlüssen oder Klettverschlüssen geeigneter als mit Knöpfen.
  • Bei Patienten mit Lähmungen oder Bewegungseinschränkungen ist beim Ankleiden die betroffene Seite zuerst anzuziehen. Beim Auskleiden wird die weniger geschädigte Seite zuerst ausgezogen.
  • Die Patienten sollten einen sicheren Stand haben. Ist dies nicht gewährleistet, ist es besser, die Patienten im Sitzen (auf einem Stuhl oder im Bett) anzuziehen.
  • Der Patient sollte seine Kleidung selbst auswählen können. Kleidung ist etwas Individuelles. Man ist nicht jeden Tag auf ein und dasselbe Kleidungsstück gelaunt.
  • Vor dem Anziehen/Ausziehen die Bekleidung zurecht legen
  • Der Kleidungswechsel gibt außerdem die Möglichkeit, die Haut des Patienten auf Verletzungen zu prüfen und entsprechend zu reagieren.

Mehr zum Thema häusliche Pflege finden Sie in diesen Beiträgen


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