Otto Beier
Otto Beier, Gründer von Pflege-durch-Angehörige, gibt praktische Tipps und Einblicke in den Pflegedschungel.
Aktualisiert am 05.03.2025
692 mal angesehen
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hautpflege ist essenziell: Regelmäßige Pflege schützt die Haut vor Schäden durch Inkontinenz.

  • Geeignete Produkte wählen: Nutzen Sie spezielle Inkontinenzprodukte und hautfreundliche Reinigungsmittel.

  • Präventive Maßnahmen: Halten Sie die Haut trocken und fördern Sie eine gute Luftzirkulation.

  • Risiken minimieren: Vorbeugung reduziert Infektionen und verbessert die Lebensqualität der Betroffenen.

So gehen Sie vor

  • Sanfte Reinigung: Reinigen Sie die Haut nach jedem Vorfall mit lauwarmem Wasser und einem pH-neutralen Reinigungsmittel. Vermeiden Sie aggressive Seifen.

  • Hautschutz auftragen: Nutzen Sie spezielle Schutzcremes oder -salben, um die Hautbarriere zu stärken.

  • Trocken halten: Wechseln Sie Inkontinenzmaterialien regelmäßig und achten Sie auf vollständige Trocknung der Haut.

  • Geeignete Kleidung wählen: Tragen Sie atmungsaktive Stoffe, die eine gute Luftzirkulation ermöglichen.

  • Professionellen Rat einholen: Bei Anzeichen von Hautirritationen ziehen Sie einen Arzt oder Pflegeexperten hinzu.

Hautveränderungen im Alter

Hautschäden bei Inkontinenz kann schwerwiegende Folgen haben. Die Haut verändert sich mit zunehmendem Alter und hat daher Besonderheiten und Bedürfnisse. Gesunde Haut ist gut durchblutet und elastisch und daher bei weitem nicht so empfindlich wie die Haut von älteren, kranken oder pflegebedürftigen Menschen. Deshalb leiden auch so viele ältere Menschen an Hautschäden wie offenen Hautstellen, dem sogenannten Dekubitus.

Mit sinnvollen Maßnahmen kann jedoch sowohl in der häuslichen Pflege als auch in Pflegeheimen vorgebeugt und oftmals Dekubitus verhindert werden.

Der Alterungsprozess befällt den ganzen Körper mit unterschiedlichen Auswirkungen. Bei der Haut treten folgende Veränderungen auf:

  • Die Haut verliert an Elastizität.
  • Die Altershaut wird durch Schwund an Unterhautfettgewebe und durch den Feuchtigkeitsverlust dünner und besonders empfindlich.
  • Durch die mangelnde Durchfeuchtung wird die Haut trocken, rissig und beginnt zu jucken.
  • Durch die Trockenheit entstehen Falten und die Haut wird schlaffer.
  • Da die ganzen Körperprozesse verlangsamt ablaufen, treten Wundheilungsverzögerungen bis hin zu massiven Wundheilungsstörungen auf.
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Dekubitusprophylaxe in der Pflege

Lang anhaltender Aufliegedruck, Durchblutungsstörungen, neurologische Störungen, Inkontinenz, Stoffwechselstörungen sowie Mangelernährung sind Faktoren für die Entstehung eines Druckgeschwüres.

Eine sinnvolle Prophylaxe von Hautschäden bei Inkontinenz besteht aus einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen:

  • Druckentlastung, das bedeutet weiche Lagerung des Patienten und regelmäßiges Umlagern.
  • Verminderung der Risikofaktoren.
  • Mobilisation, das heißt Bewegungsförderung des Patienten.
  • Hautpflege und Hautschutz um Hautschäden vorzubeugen.
  • Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene, vitalstoffreiche Ernährung.

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Hautschäden bei Inkontinenz

Bestimmte Inhaltsstoffe aus dem Urin und Stuhl greifen die „altersschwache“ Haut empfindlich an und schwächen diese.

Inkontinenz und Bewegungseinschränkungen / Bewegungsbeeinträchtigungen beanspruchen durch den Druck oder die Feuchtigkeit die Haut in besonderem Maße. Aber auch andere Risikofaktoren führen zu Hautschäden. Ein erhöhtes Risiko für Hautschäden durch Inkontinenz besteht bei Menschen mit

Liegt eine Bettlägerigkeit vor, kommt es häufig durch Wundliegen zu Druckgeschwüren. Auch in den Hautfalten können durch ständige Reibung und in Verbindung mit Schweiß Rötungen und schmerzhafte Entzündungen auftreten.

Was ist bei der Versorgung von Inkontinenzpatienten zu beachten?

Um Hautschäden bei Inkontinenz zu vermeiden, ist der Schutz und die Pflege der Haut extrem wichtig.

Wirksamer Hautschutz erfolgt

  1. und zum anderen durch einen geeigneten Hautschutz.

Studien belegen mittlerweile, dass dann eine optimale Dekubitusprophylaxe bei Inkontinenz gewährleistet ist, wenn

  • Eine gründliche und hautverträgliche Reinigung vorgenommen wird
  • Die Haut mit einem optimalen Hautschutzmittel versorgt und behandelt wird
  • Genügend Zeit für die Inkontinenzversorgung zur Verfügung steht
  • Das Inkontinenzmaterial häufig und rechtzeitig gewechselt wird
  • Auf eine gute Qualität der Inkontinenzmittel geachtet wird (je saugfähiger die Windel, desto weniger Feuchtigkeit wird an die Haut abgeleitet)

Saugende Bettschutzeinlagen sowie andere zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel, wie beispielsweise Handschuhe und Desinfektionsmittel müssen Sie nicht selbst bezahle. Ihnen stehen diese Hilfsmittel im Wert von bis zu 42 € im Monat ab dem Pflegegrad 1 zu.

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Unterschiedliche Inkontinenzmaterialien

Auch das richtige Inkontinenzmaterial ist wichtig. Es wird unterschieden in Inkontinenzmaterial (Windeln) für Frauen und Männer. Je nach Schwere der Inkontinenz gibt es unterschiedlich saugfähiges Inkontinenzmittel. Eine weitere Differenzierung besteht darin, ob nur Vorlagen/Einlagen benutzt werden oder Windelhosen.

Welche Rolle spielt Hautschutz in der Dekubitusprophylaxe?

Die abgestimmte Hautbehandlung ist ein wichtiges Modul im Gesamtbehandlungskonzept der Dekubitusprophylaxe.

Die prinzipiellen Veränderungen der Haut bedürfen einer besonderen Pflege.

  • Diese beginnt mit der vorsichtigen Reinigung der Haut. Bei allen verwendeten Präparaten ist die Verträglichkeit zu beobachten.
  • Nach der Reinigung muss die Haut sorgfältig getrocknet werden (NICHT mit Haartrockner).
  • Nach dem Reinigungsvorgang braucht die Haut dringend den richtigen Hautschutz.

Bei der Auswahl der Produkte die bei Pflegebedürftigen eingesetzt werden, ist es angebracht, auf eine gute Hautverträglichkeit zu achten.

Häufig werden zum Schutz der Haut im Windelbereich sogenannte okkludierende Pasten und Salben wie Melkfett, Vaseline oder Babyöl verwendet, um den Kontakt der Ausscheidungen mit der Haut zu vermeiden. Diese Pflegemittel erreichen jedoch das Gegenteil von dem, was erhofft wird, da sie einen Film über der Haut bilden, so dass die Haut nicht mehr atmen kann und noch mehr austrocknet.

Zinkoxidpräparate halten zwar Stuhl und Harn gut ab, lassen sich jedoch nur mühsam abwaschen. Außerdem kann durch die weiße Farbe der Paste die Haut nicht auf unerwünschte Veränderungen überprüft werden.

Ein anderes Hautschutzprinzip stellt der Hautschutzschaum dar. Der Schaum zieht in die Haut ein und bildet dort einen unsichtbaren Schutz gegen Schad- und Reizstoffe wie aggressive chemische Substanzen, Reinigungsmittel, Sekrete, Schmutz, u.v.m. So können unangenehme Hautreaktionen verhindert werden! Die natürlichen Hautfunktionen werden nicht beeinträchtigt.

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Nachteile von Vaseline, Melkfett & Co.

Okkludierende und fetthaltige Cremes und Pasten wie Vaseline, Melkfett oder Babyöl weisen gravierende Nachteile auf und sind somit nicht zur Pflege von Dekubitus geeignet:

  • Die Haut trocknet noch mehr aus. Dadurch Abnahme der Festigkeit der Haut.
  • Zudem verstopfen und verkleben diese Produkte die Poren der Haut, wodurch keine Hautatmung und auch kein Wärmeaustausch mehr stattfinden kann.
  • Die Saugfähigkeit von Inkontinenzmaterial wird stark beeinträchtigt, da die Produkte die Oberfläche der Windeln verschmieren und verkleben.
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Häufge Fragen zu Hautschäden bei Inkontinenz

Warum führt Inkontinenz häufig zu Hautschäden und Dekubitus?
Wie verändert sich die Haut im Alter und warum ist sie anfälliger für Schäden?
Welche Maßnahmen helfen, Hautschäden bei Inkontinenz vorzubeugen?
Warum sind Vaseline, Melkfett und Babyöl bei Inkontinenz ungeeignet?
Wie sollte die Haut von Inkontinenzpatienten richtig gepflegt werden?
Welche Rolle spielen passende Inkontinenzmaterialien bei der Hautgesundheit?
Was sind die Vorteile von Hautschutzschaum gegenüber herkömmlichen Cremes?
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0 Kommentare zu „Hautschäden bei Inkontinenz vorbeugen ✔️ Pflegetipps & Schutzprodukte“

  1. Tolle Seite bin froh dass es so etwas gibt.
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  1. Tolle Seite bin froh dass es so etwas gibt.
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